JAHRESBERICHT
Gymnasium Liestal 2005/2006
I In hn a hl t a Schuljahreschronologie 4 bis 34
Schwerpunktthema «Anstand» Anstand in der Antike 4 Die Sicht des Wahlkurses/ Ergänzungsfachs Pädagogik/ Psychologie 5 Passt Anstand noch in unsere Zeit? – Grundsatzbeitrag von Dr. D. Bongers 6 Die Sicht eines langjährigen Lehrers 9 Was Schüler/-innen dazu sagen 10 Kein Thema für den Konvent 12 Hatte der Schulrat etwas zu beanstanden? 13 Die Sicht des Rektors 14 Anstand und Abfall: Littering 16 Anstand in Liestal und in Japan 17 Anekdote einer Schulbibliothekarin 18
Das Gym unterwegs Studienreisen Romandy Schwanden Klassenlager der FMS Dank Odd Fellows in Amerika Austausch mit Spanien Barcelona Dreitägige Bildungsreisen Projektwochen
19, 22 19 20 20 21 21 22 23 23
Kultur und Bühne Wandbild von Marcel Schaffner Das Orchester des Gyms Liestal Spezielles Konzert
8 25 25
l t
Stark in der Erziehung
Musiktheater Kunstausstellung
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Erfolgsmeldungen Diplome und Maturen
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Interviews mit Ehemaligen
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Mathematik ohne Grenzen Klassentreffen à la Nostalgie
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Die Titel- und die Rückseite zeigen Fotogramme aus dem Unterricht in Bildnerischem Gestalten bei Daniela Beck. Fotogramme entstehen durch die direkte Belichtung des lichtempfindlichen Fotopapiers im Labor. Im Gegensatz zur Fotografie werden weder Kamera noch Film benutzt. Das Titelbild entstand mit zwei Trinkgläsern, die so auf das Fotopapier gelegt wurden, dass das Licht sich brach und kristalline Formen entstehen konnten. Auf den drei Fotogrammen auf der Rückseite wurden Gläser mit anderen transparenten Objekten kombiniert.
Die Maturarbeiten und die Selbstständigen Arbeiten
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Schulentwicklung: Zusammenarbeit goes on
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Vorderseite: Sandra Weber, Sandra Weilenmann und David Behrmann, F2c. Rückseite links und rechts: Daniela Freivogel und Claire Stingelin, F2c. Rückseite Mitte: Michèle Stebler und Rebekka Wirz, F2c. Diese Seite: Tobias Gemperle, 2Wa.
«Tag der Schulen am Oberrhein»
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Impressum JB Gymnasium Liestal 2005/2006
Weiterbildung Mentorat
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Der Pensioniertenclub
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Redaktion
Barbara Hediger Müller Roland Lötscher
Gestaltung
Barbara Hediger Müller
Fotos
Stefanie Wegenstein, 3S Lukas Manz, 3S Alexandra Giallombardo, 3FIS Sonali Maitra, 2MS (> Foto links) Christina Burkolter, 3GL Roland Lötscher Barbara Hediger Müller Reto Derungs
Druck Auflage Erscheinungsdatum
Lüdin AG, Liestal 3500 Exemplare Oktober 2006
Adresse E-Mail
Gym Liestal «Jahresbericht» Friedensstrasse 20 4410 Liestal
[email protected] www.gymliestal.ch
…ist derzeit das Motto einer landesweiten Kampagne. Manche verlangen, die Schule solle wieder mehr Wert auf Anstand legen; Lehrpersonen sollen primär Respektpersonen sein, «Kuschelecken» und «Wohlfühlexperimente» beendet und die Spätfolgen der antiautoritären 68er-Reformen ausgemerzt werden. Ob die Schüler/-innen früher anständiger waren, können Sie bei Ruedi Gröflin oder in den Interviews mit den Ehemaligen nachlesen. Wie hält und soll es das Gymnasium Liestal mit den Umgangsformen, den Werten und Verhaltensregeln – «altmodisch» als «Anstand» bezeichnet – halten? Konzentrieren wir uns aufs Kerngeschäft der Wissensvermittlung und fordern wir ganz einfach den Anstand von den Jugendlichen als private Vorleistung seitens des Elternhauses ein? Antworten finden Sie, geschätzte Leserin, geschätzter Leser, in dieser Ausgabe des Jahresberichts – es lohnt sich, mehr als zwanzig Minuten damit zu verbringen! Eins ist klar: Es liegt in der Natur der Jugend, dass sie aufbegehrt, Grenzen auslotet, indem sie sie überschreitet, und dass sie sich an der älteren Generation reibt und Autoritäten in Frage stellt. Adoleszenzbegleitung gehört zum Lehrberuf, wie es der Ehemalige Andreas Lanz sagt. Selbstverständlich müssen wir Werte und Regeln vermitteln und auf deren Einhaltung pochen. Und: Sie sollen reflektiert sein, nicht nur äusserliche Form sondern echt sein und für alle gleichermassen gelten – damit das Gym Liestal stark in der Erziehung bleibt. Roland Lötscher
A n s t a n d
Cartoon von Daniel Gfeller zum Schwerpunktthema
Ich vom Vorstand möchte davon wirklich Abstand nehmen. Schliesslich stehen wir hier für Fortschritt, meine Damen und Herren! Wie kommen Sie dazu, uns eine rückständige Schule zu nennen? Unterstehen Sie sich gefälligst, ein solch undifferenziertes Urteil abzugeben. Schauen Sie zuerst mal genauer hin! Da steht jeder jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe auf, ist immer rechtzeitig zum Unterricht da, steht am Mittag in der Mensa an, um sein Tablett zu füllen – da gibts keinen Aufstand! In den Lektionen, da stehen alle einander bei, niemand steht quer, alle stehen gerade für ihre Taten und Untaten. Da lassen wir nichts anstehen. Wir sind anständig. So ist der Zustand! Was hingegen noch fehlt, ist in ein Unterstand für alle diejenigen, die eine Pause nicht ohne Glimmstängel durchstehen. Aber das tut unserem generellen Wohlstand nicht eigentlich Abbruch. Da ist der Umstand, dass wir viel mehr Klassen als Zimmer haben, schon gravierender. Aber das kennen Sie ja, das haben Sie hier schon ein paarmal gelesen. Dauerzustand. Man ist fast geneigt zu sagen: Widerstand zwecklos! Aber: Wir bleiben nicht einfach stehen. Wir schreiten zu neuen Ufern. Wer sich bewegt, bleibt nicht stehen, der ver-stellt sich, versteht sich, und mit dem an einer neuen Stelle Stehen verändert sich auch die Sicht auf die Umgebung. Das ist Ver-Stand! Etwas Abstand tut manchmal auch gut – es entsteht dann vielleicht so etwas wie Überblick. Verstehen Sie? Barbara Hediger Müller
Decentiam oculi iudicant …
Der Augen-Blick, der An-Stand und die Rück-Sicht
15. August 2005 212 neue Schüler/-innen besuchen ab heute die Maturabteilung, 116 die Fachmaturitätsabteilung am Gymnasium Liestal. Wieder einmal ist das weibliche Geschlecht in der Mehrheit – sowohl in der Maturabteilung als auch in der FMS. Insgesamt werden 1073 junge Frauen und Männer – so viel wie nie zuvor – von 146 Lehrpersonen unterrichtet. Das Schulhaus muss 54 Klassen Raum bieten, was nur mit zusätzlichen Klassenzimmern in einem Pavillon möglich ist.
«Die Augen urteilen. Sie erkennen Vorzüge und Helena: Heilige oder Hure? Fehler, sie nehmen wahr, ob jemand zornig Im 5. Jahrhundert vor Christus versamoder gütig, fröhlich oder leidend, tapfer oder melten sich die klügsten Köpfe im aufblüfeige, kühn oder furchtsam ist.» Das geht sehr henden Athen und stellten alles in Frage, als gut und recht, eben anständig schnell: Zack, und unser Urteil ist ein für allemal was galt. «Es sind ja Gesetze aufgestellt für gefällt. Wir urteilen aber nicht nur, wir werden die Augen, was sie sehen dürfen und was auch ständig be- oder gar verurteilt. Was tun, nicht; und für die Ohren, was sie hören und was nicht; und für die Zunge, wenn ständig ein Auge auf uns geworfen wird? dürfen was sie sagen darf und was nicht…» Nach Zum Glück liegt es in unserer Hand, ob wir im Zusammenleben entweder Zurückweisung oder Zuneigung ernten. Jede Person entscheidet, was ihr gut (an-)steht, und nimmt damit Einfluss auf den Blick und das Urteil der andern. Die Hirnforschung bringt es an den Tag: Eine freundliche Person aktiviert unser mentales Belohnungssystem. Dabei geht es nicht um Liebedienerei, neudeutsch: Einschleimen. Wer sich für den passenden An-Stand entscheidet, erhält Rück-Sicht, «R-E-S-P-E-C-T» (respectus), wie Aretha Franklin 1967 buchstabierend sang. Und sie fügte mit unnachahmlicher Eleganz (elegantia) hinzu: «Find out what it means to me.» In einem AugenBlick können wir unser Gegenüber also einladen, nicht nur zu urteilen, sondern herauszufinden, welchen Respekt wir erwarten. Wäre doch was? PS: Der Eingangssatz stammt von Marcus Tullius Cicero (106 bis 43 v.Chr.) und lautet im Original: Decentiam (Anstand) oculi iudicant, nam et virtutes et vitia cognoscunt, iratum, propitium, laetantem, dolentem, fortem, ignavum, audacem timidumque cognoscunt.
Antiphon und anderen sogenannten Sophisten sind all diese Gesetze (griechisch: nomoi) nichts anderes als von Menschen festgelegte Konventionen ohne Anspruch auf absolute Gültigkeit. Ihnen stellt Antiphon die Natur (griechisch: physis), d.h. das natürliche Streben des einzelnen Menschen, seine Interessen durchzusetzen, entgegen. Gorgias trat eines Tages auf der Athener Agora auf, um mit allen rhetorischen Tricks seine Zuhörer zu überzeugen, dass Helena schuld am trojanischen Krieg sei, weil sie mit Paris durchgebrannt war. Am folgenden Tag hielt er eine zweite Rede, in der er seinem verblüfften Publikum ebenso überzeugend darlegte, dass Helena absolut unschuldig war. Ob Heilige oder Hure, das war von nun an eine Frage der Argumentationskraft. Begünstigt durch die Entstehung der direkten Demokratie in Athen, bewirkte die sophistische Bewegung ein Erwachen der (männlichen) Bürger zu autonom denkenden und handelnden Menschen: eine erste Aufklärung, welche einen Bildungsboom (griechisch: paideia) auslöste. Opfer dieser Entwicklung war das bis anhin für sicher gehaltene Wissen darum, was als
anständig gilt und was nicht. Dieser Verlust drängte den Zeitgenossen Sokrates, die Frage, was Anstand oder Gerechtigkeit und andere sogenannte Tugenden wirklich sind, umso eindringlicher zu stellen. Weder er selbst noch seine Gesprächspartner konnten eine restlos überzeugende Antwort finden. Was ihn nicht davon abhielt, die Frage immer neu zu stellen und die Antwort zu suchen. Viele Jahrhunderte später verglich der Philosoph Albert Camus einen Menschen wie Sokrates mit Sisyphos. Camus meinte, man müsse sich Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen. Fachschaft Alte Sprachen
Sisyphos, in einer Darstellung von Franz von Stuck
Anstand ist … Für eine demokratische Erziehung: autoritativ – nicht autoritär Schüler/-innen aus dem Wahlkurs/Ergänzungsfach Pädagogik/Psychologie beschäftigten sich mit dem Thema «Anstand». Hier einige Meinungen. Anstand ist … … wichtig, um ein gutes Klima zu haben und die Beziehung nicht zu verletzen … einander zuhören, respektieren und akzeptieren … sich entgegenkommen und Hilfsbereitschaft zeigen … eine angemessene Sprache sprechen … schlechte Laune nicht an anderen auslassen … angemessene Kleidung und Hygiene … wenn Lehrer/-innen auf die Schüler/innen eingehen und Schüler/-innen die Entscheidungen der Lehrer/-innen akzeptieren … sich an Regeln halten, höflich und sozial sein … gut, wenn er nicht übertrieben wird. Hier fehlt es an Anstand am Gymnasium Liestal: • Pünktlichkeit • Littering • anderen zuhören und sie respektieren • schwatzen im Unterricht • Schwänzen • Stehlen • Aufgaben erledigen • Abräumen in der Mensa – wenn in der Gruppe jemand «unanständig» ist, löst es oft eine entsprechende Gruppenreaktion aus und der Anstand geht «flöten» • Interesse zeigen
«Überall auf der Welt werden verschiedene Sprachen gesprochen, und doch wird eine ‹Sprache› auf der Welt von allen verstanden – der Anstand.» Soniya beschreibt damit den universalen Anspruch auf ein geregeltes Zusammenleben, wovon der Anstand ein wichtiger Bestandteil ist. Soniya schreibt weiter: «Anständig ist es, eine Tür für jemanden aufzumachen, guten Tag zu sagen usw. Genaue Regeln gibt es jedoch nicht. So kann Anstand von jedem Einzelnen definiert werden.» Sie hat recht: Anders als bei der «Moral» oder der »Tugend» gibt es beim Anstand in der Tat keinen normativen Grundrahmen. Es bedarf einer sogenannten «stillschweigenden Übereinkunft» der Individuen in einer Gesellschaft, damit der Anstand gewahrt bleibt. Aber gibt es denn eine solche «stillschweigende Übereinkunft», was richtig oder falsch, angebracht oder eben anständig ist? «Ich finde, Anstand ist eines der grundlegenden Elemente der Erziehung, da die heutige Gesellschaft ohne Anstand nicht funktionieren würde», schreibt Sarah. Sie fügt an, dass man eine unanständige Person nicht einfach als frech und hoffnungslos abstempeln kann, weil man damit übersieht, dass Anstand viel mit Erziehung, vor allem mit dem Vor-Leben und Vor-Machen zu tun hat (Lernen am Modell). Und wenn Kinder nie ein gutes Beispiel erlebt haben, dann sollte man nicht sie, umso mehr aber die Eltern für das «Unanständigsein» belangen. Dem hält Julia entgegen, dass «…Menschen von Faulheit, Egoismus und dem Wunsch nach ‹Coolness› dazu verleitet
werden, unanständig zu sein», und betont damit die Eigenverantwortlichkeit und die Tatsache, dass man nicht alles auf die Eltern oder die Gesellschaft abschieben kann. Im «Cool-Sein» üben sich ja bereits kleine Knirpse recht erfolgreich, was immer wieder als Grund für «fehlenden Anstand» genannt wird – vielleicht zu Recht. Aber kann man es ihnen vorwerfen, wenn alle Welt und die Werbung das «Cool-Sein» als Wert zelebriert? Viele Schüler/-innen sind sich darin einig, dass Anstand durch den «autoritativen Erziehungsstil» (nicht zu verwechseln mit «autoritär»!) gelehrt werden sollte und kann. Auf einen einfachen Nenner gebracht, heisst dies: Grenzen setzen, konsequent sein bei gleichzeitig liebevoller Unterstützung. Eine einfache, auch wissenschaftlich anerkannte Formel, welche im Erziehungsalltag aber offensichtlich nur
schwer umsetzbar ist, denn Elternkurse zu diesem Thema schiessen wie Pilze aus dem Boden. Als Hilfe zum Erlernen von Anstand wurde oft auch die «Just Community» (Gerechte Gemeinschaft) erwähnt, welche als Projekt zum sozialen Lernen an der Primarschule Frenke hier in Liestal vor zehn Jahren umngesetzt wurde. Alle Beteiligten übten sich im gegenseitigen Respektieren, in Fairness, im Äussern der eigenen Meinung und in der aktiven Teilnahme und der Gestaltung des Schullebens, und dies sehr erfolgreich. Das hat auch mit «Anstand» zu tun. Christina schreibt dazu: «Ein demokratisch (bzw. autoritativ) erzogenes Kind wird mit Abstand am besten unterscheiden können, wann welcher Anstand angemessen ist» (und wann er übertrieben beziehungsweise unecht ist). Michael Huber
17. August Schüler/-innen des Wahlkurses «Faschismus» versuchen sich im ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof ein Bild vom Holocaust zu machen. 7. September Das Gym Liestal bewegt und begegnet sich: Die Schüler/-innen der ersten Klassen führen einen Klassentag durch, auf dem sie sich und ihre/-n Klassenlehrer/-in kennen lernen. Die andern Klassen wandern, joggen, schwimmen oder fahren per Velo von Liestal ins Joggeli und tragen am Nachmittag Spiele aus.
9. bis 26. September Die Kunstausstellung in der Aula zugunsten der Mensa zeigt ein breites Panorama des bildnerischen Schaffens in unserer Region. Mehr auf Seite 28.
Anstand
Passt Anstand noch in unsere Zeit? Von Dr. Dieter Bongers Zur Vorbereitung dieses Artikels habe ich meinen 12-jährigen Sohn gefragt, was er unter Anstand versteht. Er war zunächst etwas verwirrt über den ihm ungewohnten Begriff und meinte dann: «Ja, so Regeln, wie man sich verhalten muss». Bei Wikipedia heisst es: «Anstand ähnelt der Höflichkeit und der Fairness und bezeichnet ein Verhalten, das dem Gegenüber seine Persönlichkeit lässt und ihn nicht blossstellt oder benachteiligt. Moralische Anständigkeit geht aber noch über die Höflichkeit hinaus, denn sie ist mit Hilfsbereitschaft, mit Toleranz, dem Respekt vor dem Anderen und mit Mitmenschlichkeit (Humanität) verbunden. Hier ähnelt die Anständigkeit der Fairness und lässt dem Gegenüber eine Chance. Diese Regeln sind abhängig von der Kultur des jeweiligen Landes.» Interessanterweise wird hier Anstand mit Fairness verknüpft. Fairness ist ein Begriff, der aus dem Angelsächsischen stammt und tatsächlich besser in die heutige Zeit passt als ein anderes Begriffspaar, das früher häufiger gefunden wurde: «Sitte und Anstand» (oder auch «Sittsamkeit» oder allgemeines «Sittlichkeitsempfinden»). Werte und Regeln hat es in allen Gesellschaften gegeben, aber wie sie bezeichnet werden und von wem diese Regelsysteme entworfen werden, das unterscheidet sich tatsächlich von Kultur zu Kultur. «Anstand» hat heute vielleicht einen etwas verstaubten, antiquierten Bedeutungshof. Viele junge Leute assoziieren damit eher Disziplin: sich althergebrachten Regeln und Sitten unterwerfen und jegliche Modernität und Kreativität abstreifen.
Wenn von «freier Marktwirtschaft» die Rede ist, weiss jeder, dass hier andere Kräfte und Denkweisen wirken als bei einem Begriff wie «christliche Wertegemeinschaft». Begriffe sind nicht wertneutral – auch der Begriff «Anstand» ist umstritten und wird sehr unterschiedlich bewertet. Krass gesagt: Für viele bedeutet der Aufruf zum Anstand, dass nur alles so bleibt, wie es ist, und die wenig flexiblen Erwachsenen ihre Ruhe haben.
Aufstand statt Anstand?
Im von kritischen jungen Theologen betriebenen Lexikon «Basisreligion» wird gegen den Begriff von «Sitte und Anstand» zu Felde gezogen. Sie begreifen den Aufruf zu Anstand in dem Sinne, dass sich ja nichts verändern soll. «Sitte und Anstand bedeutet immer auch Tabuisierung von wichtigen Themen, über die gerade junge Menschen nun wirklich nachdenken müssten.» Und ganz auf der revolutionären Linie, althergebrachte Grenzen zu überschreiten, fordern sie zusammenfassend: «Für einen wirklich sittlichen und anständigen Menschen kann es daher manchmal durchaus sinnvoll sein, veräusserlichte und hohle Traditionen von Sitte und Anstand zu hinterfragen und auch zu durchbrechen, um klar zu stellen, um was es wirklich geht.» (www.basisreligion.de) Eine ähn-
lich radikale Position findet sich in einem Bildschirmhintergrund, der unter dem Titel «Aufstand statt Anstand» von einer «Antifa-Gruppe» in Deutschland als Download angeboten wird. (http://www.antifakok.de/download/aufstand800.jpg)
Regeln der Macht
Historisch stammt der Begriff Anstand aus den schon im Mittelalter vorliegenden Moral- und Tugendlehren, die sich auf die höfisch ritterlichen Eliten bezogen und auch in den Zunftordnungen weitergegeben wurden. Wie man sich in Gesellschaft gegenüber dem anderen Geschlecht und bei Tisch zu verhalten hatte, auch welche Tugenden gegenüber Armen und Feinden zu gelten hatten, war festgelegt und wurde von bestimmten höfischen Etiketten (die dann besonders das Äusserliche betrafen) begleitet. Der höfische Mann lieferte das Bild, von dem die Anstandsregeln abgeleitet wurden. Dies fand im 19. Jahrhundert Aufnahme in die bürgerlich geprägten Kulturen. Mangels feudaler Eliten ist das Höfische in der Schweiz nie sehr ausgeprägt gewesen. Im Zeremoniell des höfischen Umfeldes hatte der Anstand eine eingebaute Asymmetrie – Quod licet iovi, non licet bovi: Was sich für einen Ranghöheren ziemte, stimmte nicht unbedingt für einen Rangtieferen. Anstandsregeln von oben nach unten, vom Herzog zum Bürger und vom Vater zu den Familienmitgliedern waren üblicherweise andere als in der umgekehrten Richtung. Somit waren Anstandsregeln auch Regeln, wie man sich gegenüber Ranghöheren verhalten
sollte, also Regeln zur Erhaltung von Macht und Einfluss. Mit der bürgerlichen Gesellschaft nivellierten sich diese Unterschiede, Anstand sollte mehr eine Handlungsanleitung «über den Umgang mit Menschen» sein – so hiess das erste Buch von Adolf von Knigge 1788. (Der erste schweizerische Knigge erschien erst 1938.)
