Verkaufsausstellung des Verbandes Deutscher Antiquare e. V. www.antiquare.de · www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de
2 6.1 . – 2 8. 1. 201 8
57. ANTIQUARIATSMES S E
Freitag 11.00 bis 19.30 Uhr Samstag 11.00 bis 18.00 Uhr Sonntag 11.00 bis 17.00 Uhr
57. S T U T T G A R T E R A N T I Q U A R I A T S M E S S E 2 0 1 8
Öffnungszeiten:
christian hesse auktionen
Bücher · Autographen · Graphik
REISS & SOHN
Buch- und Kunstantiquariat . Auktionen
Große Buch- und Graphikauktionen 15.-18. Mai 2018 Sonderauktion: Deutsche Literatur von Hans Sachs bis Thomas Mann
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch!
Einlieferungen ab sofort bis ca. Mitte März erbeten
Bertolt Brecht, Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui, 1941
Pablo Picasso, 1937 Sueño y mentira de Franco (Traum und Lügen Francos) Verkauft in Auktion 16
George Grosz, 1936 Interregnum Verkauft in Auktion 16
Aus unseren Auktionen 15.-18. Mai 2018
Auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse finden Sie uns an Stand 6 Die kommenden Auktionen : 12. Mai und 24. November 2018 Osterbekstraße 86 a 22083 Hamburg www.hesse-auktionen.de
Tel +49 (0)40 6945 4247 Fax +49 (0)40 6945 4266
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Mitglied im Verband Deutscher Antiquare und International League of Antiquarian Booksellers
61462 Königstein im Taunus, Adelheidstraße 2 Telefon: 0 61 74-92 72 0 . Fax: 0 61 74-92 72 49 Internet: www.reiss-sohn.de . E-Mail:
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11.11.2017 12:03:49
Wertvolle Bücher Autographen Illustrierte Werke Graphik 57. Verkaufsausstellung 2018 Württembergischer Kunstverein Schlossplatz 2, Stuttgart
Verband Deutscher Antiquare e.V. Die Vereinigung von Buchantiquaren, Autographen- und Graphikhändlern
Verband Deutscher Antiquare e. V. Die Vereinigung von Buchantiquaren, Autographen- und Graphikhändlern Geschäftsstelle: Seeblick 1, 56459 Elbingen Telefon +49 (0)6435 90 91 47 · Fax +49 (0)6435 90 91 48
[email protected] · www.antiquare.de Vorstand: Sibylle Wieduwilt, Vorsitzende Christian Hesse, Stellvertretender Vorsitzender Meinhard Knigge, Schatzmeister Peter Fritzen und Winfried Kuhn, Beisitzer Katalogredaktion: Meinhard Knigge und Christian Strobel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Norbert Munsch, Geschäftsstelle Irene Ferchl,
[email protected] Telefon +49 (0)711 814 72 83 Gesamtherstellung: AMDO GmbH & Co. KG, 91560 Heilsbronn
57. Stuttgarter Antiquariatsmesse vom 26. bis 28. Januar 2018 Freitag 11 bis 19.30 Uhr, Samstag 11 bis 18 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr Die Eintrittskarten für die Stuttgarter Antiquariatsmesse gelten gleichzeitig für die Antiquaria in Ludwigsburg
Die Messe im Internet: www.antiquare.de und www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de
Losverfahren: Die im Messekatalog angezeigten Titel dürfen in den ersten 45 Minuten nach der Eröffnung nur reserviert, nicht aber verkauft werden. Alle Interessenten, die eines oder mehrere dieser Objekte erwerben möchten, tragen sich vor Beginn der Verlosung am Stand der Aussteller in eine von der Messeleitung vorbereitete Liste ein. Eingetragen werden der Titel aus dem Messekatalog, der Name des Interessenten und eine Eingangsnummer. Nach 45 Minuten entscheidet das Losverfahren, wobei die höchste gezogene Nummer gewinnt.
Wichtig: Der Interessent muss während der Auslosung am Stand sein. Pro Titel aus dem Messekatalog darf sich jeder Interessent nur einmal in die Liste eintragen. Der Eintrag muss vom Aussteller abgezeichnet bzw. abgestempelt werden. Eingereichte (oder hingeworfene) Visitenkarten werden für die Auslosung nicht berücksichtigt. Aussteller dürfen am Losverfahren nicht teilnehmen.
Ausstellerverzeichnis Name und Ort
Stand
Name und Ort
Stand
4
Linke, Günter, Berlin
11
Banzhaf, Michael, Tübingen
36
Mayfair, London (GB)
26
Berg, Reinhold, Regensburg
8
MC Rare Books, Zoetermeer (NL)
25
Aix La Chapelle, Aachen
Bibermühle – Tenschert, Ramsen (CH)
15
Moritzberg, Hildesheim
13
Blank, Herbert, Stuttgart
46
Müller & Gräff, Stuttgart
32
Boerner, C. G., Düsseldorf
10
Müller, Johannes, Salzburg (A)
47
Carlsen, Holger, Kiel
21
Neidhardt, F., Böblingen
49
Engel & Co., Stuttgart
41
Penka, Dr. Philipp, Berlin
45
Fichter, H. W., Frankfurt am Main
3
Reiss & Sohn, Königstein im Taunus
6
Fons Blavus, Renningen
29
Schlicht, Rainer, Berlin
52
Forum, ‘t Goy-Houten (Utrecht) (NL)
59
Schmidt & Günther, Kelkheim
14
Frew, Robert, London (GB)
48
Die Schmiede, Amsterdam (NL)
43
Fritzen, Peter, Trier
42
Schmitz, Hans-Martin, Köln
2
Geisenheyner, Winfried, Münster-Hiltrup
17
Schreyer, Hanno, Bonn
9
Haas, Norbert, Bedburg-Hau
1
Schumann, Hellmut, Zürich (CH)
35
Hatry, Thomas, Heidelberg
34
Seidel + Richter, Fürstenberg/Havel
19
Haufe & Lutz, Karlsruhe
39
Siegle, Franz, Mühlhausen/Kraichgau
16
Heckenhauer, J. J., Tübingen
18
Sokol Books, London (GB)
55
Hohmann, Schemmerhofen
38
Solmi, Giuseppe, Ozzano dell’Emilia (I)
24
Kainbacher, Dr. Paul, Baden bei Wien (A)
51
Stargardt, J. A., Berlin
57
Keune, Sabine, Aachen
33
Strehler, Sindelfingen
56
Kiefer, Peter, Pforzheim
40
Strobel, Christian, Irsee
37
7
Struck, Nikolaus, Berlin
5
Klittich-Pfankuch, Braunschweig Knigge, Meinhard, Hamburg
28
Trauzettel, Günther, Stolberg
53
Knöll, Norbert, Lüneburg
12
Tresor am Römer, Frankfurt am Main
44
Köstler oHG, Eberhard, Tutzing
27
Truppe, Matthäus, Graz (A)
22
Tusculum, London (GB)
23
Kromp, Daniela, München
17a
Kuhn, Winfried, Berlin
30
Utzt, Inge, Stuttgart
50
Kunkel Fine Art, München
58
Valentien, Stuttgart
61
Kunz, Ukiyo-e-Gallery, Sigmaringen
54
Vömel, Düsseldorf
63
Laube, August, Zürich (CH)
60
Voerster, J., Stuttgart
62
Lindner, Hans, Mainburg
20
Zipprich, Dieter, Bamberg
31
Rund um die Antiquariatsmesse Veranstaltungskalender
Auftakt – „Was taugt dem Künstler das Buch?“ Die diesjährige gemeinsame Auftaktveranstaltung der Stuttgarter Antiquariatsmesse und der Antiquaria Ludwigsburg ist einem Thema aus dem weiten Feld der Buchillustration gewidmet. Dem Fachmann so geläufig wie dem Laien ein Rätsel ist die Liebe des Künstlers zum Buch. Auch wenn Maler und Zeichner bereits druckgrafische Folgen erstellt haben, die Auseinandersetzung mit der festen Abfolge von Seiten hat in einem Buch noch immer ihre besondere Schaffenskraft hervorgelockt. Der Vortrag von Stefan Soltek, Leiter des Klingspor Museums Offenbach, will diverse Konzepte aufzeigen, die Künstler an unterschiedlichen Orten,
zu unterschiedlichen Zeiten im 20. Jahrhundert entwickelt haben. Mehr oder minder klassisch bewerkstelligen sie die Illustration eines Textes, verschieden sind ihre Techniken – Liebe und Tod jedoch die Leitthemen bei ihnen allen. Und sie faszinieren durch ihren Umgang mit Farbe und Figur, ob Max Slevogt und Max Liebermann, Henri Matisse und Pablo Picasso, Hendrik Nicolaas Werkman und HAP Grieshaber oder Willi Baumeister und Felix Furtwängler. Die von ihnen illustrierten und gestalteten Buchseiten zeigen einen eigenen Weg durch die Kunst der Jahrzehnte von 1900 bis heute. Montag, 22. Januar 2018, 20 Uhr, Literaturhaus Stuttgart
Ausstellung und Katalog – „Sinnbild – Bildsinn. Rubens als Buchkünstler“ Peter Paul Rubens (1577–1640) ist als Maler weltberühmt. Er war auch als Buchkünstler aktiv. Seine unmittelbar auf den Inhalt der Bücher bezogenen Bilderfindungen sind – nicht nur nach den Maßstäben seiner Zeit – absolut herausragend. Dennoch haben sie bis heute kaum die ihnen gebührende Beachtung gefunden. Die beiden Ausstellungen zum Thema vor 40 Jahren erwiesen nebenbei, dass der im Rahmen des Werkverzeichnisses publizierte Band zu sämtlichen Buchillustrationen unvollständig war. Seither waren einzelne buchkünstlerische Arbeiten von Rubens immer wieder in Ausstellungen vertreten, die dem Barock, der Buchillustration oder sogar der Rekonstruktion seiner umfangreichen Bibliothek gewidmet waren. Der an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart konzipierte Katalog stellt erstmals alle 58 buchkünstlerischen
Arbeiten im Zusammenhang vor. Zu jedem Titel sind alle zusätzlichen Informationen vereint, die seit 1977 publiziert wurden. Die Bücher werden bibliographisch erfasst und ausführlich beschrieben. Darüber hinaus werden die Titel übersetzt, oft sogar die Auflagenzahlen und die ursprünglichen Verkaufspreise dokumentiert. Außerdem werden unter Angabe weiterführender Literatur – dem Titel der Ausstellung gemäß – die teils komplizierten Bildprogramme der Titelblätter anschaulich erläutert. Die Autoren und Ausstellungskuratoren: Nils Büttner ist ein international anerkannter RubensExperte, Mitglied des „Centrum Rubenianum“ und Mitherausgeber des „Corpus Rubenianum Ludwig Burchard“. Gitta Bertram hat im Sommer 2017an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste ihre Dissertation zu Rubens’ Titelblättern eingereicht. Freitag bis Sonntag, 26. bis 28. Januar 2018, in den Räumen der Messe
Vortrag – „Rubens als Buchkünstler“ Im Anschluss an die Messe lädt der Verband Deutscher Antiquare am Samstagabend zum Vortrag von Prof. Dr. Nils Büttner, Leiter der Kunstsammlung und des Archivs der Akademie, in den Württembergischen Kunstverein. Mit musikalischer Umrahmung durch den Cellisten Leo Morello, der
Ricercari von Domenico Gabrielli und Giovanni Battista Degli Antonii spielen wird. Eintritt frei. Samstag, 27. Januar 2018, 18.30 Uhr, Württembergischer Kunstverein
Vorführungen – „Die Kunst handgefertigter Buntpapiere“ Als Einbandbezug und Vorsatzpapier, als Auskleidung für Schuber und Schatullen zählt Buntpapier zu den unaufgeregten, fast heimlichen, dennoch liebenswertesten Freuden der Bibliophilen. Vom wertvollen Brokat- über das beliebte Marmor- bis zum modernen Schablonenspritzpapier reicht die Bandbreite an Erscheinungsformen und Techniken über die Jahrhunderte. Auch heute wird dieses alte Handwerk noch praktiziert: Die Grafikerin Ulrike
Grießmayr gibt an ihrem Stand einen Einblick in die Kunst der Buntpapiererei. Zur Antiquariatsmesse erscheint ein eigens entworfenes Modeldruckpapier als Sonderedition in einer Auflage von 30 Blatt. Vorführungen am Samstag, 27. und Sonntag, 28. Januar, jeweils 13 bis 13.30 Uhr, Stand 22 a
Kultur.JUGEND – Wir kümmern uns um den Nachwuchs Junge Leute und altes Buch. Das passt doch gar nicht zusammen! Wir sehen das anders und bieten Studentinnen und Studenten der Stuttgarter “Hochschule der Medien” eine Führung ausschließlich für sie. Einige Kollegen stellen ihnen besondere Bücher aus ihrer Messeauswahl vor. Weitere Schüler- oder
Studentengruppen sind nach Absprache herzlich willkommen. Treffpunkt Samstag, 27. Januar 2018, 16 Uhr, Informationsstand des Verbands Deutscher Antiquare e.V.
Kultur.LIVE – Führungen über die Antiquariatsmesse Führungen über die Messe für interessierte Besucher. Die Aussteller zeigen ihre bemerkenswertesten Exponate und schönsten Stücke, bei denen mancher Büchersammler sagen wird: DAS muss ich haben!
Treffpunkt Samstag und Sonntag, 27. und 28. Januar 2018, 14 Uhr, Informationsstand des Verbands Deutscher Antiquare e.V.
Katalog.NACHTRAG – Neueingänge der Aussteller Der vorliegende Katalog ist zwar aktuell und alle Bücher sind erst nach Beginn der Messe frei verkäuflich. Doch zwischen Redaktion und Messebeginn liegen zwei lange Monate, in denen das eine oder andere Objekt von unseren Ausstellern neu angekauft werden konnte. Sie finden einen OnlineNachtrag zum Katalog ab Anfang Januar auf unserer Webseite. Damit Sie auch hier faire Bedingungen er-
halten, sind die dort angezeigten Bücher, Graphiken oder Autographen ebenfalls unserem Losverfahren unterworfen. Schauen Sie immer mal wieder nach, denn einen Redaktionsschluss gibt es hier nicht, es können täglich neue Angebote auf Sie warten. Ab 5. Januar 2018 unter www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de
Fair information
Messehinweis
Place: Württembergischer Kunstverein, Schlossplatz 2, Stuttgart
Ort: Württembergischer Kunstverein, Schlossplatz 2, Stuttgart
Opening hours: Friday, 26th January – Sunday, 28th January 2018 Friday 11 a.m. – 7.30 p.m. Saturday 11 a.m. – 6 p.m., Sunday 11 a.m. – 5 p.m.
Öffnungszeiten: Freitag, 26. Januar bis Sonntag, 28. Januar 2018 Freitag 11 bis 19.30 Uhr Samstag 11 bis 18 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr
Admission fee: 5 € Children up to 18 years free, Students up to 28 years free
Eintrittspreis: 5 € Kinder bis 18 Jahre frei, Schüler und Studenten (mit Ausweis) bis 28 Jahre frei
Conditions of sale: All the objects displayed in this catalogue will be available for sale at the booths during the opening of the fair. If there is more than one customer who wants to buy an item from the catalogue there will be a decision by lot 45 minutes after the opening. Customers have to enter an official list and must be present at the booth when the decision takes place. No exhibitor may sell or reserve an item beforehand. All prices are in Euro and include the legally required value added tax except the objects marked with an asterisk (*). All exhibitors guarantee the incontestable origin and correct description of their merchandise.
Verkaufsbedingungen: Alle Angebote dieses Kataloges sind bei Messeeröffnung an Anwesende verkäuflich. Gibt es mehrere Interessenten für ein Objekt aus dem Messekatalog, entscheidet 45 Minuten nach der Eröffnung das Losverfahren. Vor der Auslosung müssen sich die Interessenten in eine Liste eintragen. Während der Auslosung müssen sie am Stand anwesend sein. Die Katalogpreise sind in Euro und beinhalten die gesetzliche Mehrwertsteuer. Ausgenommen sind diejenigen Objekte, die von den Ausstellern margenbesteuert angeboten werden. Sie sind im Katalog mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Alle Aussteller garantieren die einwandfreie Herkunft und korrekte Beschreibung ihrer Waren.
Catalogue price: 10 €
Katalogpreis: 10 €
Phone during the fair: +49 (0)6435 90 91 47 Internet: www.antiquare.de and www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de
Messetelefon: +49 (0)6435 90 91 47 Internet: www.antiquare.de und www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de
ILAB Statement
Erklärung der ILAB
This Antiquarian Book Fair is officially endorsed by the largest professional association of Antiquarian Booksellers (ILAB). This means: Purchasers can rely upon the experience and expertise of the merchants as well as the authenticity of the merchandise. All books, manuscripts, autographs and prints have been thoroughly examined, authenticated and fully bibliographed. Any defects will be listed, and particularly valuable objects usually come with an individual, detailed description. Please read this description carefully. Any purchase may be returned for a full refund if the object is found to have significant, not previously described defects or has been incorrectly identified in the bibliography. Any returns must be requested within 30 days from the end of the Fair, and the object must be returned in the same condition as it was at the time of the purchase. All members of ILAB are required to offer this warranty. In case of violation of these warranty terms, that merchant can be expelled from the association.
Diese Antiquariatsmesse wird offiziell von dem weltweit größten Berufsverband für Antiquare, der Internationalen Liga der Antiquariatsbuchhändler (ILAB), empfohlen. Dies bedeutet: Der Käufer kann sich auf die Erfahrung und die Sachkenntnis der Aussteller sowie die Echtheit des Angebotes verlassen. Alle Bücher, Manuskripte, Autographen und Graphiken sind entsprechend ihrem Wert eingehend geprüft und bibliographisch bearbeitet. Etwaige Mängel sind angeführt, wertvollere Objekte zumeist mit einer separaten, detaillierten Beschreibung versehen. Bitte lesen Sie diese Erläuterung sorgfältig. Jeder Kauf wird rückgängig gemacht und der Preis erstattet, wenn das Objekt wesentliche, nicht beschriebene Mängel aufweist oder bibliographisch unrichtig beschrieben ist. Die Reklamation muss innerhalb von 30 Tagen nach der Messe erfolgen und das Objekt muss bei der Rückgabe in dem Zustand sein, in dem es sich zum Zeitpunkt des Kaufes befunden hat. Alle ILAB-Mitglieder müssen sich an diese Gewährleistungspflicht halten. Bei eventueller Nichteinhaltung kann der Aussteller aus dem Verband ausgeschlossen werden.
Verband Deutscher Antiquare e.V. Seeblick 1, 56459 Elbingen, Germany
Verband Deutscher Antiquare e.V. Seeblick 1, 56459 Elbingen
Katalog
Antiquariat Aix-la-Chapelle
Stand 4
Eberhard B. Talke Pontdriesch 8 A · 52062 Aachen Telefon +49 (0)241 308 72 · Fax +49 (0)241 207 86 E-Mail:
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Afrika – Ferrario, Giulio. Il costume antico e moderno o storia … Band 5 und 6: Afrika (komplett), mit gestochener Karte und 160 kolorierten Aquatinten, Mailand: Tipografia dell’editore 1816/1819, rotes Halbleder mit Rückenvergoldung, folio (37,5 × 26 cm). € 3850,– Gutes Exemplar. Zwei Bände der monumentalen ersten Ausgabe mit 160 gestochenen und handkolorierten Tafeln.
– Frobenius, Leo. Und Afrika sprach … Wissenschaftlich erweiterte Ausgabe des Berichts über den Verlauf der dritten Reiseperiode der Deutschen Inner-Afrikanischen Forschungs-Expedition in den Jahren 1910 bis 1912. Drei Bände (alles erschienene), mit zusammen vier farbigen Tafeln, sechs Kupferdruck-Tafeln, vier Tafeln in Heliogravure, einem gefalteten Stammbaum, zehn Plänen und Karten (davon acht gefaltet und sieben farblithographiert), sowie 96 Tafeln und zahlreichen Abbildung, Berlin: Vita (1912–13), Original-Leinen mit Goldprägung, 4°. € 480,– Bd. 1: Auf den Trümmern des klassischen Atlantis. – Bd. 2: An der Schwelle des verehrungswürdigen Byzanz. – Bd. 3: Unter den unsträflichen Aethiopen. – Die beiden ersten Bände etwas verblasst.
Die berühmte Hamburg-Edition mit 10 Indices – Cicero, Marcus Tullius. Opera omnia quae exstant. Ex sola ferè codd mss. fide emendata studio atq[ue] industria Jani Gulielmii & Jani Gruteri. Additis notis & indd: accuratiss: confectis. Penu Tullianum decem indicibus … collectore Georgio Ludovico Frobenio. Hamburg: [Georg Ludwig] Frobenius 1618–19, 5 Bände in 2, mit 2 gestochenen Titeln und kleiner Hamburg-Ansicht, französisches Ganzleder in dunkelgrün mit Rückenvergoldung und goldgeprägten Wappen, Goldschnitt, folio (36 × 23,5 cm). € 2850,– Provenienz: Wappen des Marquis de Morante, J. Gomez de la Cortina (1808–1868). Siehe: P. Hummel, La bibliotheque du Marquis de Morante: genese d’un catalogue. Bulletin du bibliophile, 1992, pp. 87–104. – Siehe Abbildung.
Indien und Persien – Dapper, Olfert. Asia, oder ausführliche Beschreibung des Reichs des grossen Mogols und eines grossen Theils von Indien. Nebenst einer vollkommenen Vorstellung des König-
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reichs Persien. Übersetzet von J. C. Beern. Nürnberg: Sigmund Froberg für Johann Hoffmann 1681. 2 Teile in 1 Band: 5 Bll., 300 Seiten, 2 Bll.; 1 Bl., 170 Seiten, 1 Bll., mit gestochenem Frontispiz, 4 doppelblattgroßen Kupferkarten, 38 (11 doppelblattgroßen) Kupfertafeln und 11 großen Textkupfern, marmoriertes Ganzleder der Zeit, folio (33,7 × 21,5 cm). € 3850,– Erste deutsche Ausgabe. VD 17 1:670573P (mit Privileg auf dem Titel); Blackmer 451; Tiele 299. Die Kupfer zeigen Ansichten vorwiegend indischer und persischer Städte, Trachten, Religionsbräuche und Gottheiten, Pflanzen etc. Gutes Exemplar, die Kupfer in kräftig schwarzen Abdrucken.
Zitatensammlung graece-latina – Stobaeus, Johannes. Sententia ex thesauris Graecorum delectae …a Conrado Gesnero traductae … Basel: Joh. Oporinus für Chr. Froschauer 1549. 10 nn. Bll., 630 Seiten, 16 nn. Bll. (Index). Angebunden: Camerarius, Joachim. Commentarii utriusque linguae. Basel: Johann Herwagen 1551. 22 nn. Bll., 489 Spalten mit einem Textholzschnitt, 20 nn. Bll. (Druckermarke auf Titel und letztem Blatt), geprägtes Schweinsleder, datiert 1554, folio. € 1200,– I. BM German Books 459; Adams S 1872; Rudolphi 300; Wellisch. Gesner A 11.1; Ebert 21779. – Erste (in zweiter Auflage) von Conrad Gesner bearbeitete griechisch-lateinische Parallelausgabe der von J. Stobaeus um 500 n. Christus veranstalteten Zitatensammlung aus über 250 antiken Schriftstellern. – II. Adams C 416; Ebert 3387; Bernoulli 129; Jöcher I, 1593. – Griechischlateinisches Lexikon des berühmten Melanchthon-Biographen.
Weltgeschichte – Gottfried, Johann Ludwig. Fortgesetzte Historische Chronick Oder Beschreibung der merckwürdigsten Geschichte, so sich von Anno 1660. bis zu Ende des Jahrs Christi 1750 zugetragen. Mit vielen Kupferstichen. Frankfurt am Mayn: Philipp Heinrich Hutter 1759. 4 nn. Bll., 736 Seiten, XCVI Seiten, Seiten 737–1328, 57 nn. Bll. (Register), mit gestochenem Frontispiz, schwarz-rot gedrucktem Titel und 48 (44 ausklappbaren) Kupfertafeln, marmoriertes Halbleder der Zeit mit Rückenschild, Rotschnitt, folio (34,5 × 22 cm). € 2850,– VD18 80268560–001; OCLC 832234622; Ebert 8722. Letzter der drei Bände = zweiter Ergänzungsband der berühmten Chronik, deren erster Band 1743 und deren
zweiter Band = erster Ergänzungsband 1745 erschienen war. Die schönen Kupferstiche teils von Merian zeigen Belagerungen, Seeschlachten, Dammbrüche in Holland, Vulkanausbrüche; Feuerwerke etc. und Ansichten von London, Lissabon, Mainz, Rochester, Riswick, Maastricht etc. Gutes Exemplar.
Arnaldus de Villanova. Opera nuperrime revisa: una cum ipsius vita, eumque tractatu de philosophorum lapide; additionibus marginalibus tabulaque librorum additis. Lyon: Jacob Myt für Scipio de Gabiano 10. Juni 1532, 14 nn. Bll., 318 Bll., mit schwarz-rot gedrucktem Titel und breiter Holzschnittbordüre, blindgeprägtes dunkelbraunes Leder der Zeit über Holzdeckeln, folio (33 × 22 cm). € 4850,– Baudrier VII, 176; Durling 309; Caillet I, 401. Der Katalane Arnaud de Villeneuve (1240–1311), Physiker, bezeichnete die Alchemisten als ‚ignorant‘ und ‚foo-
lish‘. Hier sein Gesamtwerk über Medizin, Regimen Sanitatis, die Weisheit, den Wein, Kometen etc. in einem schönen zweispaltigen Druck mit vielen Holzschnitt-Initialen.
Deluxe Binding by Lucien Durvand – Masson, Frédéric. Napoléon et son fils. Paris: Goupil, Manzi, Joyant & Cie. 1904, mit 52 Illustrationen, Orig. Broschur mit eingebunden, grünes Ganzmaroquin, goldgeprägter Rücken, Vorsätze in grüner Seide, folio (33,5 × 26 cm). € 1250,– Erste Ausgabe. OCLC 918732240. Eins von 800 Exemplaren auf BFK Rives. Signierter Einband von Lucien Durvand (1852–1924). – Ernest de Crauzat, La Reliure française de 1900 à 1925, Paris, René Kieffer, 1932, Teil I, S. 56–57; Julien Fléty, Dictionnaire des relieurs français ayant exercé de 1800 à nos jours, Paris, éd. Technorama, 1988, S. 65. Signiertes Dedikationsexemplar für José Maria de Heredia, Cuban/French poet.
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Antiquariat Banzhaf
Stand 36
Henriettenweg 3 · 72072 Tübingen Telefon +49 (0)7071 55 23 14 · Fax +49 (0)7071 55 23 15 E-Mail:
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(Lueders, Georg [Übersetzer]). Kaiserliche/Geschichtbeschrei-/bung/Von dem Julio Cae-/sare an, biß zu Con-/stantino dem Gros-/sen./So erstlich von Fran-/cesco Angeloni in/Italienischer Sprache/ beschrieben/Und mit warhafften/alten Muntzen erkläret/Anitzo aber/ins Teutsche ubergesetzet/ Sumptibus/Dr. Georgii Lueders Jun./Ao. 1667. (Erster und Anderer Theil). Hamburg/abgeschrieben/von/Valentino/Heins/Arithm. Deutsches Manuskript auf Papier. 2 Teile in zwei Bänden (= komplett). Titel in reicher ornamentaler Rahmung, 544 nummerierte Seiten; 2 Bll. Vor- und Haupttitel in reichen architektonisch und ornamental gestalteten Rahmen, Seiten 545–1059. Uniforme rote Maroquinbände d. Zeit auf 6 Bünden mit goldgeprägtem Rückenschild im zweiten Feld mit reicher Rücken- und Deckelgoldprägung. Vorder-
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deckel mit ovaler goldgeprägter Vignette mit den Initialen G(eorg) L(ueders). Goldschnitt. Folio (357 × 240 mm). Vortitel in Band I herausgetrennt und durch altes Papier ergänzt. Rücken berieben, drei Ecken stark bestoßen. Fußkapital von Band I mit kleiner restaurierter Fehlstelle. Beide Bände mit gedrucktem Holzschnittexlibris „Graf Wackerbarth“, dem gestochenen Exlibris von „Carl Herrmann Soltau“ und einem modernen Exlibris „Polof Granie“. Band I mit einem weiteren interessanten und mit persönlichen Daten angereicherten Exlibris „Benedix Wilhelm Rahmeyer, alt 80 Jahr. Kaufmann, Buerger zu Hamburg. Geb. Oct. 29. Ao. 1705“ und dem Motto „Coelum quid quaerimus vitra!“. € 17 000,– Dekesel A 49. Lipsius 10. Graesse I, 128. OCLC 234193476 (alle für die gedruckte Originalausgabe des
italienischen Textes von Francesco Angeloni von 1641). G. Hatz, Einige Anmerkungen zu der Münzsammlung Lüders. In: Numismatische Studien, Heft 16/2004, Ss. 181ff. (zu Georg Lueders). ADB XI, 650/651 (zu Valentin Heins). – Erste deutsche Ausgabe dieser nur in Manuskriptform existierenden deutschen Übersetzung des Textes. Francesco Angeloni (1587–1652), italienischer Antiquar, Schriftsteller und Sammler, Beamter der Kurie, widmete einen großen Teil seines Lebens dem Sammeln antiker Münzen und Medaillen, von Büchern, Bildern und Grafiken sowie archäologischen Artefakten und erwarb sich einen ausgezeichneten Ruf als Antiquar und Kenner der Antike. Seine Abhandlung zur römischen Numismatik „La historia augusta da Giulio Cesare infino a Costantino Magno. Illustra con la verità delle antiche medaglie“ erschien erstmals 1641 und erneut posthum 1685. Das hier vorliegende Manuskript der deutschen Übersetzung wurde von dem aus Hamburg stammenden Kaufmann, Numismatiker und Sammler Georg Lueders (1598–1674) erstellt. „Lueders war ein Hamburger Kaufmann, der seine Sammelleidenschaft aus dem Iberienhandel und vielleicht später mit Grundstücksgeschäften finanzierte“ (G. Hatz, Seite 185). Seine europaweit bekannte Sammlung von über 8500 Münzen wurde 1721 und Teilstücke davon noch 1738 von den Erben Lüders’ an die 1714 gegründete Kunstkammer Peters des Großen in St. Petersburg verkauft. Der Text auf starkem Bütten in einer professionellen, kalligraphisch variantenreichen Handschrift wurde von dem Hamburger Rechenmeister und Kalligraphen Valentin Heins geschrieben, mit unterschiedlichen Schriftgrößen und Schriftarten für Kapitelüberschriften, Einleitungen, Zitate und die Wiedergabe von Münz- und Medaillengravuren. – Valentin Heins (1637–1704) war ein Rechenmeister in Hamburg, der bereits im Alter von 14 Jahren unterrichtete und sich durch Weiterbildung zu einem Experten in der Kunst der kaufmännischen Rechenkunst, der Buchführung und der Kalligraphie entwickelte. Mit Heinrich Meißner, seinem Kollegen von der Sankt Jacobi-Kirchenschule, begründete er 1690 die erste mathematische Gesellschaft Deutschlands, die „Kunst-Rechnungsliebende Societät“, „außerdem betätigte er sich als Verfasser von mathematischen sowie für die kaufmännische Praxis bestimmten Büchern und Schriften … Sein ‚Gazophylacium Mercatorio-arithmeticum, das ist: Schatzkammer der kauffmännischen Rechnung‘, wurde bis 1779 sechsmal neu aufgelegt“ (NDB VIII, 436f.) Titel und wenige Überschriften mit kleinen Fehlstellen durch Tintenfraß. Unikales Prachtexemplar hergestellt für Lueders eigene Sammlung in einem reich verzierten, wohl hamburgischen Einband. – Siehe Abbildung.
(Oppenheimer, Joseph Ben Issachar Süßkind) – Konfidenten-Bericht über die Verhaftung und Behandlung des „Jud Süss“ (Oppenheimer) in Studtgard 1737/38. Sehr interessant! (Handschriftlicher späterer Titel auf Vorderumschlag). Deutsches Manuskript auf Papier. Studtgard den 13. Martij Ao. 1737 (4 Bll. – zwei lose Bogen); Studtgard den 17. Martii 1737 (8 Bll. geheftet); Studtgard den 5. Febr.
1738 (2 Bll. – ein loser gefalteter Bogen); ein Oktavblatt ohne Datierung. Zusammen (30) Seiten, wovon 3 unbeschrieben. Lose eingelegt in einfachen Papierumschlag d. Zeit. Folio (345 × 210 mm). Knickspurig und angestaubt. € 6000,– Im Falz mit Rissen. Die beiden ersten Dokumente vom 13. und 17. März 1737 von einer Hand schildern aktuell und aus großer Nähe die Aktivitäten am württembergischen Hof in Stuttgart nach dem unerwarteten Tod des Herzogs Karl Alexander von Württemberg am 12. März 1737. Es handelt sich hier wohl um einen „nachrichtendienstlichen Spitzelbericht“, Sender und Empfänger sind unbekannt. Behandelt werden in diesen Schriftstücken auch die Ereignisse. die zur Verurteilung und Hinrichtung von Joseph Ben Issachar Süßkind Oppenheimer (1698–1738) führten, der als Bankier und Finanzmakler erfolgreich tätig war und von Herzog Karl Alexander 1732 zum Hof- und Kriegsfaktor und 1733 zum Geheimen Finanzrat ernannt wurde. Nach dem Tod des Herzogs wurde Oppenheimer Opfer eines Justizmords und aufgrund falscher und antisemitisch konnotierter Anschuldigungen verurteilt und am 4. Februar 1738 hingerichtet. Das vierseitige Schriftstück vom 5. Februar 1738 ist in anderer Handschrift und gezeichnet von einem „Wegelein“. Beiliegen drei maschinenschriftliche Blätter mit Transkription der ersten fünf Seiten des Manuskripts.
Illustrierter Manuskriptkatalog einer Münzsammlung. Summa summarum nummophilacii aurei: Sunt numeroter centumquinquaginta monetae. Pretium mettalli 6516 fl. 29cr. Pretium raritatis 8116 fl. 36 cr. Alpha et omega – Principium et finis – Finis coronat opus. Anno Domini MDCCCXIII (Titel auf Seite 357 des Manuskripts), Seiten 7–358, 9 nn. Bll. Münzregister, 24 nn. Bll. Ortsregister mit alphabetischem Griffregister. Mit Illustrationen von 350 Münzen mit Avers und Revers auf 178 Seiten, jeweils gerahmt von 178 verschiedenen (ausgenommen 2 mit figürlichen Darstellungen) abstrakt ornamental und geometrisch gestalteten Rahmen in Federzeichnung. Kalblederband d. Zeit auf fünf Bünden mit goldgeprägtem grünen Maroquin rückenschild „Sammlung von Clavier Stüken“ mit reicher ornamentaler und floraler Rücken- und Deckelgoldprägung. Geprägter Goldschnitt. QuerFolio (310 × 228 mm). Kapitale berieben, Ecken bestoßen. € 8500,– Prachtvoller Münzkatalog aus der Bibliothek der schweizerischen Adelsfamilie Grand d’Hauteville mit ihrem gestochenen Wappenexlibris auf vorderem Spiegel. Auf Seite 185 enthält das Werk eine von insgesamt zwei Bordürenillustrationen mit figürlichen Darstellungen mit einem Hinweis auf den Verfasser/ Künstler: „Delin: G. B. H. die S. Paschatis A. 1813 die 18. Aprilis“. Eines der hervorstechendsten Merkmale des vorliegenden Katalogs ist die erstaunliche Vielfalt in der Ausgestaltung der Zierbordüren. Die Erläuterungen zu den einzelnen Münzen sind in einer gut lesbaren Handschrift in brauner Tinte gehalten. Wenige schwache Stockflecken.