Ellbogengesellschaft braucht keinen Anstand
Brauchen wir heute überhaupt Anstandsregeln wie «nicht den Fisch mit dem Messer essen», «immer vor einer Dame die Treppe hochgehen» oder «Gehe nicht zu deinem Fürst, wenn du nicht gerufen wirst!»? Sind solche Regeln nicht überflüssig und es wert, dass man sie endgültig an der tiefsten Stelle des Zürisees versenkt? Wozu Regeln des Anstandes auch heute noch dienen können: Der Mensch ist ein soziales Säugetier, er ist in seiner ganzen Existenz auf andere Menschen angewiesen. Diese unsere soziale Grundverfassung sollte sich auch im Verhalten untereinander ausdrücken. Im gegenwärtigen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Mainstream, auch in der Psychologie, gilt ein nahezu hemmungsloser Individualismus. Die soziale Abhängigkeit der Kindheit (und des späten Lebensalters) gilt als zu überwindender Zustand. Ideal ist das erwachsene, möglichst von sozialen Abhängigkeiten freie Individuum. Die Psychologie folgt damit den sozialen Regeln der freien Marktwirtschaft und der Ellbogengesellschaft. Juristisch: «Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten isr.» Wer eine Lücke im Gesetz findet, ist eben cleverer als andere. Denkt man dies zu Ende, braucht man tatsächlich keinen moralischen Ehrenkodex oder keine Anstandsregeln, sondern maximal das Strafrecht. Im Strafrecht ist geregelt, wie weit die sozialen Grenzen nicht überschritten werden dürfen, alles andere ist erlaubt. Ich finde diese Weltauffassung gnadenlos und perspektivisch völlig unattraktiv. Der Kampf jeder gegen jeden um den möglichst grossen Anteil an den Fresströgen führt zu einer Verarmung des menschlichen Umgangs. Wenn ich im Anderen immer nur den Konkurrenten um meinen persönlichen Erfolg sehe, verpasse ich Kooperation, Inspi-
ration und Mitmenschlichkeit, wahrscheinlich auch Humor und Erotik. Folge ich dem Bild, dass der Mensch dem Menschen ein Wolf ist, so muss ich möglichst viele Regeln haben, welche das gegenseitige Auffressen verhindern. Gehen wir aber von einer sozialen, aufeinander bezogenen Menschengemeinschaft aus, so braucht es Orientierung: Gerade für Schüler/innen und Heranwachsende ist es wichtig, Orientierung zu erhalten, wie und wo sie eine Position in der Gesellschaft erreichen können und sollen. Es reicht nicht, wenn die Erwachsenen nur darauf hinweisen, was gefährlich ist und was man nicht machen darf, es braucht auch positive Orientierungen für ein gutes und lebenswertes Leben.
Anstand als soziale Kultur
Wie wäre es, wenn wir Anstandsregeln so formulieren würden: Anstand ist der persönliche Beitrag eines jeden Einzelnen zu einer sozialen Kultur. Diese soziale Kultur ist dadurch geprägt, dass Unterschiedlichkeit akzeptiert und die jeweilige ethische und religiöse Haltung der einzelnen Persönlichkeiten respektiert wird. Die soziale Kultur orientiert sich dabei nicht an einem Kollektiv, dem sich der Einzelne mit seinen persönlichen Vorlieben unterordnen muss, sondern an einer Gemeinschaft von Freien, die miteinander kooperieren und die gegenseitige Bereicherung und Inspiration in den Mittelpunkt stellen. Für eine solche Kultur, auch für solch eine Schulkultur, die sich nicht nur auf den Unterricht, sondern auf den Umgang von Schülern/-innen mit Schülern/-innen, Lehrern/-innen mit Lehrern/-innen, Lehrern/-innen mit Eltern und Schulbehörden mit allen Beteiligten bezieht, würde ich mich gerne stark machen. Dann hätte Anstand für mich nicht eine verstaubte Bedeutung, sondern wäre eine sehr hoffnungsvolle Vision. Dr. phil. Dieter Bongers ist Psychologe und Gestaltpsychotherapeut. Er leitete die Arbeitserziehungsanstalt Arxhof, betreibt heute eine Praxis in Liestal und ist Polizeipsychologe der Kantonspolizei BL. Er ist auch Leiter der Anlaufstelle «Rechtsextremismus» beider Basel. Arbeitsschwerpunkte und Veröffentlichungen siehe www.bongers.ch.
Come mothers and fathers Throughout the land And don’t criticize What you can’t understand Your sons and your daughters Are beyond your command Your old road is Rapidly agin’. Please get out of the new one If you can’t lend your hand For the times they are a changin’. Bob Dylan, 1963, The Times they are a changin’
Biografie Marcel Schaffner 1931 am 20. Dezember in Basel geboren Schulen in Genf und Basel 1948/49 Vorkurs an der Kunstgewerbeschule Basel 1951 beginnt zu malen 1954–55 Reisen nach Spanien und Marokko 1955–57 Malklasse der Gewerbeschule Basel seit 1957 freier Maler 1975–91 Lehrer an der Kunstgewerbeschule Basel (Farbe, Aquarellieren, Modell- zeichnen) seit 1991 lebt er in Zürich und Spanien
Marcel Schaffner, Wandbild, 1969 «Marcel Schaffner ist ein Künstler, der wenig redet und viel zu sagen hat. Darum muss man sich viel Zeit nehmen, seinen Bildern zuzuhören, sie zu belauschen und dabei Gefühle und Gedanken aufkommen zu lassen. Man kann seiner Kunst mit Worten nichts beifügen.»* Wenn wir auf dieser Seite trotzdem in Worten über Schaffners Wandmalerei nachdenken, so soll dies als Aufforderung verstanden werden, sich Zeit zu nehmen, hinzuschauen und die eigenen Gefühle und Gedanken bei der Betrachtung zuzulassen. Wir haben im Erdgeschoss unseres Schulhauses ein grossformatiges Wandbild von Schaffner, hauptsächlich in Grüntönen gehalten, die Farbe ist flächig aufgetragen, der Duktus sichtbar, aber nicht dominierend. Intensiv leuchtende Farbak-
zente – Rot, Orange, Violett – treten zwischen den saftiggrünen Flächen hervor und ziehen unseren Blick an. Durch das Fenster links fällt Licht in die Nische, wo Schüler in der Pause alte Lederfauteuils als Fläzgelegenheit nutzen – Kratzspuren auf der Wandoberfläche erzählen von bald 40 Jahren Schulbetrieb. Das Licht schafft Verbindung zwischen dem Garten und den grün wuchernden, aber auch geometrischen Formen auf der Wand. In horizontalem Verlauf aneinander- und übereinanderschichtet werden die Flächen dichter und intensiver. Andere Farben setzen ein, um nach der vollen Mitte wieder abzuklingen und in grossen und dunkleren Flächen ins Dunkel des Ganges zu weisen. «Maler bieten dem Betrachter Bilder an. Nun – Bilder machen wir uns alle, indem wir aus der Masse der visuellen Eindrücke, der wir täglich ausgesetzt sind, auswählen. Diese Ausschnitte und Teilaspekte stellen wir nach unseren subjektiven Erfahrungen und Vorstellungen «sinnvoll» zusam-
men. Der Unterschied zwischen uns und dem «Maler» könnte nun darin liegen, dass wir uns, um diesen Zusammenbau herzustellen, der logischen, meist analytischen Sprache bedienen, während ein Künstler wie Schaffner auch nach ästhetischen Beziehungen und sich daraus ergebenden Strukturen komponiert. Dadurch spielen Fragen wie Gleichgewicht, Klang, Rhythmus u.a. wichtige Rollen. Dadurch vermag er die Fragmente materieller und immaterieller Phänomene zu neuen, nicht gegenstandsabbildenen Einheiten zu verbinden. Das ist ein Vorgang der Verdichtung, der Dichtung. Ein Konzentrat der eigenen Wahrnehmung wird mit der individuellen Bildsprache zum Ausdruck gebracht – ein komplexer Abstaktionsprozess also.»* Barbara Hediger Müller, Lehrerin für bildnerisches Gestalten *Peter F. Althaus, Marcel Schaffner, Werke 1957–2004, Galerie Carzaniga, 2004
Ohne Titel, 2002 Öl auf Baumwolle, 60 x 50 cm
«Fräulein Doktor» «Herr Doktor» Kein Aufstand wegen Anstand, nur Fragen. «Herr Rektor» Als ich meine Unterrichtstätigkeit vor mehr als dreissig Jahren am Gym Liestal begann, bot die Form des Lektionenbeginns einigen Konfliktstoff. Für einige ältere Kollegen gehörte es noch zum guten Ton, dass sich die Schüler/-innen zum Stundenanfang von ihren Sitzen erhoben. Auch erwarteten sie, dass sich vom Stuhl erhob, wer eine Lehrerfrage beantwortete. Unsere Kollegen verstanden das Aufstehen am Stundenanfang als kollektiven Gruss und das Aufstehen zum Gespräch als Ausdruck der Ehrerbietung gegenüber der Lehrperson als Sachautorität. Als wir damals jüngere Kollegen diese Verhaltensweisen als militärische Umgangsformen, die dem zivilen Schulleben nicht entsprächen, kritisierten und fallen liessen, führte dies zu heftigen Diskussionen über «Respekt, Anstand, Höflichkeit» im Kollegium. Für uns waren damals nicht, was «anständig, höflich», respektive «unanständig und unhöflich» war, die Kriterien unserer Kritik von Verhaltensweisen, sondern die Fragen: Machen diese Etiketten und Benimmregeln Sinn? Passen sie in den gesellschaftlich, kulturellen Kontext? Führen sie zum hohen Ziel einer demokratischen, gleichberechtigten Lern- und Lehrgemeinschaft mit Mitbestimmung aller Beteiligten, genannt «Gymnasium Liestal»? Auch wenn Letzteres weitgehend eine Utopie in den Köpfen blieb, führte das Hinterfragen der etablierten Normen doch zu Ansätzen von Veränderungen im Schulalltag. Zum Beispiel verschwanden die Titel aus Gruss und Anrede. Pochte ein Kollege oder eine Kollegin darauf, als «Herr Doktor» oder «Fräulein Doktor» oder gar als «Herr Rektor» angeredet zu werden, was immer wieder geschah, war dies «frag-würdig». Begründet wurde die Kritik damit, dass Titel
als Sach- und Fachleistungsausweis in den Lebenslauf von Bewerbungen, aber sicherlich nicht in den Umgang mit gleichwertigen Menschen in der Schularbeit gehörten. Auch beinhalte unser Leistungsauftrag die Vermittlung und den Aufbau von Fach- und Sachkompetenzen und nicht das Zelebrieren von Statussymbolen. Für die Schüler/-innen bedeutete dies schon damals, dass sie ihre Verhaltensformen den Erwartungen der einzelnen Lehrer/-innen anpassten und sich bei Stundenbeginn jeweils erhoben oder – wie heute – sitzen blieben und die Anrede vereinfachten. Hitzige Diskussionen über Anstand und Respekt lösten feministische Schülerinnen aus, als sie ein Recht auf Stricken während des Unterrichts als Zeichen ihrer Emanzipation in einer von Männern dominierten Schulwelt forderten – und die Stricknadeln klappern liessen! Erfreulicherweise kann ich mich nicht erinnern, dass die vergangenen Schulleitungen in die vielen Auseinandersetzungen über Kleidung, Benehmen oder Verhaltensweisen mit normativen Erlassen eingegriffen hätte, auch wenn einige Stimmen lautstark danach riefen. Wenn also heute an unserer Schule wieder über «Anstand» diskutiert wird, dann frage ich mich – wie damals: Was ist der Sinn der zur Diskussion gestellten Benimmregeln? Wie passen sie in unseren Kontext? Welche der vielen Utopien soll im zwischenmenschlichen Verhalten verankert werden? Ruedi Gröflin
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13. September Die Mentoren/-innen neuer Kollegen/innen bilden sich auf dem Leuenberg weiter. Mehr auf Seite 47.
Ist Anstand out? Andrea Salathe und Lukas Preiswerk haben mit Schüler/-innen gesprochen und sich Gedanken gemacht. «Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe.» Keilschrifttext, um 2000 v. Chr.
19. bis 24. September Die dritten Klassen der DMS sind für ihre Selbstständigen Arbeiten vom Unterricht freigestellt. Die Liste aller Arbeiten findet sich auf Seite 40. 19. bis 30. September Als Vorbereitung zu den Berufstagen im November werden im Lichthof die vier Berufsfelder der FMS vorgestellt: Soziales, Gesundheit, Pädagogik, Kunst. 19. September bis 7.Oktober Die Schüler/-innen der zweiten FMSKlassen lernen in einem dreiwöchigen Praktikum die Berufe in dem von ihnen gewählten Berufsfeld näher kennen.
Anstand ist ein altes Thema: Ist es für uns Jugendliche veraltet? Die Zeiten von äusserst strengen Lehrern, von hochformellen Anlässen und schauerlichen Erziehungsmethoden sind wohl vorbei, und so hat die Wichtigkeit von Anstand wohl auch abgenommen. Die Schüler/-innen des Gymnasiums Liestal sind sich da ganz einig: Anstand ist nötig. Sie finden es wichtig, dass ihre Umgebung weiss, wie man mit Mitmenschen umgeht, und sie verlangen auch dasselbe von sich selbst. Der altbekannte Knigge, der die Benimmregeln für jedermann festgelegt hat, ist bei einigen Schüler/-innen nicht bekannt oder wenn, dann finden sie ihn oft sehr unangebracht. Hingegen war das zentrale Wort in den Diskussionen, welche wir in letzter Zeit mit Gleichaltrigen geführt hatten, Respekt. Man muss Respekt gegenüber anderen Menschen haben, diese akzeptieren und schätzen. Dazu gehört für Jugendliche auch, dass man ein gewisses Mass an Benimmregeln beherrscht. Das verlangen sie von jedem. So finden sie, dass auch alte Leute teilweise sehr unanständig auf sie wirken würden, dass es manchen Lehrern/-innen an Respekt gegenüber ihren Schülern/-innen fehle, und sogar, dass ihnen schon die ganz Kleinen Angst einjagen würden. In unserem Alter werden wir sehr stark mit der Thematik der verdorbenen Jugend konfrontiert, welche
scheinbar immer schlimmer wird. Allzu oft ist zu hören: die heutige Jugend …! Gegen dieses Klischee zu kämpfen, scheint schwierig. Schon seit Jahrhunderten sprechen viele Erwachsene von ihren schlimmen Zöglingen: «Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süssspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.» Sokrates, um 430 v. Chr. «Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen.» Hesiod, ca. 700 v. Chr. «Es ist die Wahrnehmung gemacht worden, dass bei der Schuljugend die früher kundgegebene Anständigkeit und das sittliche Benehmen … mehr und mehr verschwinde.» Ein deutscher Regierungsbericht von 1852
Kein Lob der Faulheit
Dabei sind die Jugendlichen, welche negativ auffallen, hoffentlich auch in heutiger Zeit in der Minderheit.
Wenn es am Gymnasium ein wenig an Anstand fehlen sollte, dann wäre das wohl hauptsächlich auf die Faulheit zurückzuführen, und diese Krankheit ist ganz klar nicht nur in unserem Alter verbreitet. Wir Schüler/-innen wollen uns benehmen. Es ist nun aber einfach zu verlockend, erst ein paar Minütchen nach dem Klingeln das Schulzimmer zu betreten; man ist zu faul, danach in der Stunde seine Ohren kräftig zu spitzen, nicht zu schwatzen und dabei das Gähnen zu unterdrücken oder sogar einzunicken. Zu Hause hat man Besseres zu tun, als die Hausaufgaben zu erledigen. Erschreckenderweise gibt es sogar einige Schüler/-innen, die am Samstagmorgen öfters erst gar nicht in der Schule erscheinen. Wieso schreiben manche erstaunlich gute Noten in Fächern, die ihnen nicht sonderlich liegen? Was hindert Schüler/innen daran, ihre Tabletts nach dem Mittagessen artig zu verräumen? Braucht es Verantwortliche jeder Klasse, die dafür sorgen, dass dies fortan funktioniert? Würde das nicht an jedem Einzelnen selbst liegen? Kommen die Kaugummis unter den Tischen und Stühlen von tatkräftigen Heinzelmännchen? Ach, wie einfach fällt es einem doch, immer genau das Gegenteil dessen zu machen, was sich gehören würde, nur weil das Anständige zu viel Kraft und Zeit kostet. Nur wenige bemerken, wie egoistisch und asozial sie manchmal sind, wie unhöflich sie sich verhalten und wie wenige Anstandsregeln sie beachten. So sind wir uns auch einig, dass es zu einer Ermahnung und Aufmunterung vonseiten
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mannomann
der Lehrer kommen darf, wenn wir wieder einmal ein wenig über die Stränge geschlagen haben.
Selbstdiziplin und Gespräche
Nichtsdestoweniger bevorzugen wir es, wenn uns stattdessen lieber unsere Kollegen sachte darauf aufmerksam machen. Wenn ihnen etwas zu unanständig ist, sollten sie das ganz offen sagen. Es sollte aber vor allem ein grosser Teil Selbstdisziplin und -kontrolle sein; denn wir wissen, was Anstand ist. Den Lehrern/-innen gegenüber wollen
wir Respekt zeigen – wir sind auch froh, dass sie uns siezen und so das Gefühl, dass wir von ihnen ernst genommen werden, noch verstärken. Manche Lehrer/-innen haben Probleme mit Kaugummi kauenden und während des Unterrichts andauernd Wasser trinkenden Schüler/-innen, die auch noch ein «cap» auf dem Kopf tragen und die Unterwäsche nicht voll und ganz verbergen. Die Streitfrage stellt sich, ob die Gymnasiasten/-innen das Recht haben, all diese Dinge zu tun, oder ob die Lehrkräfte dies verbieten dürfen. In unserer Schule ist es
zum Glück noch nicht derart ausgeartet, dass man dafür klare Regeln hätte aufstellen müssen. Da fordern wir die Lehrkräfte lieber auf, sich mit den betroffenen Schülern/-innen in Verbindung zu setzen und eine Lösung zu finden, mit der beide Seiten leben können. Aber sie sollen nicht ausser Acht lassen, dass Kaugummikauen das Denken und die Konzentrationsfähigkeit anregt und 2 bis 3 Liter Wasser am Tag wichtig für unsere Gesundheit sind. Punkto unangebrachten Kleidern ist anzumerken, dass diese in keinster Weise das Wissen ihrer Träger/-innen beeinträchtigen, jedoch
respektlos auf andere Menschen wirken können. Die Schüler/-innen sollten aber selber die Grenzen dafür kennen. Anstand ist nicht out, sondern ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und das auch in unserem Alter. Nur messen wir dem anständigen Benehmen nicht mehr die gleich grosse Bedeutung bei, wie das früher wohl der Fall war. Wir haben keine Probleme, ein Auge zuzudrücken und appellieren stattdessen an die Individualität jedes Einzelnen, der dabei aber jedem seiner Mitmenschen mit viel Respekt begegnen muss.
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26. bis 30. September Die dritten DMS-Klassen und einige Maturklassen bilden sich auf einer Studienreise fort. Die Listen aller Reisen und Projektwochen und einige ausführlichere Berichte finden sich auf den Seiten 20 bis 23.
Kein Thema für den Konvent Von Markus Fäs, Konventspräsident
Barbara Ritter, 1GL
Wenn Lehrer/-innen an unserer Schule in bestimmten Situationen mangelnden Anstand von Schüler/-innen empfinden, so durchläuft das Problem denselben Instanzenweg wie an anderen Schulen: 30. Oktober Das ganze Jahr hindurch führen Klassen immer wieder Exkursionen durch, um den im Unterricht behandelten Stoff an Ort und Stelle zu vertiefen – zum Beispiel die Klasse 3B: Nach der Lektüre eines Romans von Grimmelshausen und der Auseinandersetzung mit barocker Lyrik und dem barocken Theater stand der Besuch der Luzerner Jesuitenkirche im Zentrum des Besuchs einer Stadt auf dem Programm, die im Wesentlichen im 17. Jahrhundert erbaut worden ist. 21. /28. /29. Oktober Auch dieses Jahr führte die Fachschaft Biologie, unterstützt von der Fachschaft Chemie, ein Life-Sciences-Projekt durch. Ziel war es, den Schüler/-innen von dritten Maturklassen nicht nur theoretische Grundlagen zur Gen- und Biotechnologie zu vermitteln, sondern ihnen auch eine hautnahe Auseinandersetzung mit einem für unsere Region wichtigen Technologiebereich zu ermöglichen. Bild Seite 14.
1. In leichten Fällen schluckt die Lehrperson den daraus entstehenden Ärger einfach hinunter. 2. Die Lehrperson sucht das Gespräch mit den Schülern/-innen. 3. Wenn das Problem so nicht geklärt werden kann und wenn es gleichzeitig eine Regelverletzung darstellt: Die Lehrperson ahndet den «Mangel» zum Beispiel mit einer Strafarbeit oder mit Arrest. 4. Nun werden die Schulleitung und die Eltern eingeschaltet. 5. Parallel dazu wird das Problem «Anstand» in (Lehrerzimmer-)Gesprächen erörtert; diese enden in der Regel aber mit einem resignierenden Schulterzucken. In unregelmässigen Abständen machen die Hauswarte auf mangelnden Anstand aufmerksam, indem sie das dreckige Geschirr und andere Überreste von Mittagsmahlzeiten tagelang nicht wegräumen lassen, in der (vergeblichen) Hoffnung, dadurch einen Sinneswandel der Übeltäter herbeizuführen. Wäre «Anstand» nicht ein Konventsthema? Müsste es nicht im Interesse der
Lehrerschaft liegen, gemeinsam verbindliche Anstandsregeln zu definieren und durchzusetzen? Ich würde aus zwei Überlegungen heraus zu einem Nein tendieren. Erstens: Es gibt Verletzungen von allgemein anerkannten Anstandsregeln. Dazu gehört das bereits oben thematisierte Littering aus Bequemlichkeit oder Gedankenlosigkeit. Diese Regeln können nur durchgesetzt werden, wenn sich möglichst viele, vor allem aber alle Lehrer/-innen dafür einsetzen. Das ist nicht so einfach. Wenn ich eine Gruppe Schüler/-innen entdecke, die daran ist, einen Tisch voll von Abfall zu verlassen, muss ich warten, bis die Gruppe den Tisch wirklich verlässt, die Schüler/-innen ansprechen und den zwar nonverbalen, aber überdeutlichen Vorwurf «Was geht dich das an? Dafür gibt’s doch Putzfrauen!» aushalten. Wenn ich die gängige Ausrede «Das ist nicht (alles) von uns!» nicht stehen lassen will, muss ich zu argumentieren beginnen, und wenn diese Phase beendet ist, kann ich mich nicht einfach entfernen, sondern muss die ganze Räumungsaktion bis zu ihrem Happy End begleiten. Das alles kostet Zeit und Nerven. Wenn nicht eine überwiegende Zahl von Lehrer/-innen bereit ist, diese zu investieren, bleibt Littering ein Kavaliersdelikt und somit weiterhin ein Problem.
Mangel an Anstand: Auch Lehrer/-innen sind angesprochen Zweitens gibt es weiche oder inzwischen weich gewordene Anstandsregeln. Dazu gehören das Kaugummikauen oder das Tragen von Baseballmützen. Werden hier Anstandsregeln verletzt oder nicht? Überhaupt die Bekleidung: Was den einen masslos ärgert, lässt den anderen völlig kalt und findet der Dritte gar höchst attraktiv. Was tun? – Von einem Konvent, in dem man sich auf gemeinsame Regeln einigen soll, halte ich nichts. Wenn mich etwas stört, nehme ich mir das Recht heraus, Schüler/innen darauf anzusprechen; in aller Regel akzeptieren sie das. Einige machen dann allerdings ein Provokation-ErmahnungPing-Pong-Spiel daraus; ein solches möglichst virtuos zu gewinnen, gehört auch zu den Anforderungen unseres Berufs. Abschliessen muss ich diesen Artikel mit der Bemerkung, dass Mangel an Anstand kein Privileg von Schüler/-innen ist. Vor Jahren hat die Schulleitung Kugelschreiber an die diversen Arbeitsplätze der Lehrer/innen legen lassen. Vor allem, wenn man schnell etwas notieren wollte und gerade nichts zum Schreiben auf sich hatte, war das sehr praktisch. – Dass die Halbwertszeit dieser Schreibgeräte bei wenigen Tagen lag, hat meines Erachtens auch etwas mit dem Thema Anstand zu tun.
Hatte der Schulrat im vergangenen Jahr punkto Anstand etwas zu beanstanden? Von Beatrice Geier, Präsidentin des Schulrats
Eine Frage, die wir uns nicht stellten, ein Thema, das wir nie offiziell thematisierten – und doch beschäftigt es unsere Schule so sehr, dass es gar zum Thema des Jahresberichts gewählt wurde. Sind wir zu anständig? Natürlich ärgern wir uns anlässlich unserer Schulbesuche über weggeworfene Zigarettenkippen vor der Eingangstüre, über den herumliegenden Abfall in der Halle, die nicht zurückgebrachten Tabletts in der Mensa. Wir wundern uns über die Gleichgültigkeit der Schüler/innen gegenüber dem «Lebensraum Schule», in dem sie einen Grossteil ihrer Zeit verbringen. Schon mehr beschäftigt uns die zunehmende Zahl der Disziplinarfälle, die wir laufend behandeln mit Verwarnungen oder Ultimata, bis zum Schulausschluss. Da stellt sich öfter die Frage, wer eigentlich das Recht hat, Anforderungen zu stellen: die Schule an ihre Schüler/-innen – oder ist es bereits umgekehrt? Recht ist, was uns nützt? Halten wir fest: Wer das Gymnasium oder die Fachmaturitätsschule besucht, tut dies freiwillig, mit dem Ziel, die Hochschulreife oder den Zugang zu einer Fachhochschule zu erlangen. Deshalb ist der Qualitätsanspruch an unsere Schule hoch. Doch für Qualitätssicherung sind nicht nur Schulleitung, Schulrat und das Lehrerkollegium verantwortlich, sondern auch die Schüler/-innen sowie deren Eltern. So will es das Bildungsgesetz, in dem im Zielparagrafen festgehalten ist, «dass die
Dr. Irene Läuchli, Dr. Hans Vogt, Eva Baur, Beatrice Geier, Regula Müller, Béatrice Flückiger. Nicht auf den Bild: Dr. Martin Schwab
Schulen Wissen und Selbstvertrauen zu vermitteln, die Schülerinnen und Schüler zum Erfolg ihrer Ausbildung beizutragen und die Regelungen an ihrer Schule zu respektieren haben, die Erziehungsberechtigten für die Erziehung ihrer Kinder die Verantwortung tragen und die Arbeit der Schulen zu unterstützen haben.» Eigentlich wäre damit alles klar geregelt – doch spüren wir eher Verunsicherung und Unmut. Klaffen Theorie und Praxis zu sehr auseinander? Ist das «Bindeglied Anstand» etwas brüchig geworden? Sind vermeintliche Selbstverständlichkeiten im Umgang miteinander nicht mehr selbstverständlich, sodass es zu Störungen und Konflikten kommt? Was kann die Schule zur Verbesserung der Situation tun? Persönlich glaube ich beispielsweise nicht daran, dass sich mit dem Tragen von Uniformen etwas an der Haltung der Schüler/-innen gegenüber der Schule verbessern würde, ich befürchte sogar das Gegenteil. Aus unserer Sicht gibt es keine schnellen Lösungen. Gefragt ist vielmehr ein geduldiges, schulisches Erziehen in folgende Richtung:
Anstand einüben
Mit Bildungsgesetz, Verordnungen, Leitbild und Schulprogramm sind der Rahmen und die Spielregeln, an die sich alle an der Schule Beteiligten zu halten haben, festgelegt. Wir unterstützen dabei die Schule bei deren konsequenter Umsetzung. Das klingt nach Rückfall in einen «veralteten», autoritären Führungsstil. Dem ist nicht so, da die Verhaltensregeln zwischen den Betroffenen gemeinsam vereinbart und akzeptiert wurden. Für Schulklima und Lernerfolge sind alle mitverantwortlich, nicht nur die Ausbildenden, sondern auch die Auszubildenden. Eigeninitiative, Eigen- und Mitverantwortung und gegenseitige Achtung sind Schlüsselkompetenzen, die trainiert werden können. Die Schule ist kein Schonraum für junge Menschen, sondern ein ideales Übungsfeld für den Umgang miteinander in- und ausserhalb der Schule, für die weitere Ausbildung und das spätere Berufsleben. Fehler dürfen gemacht werden, denn Problemund Konfliktlösungskompetenz gehören mit dazu. «Anstand ist ein durch Gewöhnung und Einsicht geregeltes Verhalten innerhalb der menschlichen Beziehungen» (Schweizer Lexikon); deshalb: Üben, üben, üben und den Mut nicht verlieren!
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htmeero unr g e s War früher alles besser?
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tg ee n
Von Guy Kempfert, Rektor
Maria Valença, 1GL
2. November In der Reihe «Literatur und Musik» treten in der Aula der bekannte Schweizer Schriftsteller Urs Widmer mit abgründigen «Albträumen» und der Jazzmusiker Michael Riessler mit zauberhaften Klangteppichen auf: Hörspiel live.
3. November Ein Beispiel für staatsbürgerlichen Unterricht: Die Klassen F2b und 2MS besuchen im Rahmen des Geschichtsunterrichts je eine Stunde lang eine Landratssitzung, nachdem sie vom Landrat Eric Reber, Vater einer Schülerin, auf die Sitzung vorbereitet worden sind.
Im April 2006 machte die Berliner Rütli(!)-Schule Schlagzeilen, als deren Lehrkräfte einen Hilferuf an die Schulaufsicht schickte. In diesem Brief schrieben sie unter anderem: «Die Gewaltbereitschaft gegen Sachen wächst: Türen werden eingetreten, Papierkörbe als Fussbälle missbraucht, Knallkörper gezündet und Bilderrahmen von den Flurwänden gerissen. Werden Schüler/-innen zur Rede gestellt, schützen sie sich gegenseitig. Täter können in den wenigsten Fällen ermittelt werden. Unsere Bemühungen, die Einhaltung der Regeln durchzusetzen, treffen auf starken Widerstand der Schüler/-innen. Diesen Widerstand zu überwinden wird immer schwieriger. In vielen Klassen ist das Verhalten im Unterricht geprägt durch totale Ablehnung des Unterrichtsstoffes und menschenverachtendes Verhalten. Lehrkräfte werden gar nicht wahrgenommen, Gegenstände fliegen durch die Klassen, Anweisungen werden ignoriert. Einige Kollegen/-innen gehen nur noch mit dem Handy in bestimmte Klassen, damit sie über Funk Hilfe holen können. Auch von den Eltern bekamen wir bisher wenig Unterstützung in unserem Bemühen, Normen und Regeln durchzusetzen. Termine werden nicht wahrgenommen, Telefonate scheitern am mangelnden
Sprachverständnis.» Angesichts solcher und ähnlicher Berichte muss man sich im Gymnasium Liestal wie im Paradies vorkommen: Schüler/-innen zeigen in der Regel Anstand und gehen respektvoll mit den Lehrpersonen und miteinander um. Sie grüssen, sie akzeptieren Entscheidungen ihrer Lehrpersonen – sie sind manchmal fast zu brav. Natürlich gibt es auch andere. Natürlich muss ich jeden Tag einige Schüler/-innen ermahnen, im Lichthof oder in der Mensa ihre Füsse nicht auf den Tisch zu legen, natürlich schwänzen jeden Tag welche und andere machen ihre Hausaufgaben nicht. Mitunter haben wir auch sehr freche Schüler und es kommt auch gelegentlich zu Zerstörungen oder Diebstählen. Aber dieses Verhalten hat nicht drastisch zugenommen. Noch nicht. Und damit es auch nicht so weit kommt, ist es unabdingbar, dass alle Lehrpersonen ihre Verantwortung in der Klassenführung ernst nehmen. Sie müssen mit ihren Schüler/-innen klare Regelungen vereinbaren und sie auch umsetzen. Denn Regeln geben nicht nur Halt, sie führen auch zur Beruhigung. Denn wenn sich alle im Klassenzimmer an die geltenden Regeln halten, kommt es kaum zu Störungen. Und dann haben Lehrpersonen und Schülern/-innen mehr Zeit zum Lernen und so können sie
nachgewiesenermassen ihre Lernleistungen verbessern. So einfach ist das. Und doch so schwierig; denn Regeln und Vereinbarungen müssen immer wieder erklärt, neu definiert und, vor allem, durchgesetzt werden. Dies ist mitunter mühsam. (Viele Eltern können ein Lied davon singen …) Und dieses Durchsetzen gelingt besser, wenn wir die Unterstützung der Eltern spüren. Wenn wir merken, dass Eltern am gleichen Strang ziehen und zum Beispiel nicht unbesehen Entschuldigungen unterschreiben, obwohl sie wissen, dass ihr Kind geschwänzt hat. Aus all diesen Gründen haben wir in den vergangenen Jahren dem Thema «Klassenführung» in der Schule eine besondere Priorität eingeräumt, haben an unseren Vereinbarungen gefeilt und haben für alle entsprechende Weiterbildungen organisiert. Die Früchte der Arbeit sind nicht immer sofort erkennbar, aber auf Dauer lohnt sich die Anstrengung. Für alle Seiten! Denn Schüler/-innen lernen besser und rascher und Lehrpersonen haben mehr Zeit, sich auf das Wesentliche, nämlich den Unterricht, zu konzentrieren. Und wenn Eltern uns in diesem Bemühen noch unterstützen, gelingt unsere Aufgabe noch besser.
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Oben: Die Schulleitung – Annemarie Schaub-Gadient, Jürg Marti, Guy Kempfert, Bernadette Schnyder, Thomas Rätz
Mitte: Der Konventsvorstand – Markus Fäs, Maria Montero, Helen Stone, Eduard Niederberger. Nicht auf dem Bild: Isabelle Zuber und Uli Dammer Unten: Die Schülerorganisation – Lena Schneider, 2FIS, Daniela Güdel, 3FI, Andrea Wiget, 1Wb, Lukas Manz, 3S, und Alec Meiller, 2WA
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5. November Halbzeit im ersten Semester – für die Provisoristen/-innen wird der Zwischenstand festgestellt. 7. November Der ehemalige Chemielehrer Walter Christen konzertiert mit seinem Bläserquintett in der Aula und bringt Werke von Reicha, Milhaud, Albrechtsberger, Danzi und Takács zu Gehör.
Littering
Zurückbringen bringts
Auch an unserem Schulhaus geht ein moderner Trend nicht vorbei: Das achtlose Liegenlassen von PET-Flaschen, Servietten, Zigarrettenstummeln, Zeitungen, ja sogar ganzer Esstabletts mit schmutzigem Geschirr. Littering, wie das Phänomen auch genannt wird, hat in den letzten zehn Jahren überall in städtischen Agglomerationen zugenommen. Die Kosten für die Reinigungsdienste im öffentlichen Raum belegen dies deutlich. Ursachen sind vor allem ein geändertes Verpflegungsverhalten (mehr Take-away, zum Teil als Folge einer erhöhten Mobilität) in Kombination mit einer abnehmenden Wertschätzung gegenüber dem öffentlichen Raum.
9. November Alle Schüler/-innen versammeln sich in der Turnhalle zur Vollversammlung der Schülerorganisation (SO). Ein Jahresrückblick wird präsentiert, in dem der «Gymrock» den Schwerpunkt bildet. Da Marco Salathe und Andrea Wiget die Maturität absolvieren, werden neu in den Vorstand gewählt: Kathrin Wiget, Alec Meiller und Lukas Manz.
Das Phänomen «Littering» wurde in einer grossen Studie der Universität Basel (MGU, J. Heeb et al.) 2004 und 2005 untersucht. Festgestellt wurde unter anderem, dass vor allem gelittert wird, wenn die soziale Kontrolle fehlt. Und: Das Littering ist das Produkt weniger, stört aber über 80% der Bevölkerung.
Doch was tun dagegen? An verschiedenen Orten wurde mittels Aufhäufung des gesammelten Litteringmaterials ermahnt. In Basel wurden 2005 auf öffentlichen Plätzen die in einer Woche gesammelten Stoffe aufgehäuft. Auch an unserer Schule liess Hauswart R. Derungs gewisse Bereiche eine Woche lang ungereinigt und führte so die sich ansammelnden Müllhaufen vor. Erfolg: mässig. Dank den vielen Arrestanten kann unser Schul-
haus momentan noch ohne grosse finanzielle Mehrkosten einigermassen sauber gehalten werden. Die zurzeit laufende Anti-Litteringkampagne der PET- und Aluminium-Recycling-Industrie «Zurückbringen bringts» an Plakatwänden und im Kino mahnt und ermuntert gleichzeitig. Andere plädieren für die Förderung und Unterstützung vorbildlichen Verhaltens (zum Beispiel momentan die «Allschwil vorbildlich»-Aktion). Diskutiert werden auch erhöhte vorgezogene Entsorgungsgebühren für Take-awayVerpackungen und natürlich die Bussensysteme. Doch Letztere sind nicht so einfach einzuführen. Erstens wollen es die Leute nicht und zweitens wäre der finanzielle Aufwand, um einen Litterer in flagranti zu erwischen, sehr (zu?) gross. Fazit der diversen Aktionen: Wir sind Weltmeister im Recycling, aber das Wegwerfverhalten im öffentlichen Raum verbessert sich kaum oder nur sehr langsam. Was tun wir an unserem Schulhaus? Wir plädieren für eine erhöhte soziale Kontrolle. Schüler/-innen und Lehrpersonen sollten sofort reagieren, wenn sie Littering beobachten: die Verursacher/-innen ansprechen, den Mut haben, sich unbeliebt zu machen. Und vielleicht meldet sich mal eine Schülergruppe, die das Thema mit guten Aktionen angehen möchte. Der Hauswart und der Schreibende würden sicher Hilfe bieten. Dani Zwygart
Anstand am Gym Liestal – und in Japan Von Takako Nagamine
Wenn ich punkto Anstand und Verhalten der Schüler/-innen diese beiden Länder betrachte, sehe ich einige Unterschiede. In Japan beinhaltet das Wort «Anstand» das gegenseitige Vertrauen und die gegenseitige Rücksichtnahme.
Takako Nagamine, Schülerin in Nagoya: sitzend, Zweite von links
Um die Bedeutung des Wortes «Anstand» zu verdeutlichen, habe ich vier Beispiele ausgewählt. Abfall liegen lassen: In Japan putzen alle Schüler/-innen täglich vom ersten Schultag der Primarschule an bis zum Ende des Gymnasiums (also vom 6. bis zum 18. Lebensjahr) nach dem Unterricht ihr Klassenzimmer, den Pausenplatz und die Toilette ohne Widerrede. Sie wechseln ihre Schuhe in der Schule wie zu Hause. Somit fühlen sie sich in der Schule wie daheim. Wer würde unter diesen Umständen den Abfall liegen lassen, wenn man selber wieder aufräumen muss? Pünktlichkeit: Den Termin einhalten bzw. pünktlich kommen, die Bücher fristgerecht in die Bibliothek zurückbringen, geschuldetes Geld zurückzubezahlen – all das ist Vertrauenssache. Hier am Gymnasium Liestal warte ich manchmal auf das Geld für ein Buch, das Schüler/-innen am Schulanfang erhalten habe, bis kurz vor Weinachten, oder ich muss die Schüler/-innen nach einem Jahr höflich bitten, mein Buch zurückzugeben.
Sich begrüssen und sich verabschieden: Am Anfang und am Schluss des Unterrichts begrüssen wir uns immer, wie wir es hier im japanischen Kurs machen, mit dem Grüsswort kiritsu (Aufstehen), rei (Begrüssung) und chakuseki (sich setzen). Es handelt sich hier nicht nur um eine Formalität, sondern um gegenseitigen Respekt. Kleidung: Wie die Fotos zeigen, tragen die Schüler/-innen in Japan eine Schuluniform. Es gibt einen Sommertyp (links oben) und einen Wintertyp (links unten). Dabei tragen die Lehrer/-innen auch passende Kleider. Sie erscheinen nicht in T-Shirt und Jeans im Unterricht. Seit zwei Jahren tauschen sich einige Schüler/-innen im Japanischkurs am Gymnasium Liestal E-Mails mit den Gymnasiasten meiner ehemaligen Schule in Nagoya. Dieses Gymnasium ist eine staatliche Schule und gehört zur Nagoya Universität (http://highschl.educa.nagoya-u.ac. jp/). Die Schulzeit beträgt sechs Jahre. In einer Klasse waren zu meiner Zeit etwa 50 Schüler/-innen. Nach fast 40 Jahren besuche ich immer noch einige meiner ehemaligen Lehrer/-innen, wenn ich in meine Heimat zurückkehre.
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11. November Die Schüler/-innen der Sekundarschule Niveau P müssen sich schon in der 2. Klasse entscheiden, welchen Typus sie in der 3. Klasse besuchen wollen; sie spuren damit die Wahl des Profils am Gymnasium vor. Entscheidungshilfen bietet auch dieses Jahr wieder die Informationsveranstaltung für Schüler/-innen und Eltern: alle Maturprofile, die bilingualen Züge und die Sportklasse präsentiert. 11. und 12. November An zwei Tagen können die Eltern den Unterricht besuchen.
16. November Der Countdown beginnt: Die Viertklässler/-innen haben ihren letzten Schultag – am nächsten Tag beginnen die Maturitätsprüfungen. Schüler/-innen der dritten Maturklassen und der 4KIW besuchen den Infotag der Hochschule St.Gallen. 29. November bis 1. Dezember An den Berufstagen können sich die Erstklässler/-innen der FMS über die Be-
Anekdote aus dem Alltag einer Schulbibliothekarin oder die nicht ganz anstandslose Rückgabe eines Mediums
Es ist kurz vor der 10-Uhr-Pause. Einige Schüler/-innen kommen in die Bibliothek, um Medien auszuleihen, zurückzubringen oder Leihfristen zu verlängern. Wie meistens lasse ich meinen Kunden/-innen ungeteilte Aufmerksamkeit zukommen, während manche fröhlich miteinander plaudern oder sogar Stöpsel in den Ohren tragen und deswegen für Rückfragen schlichtweg kein Ohr mehr frei haben. So ergeben sich manchmal ziemlich absurde, skurrile Dialoge – oder sollte ich besser sagen Monologe meinerseits? Einigen wir uns doch auf Dialoge, da die Körpersprache einen beachtlichen Teil der Kommunikation ausmacht: Ein Schüler tritt an die Theke und legt eine CD vor mich hin. Ich begrüsse ihn. Er nickt rhythmisch mit dem Kopf. Da mir absolut unklar ist, was ich mit der CD genau tun soll: ausleihen, Leihfrist verlängern oder zurücknehmen, frage ich der Einfachheit halber nach. Erneutes rhythmisches Kopfnicken. Dann habe ich also richtig getippt: Ich buche die CD zurück. Dabei stellt sich heraus, dass das Benutzerkonto mit Gebühren belastet ist. Ich informiere den Schüler über diese für ihn unerfreuliche Tatsache. Wieder
rhythmisches Kopfnicken, diesmal jedoch heftiger, gefolgt von einem verzückten Blick in die Ferne. Jetzt werde ich stutzig, denn die Aussicht, 10 Franken bezahlen zu müssen, kann einen ja wohl kaum in diesen verzückten Zustand versetzten. Also riskiere ich einen kritischen Blick in Richtung seiner Ohren, und siehe da, des Rätsels Lösung steckt in seinen Hörorganen. Unweigerlich folgt mein zweiter Versuch, die Aufmerksamkeit meines Gegenübers zu erringen. Ich überlege, welches wohl das geeignetste Mittel dafür wäre. Während ich zwischen Mit-der-Hand-vorseinen-Augen-wedeln oder einer pantomimischen Einlage hin und her schwanke, kehrt der Schüler in unsere gemeinsame Realität zurück. Durch mein Zögern, oder weil die Rückgabe offensichtlich nicht so anstandslos wie gewohnt vonstatten geht, ist er nun doch aufmerksam geworden. Mit einer geübten Bewegung nimmt er einen der Stöpsel aus dem Ohr. Der hängt nun um den Hals und baumelt keck auf der Brust des Schülers herum. Dadurch komme ich unverhofft in den Genuss von Musik. Meine Ohren sind erst neugierig, dann überrascht und schliesslich etwas
schockiert, weniger der Musik als der Lautstärke wegen. Dennoch lasse ich mir nichts anmerken und wiederhole unbeirrt meine Aussage über die fälligen Gebühren. Der Schüler lächelt und meint: «Jo, ’sch easy.» Einerseits verwirrt mich diese Aussage nun doch, anderseits spricht sie aber wieder meine Neugier an. Was meint er damit? Ich sehe mich gezwungen, genauer nachzufragen. Worauf er mich nachsichtig aufklärt, er habe gerade kein Geld und er werde ein andermal bezahlen. Nachdem wir das weitere Vorgehen ausführlich und – man glaubt es kaum – auch wortreich geklärt haben, verabschiedet er sich freundlich. Mit einer gekonnten Bewegung steckt er den immer noch keck baumelnden Stöpsel in das nun wieder arbeitslose, sich langweilende Ohr und verschwindet. Christina Steiner Die Bibliothek ist Montag bis Freitag von 8.00 bis 16.00 Uhr und samstags von 9.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. Die Bibliothekarinnen Katharina Marti, Brigitte Müller und Christina Steiner freuen sich auf Ihren Besuch.