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von M. Buchoz. Handkoloriertes gestochenes allegorisches Titelblatt ,Recueil De Plantes de Surinam Par M.S. Merian …’; gedruckter Titel ,Tome Premier. Des Plantes de Surinam.’, 3 Bl., 72 gestochene Kupfertafeln, 72 S.; gedruckter Titel ,Tome Second. Les Plantes de L’Europe.’, 1 Bl., 184 Kupferstiche auf 47 Bl., 71 S.; gedruckter Titel ,Tome Troiseme: Des Plantes Bulbeuses, Liliacées, Carophyllées.’, 69 gestochene Kupfertafeln, 69 S. € 75 000,–
Merian, Maria Sibylla und Rabel, Daniel. Histoire générale des insectes de Surinam et de toute l’Europe, contentant leurs descriptions, leurs figures, leures differentes metamorphoses … Par Mademoiselle Marie Sybille De Merian, En Deux Parties In-Folio, Troisieme Edition, revue, corrigée, & considérablement augumentée par M. Buch’oz, médecine botaniste de seur Sa Majesté le Roi de Pologne, membre de plusieurs academiés … ouverage interessant pour les amateurs de l’historie naturelle, et unique en son genre. Paris, Chez L.C. Desnos, 1771. Groß-Folio (510 × 330 mm). 3 Bände in einem Band, neugebunden in rotem Maroquineinband im Stil der Zeit auf 7 Bünden. Rücken, Deckel und Innenkanten dekorativ ornamental blindgeprägt und vergoldet. Komplett mit 325 handkolorierten Kupferstichen auf 188 Blatt sowie Text. Es handelt sich um die dritte Ausgabe der zwei berühmten Werke von Maria Sibylla Merian und die vierte unbestätigte Ausgabe von Daniel Rabels „Theatrum Florae“ erschienen bei dem Pariser Verleger Desnos 1771. Die Texte überprüft, korrigiert und erheblich erweitert
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I. Das erste Werk beinhaltet alle 72 Kupfertafeln der zweiten Ausgabe von Maria Sibylla Merians Meisterwerk „die Verwandlung der Surinamischen Insekten“. Die Kupferplatten sind hier in der dritten Ausgabe mit römischen Tafelnummern im rechten oberen Eck versehen und fast alle haben den französischen Namen der Pflanze zusätzlich eingraviert. Jede Tafel wird von einer Seite beschreibenden Paralleltextes in lateinischer und französischer Sprache begleitet. II. Das zweite Werk umfasst unter dem Titel „Les Plantes de L’Europe“ Maria Sibylla Merians berühmte Folio-Ausgabe ihres Buches von den Europäischen Insekten, eine Zusammenstellung des „Raupenbuch“ und des „Neues Blumenbuch“. Dieses ist illustriert mit 184 prachtvoll handkolorierten Kupfertafeln, gedruckt auf 47 Blatt (43 Blätter mit je vier Abbildungen und vier mit je drei Abbildungen), sowie dem dazugehörigem Text in französischer Sprache. In fast alle Kupferplatten wurden ebenfalls die französischen Namen der Pflanzen gestochen. III. Der dritte Teil ist das äußerst seltene Blumenbuch „Theatrum Florae“ von Daniel Rabel, welches ursprünglich erstmals in Paris 1622 (gefolgt von zwei weiteren Ausgaben 1627 und 1633) erschienen ist. Dieses Werk, betitelt hier von Desnos „Des Plantes Bulbeuses, Liliacées, Carophyllées.“ ist eine Sammlung von 69 feinen, handkolorierten Kupferstichen mit je einer Seite beschreibenden Textes (vermutlich von Buchoz). Sämtliche Tafeln erschienen ursprünglich unkoloriert und ohne jeglichen begleitenden Text. Die Neuauflage hier von Desnos, kann als eine unbestätigte vierte Auflage dieses sehr seltenen botanischen Werks betrachtet werden. Sehr schön erhaltenes Exemplar gedruckt auf kräftigem Papier, teilweise wurde auch hellgrünes und hellblaues Papier für den Druck der Kupfertafeln verwendet. Durchwegs in wunderschönem und sorgfältigem Handkolorit. Die Kupfertafeln teils in älterem und teils in späterem Handkolorit. Die Tafel 2 der „Surinamischen Insekten“ mit einem alt hinterlegtem Einriß im linken oberen weißen Rand. Tafel 15 links oben
mit geringem Wasserrand knapp außerhalb der Darstellung. Vereinzelte Tafeln und einige Textseiten mit leichten Bräunungen oder Flecken. This is the famous edition by the publisher Desnos with Maria Sibylla Merian’s two masterpieces and the third part „Theatrum Florae“ by Daniel Rabel. Large-Folio (20 × 13 inches). Three books bound in one volume. I. The first work comprises all 72 plates of the second edition of Maria Sibylla Merian’s masterpiece „die Verwandlung der Surinamischen Insekten“. The plates here in the 3rd edition are engraved with the additional Roman plate numbers in the upper right corners and most of them also have the additional French name of the plant engraved into the plate. Each engraving is accompanied with one page of descriptive text in Latin and French. II. The second work comprises under the title „Les Plantes de L’Europe“ Maria Sibylla Merian’s famous folio-edition of the „De Europische Insecten“, a compilation of the „Raupenbuch“ and the „Neues Blumenbuch“. Printed title, 1 leaf (advertisement du libraire), 47 sheets with 184 engravings, 72 p. text (incl. the index pages). The 184 engravings are showing different, carefully hand coloured illustrations of insects in combination with plants. These are printed on 47 sheets (43 leaves with four engravings and 4 with three engravings). Most of the plates also with the additional engraved French names of the plants. III. The third part is the very rare flowerbook „Theatrum Florae“ by Daniel Rabel, which was published in Paris 1622 for the first time. This work, titled here by Desnos „Des Plantes Bulbeuses, Liliacées, Carophyllées.“ is a collection of 69 fine hand coloured engravings accompanied by 69 pages of descriptive text (probably by Buchoz). These plates were originally published without any text in the 1st edition of the „Theatrum Florae“ in Paris 1622, followed by 2 other editions in 1627 and 1633 also without any text. The reissue of this fine engravings by Desnos can be regarded as an unackknowledged fourth edition of this very rare series treating the most beautiful flowers of the 17th century. A very well preserved book, printed on good paper, partially also light-green or light-blue paper was used for printing the engravings. The hand colouring is
consistently very beautiful and carefully executed. The plates in older and in later hand colours. Plate 2 of the Surinam Insects with an old mended tear in the upper blank white margin. All plates consistently clean and well preserved. Occasionally smaller stains or small rustspots from the printing process are are visible in the paper. A few text pages with mild browning and smaller stains, too. Bound in modern red maroquin, spine in seven compartments and morocco lettering on spine. The covers, spine and inner edges ornamental blindpressed and richly decorative gilt. Blunt p. 107–108 (Rabel); Blunt (1994) pp.142–145; Dunthorne 205; Great Flower Books (1990) p.119; Hunt 467 and 524; Nissen BBI 1
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Bibermühle – Heribert Tenschert
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The Book of Hours of Jean Troussier: A Major Work of the Master of the Munich Golden Legend (Conrad of Toul), with a Stirring Miniature by the Dunois Master Book of Hours. Horae B. M. V. for the use of Paris. Illuminated manuscript in Latin with a calendar and prayers in French on vellum, written in brown and red textura. Paris, c. 1425: Master of the Munich Golden Legend (Conrad of Toul) and around 1450, maybe as early as 1444: Dunois Master (Jean Haincelin). Twenty large miniatures with three-line ivy leaf initials, decorative bars and full-page ivy leaf borders; all text pages decorated with three-sided borders and decorative bars in the outer margin, some prayers with three- to four-line initials in gold leaf on pink and blue, with tendrils spreading into the left margins. All psalm openings and comparable texts with two-line initials, psalm verses with one-line initials of the same kind. 168 leaves of vellum, two of them of a later date; three 18th century paper flyleaves; the endpapers covered with marbled paper. Bound in quires of eight leaves, irregular is the later double leaf at the beginning, and fol. 3, which was added for the donor, the calendar 1 (12), and the quires 11 (4) and 21 (4). Large-8° (216 × 160 mm; justification: 110 × 72 mm). Ruled in red for 15 lines, calendar for 17. Complete and in pristine condition. Black French morocco binding of the 17th century, spine heavily decorated, covers gilt to a Du Seuil pattern. € 880 000,– Provenance: The manuscript opens on fol. 3 with the impressive image of the book’s owner in prayer before the deity: the miniature depicts a nobleman in armour kneeling at a prie-dieu, accompanied by his coat of arms, with a female figure as crest; her headband carries the heraldic device: „… pour Ly g (…).“
fore Easter 1427 (new style); we know nothing further of him, which is why it is rather Jean Troussier (or Trouxier), maybe Guillaume’s son and himself father to another Guillaume, who is depicted in the opening miniature of the book of hours. Jean was procureur général (general prosecutor) of Upper Brittany, i. e. the French-speaking part of Brittany, and seneschal of Lamballe. According to Deuffic he is documented between 1420 and 1450, more precisely between 1412 and 1444. The earliest known document speaks of a J. Jean Troussier. In 1423 he is mentioned in connection with juridical measures, thereafter until 1444 in documents related to household counting for tax collection purposes. The miniature showing the torments of hell on fol. 167, illuminated by the Dunois Master, has obviously been added after the manuscript was finished. It introduces a penitential prayer written for a woman. It is likely that this addition was made on occasion of the death of Jean Troussier in 1444. The coat of arms and monogram on the double leaf at the beginning were added in the 17th century, probably by the Rosainville or Cursay (Azur, with two burning hearts or, pierced with an arrow, above a crescent of argent; the alliance coat of arms in three parts: Gules with two flies, a rose of gules on or, below a wheel or on azur). Robert de Rosainville’s mark of possession on the first added leaf. Ex-libris of Helmut N. Friedlaender on the front pastedown (auction Christie’s London, 28 November 1990, lot 9). Text and illuminations: fol. 1–2v: Two full-page heraldic miniatures. fol. 3: Single leaf with the Prayer to the Virgin: Salve regina misericordie, vita, dulcedo et spes nostra, written for a man: famulo tuo peccatori (fol. 3v) and introduced with a miniature of Jean Troussier in a surcoat, with his coat of arms, praying to the Pietà.
The coat of arms showing the Breton ermine on silver with a crowned lion in red (d’hermines au lion de gueules couronné d’or) belongs to La Gabetière near Saint-Brieuc.
fol. 4: Calendar in French, Golden Number and high feasts in red, Sunday letters and saints’ names in brown, Roman counting in red and blue, Sunday letter A in gold on pink and blue. The calendar follows a Parisian model, the orthography is of regionally shaped character: mahieu and morisce (21 and 22 September).
As Jean-Luc Deuffic could establish in 2014, a certain Guillaume Troussier is mentioned in La Gabetière be-
fol. 16: Gospel Readings: Saint John with Saint John on Patmos (fol. 16), Saint Luke with the Evangelist writing,
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accompanied by the Ox (fol. 17v), Saint Matthew with the Evangelist writing, accompanied by the Angel (fol. 19) and Saint Mark with the Evangelist writing, accompanied by the Lion (fol. 20v), extensive rubrics in black, with one-line decorated initials. fol. 21v: Prayers to the Virgin, written in male form: Obsecro te (fol. 21v), and O intemerata (fol. 25). fol. 29: Office of the Virgin for the use of Paris: Matins with three nocturnes, opening with the Annunciation to the Virgin (fol. 29), Lauds with the Visitation (fol. 51), Prime with the Nativity (fol. 62), Terce with the Annunciation to the Shepherds (fol. 68), Sext with the Adoration of the Magi (fol. 72v), None with the Presentation in the Temple (fol. 76v), Vespers with the Flight to Egypt (fol. 80v), Compline with the Coronation of the Virgin (fol. 87). fol. 92: Penitential Psalms with a Penitent David in Prayer, followed by the Litany (fol. 103v) of Parisian character: Gervase and Protase, Saint Denis of Paris, Germanys, Geneviève, and Opportuna. fol. 109v: Hours of the Holy Cross with the Crucifixion (fol. 109v), and Hours of the Holy Spirit with Pentecost (fol. 113). fol. 116: Office of the Dead, for the use of Paris, with a miniature showing a Burial scene. fol. 159: Prayer to the Virgin: XV joyes, with the Virgin and Child enthroned in an Enclosed Garden, followed by a Prayer to the Lord: VII Requestes with the Last Judgment and the Resurrection of the Dead. fol. 167: added probably after 1444 or around 1450: Prayer for the avoidance of the eternal torments of hell (Oracio ad evitandum eterna supplicia): Deus qui non vis mortem peccatorum, written for a woman: indigne famule tue (fol. 167), illustrated with a miniature showing Demons Tormenting Souls in the Mouth of Hell. fol. 167v end of text. This large and complete book of hours is a mature work of the Master of the Munich Golden Legend, whom we identify with caution as Conrad of Toul, with an additional image by the Dunois Master. It thus contains the work of two artists working in Paris whose miniatures represent the two most important stylistic trends in Parisian manuscript illumination in the second quarter of the 15th century. The textual and decorative elements of this book of hours are of Parisian character, it however
received its most important miniature once it came into the possession of the Breton patron and was personalized according to his wishes: Jean Troussier. This added miniature showing the Breton prosecutor and seneschal makes this superb book of hours a fine example of the far-reaching impact of Parisian illumination at the time, and the master’s brilliant and gripping compositions surpass the usual canon of a book of hours. The work of two illuminators bears witness not to a collaborative project but a chronological distance in the history of the manuscript: the splendid miniature of Jean Troussier, Lord of La Gabetière, was created during his lifetime, maybe in the first decade of his longterm service for the dukes of Brittany. By contrast, the Dunois Master illuminated a prayer that was written for Troussier’s widow and must thus have been added several years later: a tumultuous depiction of the torments of hell that highlights the history of Parisian painting in the second quarter of the 15th century. This is a summary of the exhaustive German description of manuscript no. 11 in our catalogue „Paris mon Amour” in two volumes featuring 25 important Parisian Books of Hours from 1380 to 1460, just published.
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Herbert Blank
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Melonenstraße 54 · 70619 Stuttgart Telefon +49 (0)711 47 21 30 · Fax +49 (0)711 47 84 08 · Mobil +49 (0)177 747 21 30 Literatur in Erstausgaben · Philosophie · Autographen · Illustrierte Bücher
Brentano, Clemens. Gockel, Hinkel und Gackeleia, ein Mährchen. Frankfurt, Schmerber, 1838. XIV, 346 S. Lithographierter Titel und 14 ganzseitige Lithographien nach Entwürfen von Brentano. Halblederband der Zeit mit Rückentitel und dekorativer -vergoldung. € 5500,– Erste Ausgabe, die Tafeln im ersten Druck. Eines der schönsten Bücher der deutschen Romantik in einem nahezu fleckenlosen, breitrandigen Exemplar; Einband gering berieben, Kanten leicht bestoßen. – Mallon 112 – Borst 1856 – Rümann 130 und 2562.
Cellini – Leben des Benvenuto Cellini, Florentinischen Goldschmieds und Bildhauers, von ihm selbst geschrieben. Uebersetzt und mit einem Anhange herausgegeben von Göthe. 2 Bände. Tübingen, Cotta, 1803. Gest. Porträt Cellinis, gest. Titel, 316 S., 4 Bl.; Titel, 334 S. Kalblederbände der Zeit mit Rückenschildern und floraler -vergoldung. € 2500,– Erste Ausgabe; sehr schönes, frisches Exemplar in dekorativen Einbänden. – Zunächst in den Horen 1796– 97 erschienen, hier in erneuter Bearbeitung und mit Goethes ergänzendem „Anhang zur Lebensbeschreibung des Benvenuto Cellini, bezüglich Sitten, Kunst und Technik“ (S. 253–334). – Hagen 286 – Borst 942.
Goethe, J. W. von. Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären. Gotha, Ettinger, 1790. Titel, 2 Bl., 86 S., 1 Bl. Halbpergamentband mit farbigem Rückenschild. € 3000,– Erste Ausgabe, selten. Frisches, fleckenfreies Exemplar auf starkem Papier. – Hagen 211 – Borst 619.
Lyser, J(ohann) P(eter). Abendländische Tausend und Eine Nacht oder: die schönsten Mährchen und Sagen aller europäischen Völker. Zum ersten Male gesammelt und neu bearbeitet. Mit 30 Bildern nach Originalzeichnungen des Herausgebers. Meißen, Goedsche, 1838–39. 15 Bändchen mit je 2 Abteilungen in 5 Bänden. Zus. ca. 3080 S., 23 lithogr. Titel, 30 Lithographien Lysers als Frontispiz. Halblederbände der Zeit mit Rückenschildern und reicher -vergoldung. € 2000,– Einzige Ausgabe, sehr selten. Gutes Exemplar, vereinzelt stockfleckig. – Hirschberg 26 – Rümann 1263.
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(Schiller, Friedrich). Die Räuber. Ein Schauspiel. Frankfurt und Leipzig, 1781. Titel, 7 Bl., 222 S., 1 Bl. Mit radierter Titel- und Schlussvignette. Halblederband der Zeit mit grünem Rückenschild und -vergoldung. € 25 000,– Sehr seltene erste Ausgabe von Schillers erster Dramenveröffentlichung, mit allen bei Deneke beschriebenen Kennzeichen des Erstdrucks, hier mit dem meist fehlenden Schlussblatt. – Papierbedingt leicht gebräunt, Einband etwas berieben, Vordergelenk gering angerissen; insgesamt gutes Exemplar im zeitgenössischen Einband. – Das Buch erschien anonym auf Kosten des Autors in 800 Exemplaren, der für den Druck ein Darlehen aufnehmen musste. Einen Verleger fand der Autor nicht, die bekannten Messeplätze Frankfurt und Leipzig dienten als fingierte Verlagsangabe. Der Verkauf des Buches verlief sehr schleppend; auch öffentliche Resonanz fand das Buch so gut wie keine und wurde bald von dem Stuttgarter Buchbinder und Antiquar J. Chr. Betulius übernommen, der Schiller schließlich vor der Flucht aus Stuttgart von den unaufgebundenen Bücherballen befreite und diesen Erstling Schillers bald makulierte. – Schillers Schulden betrugen im September 1782 einen ganzen Jahressold des Regimentsmedicus. Erst die Aufführung des Schauspiels am Mannheimer Nationaltheater brachte Schiller den beispiellosen Erfolg, der seinen Ruhm begründete und bis in die Gegenwart anhält. – Marcuse 31 – Borst 429 – Deneke 749.
Schlegel, Friedrich. Lucinde. Ein Roman. Erster Theil (alles Erschienene). Berlin, Frölich, 1799. Titel, 300 S. Halblederband mit Rückenvergoldung im Stil der Zeit. € 1200,– Erste Ausgabe dieses Schlüsselwerks der deutschen Romantik. – Papier etwas gebräunt, sonst gutes Exemplar. – Borst 847.
Storm, Theodor. Gedichte. Kiel, Schwers, 1852. 2 Bl., 159 S., 2 Bl. Pappband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und -vergoldung. € 4000,– Erste Ausgabe der sehr seltenen zweiten Buchveröffentlichung Storms, mit eigenhändiger Widmung (ohne Signatur) des Autors: „Dem Pfarrhaus zu Parey ein dankbarer Gruß. Parey d. 11 October 1855“. In einem Brief an die Eltern (17. 10. 1855) schildert Storm einen Besuch bei Pastor Bethmann in Parey an der Elbe, nahe Magdeburg. – Gutes Exemplar. – Teitge140l – Borst 2484.
Benjamin, Walter. Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik. Inaugural-Dissertation der Philosophischen Fakultät der Universität Bern zur Erlangung der Doktorwürde. Vorgelegt von Walter Benjamin aus Berlin. Berlin, Buchdruckerei Arthur Scholem, 1920. 110 (von 111) S. Heft streifen. € 6000,– Erste Ausgabe, von großer Seltenheit. Eines der wenigen Pflichtexemplare, die der Autor hat vorlegen müssen; nicht im Handel erschienen. – Die Handelsausgabe erschien 1920 beim Verlag Francke in Bern; sie ist durch einen Lagerbrand zum großen Teil vernichtet worden. – Papier gebräunt, die ersten 2 Seiten mit Eckabriss ohne Textberührung. Seite 111 in Fotokopie beigelegt. – Brodersen C 1.
Benn, Gottfried. Spaltung. Neue Gedichte. Berlin, Meyer, 1925. 38 S., 1 Bl. Orig.-Karton mit Umschlagillustration. € 1800,– Erste Ausgabe, sehr selten. Der lyrische Ertrag der Nachkriegsjahre enthält 28 Gedichte, 14 davon im Erstdruck. – Umschlag etwas berieben. – Lohner/ Zenner 1.47.
Herzl, Theodor. Gesammelte zionistische Werke. 5 Bände. Berlin, Jüdischer Verlag, 1934–35. Dunkelgrüne Lederbände mit goldgeprägten Rückentiteln und dekorativer -vergoldung. € 3000,– Sehr schönes Exemplar einer nicht nachweisbaren Vorzugsausgabe auf Bütten, hier in portugiesischen Meistereinbänden, signiert Frederico d’Almeida, Lisboa. – 1: Zionistische Schriften. 524 S.; 2–4: Tagebücher. 648; 620; 661 S. – 5: Das neue Ghetto / Altneuland / Aus dem Nachlaß. 556 S. Jeder Band mit einem Porträt Herzls. – Kleine Besitzvermerke auf Titel oder Textende.
Hofmannsthal, Hugo von. Drei Erzählungen. Mit 25 teils ganzseitigen Zeichnungen von Alfred Kubin. Leipzig, Insel, 1927. 64 S. auf Japanpapier. Orig.Lederband, in Schuber. € 2500,– Erste Ausgabe, erschienen in 630 Exemplaren; hier eines der 40 nummerierten Vorzugsexemplare: Titelzeichnung vom Künstler signiert, auf Japan gedruckt, in Leder gebunden. – Weber V.12 – Raabe 323.
Jünger, Ernst. In Stahlgewittern. Aus dem Tagebuch eines Stoßtruppführers. Hannover, Selbstverlag des Verfassers, 1920. Mit 5 Abbildungen und dem Bilde des Verfassers. X, 181 S. Orig.-Broschur. € 5000,– Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung, sehr selten. Mit dem bei Des Coudres/Mühleisen B la beschriebenen ersten Umschlagentwurf. – Leichte Gebrauchsspuren, Umschlagrücken mit Fehlstelle.
Kafka, Franz. Der Heizer. Ein Fragment. Leipzig, Kurt Wolff, 1913. 47 S. Mit Frontispiz „Im Hafen von New York“. Orig.-Halbpergamentband mit Rückentitel. (Der jüngste Tag, 3). € 5000,–
Frisches Exemplar der sehr seltenen ersten Ausgabe. Besitzvermerk von 1916 auf Titel, Exlibris.
Kirchner, E. L. – Heym, Georg. Umbra vitae. Nachgelassene Gedichte. Mit 47 Orig.-Holzschnitten von Ernst Ludwig Kirchner. München, Kurt Wolff, 1924. 4 Bl., 62 S., 2 Bl. Orig.-Leinen mit zweifarbigem Holzschnitt und farbigen Vorsätzen. In Leinenkassette mit Rückentitel. € 14 000,– Eines der schönsten Bücher des deutschen Expressionismus, erschienen in 500 nummerierten Exemplaren, hier in einem ungewöhnlich frischen Zustand. – Die Gedichte des 1912 früh verstorbenen Dichters Georg Heym erschienen erstmals 1912 bei Rowohlt in Leipzig, posthum herausgegeben von Freunden. – „Kirchner war von den apokalyptischen Visionen so überwältigt, daß er sie in Bildern umsetzte. Er schuf über 150 Holzschnitte, von denen 47 – abgezogen von den Originalstöcken – in diesem Buch publiziert wurden. Der Verleger Wolff hat dem Künstler die gesamte Buchausstattung überlassen. Die Einheit von Text und Bild macht dieses Buch zu einem Meisterwerk expressionistischer Buchkunst“ (Schulz). – Dube 61 und 759-807 – Schauer II,119 – Lang 175 – Raabe 123.3 – The Artist and the Book 142.
Mann, Thomas. Buddenbrooks. Verfall einer Familie. Roman. 2 Bände. Berlin, Fischer, 1901. 566, 539 S. Grüne Orig.-Leinenbände. € 12 000,– Erste Ausgabe, selten; der Jahrhundert-Roman erschien zunächst nur in 1000 Exemplaren. – Papier gering gebräunt, Einbände etwas berieben. – Potempa D 1.1.
Trakl, Georg. Gedichte. Leipzig, Kurt Wolff, 1913. 66 S., 1 Bl. Anzeigen. Orig.-Broschur in Braun und Violett, signiert Wilhelm Wagner. (Der jüngste Tag, 7–8). € 1500,– Erste Ausgabe des einzigen Buches, das zu Lebzeiten des Autors erschien. Frisches, fleckenloses Exemplar auf starkem Papier. – Raabe 304.3.
Die weiße Rose. Manifest der Münchner Studenten. In: Die andere Seite. Viertes Heft. (London, 1943). 32 S. mit 7 Abbildungen. Orig.-Broschur. € 1500,– Das Manifest wurde als sechstes Flugblatt von den Geschwistern Scholl am 18. 2. 1943 im Innenhof der Münchner Universität verteilt. Sie wurden sofort verhaftet und vier Tage später zum Tode verurteilt und hingerichtet. Das Flugblatt gelangte wohl durch Helmuth von Moltke über Skandinavien nach England. – Die äußerst seltene Broschüre „Die andere Seite“ wurde von der Royal Air Force im Herbst 1943 über Deutschland abgeworfen. Sie enthält auch den Erstdruck einer Rundfunkansprache Thomas Manns, mit der er im August 1943 der Widerstandsgruppe Weiße Rose gedachte: „Ein neuer Glaube“. – Exemplar etwas abgegriffen. – Potempa 855.1.
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Lucas Cranach der Ältere (ca. 1472 Kronach – Weimar 1553). Die Versuchung des hl. Antonius, 1506. Holzschnitt, 406 × 271 mm. Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Blume. Bartsch 56; Geisberg 593; Hollstein 76 II (von II); Ausst.-Kat. Basel 1974/76, Bd. 2, Nr. 398. € 130 000,– Früher, sehr seltener Druck des zweiten Zustands, von dem weniger als zwölf frühe Abdrucke bekannt sind. Der erste Zustand mit lediglich verändertem Wappen ist sogar in nur zwei Exemplaren in den Museen von Basel und Chicago überliefert. Späte Abzüge aus einer Druckkampagne der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts sind ebenfalls nicht häufig. Die Versuchung oder Peinigung des hl. Antonius durch teuflische Dämonen gehörte seit je zu den für Künstler faszinierendsten Motiven, denn es ermöglichte ihnen die Darstellung des Heiligen in einer Gruppe von Phantasiegestalten. Cranach kannte sehr wohl den berühmten Kupferstich Martin Schongauers von 1480 nutzte aber auch Dürers „Engelkampf“ (Meder 171) aus der „Apokalypse“ von 1498 als Inspirationsquelle. Für die Betrachter der Graphiken war die Botschaft eindeutig. Sie sollten gegenüber den Peinigungen des Bösen in der Welt, also des Teufels und seiner Knechte, genauso standhaft und gläubig bleiben wie der hl. Antonius. Da er einer der Pestheiligen ist und 1506 in Teilen Kursachsen eine Pestepidemie ausgebrochen war, reagierte Cranach mit dem Holzschnitt auf die aktuellen Ereignisse. Der Bezug zu Sachsen wird durch die Bauten in der Landschaft hergestellt, darin ist sich die Forschung einig. Unklar ist freilich, welche Bauwerke wiedergegeben sind, so wurde vorgeschlagen, es handle sich um Schloss Hartenfels in Torgau mit
der Elbbrücke oder um die Gebäude der AntoniterMönche auf dem Lichtenberg in Prettin.
Anton Würth (geb. 1957 in Oberstdorf). DürerÜbung, 2014. Kupferstich auf Büttenpapier, 175 × 250 mm. Probedruck vor der Auflage von 24 Exemplaren. € 2600,– Das Maß aller Kupferstecher ist das Werk Albrecht Dürers und ihm gebührt höchster Respekt. Der Kupferstecher Anton Würth vergleicht ihn „mit dem Respekt des Hochspringers vor der Latte, die auf Rekordhöhe liegt“. Würth arbeitet in erster Linie minimalistisch. Gelegentlich greift er zum Stichel, um sich mit Dürers Kupferstichen im Akt des Kopierens direkt auseinanderzusetzen, dabei entstehen aber immer eigenständige Interpretationen. Dürers Kupferstich „Der hl. Antonius vor der Stadt“ (Meder 51) von 1519 beschäftigte Würth lange, ehe er sich an eine Nachschöpfung des Blattes machte. In seiner durchaus minimalistischen Adaption verschwindet die Stadt im Hintergrund. Es bleibt der Heilige wie er lesend auf dem gerundeten Hügel im Vordergrund hockt, in den er seinen Kreuzstab mit Glöckchen gesteckt hat, wobei Würth auch präzise den kaum erkennbaren Leib Jesu am Kreuz wiedergibt. Zusätzlich fügte er jenen Schnörkel ein, den Dürer in seinem monumentalen Holzschnitt „Der Große Triumphwagen“ (Meder 252) der „Ratio“ zugeordnet hatte. Die so veränderte, freie Kopie des hl. Antonius Eremita, des mönchischen Asketen und Namensheiligen Anton Würths, wird zu einem verkappten Selbstbildnis des Künstlers. Er demonstriert mit dem Blatt nicht nur seine technische Brillanz, sondern weist sich gleichzeitig auch als pictor doctus aus.
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Antiquariat H. Carlsen
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[email protected] Schöne und seltene Bücher aus fünf Jahrhunderten
Brinhausser, J. A. und Hess, G. J. Ansicht des Amphitheaters und Luftballs, sammt dem dessen Auffahrt erwartenden Publicum, von der Marketenderbrücke genommen, den 26. August. Mit vorgedruckter Pränumerantenliste. Mit einer gefalteten Kupfertafel, 8 gefalteten Seiten, 1 weißes Blatt, Interimsbroschur der Zeit, 20 × 16 cm, Augsburg, 1786. € 1000,– Einband etwas lädiert. Augsburg war 1786 Schauplatz mehrerer heroischer, aber leider erfolgloser Versuche des Freiherrn (Joseph Maximilian) von Lütgendorf (1750 bis 1829) als „erster deutscher Luftsegler“ in die Geschichte einzugehen. Die zu erwartende Luftfahrt wurde im Vorfeld überaus geschickt vermarktet, so wurde u. a. ein Amphitheater für 14 000 Menschen errichtet. Alle Versuche sich in die Lüfte zu erheben scheiterten zwar, aber für die angeblich 100 000 Zuschauer war es wohl trotzdem ein großartiges Spektakel.
Contarini, Nicolo. Trattato delle attinie ed osservazioni sopra alcune di esse viventi nei contorni di Venezia. Mit 21 montierten teils kolorierten lithographischen Tafeln, 4 Blatt, 198 Seiten, 3 Blatt, geglätteter Kalbsledereinband der Zeit, 34,5 × 26 cm, Venedig, Antonelli, 1844. € 1400,– Einband etwas berieben und bestoßen. Vorzugsausgabe auf großem Papier, Titel mit handschriftlichem Namenszug „Co: Nicolo Contarini“. Bedeutende Monographie des italienischen Naturforschers Nicolo Contarini (1780 bis 1849) über die Seeanemonen der nördlichen Adria.
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Der vielförmige Hintzelmann oder umbständliche und merckwürdige Erzehlung von einem Geist, so sich auf dem Hause Hudemühlen und hernach zu Estrup im Lande Lüneburg unter vielfältigen Gestalten und verwunderlicher Veränderung durch Zulassung Göttlicher Providentz sehen lassen und sich bald freundlich und familiair, bald aber schädlich und gefährlich erwiesen. Mit gefaltetem Frontispiz, gefaltetem Titel in Rot und Schwarz, 12 (2 gefalteten) Tafeln, 20 Blatt, 379 Seiten, 2 weiße Blatt, 48 Seiten, Pappband der Zeit, 14,5 × 9 cm, Leipzig, 1704. € 1400,– Einband stark berieben und bestoßen, Titel mit Kugelschreibereintrag, papierbedingt durchgehend gebräunt. Sage von dem Kobold Hintzelmann, der zwischen 1584 und 1588 auf Schloss Hudemühlen in Hodenhagen sein Unwesen getrieben haben soll.
Internationales Archiv für Ethnographie (Band 1 bis 20 u. 3 Supplementbände in 20 Bänden). Redaction: J. D. E. Schmeltz. Mit 389 teils farbigen lithographischen Tafeln, zahlreiche Textabbildungen, Halbleinenbände der Zeit, 31 × 25,5 cm, Leiden, Brill, 1888– 1912. € 3000,– Einbände berieben und bestoßen, Vorsatz und Titel jeweils mit handschriftlicher Nummer
und einem Papierschild, innen gut. Das „internationale Archiv“ gehörte zu den bedeutendsten ethnographischen Periodika der Zeit. Thematisch bot es ein weltumspannendes Spektrum mit Schwerpunkt auf die Inselwelt Indonesiens und der Südsee. Vorliegend die ersten 20 Bände der bis 1947 erschienenen Zeitschrift. Gerade die Ausgaben vor dem 1. Weltkrieg vermitteln mit ihren farbenprächtigen Lithographien eine eindrucksvolle Sicht auf teils längst untergegangene Kulturen.
dem Gedachten Schweitzerland … Mit doppelblattgroßem Frontispiz, gestochenem Portrait, 110 teils gefalteten Kupfertafeln und Plänen, 5 Blatt, 1090 Seiten, 8 Blatt, 125 Seiten, Pergamentband der Zeit, 14,5 × 8 cm, Nürnberg, Riegel, 1713. € 3000,– Rücken teils berieben, innen leicht gebräunt, gut erhaltenes vollständiges Exemplar.
Linck, Franz Arnold von. „Forstwirtschaftliche Abhandlungen“ (2 Bände). Deutsche Handschrift auf Papier, mit 11 aquarellierten gefalteten Federzeichnungen, grüne Maroquineinbände der Zeit mit Goldprägung und dreiseitigem Goldschnitt, 33,5 × 22 cm, Bayern, ca. 1811. € 3800,– Einbände etwas berieben, sonst gut erhalten. Franz Arnold von Linck (1769 bis 1838) machte sich u. a. als Organisator des bayerischen Forstwesens einen Namen. Seine dem „Großherzog von Frankfurth“ Karl Theodor von Dahlberg (1744 bis 1817) gewidmeten Abhandlungen beinhalten das ganze Spektrum forstwirtschaftlicher Thematiken, im 1. Band eine „Geschichte der deutschen Forstwirthschaft“, „Fortschritte und Gebrechen der Forstcultur und der Forstbildungsanstalten“, „Entwurf eines National Forst Institut“, über Holzsamen, „forsttechnische Instrumente“ (10 Tafeln), im 2. Band Fragen der administrativen Kompetenzen, Wertermittlung von Waldstücken sowie über „schaedliche Waldinsecten“ (1 Tafel).
(Riegel, Christoph). Der neueste Staat von Lothringen, Savojen, Ober- und Unter-Elsaß, Franche Comte, oder Graffschafft Burgund und sonderlich dem gantzen Schweitzerland; Derselben Ursprung, Gräntzen, Abtheilungen, Fruchtbarkeit und Regierungs-Form; ingleichen Ihrer Städten, Vestungen, Schlösser, und derer namhafften Oerter Erbauung, Auffnahm, Fortification, Belagerung, und andere neue Vorfälle betreffend. Sammt einem fernern Anhang der letzwürdigsten Curiositäten in
Sturm, Leonard Christoph. Der auserlessneste und nach den Regeln der antiquen Bau-Kunst sowohl, als nach dem heutigen Gusto verneuerte Goldmann … als der rechtschaffenste Bau-Meister, oder die gantze Civil-Bau-Kunst, in unterschiedlichen vollständigen Anweisungen dergestalt abgehandelt … 21 Teile u. Register in 3 Bänden, mit gestochenem Frontispiz, gestochenem Titel, 407 (teils gefalteten, teils doppelblattgroßen) Kupfertafeln, einigen Textholzschnitten, Kalbsledereinbände der Zeit mit reicher Rückenvergoldung, 35 × 23 cm, Augsburg, Wolff bzw. Detlefsen, 1715–21. € 4500,– Einbände etwas berieben, innen an den Blatträndern etwas stockfleckig, einige wenige Blatt mit leichtem Feuchtigkeitsrand, sonst gut erhalten. Beinhaltet die wichtigsten Schriften des deutschen Architekten und Autors Leonhard Christoph Sturm (1669 bis 1719). Das beigebundene Register listet 22 separate Titel, die bis auf die „Prodromus Architecturae“ (gedruckt in quer-folio) hier vollständig vorhanden sind.
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Engel & Co. GmbH
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Alexanderstraße 11 · 70184 Stuttgart Telefon +49 (0)711 24 04 13 · Fax +49 (0)711 236 00 21 E-Mail:
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Naturwissenschaft / Reisen Humboldt, Alexander v. u. A. J. A. Bonplant. Voyage aux Regions equinoxiales du Nouveau Continent, fait en 1799–1804. Sammelband aus Partie 6, section 1 u. 2: Plantes èquinoxiales. / Monographie des melastomacées. Paris u. Tübingen 1808–23. 2 Bl., VII, 234 S., 2 Bl., 124 (v. 184) S. Mit 1 gest. Porträt u. 123 (v. 142) Kupfer-Tafeln; 1 Bl., VI, 106 (v. 144) S. u. 1 Bl., 80 (v. 158) S. Mit zus. 75 (v. 120) Farbstichtafeln mit etwas Handretusche. Gr.-Folio. Hldr. d. Zt. mit Kopfgoldschnitt. Berieben u. bestoßen, Rücken etwas beschäd. Teils etwas stockfleckig u. gebräunt, wenige Taf. etwas stärker. € 8500,– Sektion 1 ist komplett (Taf. 1–65, dazu 1b u. 2b), Sektion 2 sind die Tafeln 66–121 mit dem dazugehörigen Text. Von Melastomes sind vorhanden Taf. 1–45 und der dazugehörige Text. Von Rhexies sind vorhanden Taf. 1–30 und der dazugehörige Text. Es fehlen 9 Bl. aus den Titeleien. – Sehr umfangreicher Band aus Humboldts großartigem wissenschaftlichem Reisewerk mit den prachtvollen Farbstichtafeln. – Wie alle Bände von Humboldts Reisewerk sehr selten. – Fiedler/Leitner 252ff.; Löwenberg 12ff.; Nissen 954. – Siehe Abbildung.
Lesson, René Primevère. Histoire naturelle des oiseaux-mouches … / Histoire naturelle des colibris
Alexander von Humboldt
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… / Les trochilidées ou les colibris et les oiseauxmouches … / Histoire naturelle des oiseaux de paradis … 4 Bände. Bertrand, Paris 1829–1835. Mit 261 farbig gedruckten Kupfertafeln, von Hand gehöht und nachgearbeitet. Gr.-8°. Einheitlich in dunkelbraunes, zeitgenössisches Halbleder gebunden, mit je 2 goldgeprägten Rückenschildchen. Unbeschnittenes Exemplar. Durchgehend etwas stockfleckig. Einige Tafeln etwas stärker gebräunt. € 6800,– Alle vier Bände dieses phantastischen Werkes über Kolibris und Paradiesvögel werden sehr selten zusammen angeboten. Die Tafeln wurden aufwendig in Farbe gedruckt, von Hand nachgearbeitet und mit Gummi Arabicum gehöht. – „The plates, printed in colour, are beautifully executed“ (Anker). Lesson gab zahlreiche Bücher über Zoologie heraus, berühmt wurde er aber durch vorliegendes Werk. – Anker 291, 293, 294, 296; Nissen 547–550; Wood 433. – Siehe Abbildung.
Ludwig Salvator. Die Liparischen Inseln. 8 Hefte (= Bände). Mercy, Prag 1893–1896. Mit 85 Holzschnitt-Tafeln, 205 Holzschn. im Text und 8 Karten. Folio. Rote Orig.-Hln.-Bände mit goldgepr. Rückentitel. Einbände teils etwas verblasst. Sehr gutes Exemplar. € 8800,–
René Primevère Lesson
Melchior Lechter
In dieser guten Erhaltung und Vollständigkeit sehr selten. Neben den „Balearen“ das Hauptwerk Ludwig Salvators. – „Das Werk besteht aus 8 Bänden, wovon jeder eine der sieben Inseln behandelt, während der achte Band den allgemeinen Teil enthält. In ihrer Zusammenfassung aber gewähren diese Publikationen ein vollendetes Gemälde der liparischen Inselwelt. Geologische Bildungen, Mineralien, Tier- und Pflanzenwelt, der Mensch mit allen seinen Lebensbedingungen, Ackerbau, Fischerei, Jagd, Industrie, Handel, Sitten, Religion, kurz alles, was den Naturforscher, den Sozio-
logen und den Künstler anziehen kann, ist in Wort und Bild genau dargestellt und zeugt von der erstaunlichen Beobachtungsgabe und Gründlichkeit des Verfassers, sowie von dessen voller Hingebung an die gestellte Aufgabe“ (Woerl 100). – Auf festem Kunstdruckpapier gedruckt, ist jeder Band mit zahlreichen hübschen Abbildungen, Darstellungen von Gebäuden, Interieurs, Landschaften etc. ausgestattet. Die Zeichnungen zu den Holzschnitten stammen vom Verfasser. – Holzmann/ Bohatta V, 166, 5096; Woerl 98ff.
Kunst / Literatur Lechter, Melchior. Tagebuch der indischen Reise. Als Manuskript gedruckt. Einhorn Presse (Otto von Holten), Bln. 1912. 112 nn. Bl. mit Buchschmuck von Melchior Lechter. Folio. Grüner Orig.-Lederband mit Rückenschild, vergoldeter Einhorn-Intarsie in blauem Leder als Deckelvignette u. vergold. Innenkantenbordüre. Etwas berieben u. bestoßen. Rücken stark ausgeblichen. Teils leicht stockfleckig. – Opus II der Einhorn-Presse, Berlin. € 3800,–
Sukejir Kimura
Kimura, Sukejir. Men to masuku (japanisch). 2 Bände. Darumaya Buchhandlung, Osaka 1922. Je 30 Seiten auf Karton als Leporello, davon je 26 Seiten mit handkolorierten Maskendarstellungen. 4°. Mit orangerotem Papier bezogen und mont. Titel in Seidenmappe mit Elfenbeinschließen (eine defekt). Etwas berieben u. bestoßen. Handschriftl. Widmung auf der Innenseite der Mappe. Wenige Masken mit handschriftl. Bezeichnung in Englisch. – Die wunderbar kolorierten Masken sind sehr kräftig in den Karton gedruckt und haben dadurch einen sehr zarten reliefartigen Charakter. € 3800,– Extrem seltenes Werk, von uns sind nur zwei Exemplare weltweit in Bibliotheken nachweisbar. – 2 volumes. 30 pages of leporello each, 26 of which show handcoloured woodcut illustrations of masks. Quarto. Dark orange paper over boards with mounted titles. In a silk folding slip-case with ivory clasps, one defective. Some slight rubbing and bumping to corners. Handwritten dedication on the inside of the slipcase. A few of the masks are identified in handwritten English. – The woodcuts are deeply imprinted into the paper, making the masks seem delicately three-dimensional. They are beautifully and lavishly tinted and coloured by hand in the Japanese manner. Their expressions range from the classic austereness to jolly, comic depictions. Only two copies of this extremely rare work are held in libraries world-wide. – Siehe Abbildung.
Über die Auflage von 315 Exemplaren gedruckter Privatabzug auf Altbütten im Druckvermerk von Melchior Lechter monogrammiert u. bezeichnet mit „Privat Abz(ug) A.“. – Plan u. Ausschmückung von Melchior Lechter u. unter dessen Leitung bei Otto von Holten gedruckt. – Vorblatt mit einer ganzseitigen Widmung von Melchior Lechter: „An Herrn und Frau Ludwig Ziegler zur heiligen Weihe-Nacht 1911 in Verehrung und Dankbarkeit von Melchior Lechter“. Die Widmung in der für Lechter typischen Versalschrift in blauer u. grüner Tinte sowie einigen Anfangsbuchstaben in Gold. – Bedeutendes Widmungsexemplar. „Ludwig Ziegler, Freund und Teilhaber des Kölner Möbelfabrikanten Jakob Pallenberg, der 1898 bei Melchior Lechter den sogenannten ,Pallenberg-Saal’ in Auftrag gegeben hatte. Nach Pallenbergs Tod 1900 leitete Ziegler die Geschäfte der Firma alleine. Auch er war mit Lechter befreundet“ (Wägenbaur/Oelmann, Von Menschen und Mächten 1325). – Rodenberg S. 151. – Siehe Abbildung.
Mavelot, Charles. Nouveau livre de differens Cartouches, Couronnes, Casques, Supports et Tenans. Dessignez et gravez par C. Mavelot Maistre Graveur et Graveur ordinaire de S. A. R. Mademoiselle. Dedié A M.gneur le Duc de St. Aignan. Ouvrage utile aux Peintres, Sculpteurs, Graveurs, Orfèvres, Tapissiers, Brodeurs et autres. Paris 1685. 1 gest. Titel, 5 gest. Bl., 31 S. Text, 43 gest. Tafeln u. 1 gest. Textbl. Späterer Pergamentband mit Rückensch. Die ersten Bl. neu eingehängt. Schönes komplettes Exemplar. € 1800,– Wie alle Werke von Mavelot sehr selten. Kat. der Ornamenstichslg. 347; Thieme/Becker 24, 287.
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H. W. Fichter Kunsthandel
Stand 3
Arndtstr. 49 ∙ 60325 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 74 38 90 30 ∙ Fax +49 (0)69 74 79 46 ∙ Stand-Telefon +49 (0)175 204 80 74 E-Mail:
[email protected] ∙ Internet: www.fichterart.de Zeichnungen ∙ Aquarelle ∙ Gemälde ∙ Graphiken des 18. und 19. Jahrhunderts
Paul Tübbecke (1848 Berlin – Weimar 1924). Weite Landschaft mit Wolkenhimmel. Öl auf Karton, unten links signiert: „P. Tübbecke“, 15 × 24,5 cm. € *2800,– Der von keinerlei Staffage beeinträchtigte freie Blick in eine weiträumige, bis an die fernen Höhenzüge baumlose Landschaft, die Kompaktheit ihrer Formen und die lichte Farbigkeit verleihen dieser Skizze eine dezidiert moderne Anmutung. Dagegen weist die Aufteilung der Bildfläche auf eine romantisch inspirierte Konzeption,
denn das primäre Interesse gilt der Weite nicht des Landes, sondern des monumentalen Himmels. Während im Vordergrund dünne Farbe breit verstrichen ist, offenbart genauere Betrachtung die dichte, fein nuancierte Ausarbeitung der silbrig-weißen Wolken, deren splittrig geformte Lichtakzente in beachtlicher Dicke pastos aufmodelliert sind. Auf diese Weise wird die Lebendigkeit der leeren Landschaft in den Himmel verlagert. Mit unserer Studie zeigt sich Tübbecke als ein Pleinairmaler, der die von Theodor Hagen ausgehenden Impulse an der Weimarer Kunstschule aufgenommen hat
Daniel N. Chodowiecki (1726 Danzig – Berlin 1801). Die Heimführung der Braut, 1775. Radierung auf Papier, 12,3 × 21,3 cm. € *1100,– Dieses Blatt entstand anlässlich der Hochzeit von Chodowieckis Freund Barthelemy. Teil einer über 1.000 Blatt umfassenden ChodowieckiSammlung.
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Unbekannter Künstler (frühes 18. Jahrhundert). Zwei Ansichten des Forum Romanum. Aquarelle auf Papier mit Wasserzeichen, je 13,5 × 20,7 cm. je € *2400,– Sowohl der Blick durch die Säulen des DioskurenTempels über die Via Sacra und das Kapitol als auch die Ansicht der Ruinen des Saturntempels neben dem Septimius-Severus-Bogen gehören zu den beliebtesten und wichtigsten Motiven der künstlerischen Italienrezeption seit dem 17. Jahrhundert. Das auf 1707 zu datierende Wasserzeichen beider Blätter lässt eine Eingrenzung der Entstehungszeit der Zeichnungen auf das frühe 18. Jahrhundert zu. Auch der Zustand des Castortempels deutet auf diesen Zeitraum hin, denn sie sind noch vor den ersten konservatorischen Maßnahmen dargestellt: es fehlen die charakteristischen Zuganker im oberen Drittel der Säulen, die in Darstellungen um die Mitte des 18. Jahrhunderts zu sehen sind. – Unsere frühen Blätter bestechen durch die zeichnerische Genauigkeit, die aber den malerischen Reiz der Szene nicht unberücksichtigt lässt. Entgegen der häufig anzutreffenden Belebung der Flächen mit Tier und Mensch konzentriert sich der Künstler hier gänzlich auf die kraftvolle Wirkung der architektonischen Fragmente.
Grußkarte, um 1900. Sehr aufwendige und große Grußkarte. Chromolithographie auf geprägten und gestanzten Papierteilen, mit Seidenpapierapplikationen. Ziehmechanismus zum Entfalten und Aufstellen, ca. 27 × 22 × 10 cm. € *480,– Teil einer umfangreichen Sammlung mit Glückwunschbillets des Biedermeier, Zieh- und Klappkarten sowie Gruß- und Andenkenkarten, die wir an unserem Stand präsentieren. Die Tradition der Gruß- und Glückwunschkarten reicht in ihrer etablierten Form bis in die Jahre um 1800 zurück und hat im Laufe der Zeit zahlreiche Facetten dieses Mediums hervorgebracht. Um 1900 begannen die Klapp- und Ziehkarten in Farbe, Form und Technik immer aufwendiger zu werden und erreichten in ihrer Kunstfertigkeit einmalige und nicht mehr erlangte Qualität. Damit positionieren sie sich geschickt zwischen Kunst, Kommerz und Kitsch.
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Fons Blavus Antiquariat
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Hans-Günter Bilger Kindelbergweg 46 · 71272 Renningen Telefon +49 (0)7159 90 25 02 · Fax +49 (0)7159 90 25 03 E-Mail:
[email protected] · Internet: www.fonsblavus.eu Schöne und wertvolle Bücher des 15. bis 19. Jahrhunderts · Literatur · Naturwissenschaften
Kepler, Johannes – Dornavius [Dornau], Caspar (Herausgeber). STRENA, SEV De Niue Sexangula. (Seite 751–757). In: Caspar Dornavius. Amphitheatrum sapientiae socraticae joco-seriae hoc est ENCOMIA ET COMMENTARIA AVTORVM … Zwei Bände in einem Band gebunden. Hanau: Wechel für Aubry und Schleich 1619. (6) Bll., 854 (richtig: 848) Seiten, (1) Blatt nach Seite 664; 305 Seiten, ein Blatt Druckermarke. Mit einigen kleinen Textholzschnitten und drei (wiederholten) Druckermarken. Barocke HSchn.-Zierstücke. Farbschnitt. Guter, fester Pergamentband der Zeit auf fünf echten Doppelbünden mit hübscher, ornamentaler Deckelblindprägung. Folio. € 3800,– Johann Keplers berühmte Veröffentlichung über die sechseckigen Schneekristalle hier im sehr frühen zweiten Abdruck acht Jahre nach Keplers Veröffentlichung von 1611. Neben der Arbeit Keplers enthält die hochinteressante und seltene Enzyklopädie lateinische, griechische und deutsche Literatur in über 620 verschiedenen Eulogia, Encomia, Laudes etc. Sie behandeln ganz verschiedene Gebiete u. stammen von zahlreichen Beiträgern wie Aldrovandi, Camerarius, Chytraeus, Crusius, Erasmus („Encomium moriae“), Fischart, Heinsius, Eob. Hessus, Hutten, Lauterbach, Luther, Melanchthon, Th. Morus („De Utopia“ u. a.), Opitz („Juvantibus poetis“ (Dünnhaupt 3020, 49)), Rittershausen, Taubmann u. v. a. Mit mehreren Erstdrucken. – Caspar Dornavius (1577–1632) war Rektor am Gymnasium in Beuthen und der Lehrer des jungen Martin Opitz. Er war mit Johannes Kepler in Freundschaft und regem Briefwechsel verbunden. – Durchgehend teils stärker gebräunt. Einriss am oberen Kapital unsachgemäß gefestigt. Vorliegendes Exemplar aus der Bibliothek des Professors und Bibliophilen Paulus Terhaarius aus Amsterdam mit dessen handschriftl. Besitzvermerk am ersten Titel. Seine große Bibliothek wurde 1667 versteigert. Gutes Exemplar des sehr umfangreichen Werks. (Zu Kepler: Caspar 61; Hamel 61; Dünnhaupt 2284, 24.2. Zu Dornavius: Faber du Faur 70; Goedeke II, 127, 14; Graesse II, 428; Hayn-Gotendorf II, 59–60; Jantz 829; Kat. Seebaß-Kistner I, 235; Paisey (BL-STC 17): D 627).
Luther, Martinus. Sermon Von dem Sacrament des leybs vnnd bluets Christi / wider die schwermgeyster. [Nürnberg: Jobst Gutknecht] 1526. (24) Blätter. Titelblatt mit feiner Holzschnitt-Bordüre (Vier Leisten). Guter neuer Halbpergamentband, bezogen mit Inkunabelpapier. Kl.-8vo. € 2400,–
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Sehr seltener Druck einer Predigt Luthers gegen die Schwärmer, Sektierer und Wiedertäufer; auch über das Abendmahl und die Beichte. – Titelbordüre im Bundsteg mit winziger Fehlstelle, drei Blätter mit Unterstreichungen und Marginalien alter Hand. Durchgehend minimale Wurmspuren ohne Textverlust. Rest eines Blattweisers am Titelblatt. Gutes Exemplar. (Benzing 2315; VD16 L 6642; nicht bei Kuczynski).
Oetinger, Fridr[ich] Christoph – Divisch, Procop. Procopii Divisch Theologiæ Doctoris & Pastoris zu Prendiz bey Znaim in Mähren längst verlangte Theorie von der meteorologischen Electricite, welche Er selbst Magiam Natvralem benahmet. Samt einem Anhang vom Gebrauch der electrischen Gründe zur Chemie, zum Druk befördert durch Vorsorge des Würtembergischen Superintendenten in Herrenberg, Fridr. Christoph Oetinger. [Erste Auflage]. Tübingen: Schramm 1765. (6) Blätter, 180 Seiten. Farbschnitt. Neuer Pappband mit goldgeprägtem Rückenschild. Kl.-8vo. € 2500,– Außergewöhnlich frühe Abhandlung zu den Phänomenen der Elektrizität von dem württembergischen Pietisten, Naturforscher und Universalgelehrten in der nahezu unauffindbaren ersten Auflage. – Der Prämonstratenser Prokop Divis (Helvicovice/Böhmen 1698–1765 Primetice/Znojomo) interessierte sich für die Naturwissenschaften und für Experimente mit der Elektrizität. – Durchgehend papierbedingt gebräunt und moderat stockfleckig. Stellenweise zahlreiche Unterstreichungen und einige Marginalien meist in Buntstift. (Breymayer: Oetinger: Lehrtafel S. 431ff.; Breymayer/Weyer-Menkhoff: Oetinger Bibliographie 86; Ehmann S. 843, 49; Mälzer 2111; Poggendorff I, 580 (nur Auflage von 1768); Zwink S. 183; VD18 1116005).
Scheffler, Johannes [Pseud.: Angelus Silesius] – Chemnitz, Christian. Gründliche Ursachen und Motiven, warumb er von dem Lutherthumb abgetreten / und sich zu der Catholischen Kirchen bekennet hat. (23) Seiten. F3v-J2v. In: Christian Chemnitz. Veritas Religionis Lutheranae defensa … Jena: Johann Nisius 1655. (38) Blätter. Rückenheftstreifen. In neuer Pergament-Kassette. 4to. € 2200,– Abdruck von Schefflers deutschem Originaltext seiner Begründung und Rechtfertigung, warum er 1653 zum Katholizismus konvertierte. Hier in der Erwiderung des lutherischen Theologen aus Jena, Christian Chemnitz (Königsfeld/Sachsen 1615–1666 Jena), der jede der einzelnen Ursachen und Motive Schefflers in
lateinischer Sprache nach Art einer Streitschrift ausführlich kommentiert. – Papierbedingt durchgehend gebräunt. Moderat knitterfaltig. Die Ecken etwas bestoßen. (Dünnhaupt 11.1 und 11.6; VD17 39:133004N).
Lindesiana 748; Ecke, K.: Schwenckfeld, Luther u. d. Gedanke e. apostolischen Reformation. Berlin 1911. Seite 58ff.; Kuczynski 2436; Panzer II, 2560; VD16 S 4914; nicht bei Knaake).
Schiller, Friedrich – [La Martelière, Jean Henri Ferdinand. – Pseudonym, richtig: Schwindenhammer, J. H. F. – Bearbeiter/Übersetzer]. Robert chef de brigands ou l’Homme vertueux, comédie en cinq actes et en prose. Par M. W*****. Lyon: Chez les Libraires associés[.] An cinquième [Das fünfte Jahr der Republik: 1796]. 35 Seiten, eine Seite weiß. Titelblatt mit Holzschnitt-Zierstück. Farbschnitt. Schlichter bedruckter, neuerer Karton-Umschlag. Kl.-4to. € 1800,–
Shakespeare, [William]. Theatralische Werke. Aus dem Englischen übersezt (!) von Herrn Wieland. Itr Band. (- VIIItr Band). In acht Bänden gebunden. Mit acht radierten Titelblättern und 22 Vignetten von S[alomon] Gessner. [Erste Auflage]. Zürich: Orell, Geßner und Comp. 1762–1766. 28 Seiten „Alexander Pope’s Vorrede zu seiner Ausgabe des Shakespeare“, 332 Seiten, zwei Blätter „Drukfehler“ und „Erinnerung“; 448 Seiten, ein Blatt „Drukfehler“ zum zweyten und dritten Theil; 460 Seiten, zwei Blätter weiß; 496 Seiten, ein Blatt „Drukfehler“; 420 Seiten; 430 Seiten, ein Blatt weiß; 492 Seiten, zwei Blätter weiß; 376 Seiten, 30 Seiten „Einige Nachrichten Von den Lebens-Umständen des Herrn Willhelm Shakespear“, ein Blatt weiß. Farbschnitt. Feine, mit Kiebitzpapier bezogene Halbfranzbände der Zeit auf fünf echten Bünden mit goldgeprägtem Rückentitel und reicher, floral-ornamentaler Rückengoldprägung. Lederecken. € 9000,–
Sehr früher Druck der französischen Adaption von Friedrich Schillers „Räuber“ – Auslöser für die Ernennung Schillers zum „Citoyen“ als Träger des französischen Ehrenbürgerrechts. Angeordnet von der französischen Revolutionsregierung wurde das von La Martelière bearbeitete Theaterstück zuerst im Théâtre du Marais in Paris ab Februar 1792 sehr erfolgreich aufgeführt. Monatelang füllte das Stück bis zu vier Mal in der Woche das Haus. – J. H. F. Schwindenhammer (Ferrette/Elsaß 1761–1830 Paris) hatte sich um 1787 in Paris niedergelassen und dort den Namen La Martelière angenommen. Sehr wahrscheinlich hatte er Schiller 1784 persönlich in Deutschland getroffen und als sein großer Bewunderer dessen „Räuber“ mit sehr großem Erfolg für die französische Bühne bearbeitet. Die Hauptfigur Karl Moor wird hier zu Robert de Moldar. Im Buchhandel erschien das Stück zuerst 1793 bei Maradan in Paris. Hier vorliegend der erste Druck aus Lyon. „Die ersten Ausgaben sind äußerst selten geworden“ (Doberenz a. a. O.). – Fünf Blätter mit schwacher Knitterfalte. Kleiner Fleck im Bundsteg und Text ab der zweiten Buchhälfte. (Baldensperger in: Euphorion X, 1903, Seite 263ff.; Doberenz: La Martelière und seine Bearbeitung Schiller’scher Dramen auf dem Theater der franz. Revolution, Löbau 1863; Richter: Schiller u. s. Räuber i. d. franz. Revolution, Seite 14ff.; Wurzbach v. Tannenberg: Das Schillerbuch. Wien 1859, Nr. 1290; nicht bei Goedeke, Trömel, Marcuse).
Schwenckfelt, Caspar. Ermanu[n]g Des miszbrauchs etlicher fürnempste[n] Artickel des Euangelij / ausz wölcher vnuerstandt der gemayn man in flayschliche freyhayt vnnd yrrung gefüret wirt. [Erste Auflage]. [Augsburg: Steiner] 1524. (24) Blätter. Mit prachtvoller HSchn.-Titelbordüre. Rückenheftstreifen. In Pergamentkassette. 4to. € 3600,– Einer der seltensten Drucke des spiritualistischen Theologen und Reformators Caspar Schwenckfeld in einem sehr schönen, frischen Exemplar. „Diese ‚Ermanung des Mißbrauchs‘ stellt die erste selbständige literarische Arbeit Schwenckfelds dar, und ihre Hauptgedanken sind grundlegend für das genetische Verständnis seiner gesamten späteren Gedankenarbeit und Schriftstellerei“. (Ecke S. 58). – Sehr schönes, nahezu fleckfreies Exemplar auf ‚klanghartem‘ Büttenpapier. Fast durchgängig mit zahlreichen Unterstreichungen und vereinzelten Marginalien alter Hand in Tinte. (Bibliotheca
Epochemachende, erste umfangreiche Shakespeareübertragung ins Deutsche und eine der großen Seltenheiten der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts in einem prachtvollen, dekorativen, einheitlich gebundenen und vollständigen Exemplar. Die insgesamt 22 von Wieland übersetzten Dramen sind bis auf den „Sommernachtstraum“ der bei Wieland sehr schön „St. Johannis Nachts-Traum“ heißt, alle in Prosa übertragen. – Kapitale moderat ‚begriffen‘. Ecken bestoßen. Vereinzelt etwas braunfleckig. Sehr schönes Exemplar des seltenen Werkes. (Bodmer: Bibliothek der Weltliteratur, Zürich 1947, Seite 93; Deusch 8; Goedeke IV/1, 551, 50; Kaldewey: H&T IX, 237; PMM 122; Slg. Borst 125; Rümann 1072; nicht in den Literatursammlungen bei Hirschberg und Griesebach).
Weidig, Friedrich Ludwig. Gedichte. Zum Besten der Kinder Weidig’s herausgegeben von einigen Freunden.
. [Erste Auflage]. Mannheim: Verlag der Freunde. In Commission bei Heinrich Hoff 1847. VIII, 84 Seiten. Originale, bedruckte Verlagsbroschur. Alter Rückenheftstreifen mit handschriftl. Verfassernamen. Kl.-8vo. € 2000,– Gedichte eines der maßgeblichen Protagonisten des Vormärz und Wegbereiters der Revolution von 1848: Dr.Friedrich Ludwig Weidig (Obergleen/Wetzlar 1791–1837 Darmstadt), Lehrer und Pfarrer in Hessen. Weidig hatte zusammen mit Georg Büchner die hochbrisante, illegale Flugschrift „Der Hessische Landbote“ verfaßt und deren Verteilung organisiert. Zum ersten Mal abgedruckt sind hier 19 Gedichte Weidigs und vier Briefe des Briefwechsels mit seiner Frau. – Titelblatt mit hinterlegtem Prägestempel. Durchgehender, schwacher Feuchtrand im oberen Drittel. Broschur angestaubt. Ecken knittrig. In der originalen Broschur sehr selten. (Nicht bei Kärcher: Bibliographie der Revolution 1848/49; nicht bei Stammhammer).
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Antiquariaat Forum BV
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Laurens Hesselink · Tuurdijk 16 · 3997 MS ’t Goy-Houten (Utrecht), Niederlande Telefon +31 30 601 19 55 · Fax +31 30 601 18 13 E-Mail: [email protected] · www.forumrarebooks.com & www.forumislamicworld.com Atlanten · Früher Buchdruck · Illustrierte Bücher · Naturwissenschaften · Reisen und Entdeckungen
91 hand-coloured engraved botanical plates: the first book with engravings after Pierre-Joseph Redouté L’Héritier de Brutelle, Charles-Louis. Stirpes novae, aut minus cognitae, quas descriptionibus et iconibus illustravit … Paris, Philip-Dionysius Pieres, „1784“-“1785“ [= 1785–1791]. 6 parts in 1 volume. 1mo (51 × 35,5 cm). With 91 engraved plates (2 double-page). All in contemporary or near-contemporary hand-colouring. 19th-century green half sheepskin. € 48 500,– First and only edition of a sumptuous botanical work and Redouté’s first publication: of the 91 hand-coloured plates 54 are after drawings by the young Redouté, then not yet 25 years old. „The book is splendid in its spacious descriptions, its charming exotic plates, its implications for taxonomic history; and fascinating as an imposing piece of eighteenth-century bookmaking …“ (Hunt). In „Stirpes novae“ (New herbs), Charles L’Héritier de Brutelle (1746–1800) describes a great
number of new taxa, many of which grew in his own garden, the gardens of his friends and in the Jardin du Roi. He had ample means and engaged the young botanical artist Pierre-Joseph Redouté (1759–1840) to draw the majority of the plates. The two developed a close friendship and L’Héritier taught Redouté the basics of plant taxonomy and dissection. The friendship proved a determining factor in Redouté’s career and enabled him to fully develop his extraordinary talents. – Bookblock in good condition, with some light spotting. The binding badly worn, with the headbands and the boards damaged. – Cat. Redouteana 1; GFB, pp. 64–65; Johnston 555; Nissen, BBI 1190. – Siehe Abbildung.
On the abuse of alcohol, by a great German chronicler and popular historiographer of the 16th century Franck, Sebastian. Von dem greüwlichen Laster der Trunckenhayt … [Augsburg, Heinrich Steiner, 1533?]. 4to. With large and unusually detailed woodcut (10 × 12 cm) on title-page showing an elaborate banquet and a vomiting man, by H. Weiditz (the Petrarca master). Early 19th-century shell-marbled boards. € 4500,– One of at least three and possibly five editions that VD16 lists under 1533 of „On the horrible vice of drunkenness“, a treatise on the excesses of eating and drinking and the abuse and use of wine and other alcoholic beverages, probably first published in 1531. Kaczerowsky and others regard the present edition as the first, published in 1528. It is also of medical interest, since Franck discusses several illnesses of the body and mind, real or imagined, that are caused by drunkenness. He attributed a variety of social ills to alcohol, including blasphemy, idolatry, theft, murder and even the German Peasant War of 1525. All of his works were placed on the index of prohibited books in 1559. – With 5 pages of bibliographical notes in German on 3 leaves inserted before the title-page, the first 2, dated 1857, signed by the owner Friedrich Latendorf (1831–1898), who later edited „Sebastian Franck’s erste namenlose Sprichwörtersammlung vom Jahre 1532 in getreuem Abdruck“, 1876. They discuss the dates and order of the first editions and issues. – With the inserted leaves crudely attached to the title-page with tape in the gutter margin, but otherwise in very good condition, with only some minor foxing. – Goedeke II, 10, 6; Hayn/Gotendorf II, 357; Kaczerowsky, Sebastian Franck Bibliographie (1976), A 4 (5 copies); VD16 F2142 (2 copies).
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Original watercolours of military men and related people 1757–1852 in the realms of what was to become the Austro-Hungarian Empire [Military Uniforms]. [Military and quasi-military uniforms, portraits and scenes of battles, uprisings etc.].[Austria or Saxony?, ca. 1870?]. Large folio album (39 × 30,5 cm). With 84 large watercolour drawings on wove paper, with captions in German and/or French, mounted (ca. 1962) on the album leaves, and with the coat of arms of Von Lindeman(n) of Sachsen-Anhalt (in coloured gouaches plus gold) mounted on the first page. Early 20th-century(?) half tanned sheepskin. € 35 000,– An extraordinary set of original watercolour drawings, apparently unpublished, celebrating the creation of the Austro-Hungarian Empire through the military events that led up to it and the uniforms of the various nations and regiments involved. Except for one drawing concerning 1631, the events depicted are dated from 1757 to 1852. Officers and others in uniform from every corner of the Empire are shown: Prus-
sians, Hungarians, Austrians, Poles, Czechs, Croats, Dalmatians, Transylvanians, Serbians, Bosnians and many more, with a few examples of local militias and of foreign army regiments from France, the Ottoman Empire, Russia and the British Isles. Some show portraits of leading figures. The uniforms are depicted in great detail, with vivid and bright colours, and some show the changes in uniforms at two or three different dates in a short span of years. – The arms on the first page belong to the Von Lindeman(n) family of Sachsen-Anhalt, the binding has the name „Von Linden Just“ on the spine and the first page bears a presentation inscription, below the arms, from the Freiin von Lindeman-Just, dated from Augsburg, 1962, to a relative in Italy. – With occasional mostly marginal tears, and occasional spots or small scuff marks, but most of the drawings are in good or very good condition. The binding is somewhat rubbed, but otherwise good. – Siehe Abbildung.
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Robert Frew Ltd.
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through France and Italy in 1557 and the relationship between words and images as found on such ancient sculptures and artefacts. – Siehe Abbildung.
Album Vénitien dessiné d’après natur par les plus habiles artistes. Venise [Venice], J. A. Habnit, [ca. 1844]. Oblong folio. (27 × 39,5 cm.) Original half brown cloth over greyish boards with pictorial vignette title to upper cover. € 1440,– Title page with coloured vignette (repeat of upper cover) and 10 hand-coloured lithographed plates within decorative borders, each captioned and with the publisher’s blind stamp beneath, original tissue guards. Occasional minor foxing and staining mainly to the margins, title page slightly poorer with a couple of short tears, binding rather rubbed and worn. The plates themselves are generally nice and fresh with good colour. Old markings would indicate that this album has always comprised title and ten plates, but one can find citings of the same title with 12 and with 20 plates. Typically these sort of albums were assembled to order.