Romandy
Studienreisen (7./8.–13. Mai 2006) Bildungsreise «Romandy»
Romandy – nein, kein Schreibfehler, sondern die englische Version für Westschweiz. Da der Englischlehrer die Klasse 1B auf ihrer Bildungsreise in die Region Lausanne begleitete, wurde für drei Tage nicht Französisch, sondern, wenn auch nicht ganz rund um die Uhr, Englisch gesprochen.
3S in Prag
Klasse 3AB
Leitung: Mario Sabatino, Thomas Rätz Thema: Barcelona – eine Weltstadt kennen lernen Ort: Barcelona
Klasse 3B
Leitung: Peter Schocher, Nick Hampton Thema: Kultur und Stadtgeografie Londons Ort: London
Klasse 3FI
Leitung: Didier Moine, Jessica Dyer Thema: Sehenswürdigkeiten Barcelonas Ort: Barcelona
Klasse 3FIS
Leitung: André Mina, Ruedi Gröflin Thema: Budapest – östliche Grossstadt Ort: Budapest
Klasse 3GL
Leitung: Hugo Caviola, Thomas Blott Thema: Mysterious Edinburgh/Scotland Ort: Edinburgh
Klasse 3L
Leitung: Simon Furnivall, Claire Jurdieu Thema: Historische und literarische Rundgänge durch Dublin Ort: Dublin
Klasse 3LZ
Leitung: Suzanne Forel, Heinz Ruesch Thema: Studienreise nach Istrien (Kroatien) Ort: Istrien
Klasse 3S
Leitung: Peter Abegglen, Maria Montero Thema: Die Stadt Prag Ort: Prag
Klasse 3W
Leitung: Raphael Ugolini, Reto Güdel Thema: Landschaft und Städte des Canal du Midi in Südfrankreich Ort: Canal du Midi (mit 3 Hausbooten)
Klasse 4KIW
Leitung: Isabelle Zuber, Markus Fäs Thema: Kunst /Architektur in Barcelona Ort: Barcelona
Lausanne empfing uns mit einer freundlichen Unterkunft, hüllte jedoch die erste Stadtbesichtigung in ein kräftiges Nass, was uns aber nicht davon abhalten konnte, bis zur Kathedrale hochzusteigen. Lediglich das nächtliche Überprüfen, ob tatsächlich ein Wächter auf dem Turm die späten Stunden ausruft, musste dem unerbittlichen Regen überlassen werden. Am Nachmittag war dann das olympische Museum selbst den nicht Sportbegeisterten als trockener Unterschlupf willkommen. Der folgende Morgen versprach Wetterbesserung, so dass wir den geplanten Ausflug nach Vallorbe wagen konnten. Höhepunkt des Tages war der Besuch der berühmten Tropfsteinhöhlen. Gruppenweise wurden wir entführt ins faszinierende Innenleben des Berges. Vorbei an smaragdgrünen Seen, über unterirdische Blumenkohlfelder, durch Wälder aus meterlangen, hauchdünnen Makkaroni drangen wir tief in die immerwährende Nacht der Grotte ein, passierten einen
Schwarm zarter Quallen und sogar einen Bison, bis sich uns ein atemberaubender Blick auf die tosende Orbe, Schöpferin dieser steinernen Märchenwelt, eröffnete. Das Wasser dieses grössten unterirdischen Flusses Mitteleuropas stammt aus den weiter oben liegenden Seen Joux und Brenet. Der mehrstündige Aufstieg dorthin, wieder bei Tageslicht, liess schon bald einen Bärenhunger aufkommen. Überraschenderweise waren die Bären einfacher aufzustöbern – nein, es war keine Fata Morgana! – als der passende Grillplatz. Erst an den Ufern des Lac Brenet, dafür an perfekter Lage und bei prächtigem Sonnenschein, kam das Knurren (der Mägen natürlich) zum Verstummen. Am dritten Tag besuchten wir Vevey, letzte Ruhestätte Charlie Chaplins und gleichzeitig Geburtsstätte einer weiteren Berühmtheit, der Milchschokolade! Letztere gab es im Alimentarium, dem Lebensmittelmuseum von Nestlé, zu kosten. Ein Spaziergang entlang der Seepromenade liess vermuten, dass sich Charlie Chaplin nicht alleine wegen der Milchschokolade hier niedergelassen hatte. Das Postkartenwetter und die schneebedeckten Gipfel im Hintergrund boten eine grandiose Kulisse für die abschliessende Fahrt auf dem Genfersee. Wer nicht bereits vor sich hindöste, dem zeigte sich vom Schiff aus nun auch Lausanne zum Abschied noch von der Milchschokoladenseite. Martina Obrist
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rufsfelder informieren. Sie können 1 bis 2 Fachhochschulen oder Höhere Fachschulen besuchen sowie Referate zu den verschiedenen Berufen hören.
GymLiestal unterwegs
Klassenlager in Schwanden
Klassenlager der 1. Klassen der FMS (8.–13. Mai 2006)
4. Dezember Vier Schülerinnen, die am Gym Liestal Japanisch lernen, unterziehen sich in Bern einer in Japan offiziell anerkannten Prüfung. Seit 1984 wird der Japanese Proficiency Test weltweit von der Japan Foundation durchgeführt. Eine Schülerin besteht ihn und erhält ein Zertifikat. 5. Dezember Als «Vorgruppe» zur Dave Regan Bigband brilliert im Hotel Schützen (Rheinfelden) das GLJO.
6. Dezember Die bilinguale Klasse 2FIS nimmt am «Tag der Schulen am Oberrhein» teil. Mehr auf Seite 46.
Klasse: F1a Kennen Sie die Sage vom Vrenelisgärtli? Ich muss gestehen, mir war die Geschichte um die Entstehung dieses Namens völlig unbekannt. Bis zu dem Zeitpunkt, als meine Klasse die Geschichte in Form eines selbst inszenierten Marionettentheaters am Freitag der Arbeitswoche auf die improvisierte Bühne aus Esstischen im Lagerhaus «Villa Kunterbunt» – zufälligerweise etwa vis-a-vis des besagten Bergmassivs gelegen – brachte. Nebst diesem Theater und Kochämtlis stellten die Schüler/-innen der Klasse F1b zu weiteren Sagen aus dem Glarnerland ein Bilderbuch, einen selbst gedrehten Kurzspielfilm, ein Hörspiel und eine computertechnisch veränderte Multimediashow zusammen. Da für diese Arbeiten nur zwei Tage eingeplant waren, besuchten wir nebst einer eintägigen, gruppendynamischen Interaktion als angekündigte Wanderung zudem die alte, heute stillgelegte Schiefermine am Landesplattenberg. Die tolle Atmosphäre der modern ausgeleuchteten Gänge wurde etwas durch die platte Führung des ortsansässigen Pöstlers getrübt (Führungen sind seine Leidenschaft…). Die Stimmung hob sich erst, als im hintersten Teil der Mine das sonst so willkommene Kunstlicht gelöscht wurde und einige Schüler/-innen unter sanftem Zwang ein
Lied anstimmten. Die vielgepriesene Akustik der Örtlichkeit zeigte sich dabei von der besten Seite. Als wir nach der Führung zur nächstgelegenen Bushaltestelle zurückkehrten, machte sich eine gewisse Müdigkeit breit, wobei nicht ganz zu eruieren war, ob es nun an der nicht wirklich strapaziösen Wanderung oder an der ungewohnt dünnen Höhenluft lag. Den tagesabschliessenden Aufstieg von Schwanden bis zum Lagerhaus Schwanderberg nahmen dementsprechend nur die Mutigsten und Sportlichsten unter die Sohlen (zirka 600 Höhenmeter), wobei die anfänglich führende Lehrkraft schon sehr bald ins Hintertreffen geriet und zeitlich etwas verspätet zu den derweil schon geduschten und sich auf der Sonnenterasse erholenden Schülern/-innen stiess. Die Lagerwoche war summa summarum ein sehr erfolgreiches Projekt, was bei der abschliessenden Auswertung durch die Klasse auch so bekundet wurde. Empfehlenswert finde ich besonders das Lagerhaus. Es liegt in bester Lage auf dem Schwanderberg (ca. 1100 m über Meer), bietet viel Raum, und durch die Abgeschiedenheit entstehen an freien Abendblöcken keine grossen Abwanderungsgelüste in die nähere gastronomische Agglomeration. Lukas Bothe, Klassenlehrer F1b
Leitung: Dominique Vuattoux, Patrizia Stalder Ort: Zivilschutzanlage, Villeret Thema: Arbeitseinsatz für die Stiftung «Umwelt-Einsatz Schweiz» (Alpweiden entbuschen und Pflegearbeiten im Wald)
Klasse: F1b
Leitung: Lukas Bothe, Nicole Equey Ort: Villa Kunterbunt, Lagerhaus der Pfadi Zürich, Schwanden GL Thema: Märchen, Sagen und andere abstruse Geschichten aus dem Glarnerland
Klasse: F1c
Leitung: Florence Buchmann, Sara Erni Ort: Fondation Le Camp, Haus Zwingli, Vaumarcus Thema: Sport / Gesundheit / Ernährung
Klasse: F1d
Leitung: Philipp Hasler, Regula Gysin Ort: Jugendherberge SJH «Rotschuo» Gersau SZ Thema: Musik und Tanz
Klasse: F1e
Leitung: Anne Sprunger, Susanne Kaufmann Ort: Maison de la nature neuchâteloise, maison Rousseau, Champ-du-Moulin Thema: Menschen, Kultur und Natur im Val de Travers
United Nations Pilgrimage for Youth
GymLiestal unterwegs Eintauchen in eine fremde Kultur …
… selten war Arbeit so süss!
Da wir einen Aufsatzwettbewerb in der Fachschaft Englisch gewonnen hatten, hatten Franziska Wagner und ich das Glück, an einer Reise der «Odd Fellows» in Nordamerika teilzunehmen. Die Vorfreude war sehr gross, als wir am 6. Juli um 5.30 Uhr morgens auf den Flughafen Zürich kamen. Vor uns lag eine lange Reise über Amsterdam nach Toronto, wo wir Schweizer/innen zu den Delegierten aus den USA, Kanada und Holland stiessen. Wir bildeten also eine multinationale Gruppe von 55 Leuten. Unser Fortbewegungsmittel war ein Car, der bis auf den letzten Platz besetzt war und während der zwei Wochen zu unserem zweiten Zuhause wurde. Unsere Reiseroute führte uns von Toronto nach Ottawa, wo wir das kanadische Parlamentsgebäude besichtigten. Nach langer Fahrt folgte eine Besichtigung von Boston. Dann ging es endlich nach New York, und zwar mitten in den Big Apple hinein – unser Hotel lag unmittelbar neben dem Madison Square Garden und zehn Minuten vom Empire State Building entfernt. Dort trafen wir mit weiteren Delegierten aus anderen Teilen der USA zusammen und waren im Ganzen dann etwa 180 Jugendliche. Wir blieben für vier Tage, in denen wir nicht nur Sehenswürdigkeiten wie die Statue of Liberty, das Empire State Building oder Ground Zero besichtigten, sondern eben
auch den UNO-Hauptsitz besuchten. Wir hörten verschiedene lehrreiche Vorträge von Mitarbeitern der UN, die uns über das Engagement, aber auch über die Probleme der UN informierten. Als Abschluss wurde ein Speech Contest ausgetragen, an dem alle Delegierten eine Rede über die UN halten mussten. Von uns elf Schweizern/innen kam sogar einer ins Final! Ein absolutes Highlight war auch das am Broadway gegebene Musical «The Phantom of the Opera». Jetzt hiess es Abschied nehmen von New York und von den anderen Delegierten, die nicht von unserem Bus waren, denn unsere Reise ging weiter, zuerst nach Philadelphia (Liberty Bell) und dann in die Hauptstadt Washington D.C., wo wir drei Tage lang bei tropischem Klima Sehenswürdigkeiten wie das Washington Monument oder das Weisse Haus besichtigten. Auf dem Rückweg besuchten wir die Bürgerkriegsschlachtfelder von Gettysburg und zum Schluss machten wir eine Schifffahrt zu den Niagarafällen. Am 19. Juli betraten wir in Toronto, nach einem traurigen Abschied von unseren neu gewonnenen Freunden, das Flugzeug, um wieder nach Hause zu fliegen. Im Gepäck hatte jeder seine ganz besonderen Erlebnisse und Erinnerungen, die wir bestimmt nie vergessen werden. Andrea Schäfer, 3FI
22 Schüler/-innen der Klassen 2FIS, 2SZ und 2MS erlebten eine Woche lang in Valencia die spanische Sprache und Kultur. Sie übernachteten bei spanischen Gastfamilien und konnten allerhand Ausflüge und Veranstaltungen geniessen – die Stimmung war ausserordentlich herzlich und zuvorkommend. Die Direktion der Gastschule «Juan de Garay» bedachte alle mit einem Geschenk, der Erziehungsminister der Autonomie Valencia begrüsste die Schweizer/-innen im Rathaus und offerierte eine Hafenrundfahrt und einen Abstecher zur Basis der Alinghi, dem Schweizer Teilnehmer des 32. America Cup, welcher zurzeit in Valencia vorbereitet wird. Weiter auf dem Programm standen eine Stadtführung, Sport und Spiel mit der Gastschule, der nahe gelegene Naturpark l’Albufera und der von Santiago Calatrava errichtete Museenkomplex. Ausserdem zeigte es sich, wozu das M-
Profil taugt: Im Tausch gegen kleine, goldene Stadtwappen fürs Revers konnten die Gastgeber mit einer Folge von Liedern beglückt werden. Jene Lieder, welche gegen Abend im Stadzentrum zum Besten gegeben wurden, vermochten allerdings die Valencianer/-innen nicht aus der Ruhe zu bringen. Zustande gekommen ist diese spannende Woche, welche gleichzeitig als Projektwoche galt, dank einer Initiative der Schweizer Organisation «ch-Jugendaustausch» in Zusammenarbeit mit der Regierung von Valencia. Im darauf folgenden April besuchten die Spanier/-innen unsere Schule – für die Liestaler Gymnasiasten/-innen eine echte Herausforderung, denn sie mussten neben dem normalen Unterricht die spanischen Gäste betreuen. Doch es lohnte sich: Die Spanischkenntnisse konnten verbessert und die Ansichten über die Welt erweitert werden! Beat Wieland, Jaime Pérez de Arazena, Roland Lötscher
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10. bis 16. Dezember Während der mündlichen Maturprüfungen sind die zweiten Matur- und FMSKlassen für die Maturarbeit respektiv die Selbstständige Arbeit freigestellt. Die andern Klassen haben Blockunterricht und Sport. 20. Dezember Bravo: Alle der 163 Angetretenen haben die Matur bestanden und können sie in der Turnhalle würdig feiern und das Maturitätszeugnis in Empfang nehmen! Mehr auf den Seiten 32 und 33. 9. bis 11. Januar Eine Gruppe aus dem Gymnasium Liestal nimmt an der Students United Nations in Genf statt. An drei Tagen wird eine Generalversammlung der UNO simuliert. Jeweils zwei Schüler/-innen spielen die Delegation eines UNO-Landes und diskutieren Resolutionen gemäss den Regeln einer richtigen UNO-GV. 11. Januar 2006 In der Reihe «Literatur und Musik» treten in der Aula für sechs Klassen die Performancekünstler Jurczok und Melinda Nadj Abonji auf: modernes Sprechtheater mit Lesung, Lautmalerei, Rap, Elektrobeat.
Studienreisen (25.–30. September 2005) Klasse 3MW
Leitung: René Roth, Beat Zemp Ort: Warschau
Klasse 3Da
Leitung: Yvonne Kaspar, Martin Münch Thema: Architektur Barcelonas und Auseinandersetzung mit der spanischen bzw. katalanischen Sprache Ort: Barcelona
Klasse 3Db
Leitung: Barbara Hediger, Martina Obrist Thema: kulturelle, historische, städtebaulich-architektonische und kulinarische Angebote Barcelonas Ort: Barcelona
Klasse 3Dc
Leitung: Thomas Bircher, Helen Stone Thema: Auseinandersetzung mit den kulturellen und den stadtgeographischen Angeboten Ort: Amsterdam
Klasse 4A
12. Januar Uni-Basel-Informationstag für Maturanden/-innen schon zum dritten Mal! Der Anlass wird rege besucht, alle Fakultäten und Institute öffnen ihre Tore und
Leitung: Urs Blindenbacher, Christian Freiburghaus Thema: Architektur und Landschaft Korfus, römische und antike Einflüsse Ort: Peloponnes und Korfu
Studienreise nach Barcelona Schon bald war uns klar, dass unsere Abschlussreise nach Barcelona führen würde. Ein kleines Problem gab es aber noch, weil wir in kurzer Zeit drei verschiedene Klassenlehrpersonen hatten. Schliesslich stellten wir ein tolles Team zusammen: Herr Münch und Frau Kaspar waren die Glücklichen. Am 24. September war es dann so weit: Ab nach Barcelona mit dem Car! Die nächtliche Fahrt war vielen am nächsten Tag anzusehen. Das schöne Wetter und die warmen Temperaturen munterten uns jedoch auf. Nach dem Einzug in die moderne Jugendherberge verbrachten wir den Nachmittag im eindrücklichen Park Güell. Am Montag besuchten wir die Ramblas und die Markthalle: Vorsicht vor den Taschendieben, denn auch von ihnen wurden wir nicht verschont! In der Markthalle gab es allerlei zu sehen, und wir verpflegten uns mit spanischen Köstlichkeiten. Am Abend waren viele unterwegs und hielten Ausschau nach einer tollen Disco. Einige glaubten den Knaller gefunden zu haben: Disco mit Sicht aufs Meer, tolle Räumlichkeiten und gute Musik. Weil wir nach dem Tanzen durstig waren, wollten wir an der Bar etwas zu trinken bestellen. Da mussten wir mit Gelächter feststellen, dass wir uns an einer Privatparty amüsierten – wie schade! Am Dienstag fuhren wir nach Sitges, einer kleinen Stadt am Meer. Nach einem Stadtrundgang, in dem wir wunderschöne Häuser
betrachteten, gingen wir an den Strand und genossen den Rest des Tages, denn es war sommerlich heiss. Der Höhepunkt war das gemeinsame Paëllaessen in einem Restaurant direkt am Meer, bei einem wunderschönen Sonnenuntergang. Anstrengend war der Mittwoch: Wir besuchten das Fussballstadion Camp Nou, das Olympiastadion und den Nationalpalast. Im Camp Nou, dem grössten Stadion Europas, hatten wir eine tolle Führung. Am Abend ging die ganze Klasse in eine Disco. Auch Herr Münch und Frau Kaspar begleiteten uns. Am nächsten Tag besuchten wir das Wahrzeichen Barcelonas: die Sagrada Familia. Einige von der Klasse wagten sich hinauf bis in den höchsten Turm. Danach besichtigten wir noch andere bekannte Bauwerke von Gaudí. Den Nachmittag vor der Abreise verbrachten wir am Hafen. Von der Kolumbussäule aus hatten wir eine gute Sicht über die ganze Stadt. Total übermüdet versuchten gewisse Schülerinnen, die Zeit mit Singen auf der Brücke zu überbrücken. Leider wurde dabei nicht viel Geld verdient … Am Abend verabschiedeten wir uns von Barcelona und fuhren mit dem Nachtzug in die Schweiz zurück. Eine super Woche, tolle Erinnerungen und schönes Wetter lassen uns einig sein: Barcelona, wir kommen wieder! Seraina Rohrbach und Rahel Feigenwinter, 3Da
GymLiestal unterwegs
Dreitägige Bildungsreisen (8.–13. Mai 2006)
Projektwochen (8.–13. Mai 2006)
Klasse 1A
Klasse 2Wb (25.–30. September 2005)
Klassen 2(FI)S, 2S(Z), 2MS
Klasse 2A
Klasse 2GL
Leitung: G. Lafranchi, U. Dammer Reiseziel: Lötschberg Thema: Das lebendige Gesicht der Technik
Klasse 1B
Leitung: M. Obrist, F. Harris Reiseziel: Lausanne und Umgebung Thema: Westschweiz
Thema: Süddeutsche Metropole – Gegenpol zu Berlin
Klasse 1Wa
Leitung: C. Freiburghaus, M. Nuber Reiseziel: München Thema: Geschichte, Deutsches Museum, KZ Dachau
Leitung: C. Hintzy, K. Joachim Reiseziel: Strasbourg Thema: Biculturalité de l’Alsace
Klasse 1IFS
Klasse 2KSW
Leitung: L. Bühler, R. Störi Reiseziel: Genf Thema: Genf als das politisch-kulturelle Tor zur Welt
Klasse 1KSW
Leitung: C. Tambini, M. Rüegg Reiseziel: Tenero (Centro Sportivo) Thema: diverse Einführungskurse, Ausflug, Referate über das Tessin
Klasse F2c
Leitung: Y. Kaspar, S. Bornstein Reiseziel: Locarno Thema: Besuch und Kennenlernen des Städtchens
Leitung: R. Graf, D. Beck Reiseziel: Karlsruhe Thema: Schlossbesichtigung und historische Aspekte der Stadtgründung
Klasse 1LZ
Klasse F2d
Leitung: D. Fagan, A. Schmidlin Reiseziel: München Thema: Entdeckung der Stadt München in ihrer Vielfalt
Klasse 1MR
Leitung: D. Schönmann, D. Warner Reiseziel: München
Leitung: Michael Bürgin, Jaime Perez, Beat Wieland Thema: Besuch Jugendlicher in Valencia Ort: Valencia
Klasse 1Wb
Leitung: M. Rasmussen, S. Gerosa Reiseziel: München Thema: Deutsches Museum, Europäisches Patentamt, Allianzarena, Bavaria
Klasse 1FIS
Leitung: Peter Abegglen, Lukas Bothe Thema: Kunst in der Landschaft Ort: Schwanden (Gl)
Leitung: K. Hoffner, I. Sauvet Reiseziel: Heidelberg Thema: Stadtsituation und kulturelle Angebote Heidelbergs
Klasse F2e
Leitung: C. Beckrich, R. Schneider Reiseziel: Strasbourg Thema: Architektur und Fotografie
Leitung: Manuel Erdin Thema: Wirtschaftswoche Ort: La Ferrière
Klasse 2Ba
Leitung: Daniel Zwygart, Urban Kessler Thema: Sport und Biologie Ort: Tenero
Klasse 2Bb
Leitung: Claudia Weidmann, Hermann Schuler Thema: Arbeitseinsatz bei Bergbauern Ort: Tenna
Klasse 2FIS
Leitung: Marita del Cioppo, Claudia Kestenholz Thema: Esskultur eines nichteuropäischen Landes (Mexiko) Ort: Pleigne (JU)
Leitung: Claudius Sieber, Eduard Niederberger Thema: Kultur und Bauwerke in Rom Ort: Rom
Klasse 2SZ
Leitung: Eva Güntert, Peter Beerli Thema: Ernährung Ort: Disentis
Klasse 2Wa
Leitung: Hansueli Müller, Jacqueline Rosch-Münch Thema: Werbung, Marketing, Wirtschaftsgeschichte (PRA) Ort: Exkursionen von Liestal aus
Klasse 3KSW
Leitung: Martin Dambach Thema: 3KSW in Bewegung Ort: Liestal und Umgebung
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lassen die zukünftigen Studierenden in den Genuss eines vielfältigen Angebots von Veranstaltungen kommen. Auch der direkte Kontakt zu Dozierenden und Studierenden kommt dabei nicht zu kurz. 16. bis 20. Januar Die dritten Klassen der DMS sind zum zweiten Mal für ihre Selbstständige Arbeit freigestellt. Zugleich findet das ChorOrchester- und JOGL-Lager statt.