Symeone [Symeoni], G[abriel]. Illustratione de gli Epitaffi et Medaglie antiche. Lione [Lyon], Giovan di Tournes, 1558. Sm. 4to. (20 × 15 cm.). pp [xvi] + 174 + errata. Bound by J. Haines, Liverpool in full red morocco. Portrait to verso of title. Ex libris Allan Heywood Bright with his pictorial bookplate including star and crescent motif replicated in gilt on both covers. € 1725,– A description of the objects observed by Symeoni on his journey
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De Gomberville, Monsieur. The Doctrine of Morality; or A view of Human Life, according to the Stoick Philosophy. Exemplify’d in One Hundred and Three Copper-Plates done by the celebrated Monsieur Daret, Engraver to the Late French King. With an explanation of each Plate: Written Originally in French by Monsieur De Gomberville, for the Use of the said Prince. Translated into English by T. M. Gibbs, late of Hart-Hall, Oxon. London, E. Bell, J. Darby [et al.], 1721. First English Edition. 2 parts in one vol. Folio. (37 × 23 cm). pp. xi + 211. Marbled paper covered boards, red sprinkled edges. € 1265,– Engraved frontispiece, title page vignette, 2 part titles, portrait, and 103 plates, head and tail pieces etc. Intermittent dampstaining mostly towards the end.
Faujas de Saint-Fond, [Barthélemi]. Description des Expériences de la Machine Aérostatique de Mm. de Montgolfier, et de celles auxquelles cette découverte a donné lieu … Paris, Chez Cuchet, 1783–4. First edition. 2 vols. 8vo. (19,5 × 12,5 cm). pp. xl + 299 + 7; [ii] + 366 + [1]. Bound for Bumpus in half red morocco, spine with simple raised bands and gilt lettering, t. e. g. € 3450,– 14 full page engraved plates. Title pages and frontispieces browned, still very nice copy. Ex libris Annie Pearson [Viscountess Cowdray] and Sir Weetman Dickinson Pearson, Paddockhurst. – Siehe Abbildung.
Luther, Martin. [Works] Der Erste … Zwelffte und letzte Teil der Bücher D. Mart. Luth[er]. Wittenberg, Peter Seitz, Hans Lufft, Heirs of Georg Rawen, Lorentz Schwenk, and Thomas Klug, 1554–1570. 12 vols. folio. Non uniform contemporary bindings. € 17 250,– Title page woodcuts in each volume by Cranach the Younger (Luther and Elector Johann Friedrich of Saxony kneeling before the Crucifix), World Map in vol. 2 „Daniel’s Dream Map“ (cf. Shirley 65) and large woodcuts in vol. 9 reworking Cranach’s „Papstesel und Mönchskalb“. Contemporary bindings. – Text collated complete. On the title-pages of all 12 volumes appears the 17th-century inscription of Johann Paul Schnabel. – Vols. 1–6: All six bindings are dated 1570. – Vols. 7–12: These six volumes belong to the first Wittenberg edition of the 12-volume Luther „Werke“ and were bound in Wittenberg by Matthias Juncker (vol. 7) and Hans Cantzler (vols. 8–12) and were apparently bound in the same year, or in the following year, as the date of
publication. – Vol. 7: Bound in the workshop of Matthias Juncker the Elder, active ca. 1537 to the late 1550’s. Vol. 8–12: Bound in the workshop of Hans Cantzler (d. 1580), who became „Ratsherr“ in 1564 and owned one of the largest workshops of his time. Contents of the collection: Vol. 1: Wittenberg: Peter Seitz, 1567 Vol. 2: Wittenberg: Hans Lufft, 1557 Vol. 3: Wittenberg: Peter Seitz, 1566 Vol. 4: Wittenberg: Peter Seitz, 1568 Vol. 5: Wittenberg: Georg Rawen Erben, 1556 Vol. 6: Wittenberg: Lorentz Schwenck, 1570 Vol. 7: Wittenberg: Hans Lufft, 1554 Vol. 8: Wittenberg: Hans Lufft, 1556 Vol. 9: Wittenberg: Hans Lufft, 1557 Vol. 10: Wittenberg: Thomas Klug, 1558 Vol. 11: Wittenberg: [s. n.], 1558 Vol. 12: Wittenberg: Hans Lufft, 1559 Siehe Abbildung.
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Antiquariat Peter Fritzen
Stand 42
Ostallee 45 · 54290 Trier Telefon +49 (0)651 43 67 67 3 zugleich Messetelefon E-mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-fritzen.com Wertvolle Bücher des 15. bis 19. Jahrhunderts · Luxemburgensia · Historische Landkarten und Stadtansichten
Inkunabel mit ergänzender Illumination des 18. Jhs. Biblia latina. Mit Beigaben von Menardus Monachus. Nürnberg, Anton Koberger 14. April 1480. 33 × 26 cm. [1] nicht num., CCCCLXI [=461] num., [6] nicht num. Bl. Gotische Type, 2 Spalten, 49–53 Zeilen. Alternierend in Rot und Blau rubriziert. Die Anfangsinitiale mit einer fünfzehnzeiligen Ausmalung in roter Federzeichnung. Marmoriertes Ganzleder des 18. Jhs. mit rotem Lederrückenschild und reicher Rückenvergoldung. € 24 000,– GW 4243. ISTC ib00568000. Goff B568. Polain (B) 655 (nur Brüssel, Bibl. Royale). Pr 1995. BMC II 418 (inkompl.). BSB-Ink B-439. – Kobergers sechste lateinische Bibel, mit denselben Typen gedruckt wie die zweite bis fünfte (1477–1479), jedoch jeweils mit abweichendem, neuem Satz. – Einband gering berieben und bestoßen. Buchblock bei der Bindung im 18. Jh. beschnitten, bei den gedruckten Marginalien im NT teilweise mit Textberührung. Erstes Blatt auf der weißen Recto-Seite dupliert, kleiner Eckabriss ergänzt (auch ein Buchstabe). Vor allem zu Beginn und am Ende im unteren Innensteg braunfleckig, dort alt mit Papier verstärkt. Stellenweise mit alten Anmerkungen. Mit zwei farbigen Zeichnungen an freien Stellen zu Beginn und am Ende, zahlreiche Spatien der altkolorierten Initialen im 18. Jh. (oft figürlich) ausgemalt. Die erste Lage teils
stärker wasserrandig und mit kl. Restaurierungen. Die beiden letzten Blätter der vorletzten Lage (CCCCLX f.) mit restaurierten Papierfehlstellen (nach Tintenfraß?, etwas Textverlust). Einige Bl. mit alten Anmerkungen zur Kollation. – Anton Koberger (um 1440/45–1513) stammte aus einer Nürnberger Bäckerfamilie, die seit 1349 urkundlich nachweisbar ist. „Anton Koberger war einer der ersten, der die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Buchdrucks erkannte und Buchdruck, Verlag und Buchhandel als kapitalistisches Unternehmen betrieb … Kobergers Druckerei wurde in der Folge das größte derartige Unternehmen in Deutschland … Neben Buchdruck … und Verlag … betrieb er auch einen weitausgedehnten Buchhandel – wohl die Hauptquelle seines Reichtums. Er beschickte die Messen in Leipzig, Frankfurt und an anderen Orten, besaß Niederlagen in Venedig, Mailand, Paris, Lyon, Breslau, Wien, Passau, Krakau und Ofen und hatte zahlreiche Buchführer in seinem Dienst“ (Geldner, Inkunabeldrucker 1968, Bd. 1, S. 162). – Ordentlich bis gut erhaltenes Exemplar in typischem Koberger Werkstatt-Kolorit, wohl im 18. Jh. dann mit zusätzlichen Zeichnungen versehen. Einige Blätter ungewöhnlich mit alten Anmerkungen zur Korrektur einer (vorher falschen) Bindung, die spätestens mit der Neubindung im 18. Jahrhundert aber auch faktisch umgesetzt wurde. Handschriftlicher Besitzeintrag „Carolus Friedericus Dingelstedt (…) Halberstadii 1738“ auf einem Vorsatzblatt. – Siehe Abbildung und Tafel 3.
Aus einer bayerisch-schwäbischen Buchbinderwerkstatt der Spätgotik Astesanus de Ast. Summa de casibus conscientiae. [Straßburg, Johann Mentelin nicht nach 1473]. 43,5 × 29 cm. 432 [von 433] Bl., das unbedruckte Blatt [403] bis auf den vorhandenen Bundsteg ausgeschnitten. Gotische Type, 2 Spalten, 62 Zeilen. Einige rote Initialen, die erste Hälfte des Bandes mit großen handschriftlichen Kopfzeilen in schwarzer Tinte, beides wohl 16. Jh. Zeitgenössisches blindgeprägtes Leder über schweren Holzdeckeln mit zwei intakten Messingschließen, Leder-Blattweiser. Durchgehend alle Lagen mit Pergament-Manuskriptstreifen verstärkt. € 14 500,– GW 2750. ISTC ia01161000. Goff A 1161. BSB-Ink A-794. Vorliegendes Exemplar im GW erwähnt. Weltweit weniger als 70 Exemplare. – Lagenkollation: [a-i10 k12 l-r10 s12 t-z10 A-E10 F8 G10 H11 I-V10]. Wie meist wurde das unbedruckte weiße Blatt aus Gründen
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der Lesbarkeit bis auf den Steg entfernt. Provenienz: Kartause von Buxheim, Grafen von Waldbott-Bassenheim (1883), William O’Brien (1899), Dublin, Milltown Park S. J. Die Datierung ergibt sich aus dem Exemplar der British Library, das insgesamt drei Rubrikatorenvermerke mit der Jahreszahl 1473 hat. – Rücken und vorderer Spiegel sachgerecht erneuert. Wenige kleine Einrisse bzw. winzige Löcher im Papier, zahlreiche teils zeitgenössische, allesamt jedoch sehr alte Annotationen. Stempel und handschriftliche Besitzeinträge. – Johannes Mentelin (* um 1410 in Schlettstadt, Elsass, † 12. 12. 1478 in Straßburg) übersiedelte zu Beginn der 1440er Jahre nach Straßburg, wo er zunächst als Bücherschreiber und Kalligraph tätig war. Spätestens um 1458/59 muss Mentelins Druckerei errichtet worden sein, wohl unter Beteiligung Eggesteins und mit Unterstützung des Straßburger Bischofs Ruprecht. „Der erste Druck von 1460 war eine zweibändige lat. Bibel, der ein Exemplar von Gutenbergs 42zeiliger Bibel als Vorlage gedient hatte und die wahrscheinlich noch vor der in Bamberg gedruckten 36zeiligen Bibel vollendet war. Alle weiteren Drucke M.s beruhten auf handschriftlichen Vorlagen … M. betätigte sich auch als Buchhändler und organisierte selbst den Vertrieb seiner Drucke. Sein Schwiegersohn Rusch unterstützte ihn dabei. In ganz Süddeutschland waren Reisediener, die sog. ‚Mentelinsknecht‘, in seinem Auftrag unterwegs, darunter auch der Augsburger Buchhändler und spätere Drucker Johannes Schüssler. Neben seinem Straßburger Kollegen Eggestein und dem Mainzer Peter Schöffer war M. der erste Drucker-Verleger, der zur Förderung seines Absatzes Buchhändleranzeigen druckte, die seine Reisediener mit sich führten“ (Peter Amelung in NDB 17, 1994, S. 89–91). – Besonderes Interesse verdient bei vorliegender Inkunabel der Einband, führt er doch möglicherweise zu einer bisher nicht von anderen geschiedenen Buchbinderwerkstatt des 15. Jahrhunderts. Bisher wurde er [als mutmaßlich drittes BelegExemplar] einer weitgehend unerforschten deutschen Werkstatt („Franz Virtle“, EBDB w002439, um 1466) zugeschrieben. Grundlage der Namensgebung und Datierung ist ein in der Staatsbibliothek Bamberg verwahrter Straßburger Druck (Inc. typ. B. V. 18, nicht nach 1466), der einen Namensstempel trägt. Kyriss hat (warum?) diesem Trägerband mit insgesamt elf Stempeln einen anderen aus Eichstätt (UB, Cod. st 711, Nicolaus de Dinkelsbühl, Lavacrum conscentiae omnium sacerdotum, MS aus der Hofbibliothek Eichstätt) mit insgesamt sieben Stempeln zur Seite gestellt. Fakt ist nun aber, dass es keinerlei Schnittmenge zwischen den verwendeten Stempeln in Bamberg und Eichstätt gibt. Der Eichstätter Band muss aus der Werkstatt „Franz Virtle“ ausgeschieden werden, verwendet jedoch Stempel, von denen drei sich auch auf dem hier vorliegenden Trägerband finden, ansonsten aber nach EBDB nicht dokumentiert sind. Diese Schnittstelle stellen die Einzelstempel EBDB s016710 „Schriftzeichen Johannes“, EBDB s016711 „Lilie rhombisch“ und EBDB s016715 „Rosette mit einem Blattkranz“ dar. Vorliegender Band enthält aber nicht nur sieben verschiedene Einzelstempel, wie sein Eichstätter Pendant, sondern insgesamt 18, von denen bisher lediglich drei (über die og. hinaus) bestimmt werden konnten (EBDB
Stark vergrößert, Stempelmaß je ca. 10 × 4 mm s011909 „Schriftzeichen Maria“, EBDB s032943 „Schriftzeichen Jesus“ und EBDB s032945 „Raute geschwungen“). Zwei davon sind auf einem Trägerband in der BSB München vereint (Clm 15306*, Stift Roggenburg). Signifikant erscheint uns, dass hier insgesamt vier Stempel Eichel- bzw. Eichblattmotive zeigen. Von 467 Stempeln der EBDB passt nicht ein einziger dazu. Verwahrort und Provenienz (Hofbibliothek Eichstätt) mögen eine (plump anmutende) Arbeitshypothese, als Ort der Werkstatt Eichstätt anzunehmen, rechtfertigen. Für den Raum Roggenburg-Augsburg-Eichstätt spricht zudem, dass der Band zwei fliegende Vorsätze enthält mit einem Wasserzeichen, welches als Augsburg 1470–73 bestimmt werden konnte (Briquet 4772). Einen spannenden Lösungsansatz zur Feinlokalisierung der noch unbenannten Werkstatt bietet zudem die Einbandmakulatur (teilweise ausgelöst, aber durch Abklatsch-Fotos dokumentiert, teils in situ). Mindestens drei verschiedene mittelalterliche Pergament-Manuskripte wurden hier wiederverwendet, die unter Beteiligung eines Paläographen das Rätsel der Verortung der Werkstatt im Bayerisch-Schwäbischen Raum lösen könnten. – Breitrandiges und weitgehend frisches Exemplar aus der Presse des Straßburger Erstdruckers in einem bemerkenswerten Einband und von erstklassiger Provenienz. – Siehe Abbildung und Tafel 3.
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Antiquariat Winfried Geisenheyner
Stand 17
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Cornelie Lechler
Ruth Endler
Endler, Ruth. Bimbo. Die Geschichte vom unfolgsamen Negerkind. Mit 11 Farbholzschnitten von Ruth Endler. Karlsruhe. Verlag Volk und Zeit, 1948. 19 × 15 cm. Farbig illustrierter Originalpappband. 12 Bll. € 380,– Erste Ausgabe. – „In Versform erzählt, wie KleinBimbo in die Welt hinausgeht, weil keiner mit ihm spielen kann. Unterwegs begegnet er allen möglichen Gefahren. Neben klischeehaft typisierter Darstellung wird auf die wirtschaftliche Tätigkeit des Vaters Bimbilo und seiner Frau Bimbula verwiesen, die ihm beim Verkauf der von ihm gefangenen Fische auf dem Markt hilft. Ein Hinweis, der im Kriegs- und Vorkriegsbilderbuch kaum anzutreffen ist“ (Mergner/Häfner, Afrikaner E 51). – Klotz, Bilderbücher I, 1252/1. Bilderwelt 812. Mück 624. – Schönes und sehr gut erhaltenes Exemplar. – Siehe Abbildung.
Arche Noah im Umrissbilderbuch Lechler, Cornelie. Noah’s Arche. Durchgehend mit chromolithographierten Abbildungen von Gabriel H. Thompson. München. Th. Stroefer, (ca. 1895).
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25,5 × 30,5 cm. Farbig illustrierte Originalbroschur (berieben und in den Rändern mit kleinen Fehlstellen). 8 Bll. € 400,– Erste deutsche Ausgabe eines Bilderbuches, das in dieser Form als Umrissbilderbuch den Bibliographen unbekannt ist; lediglich Bilderwelt 2042 kennt diese Ausgabe: „Sie ist in den einschlägigen Bibliographien nicht verzeichnet. Kayser 30, S. 27, Rammensee 870 [und Klotz, Bilderbücher III, 5854/11] verzeichnen eine Ausgabe Nürnberg, Stroefer 1895 mit 27 Seiten. Vermutlich handelt es sich um eine Übersetzung aus dem Englischen, da eine Abbildung eine englische Inschrift enthält. Vermutlich Druck von E. Nister. Ausgestanztes Buch in den Umrissen der Arche Noah“. – Ries, Wilhelminische Zeit S. 925,1 nennt zwar diesen Titel, allerdings ohne Kollation. – Lebendig und witzig illustriertes Bilderbuch des britischen, 1861 geborenen Genremalers, der in München lebte und vorwiegend für Nister in London arbeitete. – Die zeitlebens in Winnenden (bei Stuttgart) lebende Kinderbuchautorin Cornelie Lechler (1857–1950) „hat mit ihren zahlreichen Versen und kleinen Erzählungen den Alltag des Kleinkindes eingefangen. Die vorgestellte Welt ist absolut harmonisch und idyllisch“ (Sichelschmidt in LKJ II, S. 326). – Bis auf die kleineren Randbeschädigungen und einen später hinzugefügten Klebebandstreifen am Rücken gut erhaltenes Exemplar dieser seltenen Ausgabe. – Siehe Abbildung.
Weismann, S. 31 datieren 1947. – Die Klammerheftung leicht angerostet, sonst bemerkenswert gut erhaltenes, schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.
Art Deco Bilderbuch Sixtus, Albert. Die Wunderfahrt. Lustige Bilder mit Versen. Mit 19 ganzseitigen Farbillustrationen und farbigen Vorsätzen von Sándor Bortnyik. Leipzig. A. Hahn, (1929). 21,7 × 19,5 cm. Farbig illustrierter Originalhalbleinwandband (leicht berieben und angestaubt). 20 Bll. € 540,–
Nelson - Trier
Nelson, Chalmonneley. The Jolly Picnic. Mit farbiger Titelvignette, 10 Farbtafeln (davon 1 doppelblattgroß) und farbig illustrierten Vorsätzen von W. Trier. London. Sylvan Press, (1944). 18,5 × 25 cm. Farbig illustrierter Originalhalbleinwandband (leicht berieben). 14 Bll. (einschließlich Vorsätzen). € 300,– Seltene erste Ausgabe mit der unverkennbar heiterironischen Sichtweise von Walter Trier. – Neuner/ Warthorst, Trier 72 mit Abbildung. – Schönes und sehr gut erhaltenes Exemplar. – Siehe Abbildung.
Seltene erste Ausgabe dieses bemerkenswert illustrierten Bilderbuches des ungarischen Künstlers Sándor Bortnyik (1883–1976), dessen Arbeiten den Werken der Bauhauskünstler nahestehen. Bortnyik war Schüler von Kernstok und Rippl-Rónai, Direktor der Kunstakademie in Budapest und Leiter der Meisterklasse für Reklamegraphik; er gilt als Begründer des modernen ungarischen Plakatstils. 1923 ging er nach Weimar. Berühmt wurde er vor allem auch durch seine abstrakten und konstruktivistischen frühen Bilder. – Neumann, Bauhaus, S. 144/45. Vollmer V, 328. Klotz IV, 6857/70. Bilderwelt 609 (mit Abb. S. 175): „Schönes Art deco Bilderbuch“. – Bemerkenswert gut erhalten.
Heinrich Vogeler-Worpswede
Eva Johanna Rubin
Rubin, Eva Johanna. Der bunte Garten. Ein Buch für unsere Kinder. Durchgehend farbig illustriert, darunter 4 Farbtafeln, von Eva Johanna Rubin. Niederschönweide/Berlin. E. Thieme, 1946/47. 24,5 × 20,4 cm. Farbig illustrierter Originalhalbleinwandband (minimal berieben). 9 Bll. € 1200,– Erste und einzige Ausgabe von E. J. Rubins erstem Bilderbuch, das gemeinhin als verschollen gilt! Sie hat in diesem schönen Bilderbuch Gedichte von P. Dehmel und Chr. Morgenstern sowie bekannte Kinderreime und Volkslieder mit der Hand geschrieben und mit farbigen Illustrationen versehen. Dazu noch vier ganzseitige Farbbilder zu eigenen Versen hinzugefügt. – Zu E. J. Rubin vgl. auch ausführlich C. Pohlmann in LdI, Bd. 1. Die Bibliographen datieren das Erscheinen unterschiedlich: Bode, Rubin 2 (dat. 1946). Mück 812 und
Beispielhaft für den deutschen Jugendstil in der kolorierten Fassung Vogeler-Worpswede, Heinrich. Dir. Gedichte. Mit koloriertem Titel und 34 kolorierten Illustrationen, Vignetten und Zierrahmen von Heinrich Vogeler. Berlin. Verlag der Insel bei Schuster und Löffler, 1899. 24,3 × 18,5 cm. Originalhalbpergamentband mit illustrierten Deckelbezügen und Titelschild (leicht stockfleckig). 32 Bll. (das erste und letzte Bl. weiß). € 1800,– Außerordentlich seltene erste Ausgabe. Nach dem Druckvermerk könnte es sich hierbei um eines der 6 Exemplare der Vorzugsausgabe handeln, die Vogeler eigenhändig koloriert hat. Das Exemplar ist wie diese auf Van Geldern Bütten gedruckt, hat allerdings keine Nummerierung und auch nicht den für diese Ausgabe angezeigten Ganzpergamentband. – Vgl. Kaldewey Kat. 25, 1000 (eine ähnliche Ausgabe, allerdings ohne das Blatt mit dem Druckvermerk). – Siehe Abbildung.
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Antiquariat Norbert Haas
Stand 1
An den Kastanien 31 ∙ 47551 Bedburg-Hau Telefon +49 (0)2821 711 59 91 ∙ Mobil +49 (0)160 96610464 · Fax +49 (0)2821 711 59 93 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-norbert-haas.de Alte Stadtansichten und Landkarten ∙ Dekorative Graphik ∙ Atlanten
Baden. ‚Special Karte über die badische Pfalz-Gravschaft am Rhein nach der, durch das sechste Organisations Edict vom 9ten Merz 1803 definitiv bestimmten neuen territorial Eintheilung in die drey Landvogteyen: Michelsberg, Dilsberg und Strahlenberg samt untergeordneten vierzehn Aemtern angefertiget zu Mannheim am 10ten August 1803 von Schimper, Meister der Physic, Mathematic, Astronomie Optic, Mechanic, Hydraulic, Architectur und Fortification etc: Erstem Meister der Messkunst, Mappirung, Zeichenkunst, Perspectiv etc: etc: und Ingenieur Geographe Des Bergbaues, der Markscheidekunst, des Forst- und Renovations Wesens kundigem, wie auch wohl perfectionirtem Forst Taxatore, Rheinpfälzischem Geometra und Staatswirthschaftlichem Renovatore.‘ Aquarellierte Tuschefeder- und pinselzeichnung v. Schimper in Mannheim, dat. 1803, 96 × 112 cm. € 8500,–
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Sehr interessante Karte zu den napoleonischen Neuordnungen im Jahre 1802/1803 in Baden. – Zeigt die rechtsrheinische Kurpfalz, die im Jahre 1803 (Baden wurde zum Kurfürstentum erhoben) als Gebietszuwachs an Baden ging. – Die Karte zeigt das Gebiet zwischen Alzey, Karlsruhe, Eppingen, Adelsheim und Lindenfels. Mittig Heidelberg und Wiesloch. – Die Karte mit Einzeichnungen der Herrschaftsgebiete u. a. Landvogtei Strahlenberg, Michaelsberg und Dilsberg, Landamt Bruchsal, Amt Bretten, Amt Ladenburg, Amt Odenheim, Amt Schwetzingen, Amt Weinheim, Amt Oberheidelberg, Amt Wiesloch, Amt Philippsburg, untere Marggrafschaft Baden etc. – Unten rechts übergroße dekorative Titelkartusche u. a. mit Adler und Löwe; links daneben Maßstab. Oben rechts Kompass. – Die Karte rückseitig alt mit hinterlegten breiten Papierstreifen. – Sehr fein ausgeführte Manuskriptkarte! – Siehe Abbildung.
etc. – Unten links Titelkartusche. – Perfekt erhaltene Manuskriptkarte in feinster Manier gezeichnet. – Siehe Abbildung.
Baden-Württemberg. ‚Circulus Suevicus, Cum Incorporatis Adjacentibus Regionibus, Principat. Abb. Comit. Territoriis, Et Urbibus. Per P. Willium C. Rhaetum. 1689. – Ulmae, Sumtibus Matthaei Wagner. Joann Ulrich Kraus Sculp.‘ Kolorierter Kupferstich v. Joann Ulrich Kraus n. P. Wille b. Matthias Wagner in Ulm, dat. 1689, 50 × 67,5 cm. € 1800,– Stopp-Langel S. 91. – Seltener Einblattdruck nach dem in Chur geborenen Paul Wille, der seit 1689 als Grenadier-Hauptmann und als Zeichner in Ulm tätig war. – Der Kupferstecher Johann Ulrich Kraus gehörte zum Ende des 17. Jh. zu den meistbeschäftigsten und angesehensten Augsburger Stechern und Verlegern. – Die Karte erschien beim Ulmer Verleger Matthias Wagner. – Der Einblattdruck zeigt die Vogesen im Westen, Bodensee / Bayerische Alpen im Süden, Ingolstadt im Osten und Heidelberg / Rothenburg ob der Tauber im Norden. – Die Karte mit Titelkopfleiste. – Erster Zustand der seltenen Karte (es gibt die Karte auch mit Datierung von 1714)!
– ‚Kriegs-Theatrum. Die weitere extendirung unser glückl. Kriegs Progressen enthaltend: vornehmlich aber den gantzen Marsch von allen dreyen Collonen durch den Schwäbischen Crayß von 8ten biß 24sten July darinen alle Marsch, Rast Tag, Laager, sambt übrigen Denckwürdigkeiten waß von Tag zu Tag in den Laager vorgefallen, auf das klärlichste zu ersehen seynd. In Wienn zu fünden in dem Stern Hoff im Schuster Gäßl‘. Kupferstich b. Johann Jacob Lidl in Wien im Stern Hof im Schuster Gäßl, 1743, 34 × 29 cm. € 1800,– Bibliographisch nicht nachweisbar! – Zu Lidl vgl. Tooley’s Dic. of Mapmakers S. 392 (Johann Jacob Lidl); Dörflinger, Österreichische Karten des 18. Jahrhunderts, S. 50ff. – Seltener österreichischer Einblattdruck des Wiener Kupferstechers u. Verlegers Johann Jacob Lidl (1696–1771) der ca. zwischen 1740 u. 1760 in Wien der kartograph. Verlagstätigkeit nachging. – Zeigt das Gebiet Heidelberg, Nördlingen, Ulm und Horb am Neckar mit Einzeichnungen von Truppenmärschen. Die größeren Städte Stuttgart, Heilbronn, Aalen, Nördlingen, Weil der Stadt u. a. mit Befestigungsplänen. – Oben rechts Titelkartusche. – Unter der Karte 25zeiliger Text. – Siehe Abbildung.
– ‚Geographische Carte über die Gegend zwischen Nürnberg und Durlach mit genauer Bemerkung derer beiden zu Durlach sich teilenden Obern- und Unteren Strasen von Strasburg nach Nürnberg. zusammengetragen und gezeichnet von Carl Theodor Conradi, Archit- & Ingen. 1780.‘ Aquarellierte Tuschefederzeichnung v. Carl Theodor Conradi, dat. 1780, 28 × 45 cm. € 2500,– Zeigt das Gebiet zwischen Karlsruhe-Durlach und Nürnberg mit Einzeichnung der beiden Straßen, die von Durlach nach Nürnberg führen und dem Gebiet zwischen Heidelberg, Nürnberg, Donauwörth, Stuttgart und Durlach. – Die Karte mit Einzeichnung der Herrschaftsgebiete u. a. des Deutschorden, Herrschaft Limburg, Haller Gebiet, Gmünder Gebiet, Grafschaft Löwenstern, Rothenburger Gebiet, Grafschaft Hohenlohe, Grafschaft Oettingen, Markgrafschaft Ansbach, Canton Craichgau (Kraichgau), Herzogtum Württemberg, Markgrafschaft Baden, Churpfälzische Gebiet
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Antiquariat Thomas Hatry
Stand 34
Hauptstraße 119 ∙ 69117 Heidelberg Telefon +49 (0)6221 26202 ∙ E-Mail: [email protected] Erstellung und Bearbeitung von Sammlungen ∙ Literatur von Barock bis Moderne ∙ Wissenschaften
Überall ist Neuland Voltaire, François-Marie Arouet. Die beste Welt. Eine Theologische, Philosophische, Praktische Abhandlung aus dem Spanischen Grund-Text des Don Ranudo Maria Elisabeth Francisco Carlos Immanuel de Collibradoz, Beysitzer der heiligen Inquisition, übersetzt; und mit einer Vorrede, auch Zuschrift und Register begleitet von Johann Albrecht Ralph. (O. O.) 1761. Portrait, Titel, 14 Bl., 231 S., 4 Bl. – Beigeb. Thorel de Champigneulles. Die beste Welt in der Geschichte des Candide. Herausgegeben vom Herrn Doctor Ralph. (O. O.) 1761. 96 S. Halbpergamentband mit hs. Rückentitel. Namensstempel auf Titel. € 3000,– Sehr seltene erste deutsche Ausgabe. 1755 wankte die Erde in Lissabon, und die beste Welt wurde brutal aus ihrem irdischen Vergnügen in sich selbst gerissen. Diese Erschütterung nicht nur der portugiesischen Hauptstadt registrierte wie kein anderer Voltaire in seiner zeitlosen Satire – was heute Pflichtlektüre in der Schule ist, war damals perfide Gotteslästerung. Bedauerlicherweise war es der kirchlichen Obrigkeit nicht möglich, des Herrn Verfassers, um den ein großes Rätselraten begann, habhaft zu werden, und so musste – man war besorgt, es könne sonst ein zweites Beben in der Literatur einsetzen – an seiner statt das Buch den Gang zum Autodafé antreten. Voltaires Fiktion vom deutschen Original wurde unter der Feder eines Berliner Polizeipräsidenten Wirklichkeit. In der grauen Nüchternheit eines preußischen Amtsgebäudes sann Johann Albrecht Philippi darüber nach, wie der Faden der Voltaireschen Fabel noch ein wenig fortzuspinnen sei. Voltaire hatte sein Werk als Übersetzung aus dem Deutschen eines Dr. Ralph ausgegeben. Philippi trat nun als eben jener fiktive Dr. Ralph auf, gab seine Übersetzung aus dem Französischen seinerseits wieder als Übersetzung eines verarmten Spaniers (aus einem Holbergschen Lustspiel) aus und versah
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das Ganze dreist mit einer fingierten Approbation. Der Roman endet auf einem bäuerlichen Landgut und Martin empfiehlt: „Travaillons sans raisonner, […] c’est le seul moyen de rendre la vie supportable“. – Siehe Abbildung.
Levinski, Elhanan Loeb.
Masa’ le-Erets-Yiśra’el bishenat 800 [Reise in das
Land Israel im Jahr 2040]. Odessa, Bi-Defus Dukhna, 653 [1892]. 66 S. Interims-Broschur, Umschlag gefestigt, Exlibris-Prägestempel, möglicherweise mit hs. Widmung des Verfassers. € 580,–
In Hebräisch. Erste Ausgabe der zionistischen Utopie, die der Autor (auch Leib E. Lewinsky geschrieben) zehn Jahre vor Herzls „Altneuland“ verfasste und worin er insbesondere die kulturellen Aspekte des neu geschaffenen Staatswesens schildert. – Siehe Abbildung.
Flaischlen, Cäsar (Hrsg.). Neuland. Berlin, Verlag des Vereins der Bücherfreunde, 1894. 488 S. Grüner Oln. mit Prägung. € 150,– Erste Ausgabe. Mit Beiträgen von O. J. Bierbaum, P. Hille, P. Scheerbart und 20 weiteren Autoren. Es liegen zwei hs. Briefe des Herausgebers (dat. 1899) bei (Zurückweisung von Gedichten für „Pan“). „Für die Bewegung der modernen Dichtung selbst aber erhellt daraus, daß es sich dabei keineswegs nur um ein ‚Berliner Großstadtprodukt‘ handelt [… sondern] einem Anderen, Neuen entgegenregt.“
Tretjakow, Sergej. Feld-Herren. Der Kampf um eine Kollektiv-Wirtschaft. Berlin, Malik, 1931. 399 S. Okart. mit farb. ill. Ou. (Revolutionsplakat), Umschlag an den Kanten gerissen und hinterlegt. € 120,– Erste deutsche Ausgabe in der Übersetzung von Rudolf Selke. Der Verfasser war einem Aufruf zur Mitarbeit in einer Kolchose gefolgt und beschreibt die Arbeit im agrarischen Neuland.
Seitz, Robert und Heinz Zucker (Hrsg.). Um uns die Stadt. Eine Anthologie neuer Grosstadtdichtung. Berlin, Sieben-Stäbe-Verlag, 1931. Oln. mit Ou. (Entwurf Weinberg, Umschlag an den Kanten
eingerissen und gefestigt), eine hs. Postkarte von Max Barthel (Mitarbeiter) liegt bei. € 350,– Erste Ausgabe. Der Gegenentwurf zur urbar gemachten Scholle, „sicherlich gar nicht so schlecht, wie sie vom flachen Land her gemacht wird“.
Mann, Thomas. Joseph und seine Brüder. 4 Bände. Berlin u. Stockholm, Fischer, 1934–43. Oln. mit Ou., schöne Exemplare mit nur geringen Läsuren, ein Band vom Autor signiert. € 2800,– Erste Ausgabe. Mit den eindrucksvollen Schutzumschlägen von Karl Walser (Band 4 v. H. SteinerPrag). Thomas Manns Hauptwerk ist „eine orientalisch-heitere, lebensbejahende, nicht in Rache badende, sondern versöhnende und verzeihende Geschichte“, in der ein Migrant seinem neuen Land die Zivilisation nahe bringt. – Siehe Abbildung.
Heiden, Konrad. Hitler. Das Leben eines Diktators (Band 1) [und] Ein Mann gegen Europa (Band 2). Zürich, Europa Verlag, 1936–1937. 463; 390 S., 8 Tafeln. Zwei Oln. mit Ou. (Textaufdruck: Unveränderte Neuausgabe der ersten kritischen Biographie Hitlers), schönes Exemplar, kl. älterer Besitzstempel von Prof. A. Bentz auf den Vorsätzen. € 480,– Konrad Heiden, 1937 aus Deutschland ausgebürgert und damit staatenlos geworden, war einer der frühesten Beobachter und entschiedener Gegner der NS-Bewegung und Adolf Hitlers. Seine „substanzielle Studie über Hitler“ brachte die Weltanschauung der Nationalsozialisten auf die Formel: „Taumel ohne Rausch, Marsch ohne Ziel“.
granten, die im Zweiten Weltkrieg vor der Schweizer Grenze im Niemandsland warten mussten, teilweise illegal die Grenzanlagen überwanden, um schließlich wieder nach Hitlerdeutschland abgeschoben zu werden.