17. Januar Traditionsgemäss besichtigen die dritten Klassen der Maturabteilung das Paul Scherrer Institut und das KKW Gösgen. 21. Januar Ausnahmsweise am Samstag frei: Semesterwechsel.
23. Januar Die Arbeitsgruppe «Kooperatives Lernen» sammelt in der Aula Stärken und Schwächen dieser Methode.
Mozartnaschereien Ohren ausfahren – einstimmen – Klang erleben Orchester des Gymnasiums Liestal: UNICEF-Konzert am 1. Dezember 2005 – «Mozartnaschereien» am 1. Juni 2006! Selbstverständlich ist der Auftritt im Konzert jedes Mal der absolute Höhepunkt – und trotzdem: Der Weg dahin ist das Hauptsächliche! Jeden Dienstag über Mittag stimmen wir in der Aula die verschiedenen Instrumente, versuchen wir, den Stil einer Musik mit ihrem besonderen Klang zu ergründen und einer möglichst präzisen Interpretation auf die Spur zu kommen. Dies ist spannend, erfordert viel Konzentration und manchmal auch Geduld. Alle musizieren mit, ob erfahren oder Orchesterneuling. Unser «Sinfonieorchester» ist gewachsen, wir haben in den letzten zwei Jahren viel dazugelernt: Der Klang ist homogener, die Stücke sind vielfältiger, die Spielenden selbstsicherer geworden. Wieder haben wir das Musiklager im Januar sehr genossen. Die konzentrierte Arbeit und die Möglichkeit, intensiv in Gruppen zu musizieren, haben den Orchesterklang perfektioniert. Ganz wichtig dabei ist, dass wir uns kennen lernen. Das Vertrauen zueinander und die gegenseitige Wertschätzung tragen viel zum guten Zusammenspiel bei. Das Mitspielen im Orchester ist für alle freiwillig, eine wertvolle Ergänzung zum Schulalltag, aber auch zusätzlicher zeitlicher Aufwand und ein grosser persönlicher Einsatz, den die Leitenden sehr schätzen. Seit Sommer 2005 ist neu der Hornist und Orchestermusiker Martin Roos als «Koleiter» zusammen mit Anne Sprunger für das Orchester verantwortlich. Werke zu finden, die unser Können herausfordern und unsern musikalischen Horizont erweitern, diese Stück für Stück
zu proben und danach in ein stimmiges Programm zusammenzufügen, ist die herausfordernde Aufgabe der Leitenden. Das Dirigieren ist dann das Zückerchen. Im vergangenen Jahr spielten wir im ersten Semester Barockmusik, darunter das Konzert für zwei Klaviere in c-Moll von J. S. Bach, das zwei Maturanden als Solisten am UNICEF-Konzert im Dezember vortrugen. Die Streicher/-innen erhielten dabei wertvolle Probenanleitung durch unsere Violinlehrerin Elisabeth Thurnherr. Im zweiten Semester beschäftigten uns «Mozartnaschereien»: Werke von Mozart oder solche, die irgendwie in Bezug zu ihm gebracht werden können. Wir begleiteten Jenny Furger als Sängerin in zwei Arien, dazu aus eigenen Reihen Anja Thomer als Flötistin und Julian Hafner als Violasolisten. Eine Gruppe Tänzerinnen gestaltete selbstständig die Choreografie zum Fandango aus «Figaros Hochzeit». Die absolute Herausforderung bildete die Ouvertüre zu Mozarts «Titus», aber auch Ravel war eine inspirierende Neuentdeckung für Spielende und Publikum. Das abwechslungsreiche Programm trugen wir am ersten Juni 2006 vormittags einigen Klassen und der Schulleitung vor. Am Abend spielten wir das Konzert für Eltern, Lehrkräfte und weitere Interessierte. Das unterhaltsame Klassiknascherei-Programm kam beim Publikum sehr gut an. Es gab Schülerinnen, die zum ersten Mal ein Orchester live spielen sahen. Andere fieberten mit ihren musizierenden Kolleginnen mit und bewunderten sie auch ein wenig. Das motiviert zu weiteren Höhenflügen! Anne Sprunger, Martin Roos
m u s i k b i g b a n c h o r
d
s o n g s
Songs
Wie immer kurz vor den grossen Ferien lud das GLJO zum traditionellen Sommerkonzert ein, welches diesmal auf eine spezielle Weise über die Bühne der Aula ging. Unter dem Titel «Songs» hat die Big Band des Gym Liestal Gäste eingeladen, die mit ihr Lieder von Louis Armstrong, Kurt Weill bis hin zu Tom Jones intonierten. Hauseigene Schülerinnen zeigten ihr enormes Talent und ihre grosse Musikalität (Donatella Raeli, Sophie Koch, Andrea Rickhaus, Nadia Hochuli und Natalina Muggli) und der renommierte Musicaldarsteller Balz Ewald entzückte uns durch eigenständige Interpretationen äusserst bekannter Songs. Das Vokalensemble des Gymnasiums Kirschgarten aus Basel sowie Sänger/innen aus der Sekundarschule Sissach vereinigten sich zu einem 80-stimmigen Chor mit den Klassen 3MS und 2FIS aus unserem Haus und setzten dem Ganzen eine emotionale Krone auf. Let the sun shine in … Der Publikumszulauf warf unser Platzmanagement über den Haufen, was der begeisterten Stimmung aber keinen Abbruch tat. Das Publikum lauschte über zwei Stunden lang leisen Tönen von Bach und aus dem Film «Les Choristes», aber auch swingenden Tönen, welche vom GLJO flexibel und gekonnt musiziert wurden. Und die Zuschauer/-innen kamen zum Schluss bei den «Gassenhauern» aus den Musicals «Fame» und «Hair» trotz der drückenden Hitze in der Aula nochmals richtig in Fahrt. Ein sehr emotionaler Abend! Michael Bürgin
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7. Februar Sieben Liestaler Gymklassen messen sich im Wettbewerb «Mathématiques sans Frontières» mit anderen Klassen aus der Region. Mehr auf der Seite 36. 8. Februar Das gesamte Gym Liestal treibt auf dem Rigi Wintersport. 10. bis 14. Februar In der Aula wird das Musical «Smoke´n Brooklyn» aufgeführt. Mehr auf dieser und der nächsten Seite. 13. und 22. Februar Die Schüler/-innen der FMS respektiv der DMS müssen ihre Selbstständigen Arbeiten abgeben. 15. Februar Spannende Gespräche und Diskussionen mit der Ingenieur-Agronomin und Rabbinerin Bea Wyler gibt es in der Aula anlässlich einer Veranstaltung zum Thema «Begegnung mit dem Judentum». 27. März Klassenlehrer/-innen lassen sich zu zwei wichtigen Themen weiterbilden: Umgang mit Konflikten in der Klasse, Adoleszenz – Chancen und Risiken. 5. April Die Selbstständigen Arbeiten der 2. FMSKlassen werden präsentiert. 6. April Im ganzen Kanton werden an allen fünf Gymnasien Orientierungsarbeiten in Mathematik und Englisch durchgeführt. Die Ergebnisse sind aussagekräftig; innerhalb der Fachschaften werden sie diskutiert und daraus Schlüsse gezogen. 28. April Dead Line für die Maturarbeiten – heute müssen sie abgegeben werden.
Smoke´n Brooklyn Grosse Menschenmengen, Überfälle, Obdachlose, Bettler, Tagelöhner, Verkehrschaos, Einkaufszentren, Ampeln, Religionen jeglicher Art, Pendler, Hochhäuser, Restaurants und Bars, erschütternde Schicksale – das ist Brooklyn, ein Stadtteil, in dem alles möglich ist. Dort leben so viele verschiedene Menschen und so viele verschiedene Kulturen, welche tagtäglich aufeinander treffen. Das Leben nimmt seinen Lauf und die Menschen gehen ihren gewohnten Tätigkeiten nach. Es ist nichts Aussergewöhnliches, wenn auf der Strasse eine Tasche geklaut wird oder ein Ladenüberfall stattfindet. Man hat sich daran gewöhnt und sich damit abgefunden. Ein Grossstadtleben ist nicht so einfach, wie man sich das vorstellt, und doch nehmen es die Menschen mit einer Ruhe und Gelassenheit, die kaum vorstellbar ist, denn jede Person trägt ihre Probleme und Geheimnisse mit sich herum, welche sie beschäftigen und nicht mehr loslassen. Nur fällt in einer so grossen Stadt wie Brooklyn eine einzelne Person nicht weiter sehr auf, weil es so viele Menschen gibt. Doch trotz allem
versteht jede einzelne dieser Personen es, sich gekonnt in Szene zu setzten und von ihrem Schicksal, ihren Wünschen und Träumen zu erzählen. Genau mit diesen Themen wollten wir uns auseinandersetzen. Es sollte ein riesiges Projekt werden, das stand fest. Alle waren Feuer und Flamme, denn mittlerweile befand sich der Theaterkurs auf «einer Durststrecke» und es verlangte förmlich wieder nach einem Projekt. Doch mit einem Theater war es nicht getan, nein, es sollte ein Musiktheater werden, mit Big Band und Gesang. Eine Hommage an New York unter der Leitung von Urs Blindenbacher und Zusammenarbeit mit Balz Ewald, Martin von Rütte, Michael Bürgin und Chlaus Würmli. Als textliche Vorlage dienten uns die zwei Drehbücher der Kultfilme «Smoke» und «Blue in the Face» des New Yorker Autors Paul Auster. Nun begann die harte, aber doch sehr spannende Arbeit. Für viele Schüler/innen war es eine neue Erfahrung, Theater mit Tanz und Gesang zu verbinden. Man verbrachte Stunden mit dem Einüben
von Schritten und Noten, Texte wurden gelernt und Mimik und Gestik ausprobiert. Dank grossartiger Unterstützung des Gymnasium Liestal’s Jazz Orchestra (GLJO) gelang uns eine Verschmelzung von Schauspiel, Musik und Tanz. Nach und nach konnte man eine Grossstadt zum Leben erwachen sehen. Man tauchte förmlich in die grosse weite Welt von New York ein und fand sich plötzlich zwischen grossen Häuserblocks, hupenden Autos und gestressten Passanten vor dem Tabakwarenladen von Auggie wieder. Es war faszinierend, verfolgen zu können, wie Schüler/-innen in Rollen schlüpften und vor den Augen aller plötzlich jemand waren, den man nicht wieder erkannte. Über 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen im Februar 2006 eine der fünf Aufführungen – im kommenden Schuljahr sollen «Die Stützen der Gesellschaft» von Henrik Ibsen, der Film «Bernarda Albas Haus» von Garcia Lorca sowie «der Sommernachtstraum» von William Shakespeare an den Erfolg anknüpfen. Maria Messerli, 2Wa, Katja Fullin, 2MS
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Kunststücke Die Kunstausstellung in der Aula vom 9. bis zum 24. September 2005 zugunsten der Mensa stellte ein breites Panorama des bildnerischen Schaffens in unserer Region vor und bot für Schüler/-innen, Lehrkräfte und Besucher/-innen Gelegenheit, sich mit aktuellen Tendenzen der hiesigen Kunstszene auseinanderzusetzen. Das Spektrum der ausgestellten Werke reichte von feinen, kleinformatigen Zeichnungen bis zu komplexen, grossflächigen Gemälden, von abstrakten Konstellationen bis zu realistischen Landschaften. Raumaufteilung und Hängung liessen für Besucher/-innen viele Wege zu, in dicht gehängte Kabinette hinein und in offene Räume, auf Überblick schaffende Kreise oder über Treppen zu anderen Ebenen. Der klug gegliederte Ausstellungsraum wurde in den zwei Wochen zur Bühne für vielfältige kulturelle Aktivitäten. Farbenvielfalt und musikalische Klänge, Zeichenwelten und Wortbilder, Formkompositionen und szenische Interventionen, bewegte Linien und choreographische Bewegungen – dies alles umfasste die Kunstausstellung. Mehrere Führungen regten zu aktivem Sehen an, ein Konzert verknüpfte Klangfarben und Farbklänge, eine szenische Intervention des Theaterkurses konfrontierte die Besucher unter dem Titel «Chroma» mit dem irritierenden Gehalt der Farbwelten. Schliesslich haben sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 1GL in einem einwöchigen Projekt mit den ausgestellten Kunstwerken beschäftigt und ihre Erfahrungen in Sprache verwandelt. Als Handwerkszeug dienten ihnen bestehende Textformen wie das japanische Haiku, das Elfchen oder das Textquadrat; es wurden aber auch eigenständige Formen entwickelt. Der Reiz der entstandenen Texte besteht darin, dass nicht Urteile gefällt, sondern Beobachtungen, Zusammenhänge, Assoziationen eingefangen werden. Christoph Wegmann
Schwefelgelb Braun Rosa Blutrot Schwarz grün Blutrot Formende Kreise Sonnenlicht entschwindet rasch Lautlos in die Stille Wärme Isabelle Wanner Zu «Fäden ins Glück gespannt» von Erika Streit
grün und blau eine rechteckige form wo liegt das zentrum? überall Georg Schölly Zu «Zoom» von Stephan Jost
Braun erscheint die Wüste der Ausblick wunderbar schön Glimmer am Horizont Jannik Beugger Zu «Ausblick» von Claudia Roth
Schwarze Zahlen, verschlüsselt wie ein Code, erzählen sie vom Leben, von der Liebe oder vom Tod? Was sie bedeuten, weiss der Künstler allein, Ein Meisterwerk von seinem Tun und Sein. Lukas Fürer Zu «Wohl im Reich der Pharaonen» von Lenz Klotz
Chroma. Buch derStörfaktor Farben – was ist Rosa? Adams Augen waren grün. Kaleidoskopisch. Weiss sperrt aus. Klecksig. Der gelbe Hund Dingo. Tupfer. Rot, die Tochter der Aggression. Majestätisch. Armes, sprödes Braun. Wilde Farben. Tragen Sie schwarze Unterwäsche. Tönung. Die blaue Blume. Farbendröhnung. Diese Farbassoziationen sind Textstellen des abstrakten Theaterprojekts «Störfaktor», welches der Theaterkurs unter der Leitung von Urs Blindenbacher inszenierte. Die Texte sind von Christoph Wegmann aus «Chroma. Buch der Farben» ausgewählt worden. Mit diesem Projekt wollte der Theaterkurs die Kunstausstellung in der Aula zugunsten der Mensa bereichern, indem er die Welt der Farben textlich, musikalisch und emotional darstellte. Sind Farben nur mit den Augen wirklich fassbar oder können sie auch auf anderen Ebenen erlebt werden? Wie kann man eine Farbe charakterisieren? Was macht eine bestimmte Farbe so besonders? Wie verkörpere ich meine Farbe, damit ich mich von den anderen Farben unterscheide? Dies waren einige der Fragen, die den Kurs bei der Vorbereitung des Projekts immer wieder beschäftigten. Das Projekt war sowohl ein Experiment als auch eine Herausforderung, da die Schauspieler/-innen zum einen ein Teil der Ausstellung, zum anderen auch selbst mitten unter dem Publikum waren. Keine der Inszenierungen war wie die vorhergehende, denn auch die Reaktionen des Publikums wurden miteinbezogen. Rückblickend lässt sich sagen, dass der Titel des Projekts sehr zutreffend war. Der Theaterkurs wurde vom Publikum meist tatsächlich als störend und somit als Störfaktor empfunden. Jedoch eine Frage bleibt: Was ist Rosa? Ein Ferkel? Zuckerwatte? Nein! Die Rose ist rosa, wie die am Brunnenrand da. Anja Stalder, 3LZ, Petra Winkler, 3GL, Katharina Hermann, 3AB
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2006
29. April
Diplom
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Musikalischer Leckerbissen am Gym Liestal: Der Cantautore und Bahnhofsvorstand Gianmaria Testa entführt ein gebannt lauschendes Publikum in eine poetische Welt seiner bald nachdenklichen, bald lebensprühenden Lieder.
Klasse 3Da
Klasse 3Db
Klasse 3Dc
Blöchlinger Carina Samantha Bossard Julia Anna Brodbeck Andrea Martina Büsser Manuela Silvia Feigenwinter Rahel Gomez Anna-Rosita Gröflin Sandrine Güller Jasmin Gabriela Hitzler Jael Daniela Marrer Catherine Sibylle Neukom Pascal Rohrbach Seraina Rosenthal Amina Schaub Martina Isabelle Scheifele Simon Sommerhalder Jaïra Sarah Vogel Gregory Vonmoos Olga Philomena Walter Adrienne Tatjana Zwygart Chantal
Baiutti Michael Belser Livia Buser Laura Carpené Sara Degen Lisa Ebneter Rebekka Freivogel Andrea Frey Barbara Häfelfinger Melanie Hafner Kaspar Icboyun Diana Jockel Caroline Krüttli Lea Küng Martina Mangold Käthi Neidhart Andrea Rubin Sandra Senften Jennifer Stohler Jasmin Testa Sarah Zengin Gurbet
Anthamatten Tamara Baumgartner Tanja Eisenring Noemi Fleig Annina Frei Anja Glaser Corinne Grieder Cécile Huber Pamela Janett Sandra Kummli Sarah Anna Lichtenberger Viviane Lutz Melanie Niederhauser Nicole Polsombat Kamolthip Rüger Kathrin Schaltegger Nina Schläpfer Andrea Schmid Tanja Schüpbach Jennifer Schwab Laura Siegenthaler Angelika Ziegler Valérie
Preisträgerinnen DMS 29./30. April Der Chor gastiert in Oberdorf und in Liestal.
Jael Hitzler, 3Da
49.5 Punkte
Sandra Rubin, 3Db
49.5 Punkte
8. bis 13. Mai Das Gym ist unterwegs – blättern Sie zu den Seiten 19 bis 23.
Sandra Janett, 3Dc
49.5 Punkte
1. Juni In der Aula darf Mozart genascht werden. Mehr auf Seite 25.
Wir gratulieren allen Diplomandinnen und Diplomanden herzlich!
Ruhe sanft Die letzte DMS-Diplomfeier «Ich heisse Jürg Marti» – auf diese eher ungewöhnliche Art hatte der DMS- resp. FMS-Schulleiter zu seiner Rede anlässlich der Diplomfeier angehoben, weil ihn ein Theaterstück der Klasse 3Db zum Comingout provoziert hat. Ein Sketch kolportierte, Jürg Marti habe schon eine Neue, obwohl die Alte noch nicht unter dem Boden sei. Den Diplomanden/-innen und deren Eltern, Lehrpersonen, Angestellten der Schule, den Schulleitungsmitgliedern und den Mitgliedern des Schulrats wurde einmal mehr bewusst, dass mit der Diplomfeier 2006 die alte Diplommittelschule «zu Grabe getragen wurde» – was die erwähnte DMS-Klasse als Theaterszene wortwörtlich inszeniert hat. Mitten durch die Festgemeinde wurde ein Sarg auf die Bühne bugsiert, wobei aus der Trauerfeier zum Schluss unvermittelt ein freudig-farbiger Event geworden ist. Jürg Marti hat sich in seiner Rede mit dem Wandel seiner DMS zur FMS auseinandergesetzt, während die anderen beiden DMS-Klassen teils in raffinierten Szenenfolgen, teils in naturalistisch wirkenden Momentaufnahmen die zu Ende gegangene Schulzeit Revue passieren liessen. Wenn unsere Schule so ist, wie sie in den beiden Szenenfolgen – durchaus kritisch – dargestellt worden ist, haben wir alle weiterhin gerechtfertigten Anlass zu Hoffnung. Die Feier folgte dem bewährten Ablauf: Alle Schülerinnen und Schüler, die die Prüfung mit Erfolg bestanden hatten, versammelten sich klassen-
weise nach den Theaterproduktionen und der Rede des Schulleiters auf der Bühne, um namentlich aufgerufen zu werden und das Diplom aus den Händen der Klassenlehrpersonen zu empfangen. Dieses Jahr walteten Thomas Bircher, Yvonne Kaspar und Barbara Hediger ihres Amtes. Wie jede richtige Feier wurde auch die Diplomfeier 2006 musikalisch umrahmt. Der Diplomchor aus Schülerinnen der drei Diplomklassen ist von Michael Zumbrunn dirigiert, initiiert und in den Stand versetzt worden, einige Lieder auf hohem Niveau zum Besten geben zu können. Auch dieses Jahr haben Schüler/-innen einer dritten Diplomklasse die Moderation der ganzen Feier übernommen. Michael Baiutti, Andrea Neidhart und Caroline Jockel aus der 3Db haben so getan, als handle es sich bei der Diplomfeier «nur» um deren Hauptprobe, wodurch einige Unvollkommenheiten von vorneherein entschuldbar wurden. Im Anschluss an die Diplomfeier haben Klassen der FMS einen Apéro und einen Grillabend organisiert. Das Wetter zeigte sich glücklicherweise von seiner besten Seite, und wer von unserer Schule immer noch nicht genug hatte, konnte sich im Anschluss an die Feierlichkeiten einen musikalischen Abschluss in der Aula genehmigen, wo das Jazzorchester des Gymnasiums Liestal samt zugewandten Orten ein musikalisches Potpourri der leckeren Sorte serviert hat. Beat Wieland
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2005
32 Matur Klasse 4A
Baader Jakob Borter Georg Edwards Suzanne Friedli Balz Gramm Catharina Grieder Reto Griner Jannick Horlacher Jonathan Lee Gino Maitra Julian Müller Simeon Plattner Mathias Ritter Andreas Salathe Marco Waldmeier Daniel Waldmeier David Widmer Lukas Zehntner Tibor
Klasse 4B Breitenstein Joëlle Buess Markus Buser Andrea Colombo Marco Dittmann Marie-Theres Egli Mathias Felix Lukas Gloor Aline Häfelfinger Anna Hostettler Simon Gabriel Koch Raphael Kuhn Livia Oosterveld Marius Renaud Fabienne Ruch Sylvie
Schaub Sarah Schweizer Yvonne Stoll Thomas Tollari Isabelle Ulrich Milena
Klasse 4FI Blaser Andrea Sandra Börlin Thierry Boss Lorena Brun Jeannine Ciucci Jenny Eggel Laura Häfelfinger Romina Mächler Ines Meier Clivia Rebecca Montisano Alessia Nachbur Olivia Pierer Patrick Scherrer Madeleine Strub Janine Tschudin Jessica Von Arx Marissa Wenger Maria Wüthrich Camilla
Klasse 4FIZ Berardini Martina Blatter Samuli Bürgin David Cassidy Moira Förtsch Riccarda Gröflin Rahel Hegi Jonas Masé Aline Mattmüller Livia
Ponti Milena Rey Sofia Riebli Nadia Schärer Fabian Schenker Aline Schmutz Ruth Spiess Manuela Tharayil Ralph Tschopp Franziska Tschumi Felix Weibel Rebekka Werner Simon Wiget Andrea Wirz Lisa
Bürgin Martina Chappuis Philippe De Mesmaeker Stéphanie Fitzé Murielle Geu Marco Kamber Myra Känel Miriam Keller Sara Kull Mirjam Schaub Sina Schneider Karin Wolleb Nadine
Klasse 4GL
Blum Jonas Jakob Casulleras Mireia Conzett Raina Dettwiler Ramona Gass Jolanda Keiser Astrid Kraus Beatrice Kuhn Ivo Lardelli Alessandra Locher Chantal Lüdi Miriam Muggli Mirella Murer Daniela Purnell Sarah Rendl Katharina Rominger Joël Schäfer Pia Tribelhorn Tania Weber Jennifer Zurfluh Martina
Battegay Fabienne Buff Simone Dobler Matthieu Ettlin Florence Frutiger Peter Gabathuler Katrin Hajko Michaela Hofstetter Jessica Locher Eva Lütolf Manuela Odermatt Stéphanie Siegrist Stefan Thelly Merly Trottmann Michèle Tschan Sarina Widler Michèle
Klasse 4LM Appoloni Katharina Buess Martina
Klasse 4S
Klasse 4Wa Burkhardt Caroline Can Serife Gielen Fabian Günal Olgu Heini Nadja Honegger Michael Kaufmann Michael Laubscher Micha Milutinovic Ivana Odermatt Lukas Riggenbach Nicole Santschi Raphael Scheidegger Patric Straumann David Thommen Monika von Arb Renate Wieser Sarah
Preisträger/-innen Matur 2005 1. Rang, 49,5 Punkte: Jannick Griner, 4A 2. Rang, 49 Punkte: Michael Kaufmann, 4Wa 3. Rang, 48,5 Punkte: Andreas Ritter, 4A, Aline Masé, 4FIZ Stéphanie De Mesmaeker, 4LM Jonas Jakob Blum, 4S Beatrice Kraus, 4S
Klasse 4Wb Aebi Christine Baumgartner Roman Brandt Andreas Bühlmann Corinne Buser Tobias Degen Lorenz Finsterwald Roman Gaugler Adrian Gertsch Anja Hemmig Dominik Lurz Judith Scherer Samuel Schneider Elena Stein Lea Steinemann Christian Stuker Nadine Thaliath Sangeetha
Spezialpreise 2005 Lateinpreis:
Marco Geu, 4LM
Informatikpreis: Andreas Ritter, 4A Reto Grieder, 4A Lukas Widmer, 4A Öffentlichkeitspreis: Eva Locher, 4GL Aline Masé, 4FIZ Jacottet-Küng-Preis: Jonas Jakob Blum, 4S
Es geht weiter …
Ausschnitte aus der Maturrede von Aline Masé, 4FIZ, und Eva Locher, 4GL «Das Gymnasium Liestal hat eine graue Aussenfassade. Abschreckend, ablehnend. Ist das alles? Ist das die Stimmung, die uns von unserer Schulzeit hier in Erinnerung bleiben wird? Grau? Der Alltag war nämlich alles andere als grau. Turbulent, farbig, lebendig, mit Höhen und Tiefen, anstrengend und amüsant, abwechslungsreich und gleichzeitig langweilig. Manchmal ging alles fliessend vorwärts, aber ab und zu sind wir an Ecken und Kanten gestossen. Anstossen schmerzt manchmal. Wenn man damit nichts erreicht, wenn man nicht verstanden wird, wenn man gar nicht weiss, welche Kante man berührt hat. Kanten, gerade Linien, die einen zurückschieben. Weiter, weiter, das Ziel kennt man schliesslich. Auch wenn es manchmal unerreichbar weit weg schien.» «Es gibt aber noch andere Leute, die eine Aufgabe erledigen, die nicht so viel Beachtung findet. Eine Tätigkeit, die sich nicht in so wichtige Worte fassen lässt. Putzen. Die Putzfrauen, die ständig hinter allen herwischen, die schmutziges Geschirr wegräumen müssen, die darüber verzweifeln könnten, meistens aber doch noch ein Lachen übrig haben. Sie haben auch Aufwand. Und Aufwand haben schliesslich auch die Schüler. Mit Prüfungen, Vorträgen, Hausaufgaben, Maturarbeiten … Und um ihr Obst müssen sie sich auch selbst kümmern. Um den Kaffee ebenso. So sind wir immerhin alle wieder gleich weit. Lehren, lernen und putzen. Und das eine würde ohne das andere nicht gehen. Der Alltag an dieser Schule beschränkt sich aber zum Glück nicht nur auf harte Denkarbeit. Kultur spielt auch eine Rolle. Wir können Theater spielen, im Chor singen oder unsere musikalischen Fähigkeiten im Orchester oder in der Big Band weiterentwickeln. Manchmal bringt das auch viel Aufwand mit
sich, aber den nimmt man meistens gern auf sich. Nur kann es problematisch werden, wenn gewisse Lehrer/-innen das Kulturkonzept nicht kennen. Denn Schüler/-innen sollten während der Intensivprobezeit in Sachen Prüfungen entlastet werden. Theoretisch. Die Praxis sieht leider noch ein wenig anders aus. Aber es ist nie zu spät für Verbesserungen und gewisse Lehrer/-innen haben das Konzept auch schon ganz brav und lobenswert umgesetzt. Somit hätten die anderen ein gutes Beispiel.» «Kultur ist wichtig. Trotzdem nimmt man hier an der Schule einen aus unserer Sicht unnötigen Aufwand auf sich, um speziell für Viertklässler Marken für den Schülerausweis zu drucken, die genau auf Ende Jahr ablaufen. Wo bleibt da der Sinn für Kultur? Alles ist so klar strukturiert, dass wir nicht einmal mehr von vergünstigten Kino- oder Theatereintritten profitieren können, sobald wir diese Schule verlassen haben. Anscheinend gibt es eine klare Grenze zwischen Schulkultur und anderer Kultur. Eine klare Grenze wurde auch zwischen den einzelnen Schulstunden gezogen – gekennzeichnet durch die Schulglocke: Was zu Beginn noch ein aufdringlicher Laut war, ja fast ein Angriff auf das Trommelfell, war in den letzten paar Monaten eher eine allzu bekannte Hintergrundmelodie. Man nahm das Läuten als Lockruf der Bücherwelt kaum mehr wahr, sodass die Pausen zum Ärger einiger Lehrer immer länger wurden … Natürlich war das keine Absicht. Vielleicht ein bisschen. Aber intellektuelle Erziehung ist ja nicht alleine Sache der Lehrerschaft, sondern auch der Gleichaltrigen. Diese waren wichtige Diskussionspartner und einflussreiche Mitleidende auf dem Weg der geistigen Entwicklung. Und werden es in Zukunft wohl umso mehr sein müssen, denn ausgelernt haben wir noch lange nicht. Es geht weiter.»
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6. bis 9. Juni Die Diplomanden/-innen stellen sich den schriftlichen Prüfungsaufgaben. 13. bis 15. Juni Die Maturarbeiten werden präsentiert. 21. Juni Das Sudoku-Fieber erreicht auch das Gym Liestal. Schüler/-innen und Lehrer/-innen zeigen in drei Niveaus, was sie können.
23. bis 26. Juni Die Diplomprüfungen werden mit den «Mündlichen» abgeschlossen. 29. Juni Diplomfeier: 62 junge Frauen und Männer erhalten ihren Diplomausweis. Mehr auf Seite 30. Am Abend bietet das Gymnasium Liestal Jazz Orchestra (GLJO) ein spezielles Sommerkonzert. Mehr auf Seite 25.
«Wir hatten einen ganz guten Zusammenhalt.» Heutige Liestaler Gymnasiastinnen und Gymnasiasten befragten ihre Eltern, welche einst auch die Stühle des Gyms Liestal gedrückt hatten. Was ist dir aus deiner Gymzeit noch besonders in Erinnerung geblieben? Andreas Manz: Das Theaterspielen mit Lehrer Reichel und das Goethejahr – ein Jahr haben wir bei Gerhard Graf fast ausschliesslich Goethe gewidmet. Claudia Wirz-Meier: Der Zusammenhalt in der Klasse und die Kollegen. Caspar Baader: Der Umzug vom Provisorium an der Rosenstrasse (Lehrerseminar) ins damals futuristische neue Gymnasium auf dem Bodenacker. Irène Strub Kunz: Während der Pause wurde süsses Gebäck verkauft – es war immer ein riesiger Ansturm und man musste sich sein Stückchen erkämpfen. Wir haben mit dem C 64 gearbeitet, in Basic programmiert und die Daten auf Kassetten abgespeichert. Was hat dir damals besonders gut gefallen? A. M.: Der Geschichtsunterricht bei «Guägi», Herrn Sennhauser, und die Freundlichkeit von Herrn Matl. Wir hatten einen ganz guten Klassenzusammenhalt. C. B.: Die gute Stimmung in der Klasse bis hin zu unseren freiwilligen Einsätzen während der Ferien zum Umbau des Ferienhäuschens unseres Turnlehrers Werner Duttwiler im Unterwallis. I. S.: Alle Praktika in Physik, Chemie und Biologie. Was hat dir weniger gut gefallen? A. M.: Ich war eigentlich schulmüde und habe unter dem stetigen potenziellen Prüfungsdruck gelitten. C. W.: Gewisse Lehrer haben ihre «Macht» zum Teil brutal ausgespielt.
C. B.: Das Aufsatzschreiben während der Deutschstunden. I. S.: Die Fenster waren schlecht isoliert. Ausserdem das elitäre, vielleicht auch unbeholfene Verhalten einer Lehrperson. Was bedeuteten für euch damals «Anstand und Respekt»? A. M.: Das war für mich eine Ausrede der Erzieher, um Schüler zu disziplinieren. Ich hatte gar nichts von «Anstand und Respekt»-Einforderungen gehalten und habe mich konsequent dagegen aufgelehnt. Daneben war ich eher ein durchaus «anständiger» Bursche. C. W.: Es bedeutete oft auch Angst vor gewissen Lehrern, wie ich oben schon gesagt habe. C. B.: Während des Unterrichts war Disziplin selbstverständlich, aber nach der Schule schlichen wir ab und zu ins «Salmeck» zum Bier. I. S.: Wenn ich ehrlich bin, kümmerten wir uns in diesem Alter wenig um Anstand und Respekt. Was hat sich deiner Meinung nach diesbezüglich am meisten verändert? A.M.: Das Thema war bei meinen drei Kindern nach meiner Wahrnehmung kein prinzipielles mehr, es war eine Selbstverständlichkeit, was ich als Fortschritt bewerte. Einzelne Versuche, an Respekt zu appellieren, scheinen heute die Ausnahme zu sein. Ich glaube, dass Schüler oder Menschen ganz allgemein ein «natürliches» Bedürfnis haben, demjenigen Respekt zu zollen, der solchen verdient. Die Energieausbrüche, die manchmal die Anstandsgrenzen bedrohen, gehören zum Adoleszenzprozess, und Lehrer, die damit Mühe haben, gehören in die Fortbildung, denn Adoleszenzbegleitung ist ihr Beruf.
«Wir kümmerten uns wenig um Anstand und Respekt.» Andreas Manz Maturjahr: 1972 Typus: C Klassenlehrer: Peter Matl Heutiger Beruf: Psychiater
Claudia Wirz-Meier Maturjahr: 1977 Typus: B Klassenlehrerin: Dr. Elsi Etter Heutiger Beruf: Primarlehrerin und Hausfrau/Mutter von 4 Kindern
Caspar Baader Maturjahr: 1972 Typus: B Klassenlehrer: Dr. Heinrich Althaus Heutiger Beruf: Dipl. Ing.-Agr. ETH und lic. iur. (Anwalt)
Irène Strub Kunz Maturjahr: 1987 Typus: C Klassenlehrer: Heinz Gertsch Heutiger Beruf: Hausfrau und OP-Lagerungsassistentin
C. W.: Die Schüler werden heute ernster genommen und eher wie Erwachsene behandelt. Das Gefälle zwischen Lehrern und Schülern ist viel kleiner geworden. C. B.: Der Abstand zwischen den Lehrkräften und den Schülerinnen und Schülern ist kleiner geworden. Das wirkt sich nicht nur positiv auf den Unterricht und die Lernbereitschaft der Schüler aus. I. S.: Viele Schüler kennen die Grenzen, an welchen ihr Verhalten für andere zur Zumutung wird, nicht mehr. Die Störungen im Unterricht haben zugenommen und ein Lehrer ist nicht mehr automatisch eine Respektperson wie das zu unserer Zeit noch mehr der Fall war. Was würdest du am heutigen Gymnasium ändern? A.M.: Die Maturität sollte nach 12 Jahren im Juni stattfinden und die Bilingualität sollte weiter entwickelt werden. C. W.: Man sollte lebensnahere Themen einbauen, wie den Umgang mit unseren politischen Rechten und Pflichten (Abstimmungen und Steuererklärung etc.), Berufsfindung oder Gesundheit. C. B.: Ich würde die frühe Spezialisierung in derart viele Profile wieder aufheben und die Kompetenz der Schülerinnen und Schüler in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch steigern, damit sie im Berufsleben im heutigen internationalen Wettbewerb um Arbeitsplätze bestehen können. I. S.: Ich würde den Schüleraustausch fördern. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass drei Monate in einer fremdsprachigen Umgebung mehr bringen als sieben Jahre Fremdsprachenunterricht. Lukas Manz, 3S, Hannes Baader, 2Wb, Sebastian Kunz, 2GL, Noemi Strub, F1e
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Mathematik ohne Grenzen
Klassentreffen à la Nostalgie
Die Klasse 2A hat in diesem Jahr am Wettbewerb «Mathematik ohne Grenzen» teilgenommen und dabei hervorragend abgeschlossen. Nicht nur konnte sie die regionale Ausscheidung, an der 59 Klassen aus den Kantonen Baselland und Baselstadt mitmachten, für sich entscheiden, sondern sie belegte am internationalen Wettbewerb in Rust mit Klassen aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz den guten sechsten Rang.
Klasse 4D/1985, mit ehemaligen Lehrpersonen
Speziell bei «Mathematik ohne Grenzen» ist, dass nicht die Schüler/innen einer Klasse einzeln gegeneinander, sondern die ganze Klasse miteinander gegen alle anderen antritt. Diese Zusammenarbeit macht in der Regel mehr Spass als das individuelle Grübeln. Der Wettbewerb wurde erstmals 1989 im Elsass durchgeführt. In den folgenden Jahren entwickelte er sich rasant. Am 7. Februar 2006 knobelten europaweit etwa 5000 Klassen gleichzeitig an den Aufgaben. Während 90 Minuten wurde fleissig konstruiert, argumentiert, bewiesen, gerechnet und gebastelt, um möglichst viele der 13 Aufgaben zu lösen. Im Vorfeld hatte die 2A im Mathematikunterricht einen Probelauf absolviert und dabei Bekanntschaft mit den zum Teil ungewöhnlichen Fragen gemacht. Sie lernten, sich selbstständig zu organisieren, um sicherzustellen, dass auch alle Aufgaben richtig gelöst werden. Wer setzt sein Sprachtalent für die fremdsprachige Aufgabe ein? Wer kann am genausten zeichnen? Wer durchschaut den Algorithmus? Wer behält auch in komplizierten Texten die Übersicht und übersieht auch die Spezialfälle nicht? Jede und jeder in der Klasse konnte einen Job übernehmen! Die 2A freute sich natürlich sehr
darüber, dass sie den regionalen Wettbewerb so erfolgreich gestalten konnte und neben 500 Franken für die Klassekasse eine Reise zum Siegerwettbewerb nach Rust gewann. Dort sollte es am Morgen des 24. Mai zum Vergleich mit den Klassen aus Frankreich und Deutschland kommen. Im Zug wurden wir mit TShirts einheitlich eingekleidet, was uns zusätzlichen Teamgeist gab. Anders als im regionalen Wettbewerb wurden jeweils zwei Vertreter/-innen von der Klasse für die drei Spielrunden bestimmt. Diese mussten auf einem Podium innert dreier Minuten die Lösung finden und abgeben. Die Geschwindigkeit war wesentlich, denn die Reihenfolge der Abgabe entschied über die Punktzahl. Allerdings galt es, die richtige Lösung abzugeben, denn eine falsche erbrachte natürlich keine Punkte. Deswegen war alles ziemlich hektisch und unsere Vertreter waren manchmal einen Schritt zu spät dran. In zwei Runden punktete die Klasse aber, was schliesslich für den sechsten Rang unter rund 30 Klassen reichte. Am Nachmittag konnten sich alle Schüler/-innen im Europapark vergnügen und die vielen Bahnen ausprobieren. Und das hat die 2A auch ausgiebig gemacht! Manuel Erdin
Wenn Ihnen dieser Anblick Appetit auf ein Treffen mit Ihren ehemaligen Maturkollegen und -kolleginnen sowie mit Ihren damaligen Lehrpersonen macht, so lohnt es sich, folgendes Rezept auszuprobieren: Zutaten: 2–4 engagierte Köche oder Köchinnen (zu viele verderben bekanntlich den Brei!) 1 grosse Portion Vorfreude einige Prisen Ideen ein paar Monate Zeit 1 aktuelle Adressliste (den Weissen Seiten sei Dank!) 2–3 Treffen, um obige Zutaten aufzubereiten (dem Kochteam ist ein feucht-fröhliches Bauchmuskeltraining garantiert!) Das folgende 3-Gang-Menu wurde am Samstag, dem 12. November 2005, den 25 anwesenden Gästen serviert: Entrée: Ankunft der angemeldeten Gäste im Lichthof des Gymnasiums Liestal mit Führung durch
die neuen Räumlichkeiten und anschliessendem Apéro. Tipp: Es empfiehlt sich, kein zu üppiges Buffet aufzufahren, da die Münder mit Reden und Lachen beschäftigt sind! Hauptgang: Nachtessen im Restaurant Engel, garniert mit vielen guten Gesprächen über gemeinsame Erinnerungen und aktuelle Lebenssituationen. (Man höre und staune!) Dessert/Digestif: Das grosse Gewinnspiel: Wer kreiert das nächste Menu? Alle Testesser und auch die Köchinnen haben das Maturmenu genossen und bekundeten ihren Appetit auf mehr. Bei Fragen und Unklarheiten bezüglich des Rezeptes wende man sich an: Patricia Birrer-Marrannes (
[email protected]) Nicole Fiechter-Weisskopf (
[email protected]) Das Köchinnen-Team wünscht «en Guete«!
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Die Maturarbeiten Klasse 3AB Amrein Michael (U. Kessler) Gelmi Christina (B. Felder) Keiser Christian (C. Sieber) Luisoni Lorenzo (U. Dammer) Maggi Mauro (P. Beerli) Meier Remigius (U. Dammer) Miesch Benjamin (T. Rätz) Rempfler Christian (P. Abegglen) Siegenthaler Urs (M. Sabatino) Stebler Roman (R. Ugolini) Tanner Yannick (P. Abegglen) Tondelli Timo (R. Ugolini) Wälti Simon (L. Bothe) Haenle Matthias (C. Wegmann) Hermann Katharina (P. Beerli) Wiget Philipp (C. Freiburghaus) Wirz Oliver (D. Vuattoux )
Risiko und Rettung in Fels, Eis und Schnee Stromverteilung Die Anfänge des Tempelordens Programmierung und Design eines Aufbau-Computerspiels Wissenschaftliche Arbeit mit Hilfe von Unterwasserfotografie Programmierung eines einfachen Compilers Jassen – Kombinatorik und Wahrscheinlichkeit Der FC Basel und seine Fans Spracherwerb – Theorie und praktische Untersuchung Planung und Konstruktion eines Hovercraft Bevölkerungsgeographie / Demographie im Kanton Basel-Landschaft Planung und Konstruktion eines Hovercraft Von der Planung über die CAD-Grafik hin zum Modell eines Hausprototypen Die Nürnberger Prozesse Autismus bei Kindern und Schulbildung Bau und Klanganalyse eines Röhrenverstärkers Der Einfluss des Rehwildes auf die Pflanzengesellschaft des Eichen- und Hagenbuchenwaldes
Klasse 3B Andréïs Sabrina (N. Hampton) Baechler Thomas (M. Münch) Dick Mathias (K. Hoffner) Gasser Ralph (B. Wieland) Gentsch Angela (B. Wieland) Götz Cyrill (H. Ruesch) Hess Richard (G. Kempfert) Imhof Michael (B. Wieland) Jaramillo Daniela (P. Schocher) Krättli Marco (M. Münch) Looser Gian (P. Schocher)
Les terres et pierres de Roussillon Die Beweglichkeit junger Erwachsener Auswirkungen des pH-Wertes auf das Wachstum von Bakterien Die Faszination von traditionell chinesischer Medizin und deren Unterschiede zur Schulmedizin Spring- und Freizeitpferde Zustand des Waldbodens im Forstrevier Dorneckberg Industrie und Konzentrationslager im 3. Reich Die Faszination von traditionell chinesischer Medizin und deren Unterschiede zur Schulmedizin Augenschäden verursacht durch Sonnenlicht, mit besonderer Berücksichtigung der Netzhaut Einfluss des Wetters auf die Lawinengefahr Diabetes Typ II – ein neues Phänomen bei Jugendlichen?