Carroll, Lewis. Alice’s adventures in wonderland. New York, Macenas Press, 1969. Gr.-Folio. [1] Bl., 150 S., [3] Bl., [2] w. Bl. Mit 1 farb. ganzs. Orig.-Kaltnadelradierung und 12 farb. ganzs. Holzschnitten von Salvador Dali. Lose Bogen in Oln.-Chemise in Hldr.-Kassette mit goldgepr. Rückentitel und zwei Elfenbeinschließen, Titel vom Künstler signiert, zweiseitig unbeschnitten. € 3600,– Monod 2305; vgl. Michler/L. 321–333 b (v. f). Eines von 150 Exemplaren der für den deutschen Markt reservierten Ausgabe (GA 2500). Breitrandiger Druck auf Mandeure-Vélin mit Wasserzeichen, Druck der Radierung im Atelier Rigal, Paris. Carrolls Surrealismus, der mit den sich ändernden Größenverhältnissen der Protagonistin zu ihrer Umwelt spielt, ist auch eine Parabel auf ein fremdes Neuland. – Siehe Abbildung.
Brand, Renee. Niemandsland. Zürich, Verlag Oprecht, 1940. 197 S. Schwarzer Oln. mit roter Titelprägung und Ou. (Kanten berieben). € 50,–
Jansen, Johannes. Prost-Neuland. Leipzig, Galerie Eigen + Art, 1989. 10 Bl. handschriftliche und typografische Texte mit zweifarbigen Einzeichnungen in Serigrafie, 3 Fotos in Serigrafie. 13,5 × 20 cm (Querformat). Original-Broschur, Blockbuchheftung mit einfarbiger Titelserigrafie und Transparentpapierumschlag. € 380,–
Erste Ausgabe. Renate Johanna Brand-Sommerfeld (1902–1980), deutsch-jüdische Schriftstellerin und Psychologin, beschreibt in ihrem in der Schweiz dann verbotenen Buch die verzweifelte Situation von Emi-
Henkel-Russ B 68.6. Eines von 60 Exemplaren. Im Impressum von Johannes Jansen signiert. Das Künstlerbuch erschienen als Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung der legendären Leipziger Galerie.
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Antiquariat Haufe & Lutz
Stand 39
Kronenstraße 24 · 76133 Karlsruhe Telefon +49 (0)721 37 68 82 E-Mail: [email protected] · Internet: www.haufe-lutz.de Seltene Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts · Kinderbücher · Literatur und illustrierte Bücher · Geschichte · Rechts- und Wirtschaftswissenschaften · Naturwissenschaften · Technik
berieben, das lithogr. Titelblatt fehlt, einige Tafeln mit restaurierten Randeinrissen, sowie Tintenfl. im oberen Rand, stellenw. leicht fingerfl., insgesamt gutes Exemplar eines der schönsten und außergewöhnlichsten ABC-Bücher des 19. Jahrhunderts.
Bohny, Nikolaus. Neues Bilderbuch. Anleitung zum Anschauen, Denken, Rechnen und Sprechen für Kinder von 2 1/2–7 Jahren. Zum Gebrauche in Familien, Kleinkinderschulen, TaubstummenAnstalten und auf der ersten Stufe des Elementarunterrichts. Stuttgart u. Eßlingen, Schreiber u. Schill o. J. (1847). Quer-4°. 8 S., 36 schablonenkolorierten lithogr. Tafeln u. 1 lithogr. Tafel mit Illustrationen zum Rechnenlernen. OHln. mit handkol. Deckelbild. € 1400,–
ABC – (Hosemann, Theodor. Das allergrösste Bilder-ABC). Berlin, Winckelmann & Söhne o.J. (1828). Quer-Folio. 22 handkol. lithogr. Tafeln mit 110 figürlichen u. szenischen Darstellungen von oder unter Mitwirkung von Theodor Hosemann. Lose in Hln.-Mappe d. Zt. € 7500,– Hobrecker, Hosemann S. 135, Nr. 1 u. S. 168. Rümann, 19. Jh. 690. Wegehaupt III, 69. Zettler-Reißmann, Die große Welt in kleinen Bildern S. 35. – Sehr seltenes großformatiges Bilder-ABC, „der 1. Verlagsartikel Winckelmanns in Berlin und wohl auch das 1. Kinderbuch Hosemanns“ (H. Wegehaupt). – „Das Werk wird von Sammlern allgemein T. H. zugeschrieben…“ (K. Hobrecker). – Das wie hier in Form von einzelnen Bilderbogen (die Bögen tragen im linken unteren Rand die Verlags-Nr. 108–129) und wohl auch als gebundenes Bilderbuch erschienene ABC, liegt hier in der frühesten Ausgabe vor mit dem spiegelbildlichen Namenszug „Hosemann“ im Bild „Musikanten“. – Jede Tafel mit drei bis fünf altkolorierten Darstellungen und dem figürlichen Buchstaben. – Mit reizvollen BiedermeierSzenen wie „Cafestube“, „Guckkasten“, „Jagd“, „Nähschule“, „Pferdehandel“, „Quacksalber“, „Wettrennen“ (Pferderennen) u.a. – Rücken restauriert, Kanten
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Slg. Breitschwerdt, Geisenheyner, Katalog 83, 26 (mit Abb.). Slg. Brüggemann II, 83. HBKL IV, 99. LKJ IV, 82 f. (mit Abb.). Pressler S. 41 (mit Abb. 42). Rümann, Kinderbücher 53. Wegehaupt III, 381 (mit Abb.). Weilenmann 341. Vgl. Bilderwelt 1985 (14. Aufl.) u. Seebaß II, 224 (9. Aufl.). – Sehr seltene erste Ausgabe. – „Das als eine der ersten Mengenlehren geltende Buch, das gleichzeitig als Kleinkinder-Bilderbuch diente, wurde bis in die 20er Jahre unseres Jahrhunderts gedruckt…“ (H. Herbst in LKJ). – Deckel etwas berieben und fleckig, freie Vorsätze fachgerecht erneuert, Textbl. etwas stockfl., ein Eckabriss bei Tafel 7 sehr gut ergänzt, insgesamt sehr gut erhaltenes Exemplar im seltenen Originaleinband.
Gaudin, M(arc) (Antoine) et N(oël) P(aymal) Lerebours. Derniers perfectionnements apportés au daguerréotype. Et suivie d’une notice sur l’emploi de l’eau bromée par M. H(ippolyte) Fizeau. 3. éd. Paris, Lerebours Mai 1842. 8°. 77 S., 1 Bl., 15, (1) S. mit 1 gefalt. lithogr. Tafel. Mod. Hldr. mit goldgepr. Rückentitel, typogr. Orig-Umschlag eingebunden. € 2000,– Bellier de la Chavignerie, Manuel Bibliographie du Photographe Francais, 1863, No. 18. Roosens-Salu 2842. Vgl. Eder 764. Epstein Coll. 574. Hoefer XXX, 866. – 3. erweiterte Ausgabe eine der frühesten Abhandlungen zur Daguerreotypie und des ersten Handbuchs zur Photographie. – Die vorliegende Ausgabe ist um die Abhandlungen: „l’emploi de l’iodure de broms sans boite à lode; d’un procédé pour colorer les épreuves et les fixer à froid; de leur reproduction en cuivre, et de leur dorure par la galvanoplastie, etc.“ erweitert. Am Ende folgt noch eine Abhandlung des
bedeutenden französischen Physikers Armand Hippolyte Louis Fizeau (1819–1896), der als Begründer der astronomischen Photographie gilt. – Die Tafel zeigt verschiedene Apparate und Vorrichtungen, darunter auch einen Stuhl mit Kopfstütze für Porträtaufnahmen. – Sehr gutes sauberes Exemplar.
Lexica – (Brockhaus, Friedrich Arnold, Hrsg.). Allgemeine deutsche Real-Encyclopädie. 5. Org.Ausgabe. 10 Bände. Leipzig, Brockhaus 1819–1820. 8°. Marm. Ldr. d. Zt. mit jeweils 2 goldgepr. Rückensch., dekorativer Rückenverg. u. Deckelfiletten. € 1200,– Humpert 4747. Lenz S. 52. Slg Seemann 67. – „Diese Originalfassung der 5. Auflage ist die interessanteste, weil „schärfste“, da sie Brockhaus zufolge die „aufgeregte politische Stimmung des Jahres 1819 verraten“ habe. – Einbände geringf. berieben, Rückenschilder von Band IX u. X etwas aufgehellt, sehr gutes dekorativ gebundenes Exemplar.
Merken, Johann. Liber Artificiosvs Alphabeti Maioris, oder: neu inventirtes Kunst- Schreib- und Zeichenbuch, bestehend in 56 künstlich gravirten Kupferstichen, nebst beigefügter Abhandlung der darinn enthaltenen nützlichen und angenehmen Wissenschaften, zum Nutzen und Vergnügen der edlen Jugend in zween Theile vertheilet. 2 Teile in 1 Band. Mülheim am Rhein, Eyrich 1782–1785. Quer4°. [2] Bl., 22 S.; 66 S. mit zus. 56 Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit dezenter Rückenverg. € 1400,– Doede 213, 1–2. Bonacini 1169. Kat. d. OrnamentstichSlg., Berlin 4925. Thieme-Becker XXIV, 516. – Einzige Ausgabe des berühmten Schreibmeisterbuches, enthält auch eine Zeichenschule. Die sehr sorgfältig ausgeführten Kupfer enthalten neben Alphabeten, Schreibvorlagen, Zierbuchstaben und Monogrammen auch Porträts, Silhouetten, Embleme, Verzierungen, Bordüren, sowie geometrische und architektonische Figuren. Der Text behandelt neben der Anleitung zur Kalligraphie auch Angaben über Papier, Farben, Tinten, ferner über Dechiffrierkunst, Wappen, Ornamente, Kronen, Perspektiven, Allegorien, Silhouetten, Physiognomien, sowie die Zeichenschule, Geometrie, Sonnenuhren und Baukunst. In Teil 2 u. a. auch das Verzeichnis der Bildersammlung Braamcamp in Amsterdam und des Kurfürstlichen Schlosses in Düsseldorf. – Vorsätze etwas stockfleckig, sonst schönes sauberes Exemplar.
Montgommerie – Maison de Montgommerie ou de Montgommery. France – Ecosse – Etats-Unis. Deuxième édition complétée – la première a été détruite par les Prussiens. (Extrait du 44. Volume des Annales Historiques de Mr. Tisseron). Französische Handschrift auf Pergament. Paris o. J. (um 1880). Folio. Mit kalligr. Vortitel u. Titel, 2 radierten Portraits auf aufgewalztem China (auf Papier), 2 chromolithogr. Wappentafeln sowie im Text 7 gemalten Vignetten, 10 gemalten Initialen u. 5 Wappen sowie 50 Textumrahmungen jeweils mit 4 Lilien in den Ecken u. 4 Muscheln an den Seiten in Gouache von L. Lancelevée. 56 num. S. Schrift in Schwarz mit den
Familiennamen und den kalligraph. Überschriften in Rot. Weinroter Maroquin d. Zt. über 5 Bünden mit goldgepr. Rückentitel, goldgepr. Deckelschild in olivgrünem Leder, goldgepr. Lilien in den Ecken u. auf dem Rücken, intarsiertem olivgrünem Lederdeckelschild in Form eines Wappenschildes, Kanten- u. Innenkantenverg., Goldschnitt, weinrote Seidenvorsätze u. 2 Messingschließen in Lilienform. € 7500,– Aufwändig gestaltete Chronik der Famile Montgomerie, heute Montgomery. Die radierten Portraits von T. C. Regnault zeigen Henry de Montgomerie und seine Gattin Alexandrine geb. Gianazzo de Pampara, die Wappentafeln mit den Wappen der Montgomerie und Pampara. – Der prachtvolle Einband geringf. berieben, Deckelränder etwas gedunkelt, sonst sehr gut erhalten.
Tinayre, Marcelle. La maison du péché. Ouvrage orné d’eaux-fortes originales en couleurs de Henri Jourdain. Paris, La Société du Livre d’Art, l’Imprimerie Nationale 1909. 4°. 2 Bl., 355 S., 1 Bl. mit zahlr. farb. Orig.-Radierungen. Mauvefarbiger Ldr. um 1940 mit goldgepr. Rückentitel, farb. floraler Ornamentik, Innenkantenverg., Kopfgoldschnitt u. Seidenmoiree-Vorsätzen (sign. [Henri] Creuzevault). € 1200,– Mahé III, 537. – Eines von 99 Exemplaren für die Mitglieder der Société du Livre d’Art. – In hervorragenden Meistereinband des berühmten franz. Buchbinders H. Creuzevault (1905–1971), der mehrfach ausgezeichnet wurde u.a. mit dem „Premier Prix de reliure“ auf der Exposition Internationale in Paris 1937. – Gelenke minimal berieben, sehr gutes Exemplar.
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Antiquariat J. J. Heckenhauer e. K.
Stand 18
Roger Sonnewald · Holzmarkt 5 · 72070 Tübingen · Seit 1823 Telefon +49 (0)7071 230 18 · Fax +49 (0)7071 23651 · Mobil +49 (0)172 740 95 69 E-Mail: [email protected] · Internet: www.heckenhauer.de Seltene und schöne Bücher · Kunst des 20. Jh. insbesondere Graphik und Zeichnungen · Geisteswissenschaften · Rußland
Ch’i P’ai-shih etal. Jung Pao Chai Hsin chi shih chien p’u. 2 volumes, complete. Peking, Jung Pao Chai, Publishers 1955. Folio, Several not numbered pages with 80 multicolor prints, 32 are designed by Ch’i P’ai-shih himself. 2 vols bound chinese- style in purple wraps, enclosed in a brocade folding box with ivory clasps. Good condition. € 3200,–
verschenkte der Künstler danach an Freunde, einen anderen Teil vernichtete seine Mutter aus Angst, von den Nationalsozialisten entdeckt zu werden. – Vgl. Fuerst 12; Grieshaber „Dank verjährt nicht“ in: Dabei, Heft 3, 1971; Mayer, Rudolf. „Tagröte, der junge Grieshaber und seine Freunde“, Seite 66 mit Abb. – Siehe Abbildung.
Very rare collection of wood-block reproductions of paintings published in honor of the 91st year of the painter Ch’i P’ai-shih, which was celebrated in 1951. A highlight of the chinese book and print craft of the 20th century. Sehr seltene Sammlung von Holzschnitt Reproduktionen, die aus Anlaß des 91. Geburtstag des Malers Ch’i P’ai-shih veröffentlicht wurden. Ein Meisterwerk der chinesischen Buch- und Druck-Kunst des 20. Jh.
Naeher, J(ulius). Panorama vom Rossberg in der Schwäbischen Alb. Dem Schwäbischen Albverein gewidmet. Heidelberg, Wilhelm Hawerbier, (um 1893). 16,5 × 134 cm. Leporello in 11 Segmenten. Original-Lithographie. Grau grüner Originalumschlag. Umschlag mit Randeinrissen, teils hinterlegt, Rücken ergänzt, das Panorama sehr gut erhalten. € *750,–
(Grieshaber, HAP). arabische Volksbücher griechische Volksmalerei. Stuttgart 21. Mai 1938. (Stuttgart). Galerie Valentien. Druck: Reutlingen, Sautter, 1938. 22,5 × 40 cm. Leporello auf gelblichem bzw. schwach lila-farbenem Papier mit Holzschnitten und Texten von HAP Grieshaber. Teils mit restaurierten Randeinrissen, ein Falz hinterlegt. € *1980,– HAP Grieshabers erster Ausstellungskatalog bzw. Prospekt der getarnten (Grieshaber)-Ausstellung aus dem Jahre 1938 in der Stuttgarter Galerie Valentien, den Grieshaber persönlich mit Holzschnitten und Texten gestaltete. Sehr seltene frühe Arbeit Grieshabers, die nur anonym erscheinen durfte, weil der Künstler bis 1945 ein Mal- und Ausstellungsverbot hatte. Grieshabers Werke werden im Ausstellungsprospekt als Schöpfungen „unbekannter Orientalen“ bezeichnet und vom Künstler durch folgende Texte begleitet: „Über das Schattentheater des Kharaghiozis“, „aus dem Widmungsbrief an Herrn Sautter im Aegyptischen Tagebuch“, „Die Wiedergabe“. „Nur wenigen Eingeweihten, vor allem natürlich Herrn Dr. Valentien, war die Identität des Künstlers bekannt“ (Fuerst). „Soviel ich weiß, war es die einzige öffentliche Ausstellung verfemter Kunst außerhalb der politischen im Dritten Reich“ (Grieshaber). Einen Teil der Exponate
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Seltenes Panorama, das die Aussicht vom Rossberg auf Tübingen, Reutlingen, aber auch Richtung Alpen zeigt, darüber hinaus auch Detail-Ansichten der Salmendinger Kapelle, der Stöffelburg, die Aussicht von Tübingen auf den Rossberg etc. Naeher (1824–1911), geboren in Pforzheim, war Ingenieur und Burgenforscher. Laut KVK in keiner Bibliothek vorhanden.
Sprecher von Berneck / Bernegg, Fortunat. I. U. D. Equite Aurati. Historia rhaetiae in qua motus et bella ibi excitata, fideliter Exponuntur. Geneva / Genf, Johann Landré, 1690. 4°. 4 Blatt, 510 Seiten, 1 Blatt. Pergament der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel. Seite 470–508 mit Wurmgang im weißen Rand. Auf hinterem Vorsatzdeckel kleine Stempel. Sonst gut erhalten. € 520,– Sprecher (1585–1647) stammte aus Graubünden. Er war Mitglied der Familie Sprecher von Bernegg, die ursprünglich aus dem Schanfigg stammte. – Hier eine spätere Auflage der erstmals 1629 erschienen Darstellung der Bündner Wirren „Historia motuum et bellorum“ (Geschichte der Unruhen und Kriege). Sie gilt als ausführlichste und ausgewogenste Chronik dieser Zeit.
Sibirien – Wiedner, Ernst. Handschriftliches Tagebuch seiner Gefangenschaft in Sibirien, seine Reisebeschreibung nach Tientsin, Tsingtau, retour nach Hamburg, nebst chinesischem Pass und weiteren Dokumenten. 1916–1920. € *1480,– Ernst Wiedner war Bankier und Oberleutnant der Reserve des 3. Posener Infanterie-Regiments Nr. 58. Er kam am 8. 7. 1916 in russische Gefangenschaft. Beiliegend die Gefangenmeldung, Schreiben des Ministeriums, Rechnung der Offiziersmesse in Peking, ein ori-
signiert: „A. Thorvaldsen“ und datiert, unten links mit der Feder: „23 Giugno 1838“. Mit vertikalen Knickfalten, sonst gut erhalten. Alt montiert auf grau braunem Karton. Unter Passepartout. € *980,– Die Figur links ausgearbeitet, die beiden anderen nur mit schwacher Linienführung. Vorzeichnung einer seiner (unbekannten Schüler), von ihm eigenhändig signiert, siehe Thiele: J.M.Thiele: Thorvaldsens Arbeider og Livsforhold, Copenhagen 1848, p. 138–39). Eines seiner letzten Projekte, das er in Rom tätigte, bevor er im August 1838 zurück nach Kopenhagen reiste. Albert, genannt Bertel Thorvaldsen, Kopenhagen 1768–1844 war Bildhauer und Professor an der Kunstakademie in Kopenhagen. Er lebte von 1797–1838 in Italien. – Siehe Abbildung.
ginaler chinesischer Reisepass aus dem Jahr 1920 sowie ein Prospekt zur Lage der deutschen Kriegsgefangenen in Russland. Doppelbogen, 4 Blatt mit Situationsbeschreibungen der einzelnen Gebiete: Sibirien, Nordkaukasus, Turkestan etc. – Wiedner selbst beschreibt die Situation im Lager und den Kriegsverlauf. 25 DIN A 5 Blatt, eng beschrieben. – Siehe Abbildung.
Italien – Rapp, Gottlob Heinrich. Südliche Landschaft. 13,5 × 19,5 cm. Sepiazeichnung. Unter Passepartout. Links unten signiert: „H. Rapp inv. f. 24. aug 1814.“ € *1200,– Schöne Sepiazeichnung des Stuttgarter Kaufmanns, Kunstmäzens und Schriftstellers. Rapp (1761–1832) war mit dem Kupferstecher Johann Gottfried Müller befreundet, wie auch mit dem Bildhauer Johann Heinrich Dannecker, Friedrich Schiller und Johann Wolfgang Goethe. – Siehe: Zeller: G. H. Rapp und das kulturelle Leben in Stuttgart um 1800 und Pfäfflin: G. H. Rapp. Goethes „wohl unterrichteter Kunstfreund“.
Thorvaldsen, Bertel. Skizzenblatt von anonymer Hand „Thetis taucht Achill in den Fluss Styx“ als Teilmotiv für ein Bas-Relief einer nie ausgeführten Achilles Statue. (Rom, 1838) 17 × 21,5 cm. Auf Bütten Zeichenpapier. Eigenhändig von Thorvaldsen
Wallis, George Augustus. Sammlung von 16 großformatigen Original-Kreidezeichnungen auf Bütten meist aus dem Appenin (Atina) und dem Chigi Park bei Ariccia. A collection of 16 large format chalk drawings on hand-made paper, mostly the Appenin region (Atina) and the Chigi region. Italien, um 1795/96. Formate ca. 40–70 cm. Teils vom Künstler bezeichnet, durchgehend mit Randeinrissen, teils fleckig und mit Knickspuren. € *6800,– Joseph Anton Koch urteilt über den „englischen Poussin“: „Wallis hat ein vorzüglich schönes Landschaftsgemälde gemacht, besonders auch vorzüglich schön von Kolorit und Ausführung“. Er war befreundet mit J.A. Koch, J.C. Reinhart, Schick und arbeitete mit diesen auch zusammen. Seine Tochter heiratete 1806 Gottlieb Schick. – Vgl.: von Wild, Monika: George Augustus Wallis (Merton 1761–1847 Florenz). Englischer Landschaftsmaler. Monographie und Oeuvrekatalog. Frankfurt et al., Peter Lang, 1996. Die 9 großformatigen Zeichnungen sind laut WVZ 58, 79, 80, 81, 82, 91, 92, 93 u. 95. – Beigegeben sind 8 kleinere Bleistiftzeichnungen (Landschaften, Felsen etc.) im Format 40 × 58 cm. Bitte erfragen Sie die komplette Aufstellung der Zeichnungen, wir haben zusätzlich noch weitere Werke am Stand. – Wallis travelled to Rome and Naples and lived there, later shortly in Heidelberg, before he moved to Florence. He was a member of the Roman academy (1806). Professor at the Accademia di Belle Arti in Florence. Please ask for the complete list. We have more drawings at our booth. – Siehe Abbildung.
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Antiquariat Hohmann
Stand 38
Lilienstraße 13 · 88433 Schemmerhofen Telefon +49 (0)7356 662 98 10 E-Mail: [email protected] · Internet: www.oeconomie.de Wirtschaftswissenschaften · Wirtschaftsgeschichte · Firmengeschichte.
„… Liebhaber Oeconomischer Wissenschaften.“
Savary, Jacques. Le Parfait Negociant, ou Instruction Generale pour ce qui regarde le Commerce des Marchandises de France, & des Pays Etrangers. Pour la Banque, le Change & Rechange. Pour les Sociétez ordinaires, en commandite, & anonimes. Pour les Faillites, Banqueroutes, Séparations, Cessions, & Abandonnemens de Biens. Pour la maniere de tenir les Livres Journaux d’Achats, de Ventes, de Caisse, & de Raison. Des Formulaires de Lettres & Billets de Change, d’Inventaire, & de toutes sortes de Sociétez. Comme aussi plusieurs Pareres ou Avis & Conseils sur diverses matiéres de Commerce, trèsimportantes. Huitième Edition. Revûe, corrigée, & augmentée sur les Manuscrits de l’Auteur, ensemble les nouvelles Ordonnances, Arrêts & Réglements intervenus sur le fait du Commerce & des Manufactures. Par le Sieur Jacques Savary Desbruslons, son Fils. Avec l’Art des Lettres de Change du feu Sieur Dupuis de la Serra, Avocat en Parlement, & le Traité des Changes Etrangers du Sieur Claude Naulot. Tome Premier; Tome Second. A Amsterdam, Aux dépens d’Etienne Roger, 1717. XX 651 (24); XXIV 631 (1) S., 2 Bde., kl.qt., Pgmt. € 1500,– Siehe Abbildung.
Compendieuses und Nutzbares HaußhaltungsLexicon, Worinnen Alle beym Feld- Acker- Garten- und Wein-Bau, Wiesewachs, Holtzungen, Jägerey, Fischerey, Bierbrauen, Vieh-Zucht, und sonst bey dem Haußhalten vorkommende Wörter und Redens-Arten gründlich und deutlich erkläret, Auch Derer Thiere und Kräuter Eigenschafft, Natur, Gebrauch und Mißbrauch auf das treulichste untersuchet worden sind; Daß man solches sowohl in der Stadt, als auf dem Lande bey allen grossen, mittlern und kleinen Haußhaltungen nützlich gebrauchen kan, In Alphabetische Ordnung gebracht, und mit sonderbaren Fleiß zusammen getragen von einem Liebhaber Oeconomischer Wissenschaften. Chemnitz, Verlegts Conrad Stößel und Sohn, 1728. (14) S., 1086 Sp., (1) Frontispiz, Pgmt., min. Feucht. sp. € 900,– Güntz I, 168. Zischka: Index lexicorum 245. – Erste Ausgabe. – „… das älteste mir bekannte (Hausväter) Lexikon …“ (Güntz). – Siehe Abbildung.
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Marx, Karl. Das Kapital. Kritik der politischen Oekonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozess des Kapitals. Zweite verbesserte Auflage. Hamburg, Verlag von Otto Meissner, 1872. Tit., 830 S., etw. spät. HLn., vord. Rckn.Gel. alt rest., NaV., tls. Anstr., tls. etw. stockfl. € 3500,– Ausgabe letzter Hand.
Böhm-Bawerk, Eugen v(on). Einige strittige Fragen der Capitalstheorie. Drei Abhandlungen. Wien und Leipzig, Wilhelm Braumüller, 1900. (4) 127 S., kl.qt., neuer. HLn., Stat. € 850,– (Tomo 199). – Erste selbstständige Ausgabe. – „Recensions-Exemplar“.
(Galiani, Ferdinando). Della Moneta. Libri Cinque. In Napoli, Presso Giuseppe Raimondi, 1750 (= 1751). (16) 370 (6) S., HLdr., Rckn.Gelenke etw. beschabt, Deckel berieben, Anm.aT. € 8500,– Erste Ausgabe. – „… wäre mit Hochachtung aufgenommen worden, wenn es hundert Jahre später erschienen wäre … einer der fähigsten Geister … die sich jemals auf unserem Gebiet betätigt haben …“ (Schumpeter; Geschichte 372). „… kenntnisreiche und reizvoll vorgetragene Analysen, die sich stets in einem ganzen Meer von historischen Beispielen und Argumenten finden, münden letzten Endes in die Feststellung, daß ein Abbröckeln des Geldwertes, das heißt also eine Inflation, um so eher dort eintreten wird, wo der Wert des Geldes nichts mit dessen Gold- oder Silbergehalt zu tun hat, sondern eine Frage des Gesetzes ist; wo es also ausschließlich vom Willen des Herrschers abhängt, Geld zu emittieren oder Münzen zu prägen …“ (Francesco Cossiga). – Siehe Abbildung.
Färber, Heinrich. Das ergokratische Manifest. Wien, Verlag Oswald Möbius, (1930). (4) 181 (1) S., (2) S. Anz., Kt., Rckn. m. kl. Fehlst., kl. NStaT. € 600,– Mocnik 19. – Erste Ausgabe.
First First …
… Weltkulturerbe … Raiffeisen, F(riedrich) W(ilhelm). Die Darlehnskassen-Vereine als Mittel zur Abhilfe der Noth der ländlichen Bevölkerung, sowie auch der städtischen Handwerker und Arbeiter. Praktische Anleitung zur Bildung solcher Vereine, gestützt auf sechzehnjährige Erfahrung, als Gründer derselben. Neuwied, Druck und Verlag der Strüder’schen Buchhandlung, 1866. (8) 227 S., Ln., kl. Lagersp., etw. stockfl., WaV. € 13 500,– Erste Ausgabe. – Das Vorwort datiert „Heddesdorf, im März 1866“. – Mit handschriftlicher Widmung „Meinem lieben Freund Düber zu Sayner Hütte zum freundlichen Andenken. F. W. Raiffeisen 2/8 67“. – Siehe Abbildung.
Keynes, John Maynard. The General Theory of Employment, Interest and Money. London, Macmillan, 1936. 2 Bl., XII 403 S., Ln., OU. etw. beschädigt, NaV., tls. Anm. u. Anstr. € 6500,– Braeuer 213. Carter, Muir 423. – Erste Ausgabe. – „… the increment of aggregate investment multiplied by the marginal propensity to consume …“ (123). – Siehe Abbildung.
Keynes, John Maynard. The General Theory of Employment, Interest and Money. London, Macmillan, 1936. 2 Bl., XII 403 S., Ln., OU. Gb.sp. € 2500,– Braeuer 213. Carter, Muir 423. – „First edition February 1936“ – „… the product of the increment of aggregate investment and the multiplier as determined by the marginal propensity to consume …“ (123). – Exlibris Alan A. Moncrieff. – Siehe Abbildung.
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Antiquariat Dr. Paul Kainbacher
Stand 51
Eichwaldgasse 1 · 2500 Baden bei Wien, Österreich Telefon +43 699 110 192 21 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-kainbacher.at Reisen · Expeditionen · Völkerkunde · Naturwissenschaften
Albertinus, Aegidius (Ioan. Rodriguez Giron, Nicolaus Trigant und Jacobus de Torres). Historische Relation / Was sich inn etlichen Jaren hero / im Königreich Iapon, so wol im geistl. als auch weltlichem Wesen / namhafftes begeben und zugetragen. Zum andern / von dem Standt und Gelegenheit der gantzen OstIndien / wie auch die Vestungen zu Mozambic, Goa und Malaca von den Holländern belägert / und was sie deren orten ausgericht. Drittens / kurtze Beschreibung deß Landes Guinea und Serra Lioa in Africa ligendt: Was mit Bekehrung eines heydnischen Königs / und einer Vestung / so die Holländer inn Guinea zu erbawen sich understanden / verlossen und fürüber gegangen: Wie sie auch letzlich davon abgetriben worden. München, Nicolaus Henricus 1609. Kl.-4to. Titel in Rot und Schwarz gedruckt, 3 Bl., 360 S. Neuer Halblederband im Stil der Zeit, ein sehr gutes Exemplar. Kl. Wurmloch die ersten 10 Bl. betreffend, sauberes Exemplar. € 22 000,– Dieses Werk enthält 3 frühe Berichte zu Japan, Ostindien und Westafrika: 1) Giron, Ioan. Rodriguez. Erster Theil. Welcher Drey underschidliche Sendtschreiben auß Iapon von Annis, 1603, 1604, 1605, 1606. So durch den Ehrwürdigen Herrn Franciscum Pasium der Societet Iesu, der Orten Prouincialn, Aquaviuam, Generalem besagter Societet, geschriben und gesendt worden / begreiffet. S. 1–253. 2) Trigant, Nicolaus. Ander Theyl / Darin die gantze Gelegenheit der Ost Indien / und was gestalt die Hollender die Vestungen zu Mozambic, Goa und Malaca belegert / und aller orten außgericht. S. 254–317. 3) Torres, Iacobus de. Dritter Theyl / Darin gehandelt wird von der Beschreibung deß Landts Guinea unnd Serralioa, so ein Königreich in Affrica, nicht weit von Mina und Malagueta gelegen. Item was sich mit bekehrung eines Heydnischen Königs / unnd einer Vestung / so die Niederländische General Staden in Guinea erbawt / zugetragen und wie sie letztlich darvon vnnd auß dem Land vertriben worden. S. 318–360. Zu Trigant: Nicolas Trigault (1577–1628), Jesuit aus Wallonien, war Missionar in China und bereiste zuvor und danach sowohl Ostindien als auch die Festungen Mocambique, Goa und Malaca. Zu Torres: Kainbacher 13. – Sehr seltene Beschreibung von Guinea und Sierra Leona.
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Amati, S. Relation und gründtlicher Bericht von deß Königreichs Voxu im Japonischen Keyserthumb Gottseliger Bekehrung, und dessentwegen außgefertigter Ambasciada … Anno 1615. Durch R. P. F. Ludovicum Sotelum (!) und den beygeordeneten Rocuyemon Faxecura (d. i. Hasekura Tsunenaga) … An jetzo aber zu Teutsch durch R. P. F. Thobiam Hendschelium. Ingolstadt, Elisabeth Angermaier 1617. 4to Mit breiter gest. Titelbordüre u. blattgr. gest. Porträt. 4 Bll., 292 S. Neuer Halblederband im Stil der Zeit. € 15 000,– Erste deutsche Ausgabe. Das Porträt zeigt Hasekura Tsunenaga in ganzer Figur. Das Werk enthält ab S. 164 das erstmals 1588 erschienene Werk „Indianischer Religionstandt der gantzen newen Welt, beyder Indien gegen Auff- unnd Nidergang der Sonnen“ von Valentin Fricius. – Angebunden: Hendschel, Tobias. Englischen Liebbrinnendten S. Francisci Ordens Relations Continuation … von deß Königreichs Voxu in Japonischem Keyserthumb gottselige Bekehrung, &c. Ingolstadt, E. Angermaier 1617. 1 Bl., 109 S.
Böving, J. G. Curieuse Beschreibung und Nachricht von den Hottentotten … also eingerichtet, daß sie zu einer Erläuterung der Briefe von Herrn Ziegenbalg und Herrn Plütscho … dienen kan. O. O. und Dr. 1712. 4to. 4 Bl., 48 S. Halbpergamentband im Stil der Zeit, Titel mit monogr. Besitzvermerk, leicht fleckig. € 5500,– [Castanheda, Fernando Lopez de]. Warhafftige und volkomene Historia / Von erfindung Calecut und anderer Königreich / Landen und Inseln / in Indien / und dem Indianischen Meer gelegen / So vormals von niemands mehr erkand / Daher biß auff den heutigen Tag allerley Gewürtz / Specerey und andere köstliche Wahr / Fast in die gantze Christenheit gebracht werden. Wie dieselbigen durch des Königes auß Portugal Unterthanen zu Meer ersucht / gefunden und bekriegt worden / etc. Auß französischer Sprach jetzt newlich ins Teutsch gebracht. O. O. und Dr. [Oberursel, Nicolaus Henricus?] anno 1565. 8vo. 14 nn. Bl., 2 w. Bl., 765 S. Fachmännisch restaurierter flexibler Pergamentband der Zeit mit Überstehkanten, unter Verwendung eines Manuskriptblattes des 15. Jhds., neue Schließbänder, alter handschriftlicher Name am Titelblatt, ein sehr gutes Exemplar. € 25 000,– Siehe Abbildung.