Morach Benjamin (C. Wegmann) Pflugi Matthias (B. Wieland) Rinne Anna (B. Wieland) Schäfer Anny (E. Baader) Scherer Manuel (B. Wieland) Schneider Christof (E. Baader) Vogt Dominik (H. Ruesch) Wanner Danilo (B. Wieland) Wyss Raphael (R. Gröflin) Zimmerli Andres (E. Baader)
Widerstand gegen den Nationalsozialismus aus der Schweiz Das Naturschutzgebiet Wildenstein Julia – mongoloid. Ein Mädchen mit Down Syndrom Hippotherapie – Ein Vierbeiner als «Co-Therapeut» des Menschen Das Naturschutzgebiet Wildenstein Biber an der Birs – Ein Traum oder bald Wirklichkeit? Landwirtschaft und Wasserqualität Fucking Amal Welchen Einfluss hatte die Eisenbahn auf das koloniale Indien? Wilde Hefen – Bierbrauen wie die Mönche
Klasse 3FI Battilana Chantal (C. Sieber) Cragnolini Martin (G. Kempfert) Dobler Valérie (M. Bürgin) Erny Jenny (J. Dyer) Schneider Lena (R. Schneider) Di Blasio Gabriela (R. Güdel) Gisin Simona (D. Bolsinger) Güdel Daniela (H. J. Lutz) Lardelli Patrizia (St. Z’Graggen) Minder Carmen (Y. Kaspar) Schäfer Andrea (J. Dyer) Vuilliomenet Aurélie (J. Köhn) Wahl Julia (A. Spale)
Die Ehe im Mittelalter Symbolik im 3. Reich Musikklassen auf der Primarschulstufe Gestaltung eines Kochbuchs Mutismus Vom Luxusgut zum Massenprodukt – Schokolade im Wandel Die Geschichte und Entwicklung der Malfarben – Eignungsabklärung von modernen Farben für Schulen Piccolo-Fasnachtsmärsche: Analyse und Eigenkomposition Die Gefahren des Sonnenlichts auf die menschliche Haut Die Aufnahme einer Dorf-OL-Karte und einer normalen OL-Karte im Vergleich Detective Story Das Mandala: Entstehung – Symbolik – Bedeutung Kinesiologie
Klasse 3FIS Müller Corine (H.P. Fritschi, M. Schlauri) Erstspracherwerb Pricoli Maristella (A. Mina) Creazione delle prime lezioni di un manuale d’italiano per adolescenti, con esercizi Burri Andrea (Chr. Freiburghaus) Korrektur von Fehlsichtigkeiten durch refraktive Chirurgie Giallombardo Alexandra (R. Gröflin) Adoption Henzi Christian (M. Nuber) Il doping nello sport
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Die Maturarbeiten Moor Simone (D. Fagan) Oeri Aislinn (S. Erni) Preisig Michael (C. Weidmann) Profico Sabina (M. Obrist) Saladin Mirjam (A. Sprunger) Schmidt Linda (M. Obrist) Stengle Julia (M. Erdin) Brodbeck Bettina (S. Benz) Dreier Fabienne (R. Störi) Finkbeiner Salome (M. Huber) Huber Matthias (A. Schmidlin) Jenni Noemi (R. Gröflin) Müller Jael (D. Warner) Vock Patrizia (D. Zwygart) Voneschen Nina (C. Kestenholz)
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Therapeutic Riding for Special Needs Children A woman’s guide to manage marathons B-Boying ß-Talassämie Einstudieren und Aufführen eines Kindertheaters mit einer 4. Primarklasse Prosopagnosie Westliche und indianische Astrologie im Vergleich Jugendkriminalität Vergleich Herren- und Damenfussball Organisation und Programmgestaltung eines Sommerzeltlagers Alkoholgesetz 2005 Asylsuchende Von der Hip-Hop-Choreographie zum bühnenreifen Auftritt Hautkrebs Das Wohnheim Erzenberg für Drogensüchtige in Liestal
Klasse 3GL Bader Ursina (C. Beckrich) Ausbildung gehörloser Kinder Channa Soniya (C. Jurdieu) Twin Studies Häring Claudia (R. Dobler) Endzeiterwartungen und die Johannesapokalypse Jakob Benjamin (I. Grimm, M. Schlauri) Handlesen Stähli Nadine (M. Müller) Der Mithraskult à Wengen Raffael (C. Wegmann) Fremdenfeindlichkeit bei Jugendlichen im Baselbiet Baumann Milena (E. Niederberger) Familie Jesu Müller Felicitas (C. Kestenholz) Nietzsches Philosophie und nationalsozialistisches Gedankengut Neeser Olivia (M. Rüegg) Mentales Training in der Kampfsportart Kickboxing Trottmann Fabienne (C. Weidmann) Mentales Training im Sport Winkler Petra (C. Jurdieu) Therapeutic Humour Wirz Noëmi (J. Köhn) Christentum und Islam auf Java Ziegler Anja (N. Hampton) Ayers Rock or Uluru? Impacts of colonisation on Australia’s Aborigines
Klasse 3L Blattner Charlotte (C. Kestenholz) Bühler Florence (C. Tambini) Forster Sophia (S. Furnivall) Gohl Julia (C. Kestenholz) Hemmig Mattias (T. Blott) Imsand Christina (A. Schmidlin) Janjic Dragica (H. Schuler) Joerg Martina (C. Kestenholz)
Todesnähe Orient & Okzident Judenkinder in Auschwitz-Birkenau «Selbstkonzepte» The Golden Ratio Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK) Koffein Sprachverlust und Kommunikation
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Pletscher Sibylle (S. Erni) Schneider Sarah (D. Warner) Spinnler Simon (C. Jurdieu) Spirig Simon (C. Jurdieu) Valença Carolina (C. Jurdieu) Wiesner Rebekka (C. Beckrich)
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A woman´s guide to manage marathons Der Einfluss der Psyche auf Sportverletzungen Balance Disorders Nordic Walking Gender Differences La langue des signes – comment se transmet l’émotion?
Klasse 3LZ Gubler Adriana (A. Spale) Mentale Stärke im Sport Leuenberger Sandra (U. Blindenbacher) Pranic Healing – Schulmedizin/Ein Vergleich zweier Behandlungsmethoden Stauber Anna (M. Dambach) Die Bedrohung der indigenen Völker durch Konzerne und staatliche Instanzen und ihre Überlebens-Strategien Weiss Olivia (M. Huber) Geschwisterreihen Widler Simone (L. Bothe) Aufbau eines einjährigen Werbekonzeptes für Jungwacht und Blauring Sissach und Gestaltung eines Handbuches anhand unserer Erkenntnisse für andere Jugendorganisationen Zürrer Rahel (M. Huber) Notfallpsychologie – professionelle Hilfe in Krisensituationen Binggeli Elias (M. Bürgin) Komposition und Aufnahme eines «unkonventionellen» Rocksongs für unsere Band (Vocals, Guitar, Bass, Drums, Keyboard) Bläuer Navrina (A. Spale) Yoga Channa Taniya (M. Gschwind) Fortschreitender Schizoidisierungsprozess unserer westlichen Gesellschaft Eggimann Nadine (S. Zaugg) Gestaltung eines Bilderbuchs Fiechter Eleonor (U. Blindenbacher) Die Entwicklung von populären Suchtmitteln im historischen Vergleich Goldemann Lolita (L. Bothe) Aufbau eines einjährigen Werbekonzeptes für Jungwacht und Blauring Sissach und Gestaltung eines Handbuches anhand unserer Erkenntnisse für andere Jugendorganisationen Heusner Tatjana (F. Meier) Kornkreise Hoch Fabienne (A. Sprunger) Einstudieren und Aufführen eines Kindertheaters mit einer 4. Primarklasse Kost Joëlle (L. Bothe) GBo5IR Flashbacks Masé Selina (S. Forel) Das Klösterliche Tibet-Institut Rikon – seine Entwicklung seit der Gründung 1967 bis heute (2005) Rickhaus Sabrina (S. Zaugg) T-Shirt Rudin Maria (D. Bolsinger) Aus Stein einen menschlichen Körperteil meisseln Schait Stefanie (U. Blindenbacher) Verfassen eines psychologischen Romans Stalder Anja (S. Z’Graggen) Allergien – rasanter Anstieg in den letzten 50 Jahren? von Arb Christine (M. Huber) Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen: Eine Bestandesaufnahme im Raum Basel.
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Klasse 3MW Berger Eva (D. Beck) Dürrenberger Tabea (M. Obrist) Hirzel Luzian (M. Bürgin) Moser Florian (D. Zwygart) Nussbaumer Melanie (S. Forel) Fux Nicolas (H. J. Lutz) Hilti Fabian (J. Rosch) Hofer Christian (U. Dammer) Hunkeler Thomas (M. Gschwind) Kolb Fabian (Warner D. ) Luisoni Artur (M. Dambach) Manzoni Marco (R. Roth) Moritz Lukas (S. Forel) Peter Daniel (R. Ugolini) Plattner Benjamin (U. Dammer) Preisig David (C. Weidmann) Ritter Michael (S. Kaufmann) Schirmer Pascal (U. Dammer) Vogt Joschka (M. Gschwind) Vogt Jodok (M. Sabatino)
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Klasse 3W Ich gestalte ein Bilderbuch Querschnittlähmung Einstudierung eines Blockflötenrezitals zum Thema «Vögel» Die Red-Cherry-Garnele und ihre Färbung Verarmung der Mittelschicht nach der Wirtschaftskrise in Argentinien Komposition und Produktion eines Hip-Hop-Instrumentals Projekt «Tag der offenen Türme» – Lehrbuch und Praxis Metall in Bewegung Burnout-Syndrom Aufbautraining für den Sport Telemark Die Geschichte des Basler Münsters Management Buyout mit dem Beispiel der E. Kalt AG Wasserrechte im südlichen Jura Bau und Messungen am Tribok Reaktionszeitmessgerät B-Boying Das Projekt «Obstgarten Farnsberg» Der Quarz-Chronograph Sportpsychologie Antiamerikanismus in der Schweiz
Klasse 3S Christ Anja (J. Pérez de Arenaza) Faust Lisa (L. Bühler) Gass Dominique (Th. Rätz) Hess Jeanette (P. Abegglen) Jaisli Sandro (L. Bühler) Kissling Vera (N. Hampton) Manz Lukas (U. Blindenbacher) Monaco Elisa (L. Bühler) Plattner Roger (J. Marti)
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El conflicto entre el País Vasco y el gobierno español Ein Hörspiel zum Coop-Pronto-Überfall vom April 2004 in Liestal Doping in der ehemaligen DDR Differences between Kenyan und Swiss Youth Die Todesstrafe The social integration of immigrants in Switzerland Die Kunst der Fotografie – damals bis heute Radiowerbung Auswirkungen von Computerspielen auf Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren Riccardi Mauro (J. Montero) Die ersten mathematischen Beweise im alten Griechenland Saladin Alexandra (A. Schmidlin) Die «First Nations» in Kanada Scheidegger Martin (L. Bühler) Die Todesstrafe Sutter Corinne (J. Pérez de Arenaza) Reise als Frau in Mexico Thommen Rahel (C. Tambini) Modern Dance Weber Simone (L. Bühler) Das Baselbiet während des Zweiten Weltkriegs Wegenstein Stefanie (W. Leupin) Stimmung – Mensch – Fotografie Wunderlin Silvia (A. Sprunger) Konzertplanung am Beispiel der Regionalen Jugend-Band Liestal
Argast Adrian (R. Güdel) Bader Cédric (M. Rüegg) Bitterli Mark (D. Moine) Brombacher Gabriel (M. Rüegg) Brumann Erich (S. Gerosa) De Caro Tamara (M. Fäs) De Luca Michaela (M. Fäs) Degen Seraina (M. Bürgin) Eglin Dominik (R. Güdel) Erny Patrick (P. Abegglen) Jaberg Mirjam (C. Weidmann) Juchli Stefan (M. Bürgin) Larumbe Gabriel (M. Müller) Leuenberger Judith (R. Güdel) Morand Marie-Anne (I. Zuber)
Management Erdbeben in der Regio Basel Vergleich des zweiten Irakkrieges mit den mittelalterlichen Kreuzzügen Die Mongolei – ein Land zwischen Tradition und Moderne Kommunisten in der Schweiz Herstellung eines Reiseführers von Basel für Junge Was ein gutes Buch ausmacht Musiktherapie Sportsponsoring Energiequellen der Zukunft: Geothermie oder Holz? Mentales Training für Reiter Komposition und Aufnahme eines «unkonventionellen» Rocksongs für unsere Band Vocals, Guitar, Bass, Drums, Keyboard) Organisation und Durchführung eines Jugendkulturevents Shopping: Freizeitbeschäftigung oder Wirtschaftsfaktor? Das Leben nach dem Tod in den drei monotheistischen Weltreligionen Porchet Fabienne (M. Fäs) Weibliche Homosexualität in ausgewählten Spielfilmen und Serien Rieder Juliane (C. Tambini) Die Wurzeln des Salsatanzes Rollé Denis (R. Lötscher) Alchemie Schelker Marc (M. Müller) Organisation und Durchführung eines Jugendkulturevents Schneeberger David (M. Gschwind) Körpersprache im Beruf Sulser Patrizia (J. Pérez de Arenaza) Kinderarbeit im Wandel der Zeiten
Klasse 4KIW Stoll Diego (T. Bircher) Lüscher Moritz (R. Güdel) Pletscher Michael (U. Kessler) Brack Martin (M. Fäs) Engler Cédric (R. Störi) Freivogel Janine (T. Rätz) Hägler Sebastian (Y. Kaspar) Madörin Ralph (R. Roth) Roditscheff Sandrine (S. Zaugg) Wyss Renate (R. Störi)
Trainingsprogramm im Fussball Mentaltraining im Kanu-Slalom Training im Kunstturnen Erstellen eines Lernfilms für angehende Kampfrichter Muskuläre Dysbalancen im Kunstturnen Trainingsmethoden im Triathlon – Etablierung der Frau im Triathlon Erhebung der Schulhaus-OL-Karte Ziefen Businessplan für den SCL Papierlampen Sprinter und Langstreckenläufer im Vergleich
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Die Selbstständigen Arbeiten der DMS Ivo Mangold, 1B
Klasse 3Da Blöchlinger Carina (M. Münch) Bossard Julia (F. Fuchs) Brodbeck Andrea (M. Del Cioppo) Büsser Manuela (F. Fuchs) Feigenwinter Rahel (M. Schlauri) Gomez Anna-Rosita (C. Tambini) Gröflin Sandrine (K. Joachim) Güller Jasmin (U. Blindenbacher) Hitzler Jael (S. Kaufmann) Marrer Catherine (P. Abegglen) Neukom Pascal (L. Bothe) Rohrbach Seraina (Y. Kaspar) Rosenthal Amina (P. Abegglen) Schaub Martina (C. Tambini) Scheifele Simon (M. Münch) Sommerhalder Jaïra (Y. Kaspar) Vogel Gregory (H.J. Lutz) Vonmoos Olga (D. Bolsinger) Walter Adrienne (B. Birchler) Zwygart Chantal (U. Kessler)
Die Motivation der Kinder im Sport Die Herstellung und Anwendungsmöglichkeiten von Bachblütenessenzen Die Geschichte der Handtasche und die Herstellung einer modernen Handtasche für Frauen Fettleibige Kinder Zukunft ohne Kinder? Lateinamerikanische Tänze Schönheit Märchen und Kinder Das Safiental: Vergessenes Bündnertal oder bemerkenswerte Randregion? Schokolade Druckwerkstatt für Primarschüler Alkohol – Reiz oder Falle? Schwungformen beim Snowboarden Lateinamerikanische Tänze Taktiken im Unihockey Alkohol – Reiz oder Falle? Musiker und Drogen Bodypainting Filmmusik Die Folgen und Auswirkungen von Olympischen Spielen für die Veranstalterstadt
Klasse 3Db Baiutti Michael (H.J. Lutz) Belser Livia (I. Bertiller) Buser Laura (D. Beck) Carpené Sara (J. Marti) Degen Lisa (R. Graf ) Ebneter Rebekka (B. Wieland) Freivogel Andrea (B. Wieland) Frey Barbara (S. Kaufmann) Häfelfinger Melanie (I. Bertiller) Hafner Kaspar (B. Wieland) Icboyun Diana (C. Tambini) Jockel Caroline (C. Beckrich) Krüttli Lea (B. Wieland)
Flamenco Swiss Inline Cup (SIC) Filz-Design und Herstellung eines Hutes Entspannungsmethoden Absolutismus Der Mythos um Lilith Theater mit einer vierten Primarklasse Der Alltag von körperlich behinderten Menschen Feng-Shui Runen im Alltag Bauchtanz Kochbuch mit eigenen Rezepten Runen und ihr Energiewert
Küng Martina (M. Rüegg) Migration Schweiz – Australien Mangold Käthi (F. Badertscher) Die Flöte Neidhart Andrea (B. Wieland) Einstudieren eines Theaters mit Kindern Rubin Sandra (S. Zaugg, N. Hampton) The children’s book: «I don’t need wings to fly» Senften Jenni (S. Gerosa) Erdbeben in Basel Stohler Jasmin (S. Kaufmann) Verhaltensmuster von Kühen Testa Sarah (M. Obrist) Übergewicht bei Jugendlichen
Klasse 3Dc Anthamatten Tamara (R. Lötscher) Erarbeiten, Durchführen und Auswerten einer Unterrichtssequenz zum Thema «Herbst» mit einer 2. Primarklasse Baumgartner Tanja (K. Hoffner) Die Entwicklung der Rettungssanität vom Schlitten bis Helikopter und Bergrettung Eisenring Noemi (B. Wieland) Kochbuch für Schwangere Fleig Annina (T. Bircher) Wie bereite ich mich optimal für die Aufnahmeprüfung der Sportschule Magglingen vor? Frei Anja (R. Lötscher) Entwicklung eines Lehrplans für die Jungschar der BewegungPlus Schweiz Glaser Corinne (M. Huber) Angst vor der Angst Grieder Cécile (D. Zwygart) Lernverhalten von Tieren am Beispiel vom Degu Huber Pamela (M. Montero) Nähen eines Ballkleides Janett Sandra (D. Zwygart) Autistische Kinder Kummli Sarah Anna (A. Sprunger) Kindermusical Lichtenberger Viviane (R. Schneider) Englisches Kinderbuch: Billy and the Man in the Moon Lutz Melanie (D. Beck) Fotografie Niederhauser Nicole (C. Würmli) Planung eines Hauses unter Verwendung von CAD Polsombat Enna (C. Würmli) Mein selbst erstelltes Bilderbuch Rauscher Sabrina (T. Bircher) Triathlon – Trainingsplan für ein Jahr Reichenstein Sarina (M. Montero) Nähen eines Kleides aus dem Rokoko Rüger Kathrin (C. Würmli) Kunstfälschung und Kunstimitation Schaltegger Nina (T. Bircher) Von der Alltagsvelofahrerin zur Tourenbikerin Schläpfer Andrea (M. Huber) Erarbeitung und Umsetzung einer Hörgeschichte mit und für Kinder der Mittelstufe Schmid Tanja (S. Z’Graggen) Epilepsie in der Gesellschaft Schüpbach Jennifer (M. Rüegg) Sportverletzungen am Fussgelenk Schwab Laura (U. Blindenbacher) «Jolain» – ein Abenteuerroman für Jugendliche Siegenthaler Angelika (S. Z’Graggen) Schönheitsideale Ziegler Valérie (M. Schlauri) Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Männern und Frauen
«Wie gehe ich vor, um aus einem Stein in Bildhauertechnik einen menschlichen Körperteil zu bilden?» Maturarbeit von Maria Rudin, 3LZ Betreuer: Daniel Bolsinger Schon seit Kindesalter arbeite ich sehr gerne mit den Händen, und mit der Maturarbeit wollte ich die Chance nutzen, ein praktisches und künstlerisches Projekt zu verwirklichen. Die Idee, mich über längere Zeit intensiv mit einem natürlichen Material und der dazugehörigen Technik auseinanderzusetzen, gefiel mir sehr gut. Nach einigen Überlegungen entschied ich mich für eine Arbeit mit Stein. Ein Stein hat für mich durch seine Beständigkeit und die Vielfalt der Formen und Farben etwas sehr Geheimnisvolles und Anziehendes. Fasziniert von der Anatomie des menschlichen Körpers, beschäftigte ich mich mit möglichen Formen und Körperteilen, die ich im Stein darstellen konnte. Welchen Körperteil sollte ich wählen, ohne dass dieser unzusammenhängend und nur mit wenig Aussagekraft im Raum steht? Schliesslich entschied ich mich, einen Kopf zu meisseln. Um die Ursprünglichkeit des Materials beizubehalten, liess ich die Haare in einer eher groben, nicht fein ausgearbeiteten Struktur. Im Verlauf der Arbeit merkte ich, wie wichtig die persönliche Stimmung bei einem kreativen Projekt ist. Am besten konnte ich in den Ferien und an Wochenenden arbeiten, wenn ich genügend Ruhe und Zeit hatte. Was mir an meiner Maturarbeit gut gefallen hat, war das ruhige und konzentrierte praktische Arbeiten und das Beobachten, wie mein Steinquader langsam Form annahm.