Guerreiro, Fernão und Matteo Ricci. Historischer Bericht, was sich in dem grossen, und nun je lenger je mehr bekandten Königreich China, in Verkündigung deß H. Evangelii und Fortpflantzung des catholischen Glaubens, von 1604. und volgenden Jaren, denckwürdigs zugetragen. Augsburg, Chrysostomus Dabertzhofer 1611. 4to. [8], 131, [1 w.] S. Recased in 19th-century half vellum, shell-marbled boards, marbled edges. Some stains on the title page, browned throughout, otherwise in good condition. € 9500,– Helffrich, J. Kurtzer und warhafftiger Bericht, Von der Reiß aus Venedig nach Hierusalem, Von dannen in Aegypten, auf den Berg Sinai, Alcair, Alexandria, und folgends widerumb gen Venedig. (Leipzig, J. Berwaldts Erben) 1582. 4to. Mit 7 gefalteten Holzschnitttafeln (darunter das Leporello) und 28 (26 ganzs.) Textholzschn. 104 (statt 106, ohne die le. 2 Bl.) nn. Bl. Pappband des 19. Jhds. mit goldgepr. Rsch. (etwas stockfleckig, etwas berieben). € 9500,–
(Feyerabend, S.). Reyßbuch deß heyligen Lands. Frankfurt, J. Saur für F. N. Roth, 1609. Fol. Mit Titelholzschnittvign. und Textholzschnitt. 4 Bl., 875 (recte 869) S., 5 Bl. Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit auf Holzdeckeln (Vorderdeckel vertikal gebrochen, fleckig, etwas bestoßen, Schließen fehlen). Titel mit klösterlichem Besitzvermerk, mehrere Bl. mit Resten alter Blattweiser, letztes Bl. fast lose; etwas gebräunt, ordentliches Exemplar. € 6000,– (François, Dominique De S.). Auß America, das ist, auss der Newen Welt; underschidlicher Schreiben Extract, von den Jaren 1616, 1617, 1618, was gestalt acht Patres Societatis [Jesu] und zwo andere Ordenspersonen, von desz Christlichen Glaubens wegen ihr Blut vergossen … Ausz Frantzösischer Sprach in die Teutsche ubergesetzt. Augsburg, Sara Mang 1620. Kl.-4to. 2 Bl., 91 S. Neuer Halblederband im Stil der Zeit, ein gutes Exemplar. € 8000,– Anders als die französische Ausgabe, die insgesamt 24 Briefe aus den asiatischen und amerikanischen Missionsgebieten druckte, veröffentlichte die deutsche Übersetzung jene Schriften, die sich ausschließlich mit Hispanoamerika beschäftigen. Von den 19 abgedruckten Briefen stammen 10 Texte aus Mexiko, 5 aus Peru und 4 aus Paraguay.
Megiser, Hieronymus. Warhafftige / gründliche und außführliche / so wol Historische alß Chorographische Beschreibung der uberauß reichen / mechtigen und weitberhümbten Insul Madagascar, sonsten S. Layrentis genandt /… Auch angehengtem Dictionario und Dialogis der Madagascarischen Sprach … Altenburg, Henning Grossen 1609. Kl.-8vo. 8 Bl., 179 S., 5 Bl. mit 1 Wappenkupfer verso Titel, 8 gefalt. Kupfertafeln (darunter 1 gefalt. Kupfer-Karte) und 1 Druckermarke a. letzten Seite. Neuer Halblederband, Titel mit hinterlegten Ausrissen, gebräunt, ein ordentliches Exemplar. € 13 000,– Knauß (Knauss), Friedrich von. Selbstschreibende Wundermaschinen, auch mehr andere Kunst- und Meisterstücke, als so viele nunmehr aufgelöste Problemen. Wien, Schulz-Gastheim für den Hrsg. 1780. 8vo. 9 Bl., 170 S., 1 Bl. Mit 11 (10 gefalt.) Kupfertafeln. (Druckvermerk). Leider fehlt das PorträtFrontispiz. Späterer Halbleinenband (berieben), meist fleckig. Vor dem Titel ein Blatt mit alten handschriftlichen Eintragungen beigebunden, ordentliches Exemplar. € 5500,– Poggendorff I, 1279. Feldhaus S. 54. – Erste Ausgabe. – Knauß (1724–1789) arbeitete u. a. bei Karl von Lothringen als Hofmathematicus bevor er im physikalischen und mathematischen Hofkabinett Wiens eine Stellung als Inspektor erhielt. Er entwickelte vier automatische Schreibapparate, darunter seine wohl herausragendste Leistung, die „allesschreibende Wundermaschine“, die mit Hilfe von Feder, Hebel und Abtastinstrumenten die Schreibführung der menschlichen Hand imitiert. Ebenso erwähnenswert ist eine für den Kaiser entwickelte Kopiermaschine, die in einen Schreibtisch integriert, mehrere Entwürfe von Schriftstücken gleichzeitig anfertigen kann (vgl. NDB XII, 162–63).
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Antiquariat Sabine Keune
Stand 33
Kupferstraße 15 · 52070 Aachen. Telefon +49 (0)241 900 72 747 · Fax +49 (0)241 900 72 757 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-keune.eu Kinderbücher · Miniaturbücher
Aus Wien – Kunst für Kinder Blonder, Leo. Himmlische Mär. Mit farblithogr. Titelill., 7 ganzs. farbigen Lithographien und 7 ganzs. s/w. Lithographien von Wenzel Oswald. Wien. Christoph Reisser’s Söhne (1914). 35 × 25,5 cm. 15 nn. Bl. Ill. OPp. € 2900,– Erste Ausgabe. Ein seltenes und besonders schönes Bilderbuch des Wiener Secessionsstils. Der Text in EhmckeAntiqua. Der 1883 in Böhmen geborene Maler, Graphiker und Illustrator Wenzel Oswald, ein Mitglied der Wiener Werkstätte, war Schüler von Löffler, Larisch, Kenner und Powolny und Assistent an der Klasse für Architektur Josef Hoffmann. Heller. Bunte Welt 225. Ries 763.1. Ramsamperl und Klicketick 136. Slg. Kling 20. Kl. Papierschäden an Vorsätzen u. erstem Bl. restauriert. Einband mit l. Abrieben.
Familien-Scenen im Zimmer sammt Küche und Stall. Ein Spiel für die Jugend zur Unterhaltung und zur Bildung des guten Geschmackes. Mit 56 (statt 57) altkolorierten gestochenen Figuren in O-Marmorpapierumschlag und von V. R. Grüner gestochenes, altkoloriertes, aufklappbares und auf Karton montiertes Spielbrett. Wien. H. F. Müller, Kunsthändler auf dem Kohlmarkt Nr. 1150. (1824). 26,5 × 20 cm. 3 nn. Bl. O-Marmorpapier-Umschlag in O-Marmorpapierschuber mit Deckelschild. € 11 800,– Sehr selten. Mit Verzeichnis der Figuren, in drei Bereiche geordnet, fünf anleitenden Musterbildern, jeweils in deutscher und französischer Sprache, sowie einer Erklärung, wie man das Vergnügen haben wird, „die leere Tafel in ein wohl-eingerichtetes und mit Figuren belebtes Gebäude umgewandelt zu sehen“ (Erklärung). „Der bedeutendste Kunsthändler auf diesem Gebiet war Heinrich Friedrich Müller (1779–1848), der seit 1811 den früheren Laden Löschenkohls auf dem Kohlmarkt innehatte. Seine Bilder- und Kinderbücher gehören zu den schönsten und vorbildlichsten der Zeit“ (H. Kaut in Das Kind und seine Welt. Historisches
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Museum der Stadt Wien S. 15). Krahé/Laub S. 14. Krahé. Imprimatur 9, 1980, S. 198–206. Es fehlt nur die im Verzeichnis der Gegenstände für den Stall angegebene Stall-Laterne. Sehr gut erhalten. – Siehe Abbildung.
Das Landhaus mit englischem Park. Mit 52 (statt 58) altkolorierten gestochenen Figuren, 9 nicht nummerierten Figuren und 2 aufklappbaren, auf Karton montierten Spielbrettern mit nummerierten Einsteckschlitzen. Wien. Kunsthandlung des H. F. Müller am Kohlmarkt No. 1149. (1835). 36 × 44,5 cm. O-Marmorpapier-Umschlag und marmorierter Schuber mit gest. Deckelschild. € 6800,– Sehr selten. Bezauberndes Steckspiel mit teilweise sehr filigranen Teilen. Mit Portikus, Schloss, Gewächshäusern, Tempel, Obelisk, Schaukeln, Springbrunnen, Teichen, Menagerie, Baumgruppen, Equipagen, Blumen, Spaziergängern und vielem mehr. Die legendäre Kunsthandlung H. F. Müller brachte früh besonders schöne bewegliche Bilderbücher heraus. Allgemeine Zeitung München 1835, T. 10–12, S. 1890–91. Kayser. BücherLexicon Bd. 7, Tl. 2, S. 5. Von 58 auf den Spielbrettern angezeigten Figuren sind 52 vorhanden, einigen der nicht nummerierten Bäume fehlt der Standfuß, bei einer Figurengruppe ein Kopf und ein Arm.
Laske, O(skar). Die Arche Noah. Mit 12 ganzs. Farblithographien von Oskar Laske. Wien. Anton Schroll (1925). 24,2 × 35,5 cm. 6 nn. Pp.-Bl. in Leporellofaltung. € 3400,– Erste Ausgabe. Herausragendes Bilderbuch mit Farblithographien des Architekten, Malers, Graphikers und Buchkünstlers Oskar Laske (Czernowitz 1874–1951 Wien). „Das Leporello zeigt auf der Vorderseite den Zug der Tiere in die Arche, auf der Hinterseite den Zug aus der Arche. Der Verzicht auf Bildtext wird durch die Vielfalt der Erscheinungen wettgemacht. Das Auge kann den Tierpaaren, die von allen Seiten auf die Arche
hinströmen, wie in einem filmischen Ablauf folgen“ (F. C. Heller in Bilderwelt S. 358). Der Text des Umschlags liegt in Kopie bei. Heller 912 und Abb. 65. Bilderwelt 554. Cotsen 6230. Ramsamperl und Klicketick 90. Jugendschatz 85 u. 2 farbige Abb. Schönes Exemplar.
York) gründete 1915 in Wien eine kunstgewerbliche Privatlehranstalt, im Mai 1939 emigrierte sie in die USA und war ab 1939/40 für das Educational Department der American Crayon Company tätig. Vordere Umschlagdecke etwas braunfleckig.
Lesznai, Anna (d. i. Amalia [Mali] Moskovitz). Die Reise des kleinen Schmetterlings durch Leszna und nach den benachbarten Feenreichen. Ich schenke dieses Märchen meiner kleinen Nichte Oma. Mit 6 ganzs. Farblithographien, 2 halbseitigen Farblithographien und farblithogr. Vignette von Anna Lesznai. Wien. Brüder Rosenbaum (1912). 36,4 × 25,7 cm. 16 nn. Bl. Farbig ill. OHlwd. € 3800,–
Zweybrück-Schule – (Schmeil, Lotte). Mädchen und Engel. 4 Bl. Aquarell und Deckfarben. (Um 1920). Darstellungsmaße 23 × 17 cm; 19 × 20 cm; 24 × 18 cm; 20,5 × 20,5 cm. € 880,–
Erste Ausgabe. Äußerst seltenes Bilderbuch der ungarischen Malerin und Schriftstellerin Amalia Moskovitz (1885–1966), die auf dem Landgut Lesznai aufwuchs und in Budapest, Paris und Wien studierte. Wohl in sehr kleiner Auflage erschienen. 1939 emigrierte sie gemeinsam mit ihrem dritten Mann, dem Maler und Illustrator Tibor Gergely in die USA und gründete dort eine eigene Kunstschule. „Die großflächigen, farbenfrohen Bilder Anna Lesznais vereinen bewußte Naivität der Darstellung mit ungewöhnlicher Perspektive und dekorativen Elementen, die die Herkunft aus der Volkskunst erkennen lassen. Die Künstlerin gelangt damit zu ‚eigenständigen Bildlösungen, die zum Besten der Bilderbuchkunst des 20. Jahrhunderts gehören‘ (Ries)“ (Heller S. 197). S. Vollmer III, 218. Heller 145 und Abb. 64. Ries 680.1. Vgl. Cotsen 6424 (ungarische EA 1912). Jugendschatz und Wunderscherlein 68. Vereinzelt gering fingerfleckig. Schönes Exemplar.
Zweybrück – Redslob, Edwin. Der Spielzeugschrank. Mit ganzs. Farblithographien und farblithogr. Textill. von Emmy Zweybrück. Leipzig- Berlin. Otto Beyer (1934). 24 × 24 cm. 14 nn. Doppelbl. Blockbuchbindung. Farbig ill. OHlwd. € 580,–
Vermutlich Vorlagen für eine Publikation. Verso jeweils mit dem Stempel: >Schule Emmy Zweybrück Wien, VIII.< Zu der Schule Emmy Zweybrück s. Heller. Bunte Welt S. 377.
Seidmann-Freud, Tom. Das Zauberboot. Ein Bilderbuch zum Drehen, Bewegen und Verwandeln. (Das neue Wunderhaus). Mit farbigen Ill., davon 4 beweglichen, sowie mit ausgestanzter Schablone und farbigem Blättchen in Einstecklasche. Berlin. Herbert Stuffer 1930. 7.–11. Tsd. 24 × 20 cm. 6 nn. Bl. Farbig ill. OHlwd. € 1800,– In der Tat ein neues Wunderhaus. Ungewöhnliches Spielbilderbuch der Nichte Sigmund Freuds. Komplett mit beiliegender Schablone und Farbblättchen. Nachdem sich der junge und innovative Verleger Herbert Stuffer mit der Künstlerin Tom Seidmann-Freud 1927 erstmals im Romanischen Café in Berlin getroffen hatte, folgte eine anregende und erfolgreiche Zusammenarbeit, „Das Zauberboot“ erschien nach dem „Wunderhaus“, es sprüht wieder vor Ideen und das Lesen darin, und Spielen damit, ist die reinste Freude, auch für Erwachsene. Murken. Seidmann-Freud 9. Vgl. Bilderwelt 660. Murken. Stuffer 9. Vgl. Lex. KJL. III, 374. – Siehe Abbildung.
Erste Ausgabe. Mit hervorragenden Illustrationen von Emmy Zweybrück, die selbst auch Spielzeug sammelte. „Die bunten Darstellungen auf schwarzem Grund, in denen die von Emmy Zweybrück bevorzugten Farben Rosa, Zinnober und Hellblau leuchten, sorgfältig auf elfenbein-farbenem kräftigem Papier gedruckt … all das verleiht diesem Bilderbuch seinen unverwechselbaren Reiz“ (F. C. Heller S. 336). Heller 1254. Bilderwelt 693. Cotsen 9192. Gering bestoßen.
Zweybrück-Schule – Schmeil, Lotte. Children and Animals. Mit 11 farblithographierten Tafeln und Farblithographien im Text von Lotte Schmeil. School of Emmy Zweybrück. Racine. Whitman (1935). 23,5 × 32,7 cm. 10 nn. Bl. Farblithogr. ill. OU. € 380,– Bezaubernde Kinder- und Tierdarstellungen im Stil des Art Deco. Schablonenkolorit. Lotte Schmeil war auch an der Herstellung des Holzspielzeugs beteiligt, das in der Schule von Emmy Zweybrück-Prochaska entworfen wurde. Die Graphikerin, Kunstgewerblerin und Pädagogin E. Zweybrück (Wien 1890–1956 New
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Antiquariat Peter Kiefer
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Steubenstraße 36 · 75172 Pforzheim Telefon +49 (0)7231 923 20 E-Mail: [email protected] · Internet: www.kiefer.de Alte Drucke · Handschriften und Theologie · Genealogie · Heraldik · Politik · Sozialismus · Wirtschaft
Stammbuch des Melchior Lucas aus Breslau. 563 S. mit 367 Eintragungen aus Breslau, mit 16 heraldischen Aquarellen, 11 eingeklebten gest. Wappen, 5 teils emblematischen Aquarellen, 5 Tuschzeichnungen u. einigen Kalligraphien, 1635 bis ca. 1650. Qu.8°. Lädierter Lederband d. Zt. mit goldgepr. Deckelmedaillons, Monogramm u. Datum 1635. (Goldprägung teils verblasst, Rücken beschädigt). € 18 500,– Bedeutendes Breslauer Stammbuch mit zahlreichen Eintragungen aus Adel, Militär, Kirche etc. U. a. von Heinrich Wenzel Herzog v. Münsterberg, Georg Rudolf Herzog v. Liegnitz, Karl Friedrich Herzog v. Münsterberg, Christoph Freiherr v. Schellendorff, Heinrich Fürst von Bibran, Georg Ludwig von Starhemberg,
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Albrecht Friedrich v. Knobelsdorf, Otto v. Nostitz, Johann Balthasar Liesch v. Hornau (Turmprobst u. Weihbischof von Breslau), Franz v. Magnis Graf v. Straßnitz (Generalfeldmarschall), Siegfried v. Promnitz, Niklaß Herr von Burkhauß (Burghauß), Oktavian Seger von Segenberg, Balthasar v. Seidlitz, Bernhardt v. Pritwitz etc. Die emblematischen Kupfer wohl aus verschied. Folgen, teils mit studentischen Motiven u. meist mit zweisprach. lateinisch-deutschem Spruch unter der Darstellung, von M. Casp. Brülerius, I. P. Crusius, I.a Bruck(-Angermundt), Angelus P., F. Carolus, Strasburg, Zuberus. Gegen Ende des Stammbuchs 4 Kupfer mit den 7 Todsünden von Jacob van der Heyden (wohl Straßburg um 1610, Hollstein XIII, 81. Nagler VI, 529, 6). – Gelockert, etwas gebräunt u. teils fleckig, teils geringe Randläsuren.
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Antiquariat Klittich-Pfankuch GmbH & Co.
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Theaterwall 17 ∙ 38100 Braunschweig Telefon +49 (0)531 24 28 80 ∙ Fax +49 (0)531 135 05 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.klittich-pfankuch.de Landeskunde ∙ Geschichte ∙ Militaria ∙ Dekorative Graphik ∙ Schachbücher
Alte Drucke – Matthiolus, Peter A. Kreutterbuch … Jetzt wiederumb mit vielen schönen und newen Figuren … zum dritten mal … gemehret … durch Joachim Camerarius … Sampt dreyen wolgeordneten nützlichen Registern … Frankfurt/M., (Nic. Hoffman für Jac. Fischer), 1611. Folio. Mit reich verziertem altkolorierten Titelblatt und über 1000 altkolorierten Pflanzenholzschnitten und 7 Holzschnitten von Destillieröfen. Am Ende die ebenfalls altkolorierte Druckermarke. 10 unn. Bll., 460 num. Bll., 27 unn. Bll. „Zum Leser“ und Register. Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit über Holzdeckeln. € 15 800,– Nissen 1311; Pritzel 5990. Frühe deutsche Ausgabe des berühmten Pflanzenwerks, im prachtvollen und leuchtenden Originalkolorit. Innen gebräunt, teilweise etwas fleckig und randig, besonders am Anfang und Ende.
– Rehtmeier, Philipp Julius. Braunschweig-Lüneburgische Chronica, Oder: Historische Beschreibung Der Durchlauchtigsten Herzogen zu Braunschweig und Lüneburg, … zusammen getragen und beschrieben durch … Henricum Bünting, und Johannem Letzner … biß auf die jetzige Zeiten continuiret … 3 Bände in einem gebunden. Braunschweig, Detleffsen, 1722. Folio. Mit 1 gestochenen Frontispiz, vielen kleinen Abbildungen, Kopfstücken und Vignetten im Text, 65 blattgroßen Kupfertafeln und 1 Holzschnitttafel. Lederband mit Blindprägung auf den Deckeln und zwei (neuen) Schließen. € 980,– Vgl. Graesse I, 572; Loewe 501; Beste, S. 371–372. Seltene Ausgabe einer der umfangreichsten und wichtigsten Chroniken der Stadt Braunschweig. Diese Ausgabe wurde von Rehtmeier neu zusammengestellt und wesentlich erweitert. Innen etwas gebräunt und fleckig, teilweise stärker.
– Haebler, Konrad (Hrsg. von H. Wendland). Alte Typographie und Buchkunst. Originalblätter aus Büchern des 15. und 16. Jhrdts. Kassette XLV. Montiertes Titelblatt und 50 Originalblätter aus Inkunabeln und Alten Drucken des 16. Jahrhunderts. Beinwil am See, 1990 bzw. Antwerpen, Augsburg, Basel, Köln, Lyon, Mainz, Nürnberg, Paris, Straßburg, Venedig, 1473–1535. Leinenkassette mit montiertem Deckelschild und Begleitbuch. € 3800,–
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Geschichte – Friedrich der Große – Seidel, Paul. Friedrich der Große und die bildende Kunst. 2 Bände. Berlin und Leipzig, Giesecke & Devrient, 1912. Folio. Mit einer Radierung nach Antoine Pesne, 30 Radierungen (in separater Mappe) und 132 Textillustrationen von Peter Halm. 3 Bll. weiß, 1 Widmungsblatt, 7 Bll., 238 S., 5 Bll. Anlage, 3 Bll. weiß. Originale hellblaue Maroquinbände mit reicher Vergoldung von Otto Dorfner, Weimar. Dreikantgoldschnitt. Im Schuber. € 1250,– Eines von 20 Exemplaren der Fürstenausgabe, der die 30 Radierungen auf Japanpapier gedruckt, noch einmal lose in besonderer Mappe beigegeben sind. Einband in blauem Leder. Die Gesamtauflage betrug 300 Exemplare. Durch Sonnenlicht verblasste Rücken, mit kleinen Bestossungen der Einbände an Ecken und Kanten.
– Victoria Luise, Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg, Prinzessin von Preußen. Aufstellung ihrer eigenen Bibliothek in Berlin in zwei kleinen roten Leinenkistchen, die sich in einen Fach- und Alphabetischen Katalog gliedern. Der Inhalt besteht aus 650 handschriftlichen und 150 unbeschrifteten Karteikarten. € 3200,– Dazu als Authentizitätsbeweis das Buch mit der Nr. II, 184: Grüner Maroquineinband, aus der Bibliothek von Victoria Luise Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg, Prinzessin von Preußen. Größe 125 × 185 mm. Mit reicher Linienvergoldung auf Deckel und Rücken, Rückenschild, Steh- und Innenkantenvergoldung. Dreikantgoldschnitt. Auf dem Vorderdeckel mit dem Monogramm „V L“ und Krone. Ein persönliches Geschenk aus der Familie Stuart Wortley mit einer entsprechenden ausführlichen Widmung auf dem Vorsatzblatt, datiert „Weihnachten 1907“. Besonders beziehungsreich, weil 1908 die sogenannte „DailyTelegraph-Affaire“ folgte, der vertrauliche Gespräche von Kaiser Wilhelm im Jahre 1907 mit General Stuart Wortley vorangingen. Exlibris der Herzogin im Innendeckel und das „Bibliotheksetikett Nr. II 184“ im hinterem Innendeckel. –Buchinhalt: A. Conan Doyle. The white company. 28. ed. With illustrations. London, Smith & Elder, 1907. Die Ausgabe ist im Ganzen etwas nachgedunkelt und wirkt leicht bräunlich.
Braunschweig – Ernst Carl Daniel von Braunschweig (Hrsg.). Vorgeschichte und Genealogie des Altadeligen Geschlechtes derer von Braunschweig. Pillau, 1899. 4°. Mit einer farbigen Wappendarstellung als Frontispiz, 2 kleineren Wappen im Text und
faksimilierte Unterschriften. 49 Seiten. Originaler roter Leinenband mit goldgeprägtem Wappen auf dem Vorderdeckel. € 280,– Interessante und durch weitere private genealogische Aufzeichnungen ergänzte Ausgabe. Eingeklebter Widmungszettel von 1905 auf Frontispiz.
– Wilhelm Raabe (1831–1910). Postkarte. Braunschweig 14. Juli 1906. (Am 8. Sept. dieses Jahres wurde er 75). Antwort auf ein Geschenk vom Verleger Julius Zwissler aus Wolfenbüttel. € 225,–
dem Einband handelt es sich um eine Arbeit aus der Werkstatt des Braunschweiger Hofbuchbinders Johann Jacob Selencka [Buchbinderetikett fehlt]. Innen leicht gebräunt und fleckig. Einband fleckig. Buchrücken oben etwas defekt.
– – Schröder, H. und W. Assmann (Hrsg.). Die Stadt Braunschweig. Ein historisch-topographisches Handbuch für Einheimische und Fremde. Zwei Teile in einem Band. Braunschweig, Vieweg, 1841. 8°. Mit einem gefalteten Plan von Braunschweig. XIV, 1 Bl., 252, 230 S., 1 Bl. Anlage. Originaler brauner Lederband mit Außen- und Innenkantenvergoldung und reicher Vergoldung auf den Deckeln und Rücken. Auf dem Vorderdeckel der Braunschweiger Löwe in einem bekrönten silberfarbenen Wappenschild, auf dem Rückdeckel das Löwendenkmal. Dreikantgoldschnitt. € 385,– Vergl. dazu Loewe 3019. Auf dem ersten Vorsatzblatt mit persönlichem Namenszug von Paul Zimmermann. Bei dem Einband handelt es sich um eine Arbeit des Braunschweiger Hofbuchbinders Johann Jacob Selencka [Buchbindersignet fehlt]. Innen leicht gebräunt, fleckig, teilweise stärker. Der Einband ist etwas bestoßen, der Rücken ist durch Sonneneinstrahlung verblichen.
– Einband des Hofbuchbinders Johann Jacob Selencka. Prächtiger Einband aus grau-braunem Maroquinleder mit reichem und tiefem Goldeindruck durch Einzelstempel in den Eckfeldern und dem großen Mittelstück. Hier zeigt sich die Harmonie der Vergoldungstechnik des Meisters. Der Buchrücken in einem hellbraunen Leder mit zarter Vergoldung. Auf der Innenseite des Vorderdeckels das von goldenem Rankenwerk umgebene gekrönte Exlibris des „Herzogs Wilhelm zu Braunschweig“ auf tiefblauen Grund. Auf der Innenseite des Rückdeckels das Buchbinderetikett „Gebunden bei J. J. Selencka in Braunschweig“. Dreikantgoldschnitt mit Steh- und Innenkantenvergoldung. € 780,– Inhalt: Klavierauszüge und Notenstücke aus den Jahren um 1850, u. a. mit dem Fackeltanz anläßlich der Vermählung des Prinzen Wilhelm von Preussen. Verschiedene Verlage, Paris, Wien, Berlin. Quer 4°. Einband etwas bestoßen. – Siehe Abbildung.
– – Braunschweiger Calender auf das Jahr nach Christi Geburt 1878. Für den Braunschweiger Meridian und Parallel von J. Helms. Braunschweig, Meyer, 1878. 8°. Mit einigen Abbildungen im Kalendarium und im Text. Illustrierter Titel, 29 unn. Bll., 2 Bll. Anzeigen (Kalendarium mit weißen Blättern durchschossen). Originaler brauner Maroquinlederband mit goldverzierten Linien auf beiden Deckeln, auf dem Vorderdeckel ein floral goldgeprägter Blätterkranz um ein „W“ mit Krone verziert. Dreikantgoldschnitt. € 285,– Aus der „Bücherei Residenzschloß Braunschweig“ des Herzog Wilhelm zu Braunschweig und Lüneburg. Bei
Medizin – Günsburg, Friedrich. Studien zur speciellen Pathologie. 2 Bände in einem Band. Leipzig, Brockhaus, 1845–48. 8°. Mit zus. 5 gefalteten lithographierten Tafeln. Neuer brauner Pappband mit goldgeprägtem Rückenschild. € 250,– Die Bände gliedern sich: I. Die Krankheitsprodukte nach ihrer Entwicklung, Zusammensetzung und Lagerung in den Geweben des menschlichen Körpers. XXVIII, 259 S. – II. Die krankhaften Veränderungen der Gewebe des menschlichen Körpers. – Grundriss der pathologischen Entwicklungsgeschichte. XVI, 412 S., 1 Bl. Exlibris im Innendeckel, Nummer auf Titel. Innen papierbedingt gebräunt und fleckig, vereinzelt mit Anstreichungen.
– Huxham, Johann. Opera Physico-Medica. 3 Bände in 1 Band. Curante Georg Christian Reichel. Leipzig, Kraus, 1764, 8°. Mit einer gefalteten Tafel. 7 Bll. (inkl. Titel), 372 S.; Titel, 231 S.; Titel, 168 Seiten, 23 Bll. Index. Pergamentband der Zeit mit erneuerten Rückenschild. € 780,– Vergl. dazu: Garrison-M. 74. Eine Gesamtausgabe seiner Werke. Exlibris im Innendeckel, Stempel auf Titel verso und letztem Blatt. Innen papierbedingt leicht gebräunt und fleckig.
– Velpeau, Alfred Armand Louis Marie. Traité d’anatomie chirurgicale ou Anatomies Régions, concidérée dans ses rapports avec la chirurgie; ouvrage orné de quatorze planches, représentant les principales régions du corps … 2 Bände. Paris, Crevot, 1825–1826. 8°. Mit 14 gefalteten Lithographien. XXXI, 580; XVI, 663 S. Halblederbände mit leichter Vergoldung auf dem Rücken und goldgeprägtem Rückentitel. € 225,–
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Antiquariat Meinhard Knigge
Stand 28
Lübecker Str. 143 ∙ 22087 Hamburg Telefon: + 49 (0)40 250 09 15 E-Mail: [email protected] Naturwissenschaften ∙ Technik ∙ Handwerk ∙ Architektur ∙ Eisenbahn
Auberlen, Ferdinand. Die Juwelier-, Gold- und Silber-Arbeiter-Kunst in allen ihren Verrichtungen nach dem neuesten Zustande. I. (und II.) Theil in 1 Band. Mit 3 (2 gefalt.) lithogr. Tafeln. Ulm, J. Ebner, 1840. 8vo. (18,9 × 11,0 cm). 1: VIII, 160 S. 2: XVI, 312 S. Leinwandband d. Zt. € 1400,– 1: Die Juwelierkunst und Edelsteinkunde. – 2: Die Gold- und Silber-Arbeiterkunst. – Einzige Ausgabe des Werkes des aus Fellbach stammenden in Vaihingen an der Enz tätigen Goldschmiedemeisters Auberlen. – Teil 1 beschreibt die Gegenstände des Juweliers vom Diamanten bis zum Bernstein u. der Koralle. Teil 2 widmet sich der Bearbeitung von Gold u. Silber, gibt Rezepte für Emaillearbeiten, behandelt Tiegel, Kräzmachen u.a.
Barkhausen, [Philipp] Georg [Karl Erhard]. Beobachtungen über den Säuferwahnsinn oder das Delirium tremens. Bremen, J. G. Heyse, 1828. 8vo. (20,6 × 12,2 cm). 4 Bl., 243, (1) S. Pappband d. Zt. € 1000,– „Es ist dies eine treffliche Arbeit, welche von den Fachmännern noch nach Jahrzenten zu den besten Werken über die genannte Krankheit gezählt wurde.“ (Brem. Biogr. 19. Jhdt., S. 23). – Die ersten ca. 120 S. behandeln die Krankheit im Allgemeinen, es folgen 25 Fallstudien.
Bélidor, (Bernard Forest de). Architectura hydraulica. Oder: Die Kunst, Das Gewässer Zu denen verschiedentlichen Nothwendigkeiten des menschlichen Lebens zu leiten … Aus dem Frantzösischen ins Teutsche übersetzet. 2 Teile mit 24 Lieferungen in 4 Bänden. Mit 5 gest. Kopfvignetten u. 219 meist gefalt. gest. Tafeln. Augsburg, J. G. Mertz u. E. Klett, Witwe, 1740–1771. Folio (ca. 32,5 × 21,0 cm). Etwa 1400 S. Halbpergamentbände d. Zt. (2 Rücken neu). € 4800,– Mischauflage des bedeutendsten Werkes zum Wasserbau in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. – Die Lieferungen 1 sowie 3 bis 5 liegen in späteren Ausgaben von 1764 u. 1767 vor, die anderen Teile in den ersten Ausgabe von 1740 bis 1771. – Der Wert des Werkes für die praktisch tätigen Ingenieure u. Architekten im 18. u. frühen 19. Jahrhundert kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, wurde es doch noch 1819 von Navier erneut herausgegeben. – DSB 1, S. 581f. – Roberts/Trent S. 29f. – Weinreb cat. 45, 403 u. cat. 50, 10.
Collinot, E[ugène] et A[dalbert] de Beaumont. Ornements Vénitiens, Hindous, Russes, etc. Recueil de dessins pour l’art et l’industrie. Mit 40 meist
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farbig lithogr. Tafeln von Lemercier & Cie. Paris, Canson, 1883. Gr.-Folio (61,0 × 45,0 cm). 4 Bl. Halblederband d. Zt. € 1800,– Nr. 430 von 500 nummerierten Exemplaren. – Encyclopédie des arts decoratifs de l’Orient, 6. – Der Band versammelt Darstellungen nach alten Vorlagen meist architektonischer Art von denen die große Mehrzahl aus Venedig stammt. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich vom späten Mittelalter bis zum Ausklang der Renaissance. – „The Lemercier establishment in Paris surpassed in quality all other printers of chromolithographed plates for folio publications on decoration and ornament“ (Twyman: History of chromolithography S. 230). – Kat. Vorlagenwerke Berlin 132.
Ferrand, J. Constructions en fer et en bois. Charpentes mixtes en fer, fonte & bois. Charpentres décoratives pour ateliers, magasins, halles … etc. Publié sous le patronage de M. [Jean Charles Adolphe] Alphand. Mit 100 farbig lithogr. Tafeln. Paris, J. Baudry, [1881]. Folio. (34,8 × 26,1 cm). 32 S. Halblederband d. Zt. € 1200,– „Le Charpentier-Serrurier au XIXe siècle“. – Diese Zusammenstellung von größtenteils ausgeführten Bauten aus Frankreich gibt einen hervorragenden Überblick über die Gestaltungsmöglichkeiten von kombinierter Holz- u. Eisenarchitektur im 19. Jahrhundert.
Jachtmann, [Samuel] Heinrich. Anweisung zur Anlegung Holz- Steinkohlen- und Torf-ersparender Feuerungen. Theil 2 (von 2). Erstes, Zweytes u. Drittes Heft in 1 Band. Mit 15 kolor. gefalt. gest. Tafeln. Berlin, Im Verlage des Verfassers, 1794. 8vo. (19,7 × 10,7 cm). 1: XVI, 61 S., 1 l. Bl. 2: 113, (1) S. 3: 91, (1) S. Halblederband d. Zt. € 2500,– Teil 1 war 1786 mit abweichendem Titel erschienen. – Der Kgl. Preuß. Feuer-Bau-Inspektor Jachtmann gilt als ausgewiesener Spezialist für den holzsparenden Ofenbau. Das aufwendig gestaltete Werk dürfte nur in kleiner Auflage erschienen sein. – Engelmann S. 165.
Marperger, Paul Jacob. Nutz- und Lustreicher Plantagen-Tractat, Oder Gründlicher Beweiß, Was die Cultur fremder und auch einheimischer Plantagen an Bäumen, Kräutern und andern Gewächsen unsern Teutschland … vor Nutzen bringen könne … Mit gest. Frontispiz. Dresden, Selbstverlag u. J. Chr. Büttner, 1722. Kl.-4to. (20,6 × 16,4 cm). Titel, 6 Bl., 246 (recte 296) S., 4 Bl. Pergamentband d. Zt. € 4000,–
Marperger erläutert die Notwendigkeit fremde Pflanzen in Deutschland anzubauen, die Einrichtung von Commerzkollegien zur Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung, praktische Fragen des Ackerbaues, Bauernregeln u. Literatur der Landwirtschaft u. Ökonomie. – Er war „lange als bloßer ‚Vielschreiber‘ (Roscher) eingeschätzt, hat … aufgrund der Modernität vieler seiner Vorschläge zur Wirtschafts- und Gesellschaftsreform in neuerer Zeit wieder an Ansehen gewonnen.“ (NDB 16, S. 234f.). – Vorgebunden: Der sorgfältige Hauß- Wirthschaffts-Verwalter … Nebst wohl approbirten Vieh- Roß-Artzeneyen und dienlichen Hauß-Mitteln versehen. Mit gest. Frontispiz. Leipzig, M. Rohrlach, 1725. Kl.-4to. 3 Bl., 666 S., 15 Bl. – Zweite (?) Ausgabe. – Mit Exlibris des Juristen Justus Henning Böhmer aus Halle. – Ad I: VD18 11552840. – Dünnhaupt S. 2660, 51. – Goldsmiths’-Kress 06099.3. – Ad 2: Weiss 3637.
1862/63 durch die Eleven des II.ten Curses der Ingenieur-Schule am Grosh. Polytechnicum zu Carlsruhe. Mit gefalt. lithogr. Titel u. 64 (3 farbigen, 1 getönten) doppelblattgr. lithogr. Tafeln. Karlsruhe, J. Veith, 1862–1863. Folio (43,5 × 30,3 cm). 2 gefalt. Bl. Text. Halblederband d. Zt. € 2500,– Das bedeutendste Bauwerk dieser Bahnstrecke ist die Brücke bei Neckarelz. Diese sich in einem großen Bogen über den Neckar ziehende Gitternetzbrücke wurde von dem badischen Oberbaurat Franz Keller entworfen u. von der Maschinenfabrik Esslingen unter Leitung von Moritz Schröter vom Frühjahr 1860 bis in den Oktober 1862 gebaut. – Weech I, S. 453ff.
Mayer, Franz Joseph. Schriften über Pädagogik und Didaktik verfertigt von Franz Joseph Maÿer Schulinspektor in Rothweil im Jahr pro 1808.; und von mir Martin Sprich zu Entenschwand wiederum nun abgeschrieben im Jahr 1819. Deutsche Handschrift mit Tinte auf Bütten. Klein-4to. (20,8 × 17,0 cm). Titel, 156 nummerierte Blatt, 3 nicht nummerierte bzw. beschädigte, nicht mehr leserliche Blatt, davon die letzten 3 Seiten mit wiederum lesbarem Register. Einband d. Zt. mit Holzdeckeln. € 1500,– Die „Schriften“ enthalten 494 Paragraphen, eine stringente Gliederung ist jedoch nur schwer zu erkennen, einige Strukturen lassen sich aber doch entnehmen. Nach der Einleitung folgt ein erster Teil „Begriff der Erziehung“ mit den Untertiteln „Kenntniß des Zöglings“ u. „Kenntniß von den Bedingungen unter welchen der Zögling da ist“. Ein zweiter Teil behandelt die „Eigentliche Erziehungslehre“ mit den Unterteilen „Bürgerliche“ sowie „Intellektuelle Erziehung“. Anschließend über Glaubens- und Sittenlehre sowie Belohnen und Bestrafen. – Die Didaktik befasst sich u.a. mit der „Allgemeinen“ u. „Besonderen Unterrichtslehre“. – Der aus Rottweil gebürtige F. J. Mayer wurde 1795 zum Priester geweiht u. widmete sich während seiner Zeit als Vikar auch der Kirchenmusik. 1799 wurde er am Rottweiler Lyzeum Professor für Naturgeschichte u. Musik. „Sein exzentrisches Ergreifen der Gegenstände hatte auch zur Folge, daß er vieles anfieng, aber wenig vollendete. Unter seinen zahlreichen Papieren finden sich treffliche Bruchstücke vor, aber mehr Skelette, als eigentliche Ausarbeitungen … nur seine Vorlesungen über Pädagogik machen eine rühmliche Ausnahme, die er seit 1810 jedes Jahr durch wichtige Zusätze, Abänderungen und d.g. zu einem hohen Grad der Vollendung brachte.“ (Fridolin Huber: Biographie des seligen Franz Joseph Mayer. Rottweil, Herder 1822 S. 37f.).
Sammlung der wichtigeren Bauobjecte der Gr: bad: Odenwaldbahn zwischen Heidelberg und Mosbach enthaltend 64 Blätter Zeichnungen und 2 Blätter Text. Nach den Materialien Grosh. Oberdirection des Wasser- und Strassenbaues geordnet, zusammengestellt & gezeichnet im Studienjahr
Schickhart (Schickhardt), Heinrich. Beschreibung Einer Raiß / Welche … Herr Friderich Hertzog zu Württemberg … Im Jahr / 1599. selbs Neundt / auß dem Lande zu Württemberg in Italiam gethan … Nun aber … nachgetruckt / sampt beygefügter Geographischer LandTafeln … Mit gefalt. gest. Karte, ganzseit. Holzschnitt-Porträt u. ganzseit. Wappenholzschnitt. Tübingen, E. Cellius, 1603. Kl.-4to. (18,8 × 15,5 cm). 106 nummerierte Blatt. Flexibler Pergamentband d. Zt. € 3500,– Eine von zwei Ausgaben aus dem Jahr 1603, hier mit der Karte zum Reiseverlauf. – Eine der frühesten deutschen Beschreibungen einer Reise nach Italien. – „Dieses wenig beachtete Buch verdient im Hinblick auf die Italien-Sicht eines deutschen Architekten um 1600 stärkere Beachtung.“ (Kruft S. 192). – „Direkte Auswirkungen der Italieneindrücke zeigen sich in der Gestaltung des Neuen Baus in Stuttgart und an der Mömpelgarder Martinskriche. Letzte wurde zu einer ‚Inkunabel‘ des prot. Kirchenbaus und fand insbesondere … in Württemberg bis ins 19. Jh. hinein eine Vielzahl von Nachfolgebauten“ (NDB 22, S. 726). – Exlibris u. Stempel der Freiherrn von Schrottenberg. – VD17 1:069019R. – Schudt: Italienreisen S. 52ff. u. S. 416. – Tresoldi I, Nr. 20. – Beiband entfernt, Karte lose. – Siehe Abbildung.
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Antiquariat Knöll
Stand 12
Herderstraße 2 ∙ 21335 Lüneburg Telefon +49 (0)4131 323 90 ∙ Mobil +49 (0)160 486 18 00 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-knoell.de Literatur in seltenen Ausgaben ∙ Widmungsexemplare, signierte Bücher und Autographen
Vorzugsausgabe – Eich, Günter. Abgelegene Gehöfte. Frankfurt a. M., Schauer 1948. Erste Ausgabe. 8°. 110 S., 1 Bl. Mit 4 signierten Orig.-Holzschnitten auf Japan von Karl Rössing. OPp. € 900,– Nr. 18 von 25 hs. nummer. Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Bütten. Von Günter Eich im Impressum eigenhändig signiert. – Deckel stellenweise gering fleckig und an den Ecken gering bestoßen. Gut erhaltenes, sauberes Exemplar. Mit blattfüllender Widmung in Bleistift auf dem freien Vorsatz von Erhard [Göpel], einem Freund des Autors: „’Aller Menschen Leben / noch einmal mit allem Schmerz! / und kein Gott kann Dir geben, / was nicht durchströmte Dein Herz.’ Diese Verse dichtete Günter Eich in Poberow [Kreis Cammin, Pommern], wo mich Deine ersten Briefe erreichten, nach zwei Jahren unendlicher Bemühung ist nun dieses Buch fertig – eines der schönen Exemplare für Dich – Ausdruck des Lebensgefühles [sic] meiner Jahrgänge. Erhard Hannover 16/VIII/48 zum ersten Wiedersehen nach 9 Jahren“. – Zu Erhard Göpel vgl. Marbacher Magazin 15 (1988), S. 17.
Eich, Günter (1907–1972). Porträt-Photographie mit eigenh. Widmung u. U. auf der Bildseite. 12 × 9,9 cm. (München) o. J. (1951). € 480,– „Der Dramaturgie des Süddeutschen Rundfunks herzlichst Günter Eich“. Die Aufnahme des Münchener Ateliers Gaby Arnim zeigt den Dichter en face im karierten Hemd mit offenem Kragen in Geisenhausen 1951. – Auf ein gebrauchtes, teils fleckiges und beschädigtes Blatt Papier montiert, das die handschriftliche Bemerkung trägt: „Aus unserer Foto-Lottermappe. Gruß Hans“. – Das Photo jedoch gut erhalten. – Beiliegend ein gedrucktes Kärtchen mit Umschlag, das Ilse Aichinger nach G. Eichs Tod (20. 12. 1972) im Januar 1973 an Hans-Jochen Schale, Chefdramaturg Hörspiel des Süddeutschen Rundfunks, sandte. Der Text der Karte: „Ich will gar nichts mehr, ich will anfangen zu spielen. Günter Eich am 16. Dezember 1972“. – Siehe Abbildung.
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Widmungsexemplar mit 2 Orig.-Photographien – Hesse, Hermann (1877–1962). Stunden im Garten. Eine Idylle. Wien, Bermann-Fischer 1936. Erste Ausgabe. Quer-8°. 63 S. Farbig illustr. OPp. In Orig.-Pappschuber mit mont. Rücken- und Deckeltitelschild. € 600,– Mileck II, 68. – Mit eigenhändiger Widmung („H. Hesse s. l. G. Boehmer X. 36.“) an den befreundeten Künstler und Buchillustrator Gunter Böhmer (1911– 1986) auf dem vorderen freien Vorsatzblatt sowie mit 2 auf den Innendeckeln montierten Orig.-Photographien (je 11,5 × 8,5 cm), die Hesse bei der Gartenarbeit zeigen. – Lose beiliegend ein kleines, eigenhändiges Widmungsblatt von H. Hesse für „Herrn Boehmer“. Rücken des Schubers etwas verblichen. Schönes Exemplar.
Widmungsexemplar – Kästner, Erich. Fabian. Die Geschichte eines Moralisten. Stuttgart und Berlin, Deutsche Verlags-Anstalt 1931. Erste Ausgabe. 8°. 332 S., 4 Bl. OLn. Mit farbig gestaltetem Orig.Schutzumschlag (Georg Salter). € 1400,– Bode 8. – Holstein (Georg Salter) 67. – Vorderer freier Vorsatz mit blattfüllender, eigenhändiger Widmung mit U. von Erich Kästner an eine (bisher nicht zu ermittelnde) Freundin: „Liebe Karin! Leider konnten wir uns zu ‚Leben in dieser Zeit‘ nur zuwinken. Geht’s Dir gut? Hier kriegst Du meinen ersten Roman. Schreib mal, ob er Dir gefällt. Dein Erich“. – Kästners in der Schlesischen Funkstunde in Breslau 1929 als Hörspiel uraufgeführtes Drama „Leben in dieser Zeit“ wurde ein großer Erfolg und 1931 auf zahlreichen Bühnen aufgeführt, u. a. ab dem 18. Januar in Wien und ab dem 16. Oktober in Leipzig. – Buchblock gering schief gelesen, der Schutzumschlag mit kleineren Randeinrissen (hinterlegt). Schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.
3 Autographen – Kästner, Erich (1899–1974). Till Eulenspiegel. Elf Geschichten frei nacherzählt. Mit zehn farbigen Bildern und vielen Zeichnungen von Walter Trier. Basel u. Mährisch-Ostrau, Atrium 1938. Erste Ausgabe. 4°. 47 S. Mit zahlr. Textillustrationen sowie 10 farbigen Tafeln von W. Trier. Farbig illustr. OPp. (W. Trier). € 1400,– Bode 22. – Hintere Vorsätze mit 3 montierten Autographen (2 eigenhändig, einer maschinenschr.) von Erich Kästner aus den Jahren 1939–1940 sowie ein mont. eigenhändiger Briefumschlag-Ausschnitt. Alle an Walter Liebscher (1907–1984), der als Soldat eingezogen worden war. 23. 1. 1940: „Recht vielen Dank für Ihren Brief. Ich schicke Ihnen hier ein paar Zigaretten u. hoffe, daß Sie von ihnen gesund angetroffen werden. Ihr Erich Kästner“. – Weiter eine auf dem vorderen Vorsatz mont. Rechnung der Buchhandlung Julius Kittl aus Mährisch-Ostrau, bei der Liebscher das vorliegende Buch gekauft hatte und sein gestochenes Exlibris. – Ecken etwas bestoßen, Hinterdeckel gering fleckig, Titel leicht gebräunt, sonst gutes Exemplar. – Liebscher stand mit Kästner seit 1934 in Kontakt und korrespondierte mit ihm auch weiter von Theissen bei Zeitz aus bis in die fünfziger Jahre. Er wurde 1958 verhaftet und saß über 2 Jahre in Bautzen ein, 1960 gelang ihm die Flucht in die BRD, aus Sicherheitsgründen montierte er die Autographen in die Bücher.
2 Autographen – Kästner, Erich (1899–1974). Die Konferenz der Tiere. Nach einer Idee von Jella Lepmann, illustriert von Walter Trier. München, K. Desch 1949. Erste Ausgabe. 4°. 64 S. (hs. pag.). Mit zahlr. Farbillustrationen von W. Trier. Farbig illustr. OPp. (W. Trier). € 900,– Bode 33. – Gleichzeitig mit der Ausgabe im EuropaVerlag (Zürich u. a) erschienen. – Vorsätze mit 2 montierten Autographen (eine eigenhändige Postkarte mit Monogr. und ein maschinenschr. Brief m. U.) von Erich Kästner aus den Jahren 1952 und 1954, jeweils an Walter Liebscher in Theissen bei Zeitz (DDR). Kästner bedankt sich u. a. für Glückwünsche und nennt Neuerscheinungen eigener Werke: „Sollten Sie den einen oder den anderen Band oder gar beide Bände nicht haben, so lassen Sie’s mich wissen. Dann werde ich Sie umgehend mit diesem Lesestoff versorgen“. – Weitere 2 auf dem hint. Vorsatz montierte masch. Briefe an W. Liebscher, einer von Kästners Sekretärin E. Mechnig und einer vom Kurt Desch Verlag zum Erscheinen des vorliegenden Buches. – Vorsatz mit Besitzvermerk von W. Liebscher, der mit Erich Kästner seit den 1930er Jahren korrespondierte. – Einband stellenweise gering berieben und bestoßen. Gut erhaltenes, sauberes Exemplar.
Kritiker eingeht: „(…) Hören Sie nie auf Kritiker! Noch besser: bekümmern Sie sich nie um deren friseurhaftimpotentes Gewäsch! Denken Sie daran, daß einst auch der ‚Werther‘ als Schmutz & Schund deklariert wurde; oder an die grotesken Urteile Voltaires über Shakespeare; und bleiben Sie der armen ‚Pocahontas‘ gut, diese Skylla in Worcestertunke, der man von gutwilliger Seite das Beiwort ‚hinreißend‘ gegeben hat. – (…) fehlt Ihnen sonst eines meiner Bücher? Schreiben Sie & ich schicke es Ihnen (…)“. – Bisher unveröffentlicht.
Schmidt, Arno (1914–1979). Maschinenschr. Brief mit eigenh. Unterschrift. Darmstadt, 05. Juli 1956. Gr.-8°. 1 ½ S. € *2200,– An Dietrich Segebrecht. Inhaltsreicher Brief über seine Arbeit als Schriftsteller, Übersetzer und über englische Literatur: „(…) Wissen Sie nicht, daß meiner Bücher wegen Prozesse laufen – was natürlich wiederum jeden Verleger abschreckt !? Ich halte mich lediglich über Wasser, indem ich ums liebe Brot englische Romane übersetze (etwa für die Rororo’s); Nachtprogramme anfertige; und neckische Zeitungsgeschichtchen zusammenfingre (…) urteilen Sie auch niemals über einen Schriftsteller nach dem, was Sie etwa in Zeitungen von ihm finden: das ist doch alles Abfall; fluchend im Tagelohn hingeschmiert! Für die Bücher muß der Kopf frei bleiben (…). Mit aufrichtigem Dank für Ihre Teilnahme an meiner Arbeit (…) (Damit die Neugier Sie nicht zu sehr plagt: das neue, just entstehende Stück heißt ‚Lilienthal, oder die Astronomen‘.)“. – Erstmals veröffentlicht in: „Und nun auf, zum Postauto!“ Briefe von Arno Schmidt. Hg. Von Susanne Fischer und Bernd Rauschenbach. Bargfeld, Arno-SchmidtStiftung bzw. Berlin, Suhrkamp 2013, S. 68ff.
Widmungsexemplar – Schmidt, Arno. Rosen & Porree. Karlsruhe, Stahlberg 1959. Erste Ausgabe. 8°. 308 S, 2 Bl. Illustr. OLn. Mit farbig illustr. Orig.Schutzumschlag (Imre Reiner). € 1200,– Müther 01.10.29. – Vorderes freies Vorsatzblatt mit fast blattfüllender eigenhändiger Widmung für „Herrn Dietrich Segebrecht zur Erinnerung an einen Werkstattbesuch. Bargfeld, den 15. IX. 60 Arno Schmidt“. – Lediglich leichte Gebrauchsspuren. Gut erhaltenes, sauberes Exemplar. – Siehe Abbildung.
Schmidt, Arno (1914–1979). Maschinenschr. Postkarte mit eigenh. Unterschrift. Darmstadt (Inselstraße 42), 01. Juli 1956. Vorder- und rückseitig voll beschrieben. € *1400,– An den jungen Studenten und späteren Schriftsteller Dietrich Segebrecht aus Lübeck (1934–2003), der Schmidt im Mai angeschrieben hatte (vergleiche Tagebuch von Alice Schmidt vom 14. 05. 1956). Inhaltsreiches Schreiben, in dem Schmidt auf sein Werk und seine
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Eberhard Köstler Autographen & Bücher oHG
Stand 27
Inhaber Dr. Barbara van Benthem und Eberhard Köstler Traubinger Str. 5 · 82327 Tutzing · Telefon +49 (0) 8158 36 58 · Mobil +49 (0)151 5888 2218 E-Mail: [email protected] · Internet: www.autographs.de Autographen, Dokumente und Archive von historischem, künstlerischem und wissenschaftlichem Interesse
Bisher unbekanntes, frühes Albumblatt G. W. F. Hegels in einem Stammbuch aus dessen Studienzeit in Tübingen, mit Bezügen zu Familie und Freundeskreis Hegel, Georg Wilhelm Friedrich, Philosoph (1770–1831). Eigenh. Albumblatt mit Gedicht (6 Zeilen), Widmung und U. „Hegel Stip. aus Stuttg.“ Tübingen, 16. IX. 1789. Qu.-8° (10,5 × 17,5 cm). 1 Seite. Umlaufender Goldschnitt. In: Album amicorum – „Denkmale der Freundschaft.“ Stammbuchkassette des Tübinger Stipendiaten Schwarz aus Kirchheim am Neckar. Tübingen, Ludwigsburg, Stuttgart, Kirchheim u. a. 1789–1802. Mit Tuschfederzeichnung und Bleistiftskizze. 102 lose Blätter mit Stammbucheintragungen und umlaufendem Goldschnitt. Kassette in Buchform mit Kassetteneinschub von unten. Halbleder der Zeit mit Rückenschild, Marmorpapierbezug und Rotschnitt. € 11 500,– „Was ist unser Leben? Ein Hauch der nährenden Lüfte, | Die mit dem Athem uns Dauer u. Seele verleihn […] Und wir Arme prangen mit uns, u. bilden uns hoch ein! | Die ein Athem der Luft nähret u. wieder verweht.“ Hegels Verse im Stammbuch des Tübinger Stipendiaten Schwarz geben mit kleinen Änderungen der Interpunk-
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tion das Gedicht „Der Hauch des Lebens“ von Johann Gottfried Herder (1744–1803) wieder, das erstmals in „Zerstreute Blätter, erste Sammlung“ (Gotha 1785, S. 25) im Kapitel „Blumen, aus der Griechischen Anthologie gesammlet“ erschien. Darunter Hegels eigenh. Widmungszeilen: „Denken Sie hiebei an den, der es sich zur | größten Ehre rechnet, mit Ihnen bekannt worden | zu seyn, u. Ihnen hier s. Hochachtung bezeugen | zu können.“ – Eigenhändige Lebenszeugnisse Hegels aus so früher Zeit sind äußerst selten. Das hier vorliegende Albumblatt ist noch unveröffentlicht und war bislang unbekannt. Das einzige ähnliche Blatt (Stuttgart, 5. VII. 1788) wurde 1984 bei Stargardt (631, 591) versteigert. – Das Albumblatt ist Teil des hochinteressanten Stammbuches eines Tübinger Stipendiaten aus Hegels engstem Umfeld, der gleichzeitig mit ihm, Hölderlin und Schelling das Stift besuchte und wohl auch mit dem familiären Umkreis Hegels vertraut war und welches in eindrucksvoller Dichte eine ganze Geisteslandschaft umgreift. – Eingetragen hat sich u. a. Christoph August Klett, ein Verehrer von Hegels damals gerade einmal 17 Jahre alter Schwester Christiane, ein Freund Schellings und Hegels (vgl. Birkert S. 54 ff.). Darüber hinaus haben sich zahlreiche Kommilitonen sowohl in dem hier vorliegenden Stammbuch des Stipendiaten Schwarz, als auch in dem in der UB Tübingen befindlichen Stammbuch G. W. F. Hegels verewigt, zum Beispiel Ernst Gottlieb Bengel (Freund Hölderlins,
Theologe, 1769–1826), Christian Ludwig Bilfinger (Freund und Stammbuchbeiträger Hölderlins, später Legationsrat, 1770–1850), Eberhard Wilhelm Gottfried Burk (Freund Hölderlins, Pfarrer, 1769–1850), Elias Benjamin Burkhardt (Pfarrer, 1767–1830), Georg August Griesinger (Diplomat und Schriftsteller, Biograph von Haydn und Beethoven, 1769–1845), Bernhard Friedrich Kind (Pfarrer, 1768–1845), Immanuel Klemm (Pfarrer, 1767–1834), Johann Christian Klett (Freund Hölderlins, Mediziner, 1770–1823), Johann Christoph Mutschler (Hofrat, 1772–1847), Christian Ludwig Neuffer (Freund Hölderlins, Theologe und Dichter, 1769–1839), Gottfried Heinrich Neuffer (Pfarrer, 1768–1846), Johann Peter Christoph Roesler (Theologe, 1769–1814), Wilhelm Eberhard Ludwig Seefried (Pfarrer, 1768–1835), Karl Christian Ferdinand Sigel (Theologe, 1768–1826) und Johann Philipp Weigelin (Pfarrer, 1769–1830). – Von Hegels Maulbronner Mitschülern, die mit ihm nach Tübingen geschickt wurden, haben sich eingetragen: Christian Wilhelm Fleischmann (1770–1839), Johann Carl Christoph Helfferich (Pfarrer, 1770–1835), Friedrich Heinrich Wolfgang Mögling (Legationsrat, 1771–1813) sowie Johann Christian Benjamin Rüm(m)elin (Freund Hölderlins, der ihm ein Gedicht ins Stammbuch schrieb, Bürgermeister, 1769–1821). Weitere Namen, meist von Tübinger Stiftlern aus Hegels und Hölderlins Umkreis, sind (das M. steht für Magister, nicht für einen Vornamen): M. Baber, M. [Friedrich Jacob] Beck (Pfarrer, 1772–1847), M. Beurlin, M. C. E. Binder, M. Breitschwerdt (2), M. Bühler, F. Buttersack, M. Buttersack, [David Friedrich] Cleß (Dekan, 1768–1810), M. R. Dann, [Christoph Ludwig] Denk stip. (Pfarrer, 1770– 1812), M. Carl Immanuel Diez (Theologe, 1766–1796), Jacob Friedrich Duttenhofer (Pfarrer, 1768–1823), M. W. Duttenhofer, M. August Heinrich Firnhaber (1767– 1823), Johann Friedrich Konrad Friz stip. (Freund Hölderlins, 1769–1790), M. Gnoth, M. Gönner, M. Friedrich Wilhelm Hanser (Pfarrer, 1760–1803), M. Johann Carl Friedrich Hauff (Mathematiker und Philosoph, 1766–1846), Hildebrand, M. Hofacker, M. [Carl Gottlieb] Hoffmann, M. [Carl Friedrich?] Jaeger, M. Koch, S. Kriegelstein, M. Landenberger, Ludwig Jacob Majer (Pfarrer, 1769–1844), Mittler, Nonnenmacher, M. Riederer, M. J. C. Roller, M. Schlichter, M. Schmid, Johann August Schmid (Pfarrer, 1778–1856), M. Johann Philipp Jacob Schmid (Rektor), Johann Friedrich Schmoller (Pfarrer, 1760–1811), M. Andreas Heinrich Schott (Philosoph und Bibliothekar, 1758–1831), C. F. Schott, M. Straßer, Wider, M. Christian Friedrich Benjamin Vischer (1768–1814), M. [Magnus Friedrich] Zeller (Pfarrer, 1768–1821). Auch die bekannten Tübinger Familien Gmelin, Mohl und Knapp sind vertreten. – Fast alle Eintragungen wurden in Tübingen in den Herbstmonaten 1789 niedergeschrieben. Zum Wintersemester 1788/89 hatte Hegel an der Universität Tübingen das Studium der Evangelischen Theologie und Philosophie aufgenommen und wurde zu dieser Zeit Mitglied im Tübinger Stift. Einige weitere Beiträge stammen überwiegend von Damen aus Kirchheim, Ludwigsburg und Stuttgart. – Bis auf vereinzelte minimale Randschäden sehr schön erhaltenes Dokument aus Hegels früher Studienzeit. Eine Rarität.
Verdis „Don Carlos“ Verdi, Giuseppe, Komponist (1813–1901). Eigenh. Brief mit U. Ohne Ort, 31. X. 1882. Gr.-8°. 1 Seite. Doppelblatt. € 3000,– An seinen Musikverleger Giulio Ricordi (1840–1912) über die italienische Fassung von „Don Carlos“: „[…] Ho ricevuto il second’atto del Don Carlos. Mi ha scritto l’intendente del Teatro di Vienna, e mi dice che darà il Don Carlos nella stagione 1883–1884. A che serve allora lavorarci adesso? Se non si deve dare ora in qualche gran teatro io sospendo il lavoro perché anche è lavoro lungo e mi annoia e mi pesa […]“ – „Don Carlos“ wurde mit italienischem Text von Achille de Lauzières und Angelo Zanardini am 10. Januar 1884 im Teatro alla Scala, Mailand, uraufgeführt.
Klees Aquarelle Klee, Paul, Maler und Grafiker (1879–1940). Eigenh. Brief mit U. Bern, Kistlerweg 6, 21. VII. 1934. 4°. 1 Seite. € 4500,– An den Basler Sammler Richard Doetsch-Benziger (1877–1958): „Sehr geehrter Herr Doetsch-Benziger! Ich danke Ihnen sehr für Ihre freundlichen Zeilen und bestätige Ihnen den Empfang der inliegenden fünfhundert Schweizerfranken. Wie schade dass Sie noch nicht Gelegenheit fanden, mich zu besuchen. Jetzt würde Ihr Besuch für Sie noch interessanter ausfallen, da ich nun eine kleine Wohnung mit meinen Sachen aus Deutschland einrichten konnte, mit einer grossen Reihe von Bildern und sehr vielen Aquarellen. Mit herzlichem Gruss und in Erwartung der baldigen Ankündigung Ihres Kommens […] beste Empfehlungen auch von meiner Frau“. – Interessantes Zeugnis aus der Zeit kurz nach Klees Rückkehr in die Schweiz. Nach der Entlassung in Düsseldorf durch die Nationalsozialisten waren Paul und Lilly Klee an Heiligabend 1933 in Bern eingetroffen und zunächst in Klees Elternhaus untergekommen. Am 1. Juni konnte das Paar die erwähnte Dreizimmerwohnung am Kistlerweg 6 beziehen. – Wohlerhalten.
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Daniela Kromp
Stand 17a
Heimeranstraße 63 ∙ 80339 München Telefon +49 (0)89 540 475 27 E-Mail: [email protected] Handschriften und Unika ∙ Seltene Bücher ∙ Illustrata ∙ Einbände ∙ Kunst auf Papier
„Der absolute Höhepunkt der Wiener Buchkunst des Jugendstils“: Die beiden Fledermaus-Programmhefte, mit drei Bleistiftskizzen - den einzigen bekannten Zeichnungen, die das Geschehen im Cabaret dokumentarisch wiedergeben Kabarett Fledermaus. [1. Heft]. Wien, Chwala für die Wiener Werkstätte [1907]. 13 Blätter (inkl. Umschlag). Mit 4 Farblithographien von Oskar Kokoschka, Bertold Löffler und Fritz Zeymer; Buchschmuck und farbige Umschlaggestaltung von Carl Otto Czeschka. Illustrierte Original-Broschur. 24,5 × 23,5 cm. [Und:] Cabaret Fledermaus. 2. Heft. Wien, Chwala für die Wiener Werkstätte 1907. 12 Blätter (inkl. Umschlag). Mit 8 ganzseitigen Illustrationen und Umschlaggestaltung von Moriz Jung; Buchschmuck von Carl Otto Czeschka. lllustrierte Original-Broschur. 23,6 × 24,6 cm. € 40 000,– Sozusagen „getrüffeltes“ Exemplar: Heft 1 wurde von einem zeitgenössischen Besucher des Etablissements direkt vor Ort während der Veranstaltung mit drei Bleistiftskizzen versehen, die Szenen des dortigen Geschehens wiedergeben. Dabei handelt es sich vermutlich um den bedeutenden Wiener Maler und Secessionisten Josef Anton Engelhart (1864–1961) (vgl.
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Albertina Sammlungen online, Inventarnr. 25662 u. a.). Die schnell hingeworfenen Skizzen lassen jedenfalls eine akademisch geschulte Hand erkennen. Der Künstler skizziert auf Zeichnung 1 (ca. 16 × 18 cm) Besucher des Kabaretts: einen Herren im Frack und (angedeutet) drei Damen mit mondänen Hüten, auf den charakteristisch geformten Stühlen (nach Entwurf von Josef Hoffmann) sitzend (vgl. Ausstellungskatalog S. 53, 60 und 83). Innerhalb der Darstellung sind kurze Notizen zur (angedachten späteren) Farbgebung angebracht: „braun / grau / viol[ett] / ock[er]“. Auf Zeichnung 2 (9 × 15,5 cm) gibt der Zeichner, vorbei an der Vorstellung lauschenden Besuchern, den Blick frei auf einen der agierenden Künstler (mit gesenktem Blick am Piano sitzend); die Damen wieder mit mondänen Hüten. Auf diesen beiden Zeichnungen sind mehrfach auch die Cocktails und „Fancy Drinks“ zu erkennen, die im Cabaret Fledermaus angeboten wurden, was in Wien damals eine absolute Novität darstellte (vgl. ebd. S. 89). Auf Zeichnung 3 schließlich wird der
Kopf einer Darstellerin mit dramatischem Gesichtsausdruck (Marya Delvard?) festgehalten (5 × 5 cm); daneben noch zwei angedeutete Figurenskizzen (6,5 × 7,5 cm). Von Josef Engelhart sind zahlreiche Skizzen von Kaffeehausszenen und Gemälde mit Darstellungen der mondänen Wiener Gesellschaft bei ihren Lustbarkeiten bekannt, bei denen, wie auch in unseren Skizzen, auf großen Damenhüten eine deutliche Betonung liegt. – „The program for the first season of the Cabaret Fledermaus in Vienna provides a permanent record of the nightclub’s ephemeral entertainments. In October 1907, the Wiener Werkstätte (…) opened the nightspot and performing arts space. It was created to dispel boredom with doses of avant-garde theater and poetry readings taken with the latest cocktail creations. As recorded in the program, this mix of high and low culture included a shadow play by the young (…) Oskar Kokoschka, music and dance performances, and a parody of a mythological love story. Designed by Carl Otto Czeschka, this program exemplifies the thencurrent idea of the ‚Gesamtkunstwerk‘, or total work of art, in which all components, no matter how humble or disposable, follow the same aesthetic idea. The book’s square format, Vienna’s favorite symbol of modernity, mirrored the dominant decorative motif throughout the cabaret, while Czeschka’s playful marginal decorations suggested the increasingly ornamental style that took hold at the Werkstätte at this time. The flat, stylized patterning of the four illustrations contributed by Oskar Kokoschka, Berthold Löffler, and Fritz Zeymer show the widespread influence of folk sources and the rejection of traditional academic standards in modern Viennese art.“ (Kommentar des MoMA zum Digitalisat von Heft 1). – „Mit den Fledermaus-Programmen ist – nach der Secessions-Zeitschrift Ver Sacrum – der absolute Höhepunkt der Wiener Buchkunst des
Jugendstils erreicht. Der ideale Zusammenklang von Graphik, Typographie und (technischer) Druckkunst wurde weder vorher noch später auch nur annähernd wieder erreicht“ (Schweiger S. 156). „Im Cabaret Fledermaus wurde das Streben der Wiener Werkstätte nach dem Gesamtkunstwerk am frühesten und auch am reinsten verwirklicht.“ Auch die beiden Programmhefte waren „Teil des von Josef Hoffmann und seinen Mitarbeitern gestalteten Gesamtkunstwerks und von demselben Stilwillen und Kunstwollen durchdrungen wie beinahe alle Erzeugnisse der Frühzeit dieser Künstlergemeinschaft.“ (Schweiger S. 154ff.). – Die Lithographie „Hirsch, Fuchs und Zauberer“ von Oskar Kokoschka (Wingler/Welz 20) zählt zu seinen frühesten datierbaren Arbeiten. – Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland, erworben im deutschen Handel. – Umschlag von Heft 1 angestaubt und mit wenigen kleinen Fleckchen und Druckspuren. Eine Papierecke mit Knickspur. Heft 2 außen leicht angestaubt, innen geringfügig gebräunt. Sonst ganz tadellos erhalten. – Pabst, Wiener Grafik um 1900 S. 284–285. Brandstätter, Design der WW, Abb. S. 112–113. Schweiger, Aufbruch und Erfüllung, Abb. S. 140–141. Hofstätter, Jugendstil Druckkunst S. 246 und Abb. S. 249. Garvey/Wick 128. Thieme/B. XIX, S. 322 und XXXVI, S. 474. Ausstellungskatalog Fledermaus Kabarett 1907 bis 1913, Abb. S. 100, 106, 178 u. ö. – Über WorldCat nur 3 komplette Exemplare (beide Hefte) weltweit nachweisbar (Getty, LACMA und Marbach). – The two exceedingly rare programs of the Cabaret Fledermaus: A unique copy containing original contemporary sketches depicting scenes from the location, including people from the audience sitting on chairs designed by Josef Hoffmann and drinking cocktails – the so far only known drawings visualizing the events at the Cabaret Fledermaus (full English description available).
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Winfried Kuhn Rare Books
Stand 30
Courbièrestr. 8 ∙ 10787 Berlin Telefon +49 (0)30 89 09 49 90 ∙ Mobiltelefon +49 (0)175 2 43 43 14 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.kuhn-rarebooks.com. Kultur- und Wissenschaftsgeschichte ∙ Medizin ∙ Klassische Naturwissenschaften
Archenholtz, Johann Wilhelm von. England und Italien. 5 Teile in 4 Bänden. Leipzig, Dyk, 1787. Mit 5 gestochenen Titelvignetten. Dekorative Halblederbände der Zeit mit je 1 Rückenschild, Bandbezeichnung und reicher ornamentaler Rückenvergoldung (minimal berieben). € 550,–
brecht Thaer. 3 in 4 Bänden. Berlin, Realschulbuchhandlung, 1808–1815. 21 × 13 cm. Mit 18 gefalteten Kupfertafeln und 5 gefalteten Tabellen. Zusammen ca. 3000 Seiten. Grüne Halbmaroquin-Bände der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung (leicht berieben). € 650,–
Goed. VI, 280, 4, 1; Tresoldi 49 (ausführlich). – Zweite gänzlich umgearbeitete und beträchtlich vermehrte Ausgabe (Vortitel). – Sehr gut erhalten und nur gering gebräunt. Teils minimal fleckig.