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Die Selbstständigen Arbeiten der FMS Klasse F2a Berner Beatrice (D. Bolsinger) Brander Sven (M. Obrist) Brogle Stefanie (E. Güntert) Graf Raphael (U. Kessler) Gunzenhauser Silvia (J. Marti) Hasler Aline (L. Bühler) Heller Delia (E. Güntert) Maegli Sibylle (H.J. Lutz) Naef Flavia (D. Bolsinger) Sarah Niggli (J. Marti) Rudin Melanie (U. Kessler) Sägesser Marisa (I. Grimm) Saladin Andrea (I. Zuber) Testa Tamara (J. Marti) Thommen Victoria (J. Marti) Tollari Jacqueline (M. Montero) Turtschi Joëlle (I. Grimm) Vosseler Michael (M. Obrist) Wernli Fabienne (M. Montero)
Der Goldschmied Fleischersatzprodukte Ritzen – Selbstverletzendes Verhalten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Kreuzbandriss. Prävention und Rehabilitation Gehörlose Kinder ADS bei Kindern Illettrismus in der Schweiz Analysieren und komponieren von Kinderliedern Schmuckherstellung mit PrimarschülerInnen (3.–5. Klasse) Frauen in anderen Kulturen Propriozeptives Training Gibt es Diskriminierungen am Gym Liestal? Die integrative Schulungsform Frauenbild in anderen Kulturen «Du sollst nicht töten» Diabetes und Sport Rituale Arteriosklerose (Gefässverengung) Diagnostik und Therapie von Legasthenie
Klasse F2b Bringold Janine (D. Vuattoux) Burgherr Jasmin (M. Münch) Dattilo Katia (M. Münch) Dörler Stephanie (A. Sprunger) Furger Jenny (A. Sprunger) Groelly Anna-Tina (M. Münch) Gysin Sarah (P. Hasler) Jakob Stefanie (D. Vuattoux) Kiefer Florian (M. Münch) Loosli Esther (B. Wieland) Mauchle Martina (B. Wieland) Oberli Cristina (A. Sprunger) Reber Nuran (P. Stalder) Rhyner Aaron (B. Wieland)
AIDS Förderunterricht auf Primarschulstufe Interpretation von Kinderzeichnungen Komposition von Kinderliedern Weihnachtsmusical mit Primarschulkindern Der Weg zur Aufführung einer Gerätekombinationsübung Schleudertrauma Aphasie Kinder und ihre Kommunikation Migration und Kindergarten Wie entwickeln sich zwei verschiedene Kinder vom Säuglings- bis zum Erwachsenenalter in den zwei verschiedenen Erziehungsstilen autokratisch und demokratisch? Erziehungsideale Gedanken zum Weg. Text und Fotografie im Dialog Integration von Menschen mit einer Behinderung in ein möglichst wirtschaftsnahes Arbeitsumfeld
Rudin Saskia (P. Hasler) Schaffner Joeri (F. Meier) Schreiner Charlotte (R. Dobler) Speiser Corina (B. Wieland) Staub Sandra (L. Bothe) Strunk Silvia (A. Sprunger)
Einstudieren einer Choreographie mit einer Gruppe Jugendlicher Mobbing in der Primarschule Der Struwwelpeter im 21. Jahrhundert Bearbeiten des Nachlasses meines verstorbenen Onkels Markus Hess Neugestaltung von nächtlichen Fotografien mit Airbrush und Acrylmalerei Die Bedeutung von Musik für ein behindertes Kind
Klasse F2c Behrmann David (P. Abegglen) Spiel – Spielen – Spielwert Bucher Beatrice (R. Roth) ADHS bei Kindern Freivogel Daniela (R. Bloch) Kinder mit ADHS im Kindergarten Gmeiner Thomas (C. Freiburghaus) Das unterschiedliche Verhalten von Schülern bei verschiedenen Lehrpersonen Hasenböhler Noëmi (I. Sauvet) Alkoholismus und Gesellschaft Hubmann Nadine (M. Lindenmann, D. Warner) Zusätzliches Bewegungsprogramm für Primarschüler Jaberg Katrin (D. Beck) Das Leidensgesicht und Rodin Meier Sarah Dr. (C. Freiburghaus) Die Nutzung öffentlicher Räume in Basel-Stadt Nyffenegger Ramona (M. Lindenmann, D. Warner) Unterricht an einer Heilpädagogischen Schule und einer öffentlichen Schule im Vergleich Oberer Stephanie (D. Beck) Werbung Oeggerli Nadin (E. Baader) Übergewicht bei Hunden Stebler Michèle (R. Graf) Scheidungskinder Stingelin Claire (R. Graf) Werbung – das Werkzeug zur Beeinflussung der Masse Tschudin Pamela (S. Jost, R. Bloch) Soziale Leistung im Umgang mit Immigranten aus verschiedenen Ländern Weber Sandra (E. Baader) Zusammenhang von Übergewicht und Motorik bei Kindern Weilenmann Sandra (P. Abegglen) Kinder und Sport, gestern und heute Weinhold Sven (P. Abegglen) Spiel – Spielen – Spielwert Wirz Rebecca (S. Jost, R. Bloch) Kinderzeichnungen
Klasse F2d Ciucci Giulia (S. Benz) Dannenhauer Natascha (L. Bothe)
Die Auswirkungen eines Traumas in der Kindheit Herstellung eines Bilderbuches für Kindergärtner/-innen mit musikalischen Grundmotiven für Förderung der musikalischen Bildung
Vreni Baumgartner, 1B
Die Buchstabenmetamorphosen entstanden im Unterricht Bildnerisches Gestalten bei Patrizia Stalder.
Dreier Melanie (I. Sauvet) Die Magersucht und ihre Auswege Erny Bastian (H.J. Lutz) Analysieren und Komponieren von Kinderliedern Fischer Anne Katrin (L. Bothe) Auseinandersetzung mit der Geschichte des Graffitis und deren Umsetzung in einem gesprayten Bild Gass Daniela (F. Meier) Depressionen bei Jugendlichen unter 20 Jahren Gosteli Nadine (H.U. Müller) Jugendmobil Baselland der Organisation Blaues Kreuz Kälin Vanessa (H.U. Müller) Gewalt und Ausbeutung der Frauen in Afrika und auf dem Balkan Kohler Nadia (K. Hoffner) POS-Kinder im Schulalter Mihelic Sabrina (K. Hoffner) Paraplegie und Sport – wie viel ist möglich? Nardo Aline (I. Sauvet) Beobachtungen von Kindern im Kindergarten Obrecht Anna-Katharina (F. Meier) Kindheit in der Schweiz im 20. Jahrhundert Purnell Ian (L. Bothe) Herstellung eines selbst inszenierten Musikvideos Rickenbacher Ramona (M. Rüegg) Alzheimer – wenn Menschen vergesslich werden Ruiter Mayke (M. Rüegg) Vom Kritzelalter zum Schulkind Spielmann Nils (S. Benz) Psychologie und Schlaf Stricker Sandra (I. Sauvet) Die Magersucht und ihre Auswege Vollenweider Jacqueline (R. Ugolini) Lernziele im Kindergarten
Klasse F2e Bürgin Joachim (P. Beerli) Celebi Evrim (P. Beerli) Ciliberto Francesca (P. Beerli) Eichenberger Marc (R. Bloch) Gehbauer Edwina (R. Bloch) Greif Sabine (L. Bothe) Iborra Corin (M. Bürgin) Jimenez Claudia (M. Bürgin) Lehner Lena (U. Dammer) Muggli Natalina (U. Dammer) Müller Jennifer (S. Erni) Plattner Jonas (S. Erni) Prock Julia (Ph. Hasler) Sahin Cigdem (P. Hasler) Schaub Simon (M. Sabatino) Schmid Micha (M. Sabatino) Somlo Angela (R. Schneider) Thomann Stefanie (R. Schneider)
Webdesign. www.kulturbeutel.ch.vu Integration der ausländischen Schülerinnen und Schüler in den Schulen der deutschsprachigen Schweiz Primarschule im Kanton Baselland und in der Region Lombardei: Ein Vergleich Herznotfälle bei der Sanität Basel Mobbing im Kindergarten Wie kann ich mit Hilfe von kinesiologischen Übungen meine schulischen Leistungen optimieren? Kreative Konfliktlösung Funktionen der rechten und linken Gehirnhälfte POS-Kinder in der Schule Integration ausländischer Kinder Mutismus Die Waldspielgruppe Was sind Mikronährstoffe und welche Bedeutung haben sie in der Ernährung? Depression Aggressionen bei Kindern im Primarschulalter Arbeitslosigkeit Schwierigkeiten im Alltag blinder Menschen Gestaltung einer Polyesterfigur
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Filz – Design und Herstellung eines Hutes Selbstständige Arbeit von Laura Buser, 3Db Betreuerin: Daniela Beck Eines wusste ich gleich: Die selbstständige Arbeit konnte für mich nur eine gestalterische Arbeit sein. Vom Material Filz ausgehend überlegte ich, was sich daraus formen liesse. Ich kam auf den Hut, ein unglaublich vielfältiges Modeobjekt. Ich hatte glücklicherweise die Möglichkeit, das «Filzwissen» von Marlise Steiger, einer erfahrenen Filzkünstlerin, in Anspruch nehmen zu können. Bei ihr im Atelier in Münchenstein machte ich erste Erfahrungen und lernte Wichtiges über das Filzhandwerk.
Vier Schritte des langen Prozesses, bis ein Filzhut fertig ist: 1. Etwa drei Wollschichten werden auf einer Kartonschablone verteilt. 2. Streifen aus gelber Wolle werden geformt, aufgelegt und angefilzt. 3. Der Hut wird in eine Bambusmatte eingerollt und hin- und herbewegt. Das «Walken» beschleunigt den Filzprozess. 4. Der Filz wird geknetet und in die richtige Form gezogen.
Am Anfang war es mir ein Rätsel: Wie kann sich ein Stück Wolle zu einem festen, geschlossenen Gewebe verbinden? Ich musste die langsam voranschreitende Verwandlung selbst miterleben, um den Filzprozess zu begreifen. Durch heisses Wasser und Händedruck verknoten sich die einzelnen Fasern der Schafwolle ineinander und es entsteht ein geschlossener Stoff – der Filz. Zuerst hatte ich Mühe damit, dass sich der Filz an keine Berechnungen hielt. Er ist wie ein Raubtier, das man dressieren muss. Diese natürliche Lebendigkeit ist aber auch sehr schön und spannend. Bei den drei Hüten, die ich filzte, versuchte ich Schönheit und Funktion zu vereinen. Ich wusste, dass ich mich kaum mit einem Hut à la Audrey Hepburn auf die Strasse trauen würde, und entschied mich deshalb für Hutformen, die angenehm zu tragen, praktisch im Alltag, nicht zu ausgefallen, aber doch etwas Besonderes sind. «Du, der Du aus Lammwolle bist, von zehn Fingern sorgfältig gelegt, mit 1000 Wassertropfen bespritzt, von starken Pferden auf den Wiesen gewalkt, Du, teurer Schatz unseres Heimatlandes, werde nicht so löchrig wie ein Sieb, werde so weiss wie Schnee, so stark wie Stein, so soll es sein!» (segnender Filzerspruch aus der Mongolei)
T-Shirt
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Maturarbeit von Sabrina Rickhaus, 3LZ Betreuerin: Stephanie Zaugg Um mein Grundwissen über T-Shirts zu erweitern, befasste ich mich im ersten theoretischen Teil der Maturarbeit mit der Entwicklung, der Herstellung und den verschiedenen Veredelungstechniken von T-Shirts. Im zweiten Teil konzentrierte ich mich auf meine persönliche T-Shirt-Serie. Als Erstes legte ich mich auf einige Schwerpunkte fest, um eine durchgehende Linie in die Serie zu bringen. Ich beschloss, eine Schwarzweissserie aus sechs T-Shirts zu gestalten. Doch
dieses Element machte noch keine Serie aus. So fiel mein Entscheid auf das Motiv «Stadt», wobei mein Hauptinteresse auf der Perspektive und auf den unterschiedlichen Darstellungsmöglichkeiten lag. Ich skizzierte, verwarf, konstruierte, begann wieder von Neuem, motivierte mich, kombinierte, zerknüllte, entwarf, bearbeitete und korrigierte, bis ich schliesslich mein Motiv in sechs individuellen Zeichnungen in unterschiedlichen Techniken dargestellt hatte. Dabei entstanden mit dem Hauptmotiv
der Stadt eine ausgearbeitete Handskizze, einmal ist die Stadt bloss durch Ausschnitte sichtbar (wobei jedes Gebäude auf dem TShirt durch einen Ausschnitt erkennbar ist), dann habe ich die Stadt durch zusammengefasste Flächen dargestellt und in einer anderen Variante die Wände durch einzelne Linien wiedergegeben. Das aufwendigste Motiv war das letzte. Das Hauptmotiv wird anstatt der Fenster durch den Liedtext «The Streets of New York» von Alicia Keys ausgefüllt. Dann konnte ich zur zweiten Phase mei-
ner praktischen Arbeit übergehen, zum Druck. Der Boardshop Liestal bot mir die Gelegenheit, meine Serie dort drucken zu lassen. Auch hier musste ich Nervenstärke beweisen, denn es klappte nicht alles so, wie ich mir das vorgestellt hatte (Plotter kaputt, einen neuen bestellen, spiegelverkehrte Motive, zerschnittene Folien …) Ich musste viel Geduld und Ausdauer aufbringen, um meine Serie komplett und termingerecht beenden zu können. Doch die Leidenschaft und die Motivation liessen nie nach.
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Zusammenarbeit goes on Nach der intensiven Weiterbildung vor zwei Jahren im Schwarzwald wurde Runde zwei eingeläutet.
T i t a n i c
Untergang der Titanic in deutsch-französischem Sprachmix Zweiter Tag der Schulen am Oberrhein
Seit zwei Jahren bildet die Zusammenarbeit den Schwerpunkt in der Schulentwicklung des Gymnasiums Liestal. Jede/-r Lehrer/-in beteiligt sich in einer Partnerschaft oder einem Team und evaluiert und entwickelt den eigenen Unterricht. Neben der unten dargestellten Aktionsforschung und der Interdisziplinariät standen in den drei unterrichtsfreien Tagen vor Ostern die kollegiale Unterrichtshospitation und Formen kooperativen Lernens zur Auswahl. Aktionsforschung
Interdisziplinarität: Wie spreche ich mit einer Maschine?
Wir erhielten von den Referentinnen Elgrid Messner und Christa Bauer Informationen über die Hintergründe, Strategien und Methoden der Ak-tionsforschung und erfuhren, woher eigene Forschungsfragen kommen können. Dabei gingen auch die Ziele und Erfolgsindikatoren für Qualität nicht vergessen. Die Inputs wurden immer wieder durch verschiedene Einzel-/Partner- und Gruppenarbeiten aufgelockert oder vertieft. Am zweiten Tag wurde es konkreter. Wie können wir die gestellte Forschungsfrage konkret angehen und beantworten? Wir lernten die verschiedenen bestehenden Instrumente kennen und hatten danach noch kurz Zeit, uns eigene Forschungsfragen zu überlegen und einen kritischen Freund oder eine kritische Freundin zu suchen, mit welcher/ welchem wir uns in dem Forschungsprojekt austauschen können. Jacqueline Rosch-Münch
Wie lässt sich vernetztes Denken in einer nach Fächern geordneten Schule fördern? Im Ringen mit dieser didaktischen Herausforderung leistet unsere Schule seit Jahren Pionierarbeit. Unter der Leitung von Prof. Dr. Regula Kyburz-Graber (Universität Zürich) gingen rund zwanzig Lehrpersonen daran, konkrete Unterrichtsvorhaben für das kommende Schuljahr zu planen. Didaktische Erkenntnisse der ersten Staffel (2004–06) kamen ihnen dabei zustatten, darunter der Entwurf einer Typologie der Fächerverbindungen. Fächerverbindender Unterricht kann dann Funken schlagen, wenn eine gut gewählte Leitfrage die Fächer zusammenführt. Drei Beispiele: Wie und warum entstand mathematisches Denken in der Antike (Mathematik, Geschichte, Griechisch)? Welchen Vorteil bringt uns die Unterscheidung von Alltags- und Fachbegriffen (Physik und Deutsch)? Wie spreche ich mit einer Maschine (Deutsch und Mathematik)? Hugo Caviola
16 Klassen aus den vier Regionen des Oberrheins (Nordwestschweiz, Baden, Elsass und Südpfalz) widmeten sich auf Initiative des Oberrheinrates am 6. Dezember 2005 an vier Standorten dem Thema «Untergang der Titanic». Der diesjährige, zweite «Tag der Schulen» war mit einem Theaterprojekt verbunden: Die vier Schauspieler/-innen des Chawwerusch-Theaters aus Herxheim hatten das Thema deshalb gewählt, weil das Schiff ein Symbol für Menschen aus allen Bevölkerungsschichten und Ländern ist, die sich miteinander arrangieren und in einem beschränkten Raum auskommen müssen. Damit verbunden ist der Einsatz verschiedener Sprachen – der Tag der Schulen ist speziell für bilinguale Klassen Deutsch–Französisch konzipiert. Die Klasse 2FIS hatte das Glück, als eine der vier teilnehmenden Schulen aus der Nordwestschweiz, direkt nach Herxheim fahren zu dürfen und vom dortigen Chawwerusch-Thea-
ter durch den Tag geführt zu werden. Nach Herxheim fuhren auch das Lycée Episcopal aus Zillisheim im Elsass und die Realschule Heinrich-Hansjakob aus Haslach in Baden. Zusammen mit der Gastgeberschule des Pamina-Schulzentrums in Herxheim in der Südpfalz waren es ungefähr 80 Jugendliche, die sich auf vier Ateliers aufteilten: «Sprache und Klänge choreographiert», «Kostüme mit einfachen Mitteln», «Figuren und Begegnungen», «Situationen in Bildern gebannt». Die Schulklassen mischten sich, und je nach Übung wurde auf Französisch oder auf Deutsch miteinander kommuniziert. Was alle Schüler/-innen gemeinsam auf Französisch, auf Deutsch mit den Schauspielern/innen des Chawwerusch-Theaters innerhalb weniger Stunden auf die Beine gestellt hatten und am Nachmittag präsentierten, war sehr eindrücklich und sehenswert. Marita Del Cioppo Bignasca
Der Pensioniertenclub am Gymnasium Liestal
Qualifizierende Hospitation: regelgeleitetes Beurteilen
Wer neu am Gym Liestal unterrichtete, wurde seit eh und je von einem Mentor oder einer Mentorin begleitet. Seit gut vier Jahren gibt es ein Konzept, das die neuen Lehrerkollegen/-innen systematisch in die Schule einführt. Im vergangenen Schuljahr bildeten sich die Mentoren/-innen in Sachen «Qualifizierende Unterrichtshospitation» weiter. Die «Neuen» sollen von ihren Mentoren/-innen in die Administration, die Schulkultur und in die Fachschaften eingeführt werden. Über FeedbackHospitationen findet ein wichtiger Austausch zu zentralen Fragen des Unterrichtens statt. Die Schulleitung erwartet aber auch Auskünfte über die Eignung der neuen Lehrpersonen. Dies geschieht unter anderem mittels qualifizierender Hospitationen, welche im 3. Semester eines Mentorats durchgeführt werden. Doch wie kann eine Lektion beurteilt werden? Wie kann ein Mentor oder eine Mentorin den Rollenwechsel vom Coach zur Beurteilungsinstanz vollziehen, und dies gegenüber einem Kollegen, einer Kollegin? Zu diesen Fragen organisierten die für die Mentorate verantwortlichen Lehrpersonen Ruth Schneider und Martin Müller eine zweitägige Weiterbildung mit Frau Prof. Dr. Doris Kunz-Heim, Leiterin des Ausbildungsganges Sek I an der Pädagogischen Hochschule Aargau. Die Referentin legte alle Schwierigkeiten und Probleme dar,
welche mit einer Beurteilung von Lehrpersonen verbunden sind. Es sei auf jeden Fall aber besser, regelgerecht und transparent zu beurteilen und im Bewusstsein, dass das eigene Beurteilungsvermögen begrenzt ist, als keine qualifizierende Beurteilung vorzunehmen. Denn Beurteilungen würden immer stattfinden, häufig jedoch informell und unreflektiert. Am ersten Kurstag erarbeiteten interessierte Mentoren und Mentorinnen unter Anleitung von Doris Kunz eine Kriterienliste zur Beurteilung von Unterrichtslektionen. Am zweiten Kurstag erprobten die Mentorinnen und Mentoren dieses Instrument an zwei Videolektionen. Sie verglichen die individuellen Beurteilungen untereinander und sammelten auf diese Weise wichtige Erfahrungen über ihr eigenes Beurteilen. Frau Kunz-Heim machte die Teilnehmenden anschliessend mit dem heiklen Rückmeldungsprozess an die mentorierte Lehrperson vertraut. Das Gelernte wurde von den Mentoren und Mentorinnen sogleich in einem Rollenspiel eingeübt. Dies führte zu angeregten Diskussionen, welche wichtige Erkenntnisse zutage förderten. Am Schluss waren alle bereit, mit den erarbeiteten Instrumenten in die Praxis zu gehen. Die Erfahrungen aller Beteiligten werden gesammelt und in eine neue Version des Mentoratskonzeptes eingefügt werden. Martin Müller
Über ein paar Jahre hinweg gärte die Idee eines Pensioniertenclubs in den Köpfen von Martha Stöckli-Buser (bis 1994 Sekretärin am Gymnasium Liestal), Walter Christen (Chemielehrer bis Januar 2003) und Peter Matl (Mathematiklehrer und Konrektor bis Januar 2003). Ein erstes Gespräch führte zur Clubgründung und zur ersten Einladung zu einem Treffen auf den 16. Oktober 2003. Es fand riesigen Anklang! Mit dem Besuch des Dichtermuseums in Liestal unter der kundigen Führung des Museumsleiters Hans-Ruedi Schneider und einem anschliessenden gemeinsamen Mittagessen im «Stedtli» verbrachten die Teilnehmer eine bereichernde Zeit. Der Rektor des Gymnasiums Liestal, Guy Kempfert, der die Clubgründung schon in der Zeit der Ideenbildung lebhaft unterstützte, stattete der Versammlung einen Besuch ab und durfte den Applaus der Teilnehmenden für seine ideelle und materielle Unterstützung entgegennehmen. An diesem ersten Treffen wurde beschlossen, halbjährliche Treffen mit kulturellen Akzenten, an-
gemessener sportlicher Betätigung (Wandern) und einem gemeinsamen Essen zu organisieren. Inzwischen wurde die Kadenz auf jährliche Treffen reduziert. Weitere Zusammenkünfte fanden statt in Lausen (am 6. Mai 2004 mit Dr. Jürg Tauber, Leiter der Kantonsarchäologie BL, über das frühmittelalterliche Dorf Bettenach), in Langenbruck (am 14. Oktober 2004 mit Sabine Kronenberg, Kunsthistorikerin, Führung durch das Kloster Schöntal) und in Bubendorf (am 20. Oktober 2005 mit einem Besuch des Afghanistaninstituts und -museums von Paul Bucherer). Diese Treffen werden von einem kleinen OK, dem die oben genannten Personen sowie Hans-Ruedi Hofer und Hans-Ruedi Schneider angehören, organisiert. Die Anlässe erfreuen sich grosser Beliebtheit – sie werden von über 70% der Pensionierten besucht. Offenbar halten sie eine erwünschte Verbindung unter den ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gymnasiums Liestal aufrecht. Peter Matl
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