Bände 1 und 3 in zweiter verbesserter Auflage, Band 2 (dieser in 2 Teilbänden) in erster Auflage. – Humpert 1601. – Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit hat sich Friedrich Karl Gustav Gericke durch die Gründung eines landwirtschaftlichen Instituts bei Helmstedt um die Ausbildung junger Landwirte verdient gemacht. – Behandelt: Viehzucht, Ackerbau, Brandtweinbrennerei, Bier- und Essigbrauerei etc. – Gering gebräunt und stockfleckig, schönes Exemplar.
Garengeot, Jacob Crescent. Abhandlung von denen nützlichsten und gebräuchlichsten Instrumenten der Chirurgie, wie auch verschiedenen neuen und sehr geschickten Machinen zu denen Kranckheiten der Knochen, in welchen nicht allein derselben unterschiedene Theile, ihre Demensiones, Gebrauch und Nutzen, sondern auch die rechte Art und Weise sich derselben zu bedienen, gezeiget wird. Aus dem Frantzösischen übersetzt von J. A. Mischel … Nebst einer Vorrede von Ursprung und Erfindung derer Chirurgischen Instrumenten entworffen von J. Theod. Eller. 3 Teile in 1 Band. Berlin und Potsdam, Joh. Andr. Rüdiger, 1729. Mit 60 Kupfertafeln, 24 Blätter, 360, 270 Seiten, 1 weißes Blatt, 70 Seiten, 9 Blätter. Pergamentband der Zeit. € 1350,– Ungewöhnlich seltene deutsche Ausgabe. – Blake 166; Hirsch/Hübotter II, 686; nicht bei Waller, Osler und im Katalog der Wellcome Library. – In Berlin und Potsdam erschienen, übersetzt von dem Berliner Amtschirurgus Johann Alexander Mischel und mit einem Vorwort von Johann Theodor Eller (1689–1760), dem ersten Direktor der Berliner Charité. – Garengeot (1688–1759), berühmter französischer Chirurg, Schüler Winslows, „hielt mit großem Beifall anatomische Vorlesungen in der École de médecine und wurde 1728 zum königlichen Demonstrator, anfänglich der Materia medica, dann der Operationen bei der École de chirurgie ernannt … Er gehörte zu den angesehensten Chirurgen seiner Zeit“ (H./H.). Der letzte, auf dem Titel nicht angeführte Teil enthält Bartholins „Verhandlung einiger zur Anatomie gehörigen, wiewohl ungemeinen Handgriffe und Instrumenten“. – Weißes Blatt nach dem fliegenden Vorsatz mit altem Namenszug, nur minimal fleckig oder gebräunt. Insgesamt sehr gut erhalten.
Gericke, Fr. Karl Gustav. Praktische Anleitung zur Führung der Wirthschafts-Geschäfte für angehende Landwirthe. Mit einer Vorrede begleitet von Al-
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Le Roy, Julien David. Ruinen und Ueberbleibsel von Athen nebst andern merkwürdigen Alterthümern Griechenlands. Herausgegeben von M. R. Sayer. Augsburg, Stage, 1782. Folio (39:26 cm). Mit 12 doppelblattgroßen Kupfertafeln. 1 Blatt, 8 Seiten. Halblederband der Zeit (Rücken und Ecken restauriert, teils etwas fleckig). € 2800,– Titelausgabe der von Kilian 1764 herausgegebenen deutschen Erstausgabe. – Steiner, Anfänge der Archäologie 143; vgl. Kruft, Geschichte der Architekturtheorie 236/237 und Ornamentstichkatalog Berlin 1892. – Le Roy (1724–1803) vermaß Anfang 1755 die Hauptmonumente Athens in weniger als drei Monaten. Er war damals Stipendiat der Französischen Akademie in Rom und knüpft mit seinem Werk ausdrücklich an die Konzepte der von Ludwig XIV. gegründeten französischen Architekturakademie an. – In der vorliegenden Ausgabe sind lediglich das Titelblatt und S. 1/2 neu gesetzt. Text Seiten 3–8 und Tafeln nach den Originalplatten der Erstausgabe. Die Tafeln in der Art Piranesis mit schönen Veduten und figürlicher Staffage. – Tafeln etwas gebräunt u. teilw. gering stock- u. fingerfleckig, wenige kleinere Falz- oder Randeinrisse. Das Titelblatt stockfleckig.
Pescheck, Christian. – Sammelband mit 3 Rechenbüchern in 1 Band. Zittau, Schöps, 1725–1728. Pergamentband der Zeit. € 1100,– Drei seltene Rechenbücher des berühmten Rechenmeisters, Astronomen und Schriftstellers Christian Pescheck (1676–1744), der ab 1704 öffentlicher Lehrer der mathematischen Wissenschaften am Gymnasium in Zittau war. – Enthält: 1. Italiänische Rechen-Stunden darinnen die 5. Species der Rechen-Kunst mit unbenahmten und benahmten gantzen als auch gebrochenen
Zahlen, nebst der Regula de-Tri, ohne und mit Brüchen, nach der so genannten Italiänischen Practica … erkläret sind. Andere Auflage. 1728. 7 Blätter, 512 Seiten. – 2. Allgemeine Teutsche Rechen-Stunde, darinnen die 5. Species der Rechen-Kunst mit unbenahmten und benahmten gantzen als auch gebrochenen Zahlen, nebst der Regula de-Tri, directa und indirecta, ohne und mit Brüchen, samt der Progression-Rechnung … vorgetragen sind. 1727. 7 Blätter, 464 Seiten. – 3. Allen dreyen Haupt-Ständen nöthige Rechen-Stunden, darinnen so wohl die gedoppelte Regel Detri, nehmlich Regula quinque directa und indirecta vel conversa, als auch Zinß- oder Interesse-Rabatt-Zeit- oder Termin-Licitation- oder … und Gewicht-Vergleichung beygefüget. 1725. 7 Blätter, 558 Seiten. – Nur vereinzelt gering fleckig. Schönes Exemplar.
Sammelband mit 4 seltenen magisch-naturwissenschaftlichen und medizinischen Werken. (17,5 × 11,5 cm). Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit über Holzdeckeln mit reicher Rollen- und Platten-Blindprägung sowie handschriftlichen Rückentiteln. € 6800,– Enthalten sind: 1. (Muhammad Ibn Sirin). Apomasaris apotelesmata, sive de significatis et eventis insomniorum, ex Indorum, Persarum, Aegyptiorumque disciplina. Frankfurt, Wechel, 1577. (16 (2 weiß)), 405, (10) S. – Lateinische Originalausgabe des berühmten „Traumbuchs“ nach der Lehre der Inder, Perser und Ägypter. – Der Mathematiker und Astronom Albumasar galt als der bedeutendste persische Astrologe, mit großem Einfluss auf die Entstehung des astrologischen Weltbildes im Mittelalter. – VD16 A1204; Adams A 1326; Caillet I, 153 (Albumazar Abalachus) „Rarissime“; Wellcome I, 155; Rosenthal BMP 1959; Hayn-G. I, 101 (Anm.); Graesse, BMP 97. 2. Scribonius, Wilhelm Adolph. Rerum physicarum, iuxta leges logicas methodica explicatio. Frankfurt, Wechel, 1577. 107, (5 (2 weiß)) S. – Originalausgabe der äußerst seltenen Naturlehre des in Marburg promovierten Mediziners und Hexentheoretikers, in der auch seine magischen Vorstellungen zum Ausdruck kommen. „In (his preface) Scribonius declares that God did not create the world indirectly through angels, virtues or other secondary causes infinite age ago, but created it directly just 5544 years since. He also quotes biblical passages to prove that the earth does not move“ (Thorndike). Scribonius, überzeugter Anhänger von Petrus Ramus, „hat mehrere für das Hexenwesen und die Verfolgung der Hexen plaidirende … Schriften verfasst“ (Hirsch). – Hirsch/H. V, 191; VD16 S5116; vgl. Durling 4167 und Neu 3744 (beide die Ausgabe 1585); Adams S 772 (Ausgabe 1581); Thorndike VI, 352 ff. (sehr ausführlich). 3. Wier (Weyer), Johannes. De ira morbo, eiusdem curatione philosophica, medica & theologica, liber. Basel, Oporinus, 1577. 183, (8) S. – Erste Ausgabe dieser Abhandlung über den Zorn und seine philosophische, medizinische und theologische Behandlung. Weyer schildert darin in bewegten Worten auch die Greuel des spanischen Krieges in den Niederlanden. He „was the first European physician to take an empirical, scientific approach to the study of mental illness. At the height of the witchcraft delusion he argued that witches were
mentally ill women who deserved human treatment instead of torture and punishment. Weyer ‚reduced the clinical problems of psychopathology to simple terms of everyday life and everyday, human, inner experiences‘„ (Garrison-Morton). – VD16 W2650; Adams W 140; Durling 4732; Waller 10293a; Wellcome I, 6740; Norman 2221. 4. Fernel, Jean. Febrium curandarum methodus generalis. Nunqam antehac edita. Frankfurt, Wechel, 1577. (12), 94 S. – Erste Ausgabe dieser posthum erschienenen Abhandlung. – Fernel (1497–1558), Leibarzt von Heinrich II. und Katharina de Medici, versucht hier die verschiedenen Fieberformen in unterschiedlichen Organen zu lokalisieren. – Hirsch/H. II, 505; VD16 F766; Durling 1486. Titel handschriftlich nummeriert und mit Blattweisern. Vorsätze etwas gebräunt. Einband gering berieben. Schließen fehlen. Insgesamt sehr gut erhaltenes Exemplar in einem herrlichen zeitgenössischen Einband.
Scheffelt, Michael. Instrumentum Proportionum, Das ist: Viel vermehrt- Gründlich- und sehr deutlicher Unterricht, Wie Durch den so genannten Proportional-Zirkul allerhand, so wol Mathematische als Mechanische unter die Proportion gehörige Fragen in Theoria und Praxi, mit sehr behender und accurater Fertigkeit aufzulösen seyen: Allen der Edlen Mathematischen Künsten Liebhabern als Ingenieurn und Feldmessern Bau- und Werckmeistern … auch allen andern so mit Zirkul und Richtscheit umgehen zu sonderbarem Nutzen an Tag gegeben. Ulm, Wagnerische Schrifften, 1697. 4°. 14 Blätter, 120 Seiten, 12 Kupfertafeln. Lederband der Zeit (unteres Kapital mit Fehlstelle, oberes mit Einriß). € 2200,– Seltene erste Ausgabe des ersten deutschsprachigen Werkes über Rechenschieber. – VD 17 3:308564V; Poggendorff II, 780; Zinner, Astronom. Instrumente 499. – Einflussreiches Werkes über Proportionalzirkel im deutschsprachigen Raum. Es erlebt bis 1781 sechs Auflagen. – Scheffelt (1652–1720) hielt Vorlesungen über Arithmetik und Geometrie in Ulm, 1717 wurde er zum „Lector Arithmetices“ ernannt. Mit seiner Beschreibung des Proportionalzirkels steht er in der Tradition von Galilei, Bernegger und Goldmann. – Angebunden: Michael Scheffelt. Pes Mechanicus Artificialis, Oder: Neu-erfundener Maß-Stab, Auf welchem Alle Proportiones der gantzen Mathesis ohne mühsames Rechnen … in Arithmetica, Geometria, Stereometria, als auch Trigonometria, … können gesucht, und gefunden werden. Jetzo bey dieser neuen Auflage so wohl mit mehrern Linien und Figuren, als auch sonsten vermehret. Ulm, Bartholomaei, 1718. Gestochenes Frontispiz, 13 Blätter, 263 Seiten, 16 teils gefaltete Kupfertafeln. – Zweite Ausgabe des ersten deutschsprachigen Werkes über Rechenschieber. – Scheffelt beschreibt hier einen von ihm entwickelten Rechenschieber. Es handelt sich dabei vermutlich um den ersten Rechenschieber deutscher Bauart. – Beide Werke sehr gut erhalten. Die erste Tafel des Pes Mechanicus am rechten Rand mit ca. 3 mm Darstellungsverlust. Tafel 2 an einer Stelle mit Japan hinterlegt, wie auch das Frontispiz am Oberrand.
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Kunkel Fine Art
Stand 58
Dr. Alexander Kunkel Prinzregentenstr. 71 · 81675 München Telefon +49 (0)89 21 86 90 34 · Mobil +49 (0)157 75 00 28 53 E-Mail: [email protected] · Internet: www.kunkelfineart.de Zeichnungen des 19. und 20. Jahrhunderts
Künstler in Italien
Künstler zwischen Salon und Sezession
Brioschi, Othmar (1854–1912). Das Kloster Santa Scholastica, um 1900. Pastellkreiden, Aquarell und Graphit auf Papier, 51,5 × 35 cm, rechts unten signiert und bezeichnet: „Oth. Brioschi. Rom“, verso rechts unten bezeichnet. € *6500,–
Kley, Heinrich (1863–1945). Die Schauinslandbahn bei Freiburg im Breisgau, um 1930. Aquarell und Deckweiß über Bleistift auf Karton, 49,5 × 37,5 cm, verso Nachlassstempel Heinrich Kley. € *2800,– Siehe Abbildung.
Hiremy-Hirschl, Adolf (1860–1933). Der Palazzo Borghese in Rom, um 1900. Kohle auf Papier, 31 × 23,5 cm, rechts unten monogrammiert. € *4400,– Lietzmann, Hans (1872–1955). Uferpartie am Gardasee, 1913. Gouache auf Papier, 39,5 × 56 cm, links unten signiert und datiert. € *9500,– Lipinsky, Sigmund (1873–1940). Sitzender weiblicher Akt, um 1912. Kohle auf Papier, 48 × 32 cm. € *3800,– Müller, Richard (1874–1954). Die Wasserfälle von Tivoli, 1928. Kohle auf Papier, 27,5 × 22 cm, am unteren Rand bezeichnet und signiert: „Die Wasserfälle von Tivoli – Rich. Müller“. € *4400,– Siehe Abbildung.
Klinger, Max (1857–1920). Schlafende, um 1880. Feder auf Papier, 22 × 28 cm, rechts unten monogrammiert. € *24 000,– Siehe Abbildung.
Kuhnert, Wilhelm (1865–1926). Flamingos, um 1900. Bleistift, Tusche und Deckweiß auf Papier, 15 × 15,5 cm, rechts unten signiert. € *3400,–
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Max Klinger
Slevogt, Max (1868–1932). Raubkatzen, 1901. Aquarell auf Papier, 14 × 22,5 cm, rechts signiert und datiert. € *12 500,– Stahl, Friedrich (1863–1940). Promenade im Park, um 1910. Gouache auf Papier, 20 × 17 cm, rechts unten signiert. € *5500,–
Künstler der Zeitschriften Jugend und Simplicissimus
Veröffentlicht: Simplicissimus. Jahrgang 6 (1901), Heft 23, Seite 181.
Steinlen, Théophile-Alexandre (1859–1923). Mütterchens Traum, 1897. Tusche, Kohle und Farbstifte auf Papier, 29 × 29 cm, rechts unten signiert. € *5500,– Veröffentlicht: Simplicissimus. Jahrgang 2 (1897), Heft 24, Seite 192. Darunter das Gedicht „Mütterchens Traum“ von Jakob Wassermann.
Christiansen, Hans (1863–1945). Die Woge, 1896. Kohle, Farbstifte und Deckweiß auf getöntem Papier, 48 × 36,2 cm, rechts unten signiert und bezeichnet: „Hans Christiansen. Paris. 96“. € *6500,– Veröffentlicht: Jugend. Jahrgang 2 (1897), Heft 33, Seite 551 (Titelseite). – Siehe Abbildung.
Gulbransson, Olaf (1870–1958). Nach der erhöhten Zivilliste, 1914. Tusche, Bleistift, Aquarell und Deckweiß auf Papier, 27 × 25 cm. € *8500,– Veröffentlicht: Simplicissimus. Jahrgang 18 (1914), Heft 48, Seite 815. Text: „Der Karneval dauert zu lang! Man sollte viel mehr verbieten, sonst behalten die Leute nicht Geld genug für uns übrig.“
Kley, Heinrich (1863–1945). Zeppelins Schatten, 1908. Tusche, Gouache, Bleistift und Deckweiß auf Papier, 36 × 32 cm, rechts unten signiert. € *6500,– Veröffentlicht: Simplicissimus. Jahrgang 13 (1908), Heft 33, Seite 546.
Reznicek, Ferdinand von (1868–1909). Am Busen der Natur, 1901. Tusche, Farbstift und Deckweiß auf Karton, 40 × 23,5 cm, rechts unten signiert. € *5500,–
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Hannspeter Kunz
Stand 54
Japanische Farbholzschnitte An der Brunnenstube 8 · 72488 Sigmaringen Telefon +49 (0)7571 47 74 · Fax +49 (0)7571 38 13 64 E-Mail: [email protected] · Internet: www.ukiyo-e-gallery.de Japanische Farbholzschnitte · ukiyo-e · shin hanga ·ehon · shita-e
Guter Druck und Farben vor der Einführung des Preußisch Blau. – Siehe Abbildung.
Katsushika Hokusai (1760–1849). Fugaku Hyakkei – Hundert Ansichten vom Berg Fuji. Tsutsumigoshi no Fuji – Der Fuji über dem Damm (2. Band). Format: 2 × hanshi-bon. Datierung: 1834. € 220,– Sehr guter Druck. Doppelbuchseite.
Shunsho
Shinsai
Katsukawa Shunsho (1726–1792). Der Schauspieler Ichikawa Monnosuke II in der Rolle eines Samurai. Format: hosoban. Signatur: Shunsho ga. Datierung: um 1770. € 2200,–
Utagawa Kuniyoshi (1798–1861). Tsûzoku Suikoden gôketsu hyakuhachinin no hitori – Die 108 Helden des berühmten Suikoden-Romans. Nyûunryû Kôsonshô – ein daoistischer Priester mit übernatürlichen Kräften. Er beschreibt sich selbst als äußerst talentiert in der Magie, Sturmwinde und Regengüsse zu entfachen oder Nebel zu zügeln und auf den Wolken zu reiten. Sein Beinamen „Wolkendrachen“ verdankt er seinen Fähigkeiten. Format:
Ausgezeichneter Druck und Farben, sehr guter Erhaltungszustand. – Siehe Abbildung.
Ryuryukyo Shinsai (tätig 1799–1820). Saitansurimono. Stroh-Regenmantel-Schildkröte (Minogame) auf einer Bildrolle und tanzende Hasen vor dem Mond – Glückwunschblatt zu einem Jahr des Hasen. Signatur: Shinsai. Datierung: 1807 oder 1819. € 1800,– Sehr guter Druck, Farben geringfügig verblasst. Blindprägung (Karazuri) und Druck mit Silber (Kinginzuri). – Siehe Abbildung.
Utagawa Hiroshige (1797–1858). Ein Zackenbarsch (shimadai) und ein Grünling (ainame) zusammen mit roten Beeren (nanten). Format: yokoôban. Signatur: Hiroshige ga. Siegel: Ichiryûsai. Datierung: 1832–34. € 1600,– Guter Druck in frischen Farben mit Glimmerpulver. – Siehe Abbildung.
Keisai Eisen (1790–1848). Shin Yoshiwara zensei shichikenjin – Sieben berühmte Schönheiten des Yoshiwara-Viertels. Eine Kurtisane – ihr obi ist mit Kirschblüten und einer origami-Figur geschmückt – ist mit ihren zwei kamuro im Yoshiwara-Vergnügungsviertel unterwegs. Format: tate-ôban. Zensur: kiwame. Verlag: Kawaguchiya Uhei. Signatur: Keisai Eisen ga. Datierung: um 1825. € 950,–
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Keisai Eisen
Utagawa Hiroshige
Utagawa Kuniyoshi tate-ôban. Zensur: kiwame. Verlag: Kagaya Kichibei. Signatur: Ichiyûsai Kuniyoshi ga. Datierung: 1828. € 1600,– Sehr guter Druck und Farben. Oben kleines hinterlegtes Loch. Lit.: Inge Klompmakers: Of Brigands and Bravery, Kuniyoshi’s heroes of the Suikoden. S. 60 f. – Siehe Abbildung.
Hirosada (tätig in Osaka 1819–1863). Schauspieler in erregter Pose mit wehenden Haaren. Format: chûban. Signatur: Hirosada. Datierung: um 1850. € 220,– Luxusausgabe.
Ohara Koson
Taiso Yoshitoshi
Taiso Yoshitoshi (1839–1892). Dai nippon meisho kagami – Spiegel berühmter japanischer Generäle. Rokusonô Tsunemoto tötet einen Hirsch im Park des kaiserlichen Palasts. Signatur: oju Yoshitoshi hitsu. Siegel: Taiso. Verlag: Chujiro Funazu. Datierung: 1878. € 750,– Tadelloses Exemplar. – Siehe Abbildung.
Ohara Koson (1877–1945). Blühender Hahnenkamm. Format: Tate-ôban.Verlag: Watanabe. Signatur: Shoson. Siegel: Shoson. Datierung: um 1910. € 750,– Perfekter Erhaltungszustand in sehr gutem Druck und Farben. Vgl.: Crows, Cranes & Camellias. The Natural World of Ohara Koson: Nr. S43.6. – Siehe Abbildung.
Takahashi Shotei (Hiroaki) (1871–1945). Der Fuji von Mizukubo aus gesehen. Format: yoko-ôban. Verlag: Watanabe Shôzaburô. Signatur: Hiroaki. Siegel: Hiroaki. Datierung: um 1936. € 1800,– Tadelloses Exemplar. – Siehe Abbildung.
Takahashi Shotei
Toyohara Kunichika (1835–1900). Halbporträt des Schauspielers Bandô Hikosaburô V (1832–77) in der Rolle des Fuwa Banzaemon. Sein Kimono ist mit Wolken und abstrahierten Blitzen geschmückt. Format: tate-ôban. Verlag: Manya Zentarô. Signatur: Kunichika hitsu. Datierung: um 1860. € 140,– Frühe Ausgabe mit Lackanreibung.
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August Laube
Stand 60
Buch- und Kunstantiquariat · Nachfolgerin Brigitta Laube Oppliger Trittligasse 19 · 8001 Zürich, Schweiz Telefon +41 44 256 88 99 · Fax +41 44 256 88 98 E-Mail: [email protected] · Internet: www.augustlaube.ch Illustrierte Bücher · Graphik · Zeichnungen · Aquarelle · Schweizer Romantik
Slg.-Stempel auf Titelrückseite u. im Vorderdeckel: Stadtbibliothek Homburg, Oeffentliche Bibliothek Wiesbaden. Fleckenfreies, sehr schönes Exemplar dieses sehr seltenen Buches über das Rheintal.
Compton, Edward Theodore. „Foret d’Asco“ mit dem Monte Cinto, in Zentralkorsika. Gouache und Öl. Signiert und datiert: „E. T. Compton, Foret d’Asco, ETC 1883“. 25 × 40 cm. Aufgezogen auf Karton. Gerahmt. Comp.: Brandes, Edward Theodore Compton, Maler und Bergsteiger, München 2007, S. 18. € 4200,– Im Mai 1883 wanderte Compton, zusammen mit F. F. Tuckett und dem französischen Bergführer F. Devassaud durch weite Teile von Zentralkorsika. Dabei erklimmt er auch den dortigen höchsten Berg, den Monte Cinto, der erst im Vorjahr zum ersten Mal von Edouard Rochat bestiegen worden war.
Ambühl, Johann Ludwig. Geschichte des Rhein thals nebst einer topo-graphischen=staatistischen Beschreibung dieses Landes. St. Gallen, Zollikofer u. Züblin, 1805. 16°. Mit 2 gefalt. gest. Karten und 11 gefalt. Kupfertaf. 283 S. 1 Bl. Buchbinderanw. Pappbd. d. Zt. mit rotem Rückenschild. € 6900,–
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Birman, Samuel. Souvenirs de la vallée de Chamonix par Samuel Birmann, Basle, Birmann et fils, (1826). 2° (42,5 × 30 cm). Titel, X, 26 Bll. und 25 kolorierte Aquatintaansichten, 1 lithographiertes Panorama von Bréven und 2 Umrissradierungen mit erklärenden Referenznummern im Text. Vorrede mit Wasserfleck in der unteren rechten Ecke, sonst durchgehend finger- und stockfleckig, leeres Vorsatzblatt rest. Riss im Unterrand. Tafeln in sehr schönem Zustand mit frischem Kolorit. Brauner Halblederbd. d. Zeit mit Titelschild. Berieben und bestoßen, Altersspuren. Lonchamp 338; Perret S. 60; Perret, Regards sur les Alpes. 100 livres d’exception, 1515–1908. Paris, Mont-Blanc, 2011, S. 143. € 27 700,– Erste Ausgabe dieses überaus seltenen Albums über die Gegend bei Chamonix.
Kälin, Joseph Meinrad u. {Karl Franz] Lusser. Zwölf Ansichten der neuen St. Gotthards-Strasse. Zürich, Heinrich Füessli und Comp., 1830. Fol.oblong. 12 Ansichten in Aquatinta von Kälin und eine gestochene Karte von A. Hartmann. 2 Bll., 72 SS,. 1 Bl. (Errata). Originalumschlag in modernem Pappband eingebunden. Sammlerstempel der Fürstlichen Hofbibliothek Donaueschingen. Brun III, 290, Nr. 3 und II, 140. Waeber S. 285. Ausgezeichnetes, sauberes Exemplar. € 2600,–
Paracelsus, Theophrastus (von Hohenheim, gen. Bombastus). De tartaro libri septem perquam utiles. Opera et industria … Adami a Bodenstein in lucem … primo editi, nunc vero auctiores et castigatiores excusi. Basel, Petrus Perna, 1570. Kl.8°. Mit Holzschnitt-Porträt Paracelsus’. 8 unn. Bll., 451 (recte 453) SS., 11 unn. SS. Index. Weiches Pgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel (ohne die Schließbänder). Sudhoff I, 126. Durling S. 447. VD16 P713. € 2100,–
Max Klinger. Vision. 1919. Aquatint and drypoint on printer’s paper. 28 × 15 cm, papersize 39,7 × 26,3 cm. Verso in pencil annotated. „Max Klinger, Vision, Zustand vor Vollendung der Figur“. Coll.: Otto Dix, Dresden. € 2200,–
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Hans Lindner
Stand 20
Spessartweg 3–5 ∙ 84048 Mainburg Telefon +49 (0)8751 56 17 ∙ Fax +49 (0)8751 54 18 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-lindner.de Kinder-Bilderbücher ∙ Literatur und illustrierte Bücher des 20. Jahrhunderts ∙ Avantgarde
ABC-Bücher Neues Bilder-ABC zum Nutzen und Zeitvertreib der kleinen Jugend. Reutlingen, Verlag des Literarischen Comtoirs [1826]. 16 × 10,4 cm. Titel, 24 Textseiten und 12 beidseitig bedruckte Tafeln mit sehr vielen kolorierten Illustrationen, OPp. (Rücken etwas bestoßen) mit illustrierten Deckeln. € 850,– Heinsius 7, Sp. 84. – Sehr seltenes Reutlinger ABCBuch mit über 100 kolorierten ABC-Bildern. Rücken mit kleinen Fehlstellen, 1 Tafel mit kleinem Eckabriss (ohne Textverlust), nur gelegentlich leicht stockfleckig, sonst ungewöhnlich gut erhalten.
Wiener Bilder-ABC-Buch für brave und fleißige Kinder. Wien, R. v. Waldheim’s xylographische Anstalt [ca. 1850]. 20,2 × 13,6. 16 ungez. Seiten mit kolor. Holzschnitt-Titelvignette und 4 Tafeln mit 14 kolorierten Holzschnitten, OPp. mit farbig lithogr. Deckelbild (Familie vor dem Weihnachtsbaum). € 850,– Teistler 1636. – Erste Ausgabe. Rücken unauffällig restauriert, sonst ungewöhnlich gut erhaltenes Exemplar mit hübschen Bildern (Berufsdarstellungen, Jahrmarkt, Schule usw.) und im schönen Originaleinband.
Das ABC-Kränzchen. Wer dieser Blumen Sinn versteht, kennt auch das große Alphabet. Berlin, bei J. W. Boicke [um 1830]. 13 × 10,5 cm. Kolor. Titel mit floraler Umrandung, 24 Textseiten, 8 Tafeln mit kolor. ABC-Bildern, Pappband der Zeit (etwas berieben) mit marmor. Deckelbezügen € 850,– Sehr seltenes, außergewöhnlich hübsches frühbiedermeierliches ABC-Büchlein mit kolorierten Tafeln (sign. „G. Geissler“), auf denen jeweils 3 Buchstaben mit mehreren Begriffen dargestellt sind. Etwas braun- bzw. stockfleckig, insgesamt gut erhalten.
Das goldene ABC, dargestellt in Bildern aus dem Natur- und Menschenleben. Nebst erklärendem Texte und beigefügten Räthseln und Charaden. Zur Beförderung eines gewandteren Lesens sowie zur belehrenden Unterhaltung für die liebe Jugend. Anhang: fünf kalligraphische Musterblätter in deutscher und englischer Schrift. Düsseldorf, Verlag von August Wm. Schulgen [1849]. 26,5 × 19 cm. Titel mit dekorativer Umrahmung (sign. „J. B. Sonderland“), Zwischentitel mit kolor. dekorativer Umrahmung, gedruckt in Schwarz und Gold, 20 kolorierte Tafeln, 64 S., 5 lithogr. Musterblätter und 1 Bl. Inhaltsverzeichnis, marmor. Halbleinenband der Zeit (etwas berieben und bestoßen). € 1450,– LdKJL IV, S. 411; Wegehaupt III, 1225 (mit Abbildung). – Erste Ausgabe dieses besonders reizvollen ABC-Buchs mit sehr schön kolorierten Tafeln von J. B. Sonderland. Über den Düsseldorfer Künstler Johann Baptist Sonderland (1805–1878) siehe Thieme-Becker XXXI, S. 275, Ries S. 889 und LdKJL III, S. 410f. Vorsatz mit handschr. Besitzvermerk „Prinz Hermann“, darunter eine Widmung von 1869. Mit wenigen kleinen Einrissen, etwas stock- und fingerfleckig.
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Bilder-Alphabet. Stuttgart, Wilhelm Nitzschke [um 1860]. 17 × 12,2 cm. 16 S. und 23 handkolor. lithogr. Illustrationen auf 8 Tafeln, OPp. (leicht fleckig, berieben und bestoßen) mit floralem Muster und handkolor. Deckelillustration. € 580,– Von uns nicht nachweisbares ABC-Buch aus dem bekannten Stuttgarter Kinderbuch-Verlag. – Mit sehr reizvollen zeittypischen Illustrationen (Walfang, Pferdedressur, Papierdrachen, Tanzbär usw.) sowie „kleine Geschichten zum Vorerzählen“. – W. Nitzschke (1816– 1866) übernahm 1842 die Sortimentsbuchhandlung von Ebner & Seubert in Schwäbisch Hall und erwarb diese 1844. 1858 siedelte er mit seiner Firma nach Stuttgart über. Vgl. U. Liebert, Geschichte der Stuttgarter Kinder- und Jugendbuchverlage im 19. Jahrhundert, Seite 68. Etwas stock- und fingerfleckig, insgesamt gut erhaltenes Exemplar im seltenen Originaleinband. – Siehe die Abbildung.
Abc-Buch für artige, fleißige Kinder. Mit Schreibund Leseübungen, Gedichten, Geschichten, Gebeten, Zahlen und dem Einmaleins von Franz Kühn. Vierte Auflage. Mit vielen bunten Bildern (eingedruckte kolor. Holzschnitte mit SchreibschriftBuchstaben in Schiefertafelmanier) und 8 kolor. Steintafeln in Tondruck. Leipzig, Verlag von Emil Berndt [um 1875]. 21 × 13,5 cm. 32 S., 8 Tafeln, OHlwd. (Rückdeckel leicht tintenfleckig) mit farbig illustrierten Deckeln. € 850,– Ausgesprochen schön koloriertes ABC-Buch in bester Erhaltung. Erschien zuerst 1859 im Stuttgarter Verlag Chelius (Teistler 1835) und ab 1871 (3. Aufl.) im Verlag von Emil Berndt in Leipzig (Teistler 1835.2). Gering gebräunt, sonst ungewöhnlich schönes Exemplar.
Neueste Bilder-Fibel für den ersten Anschauungs-Unterricht. 2. Auflage. Stuttgart, Verlag von Gustav Weise 1875. 17 × 10,7 cm. 32 S. mit zahlreichen Holzstich-Illustrationen, OBroschur (etwas fleckig bzw. stockfleckig) mit Umschlagillustration (studierender Schüler). € 280,– Vgl. Teistler 2066 (1. Aufl. 1873). – Reich illustrierte Stuttgarter Bilder-Fibel. Unsere Auflage nicht bei Teistler. Gering gebräunt, sonst gut erhalten.
Buntes Abc-Buch mit Lese- und Schreib- Uebungen, Geschichten, Denksprüchen, Gedichten, Gebeten und dem Einmaleins. Vierte Auflage. Mit 16 colorirten Bildertafeln. Leipzig, Emil Berndt [1880]. 21 × 13,5 cm. 30 Textblätter (Titel, deutsche und lateinische Buchstaben, Silben, Wort- und Satzlisten), 16 nummer. handkolorierte lithogr. Tafeln jeweils mit mehreren Darstellungen, OHlwd. (Ecken best.) mit wiederh. farb. Deckelillustrationen (tanzende und spielende Kinder, umgeben von prächtigen Pflanzen- und Blumengirlanden). € 1400,– Teistler 1845.4. – Sehr schönes ABC-Buch, das zugleich lehrt und unterhält. Die Lithographien zeigen ein buntes Gemisch von szenischen Darstellungen, die zum Teil dekorativ umrahmt sind. Durch eine schwarz unterlegte, etwa 3 cm breite Randleiste werden die Buchstaben und Silben in Schiefertafelmanier in Schreibschrift noch einmal herausgestellt. Anspruchsvolle Texte von Godin, Goethe, Güll, W. Hey, Hofmann von Fallersleben u. a. können bereits ab Seite 15 gelesen werden. Eine Tafel mit Einriss (ca. 2 cm), sonst gutes Exemplar im seltenen Originaleinband.
Grosses A-B-C-Buch. Eine Festgabe für fleißige Kinder. Mit vierundzwanzig feinen Farbendrucktafeln und achtzehn reich illustrierten Textseiten. Esslingen bei Stuttgart, Verlag von J. F. Schreiber [1897]. 31,7 × 23 cm. 20 ungez. Seiten, 12 Bl. mit 24 Farbtafeln in Chromolithographie, OHlwd. (etwas fleckig und berieben) mit farbiger Deckelillustration (fünf Kinder beim Picknick). € 580,– Hinrichs 10, S. 2. – Erste Ausgabe. [Bestell-]Nro 34 auf dem Vorderdeckel. Mit leichten Gebrauchsspuren, gering fingerfleckig, sonst gutes Exemplar. Seltenes großformatiges Schreiber-ABC (von Auge bis Zucker) mit sehr schönen Chromolithographien (meist acht bis 9 Darstellungen) auf Tafeln.
Neues Bilder-ABC. 250 Bilder mit Versen von M. Raimund. Stuttgart, Verlag von Gustav Weise [1889]. 36,1 × 26,4 cm. 24 ungez. Seiten mit Chromolithographien, OHlwd. (berieben) mit farbigem Deckelbild in Chromolithographie. € 850,–
ABC. Ein neues Bilderbuch. [Kirchheimbolanden], W. H[oltschmidt] [1925]. 29,3 × 19,8 cm. 8 ungez. Seiten (einschl. Innendeckel) mit über 100 farbigen ABC-Bildern [von Dora Baum] und Bildbezeichnungen in Schreibschrift, OHlwd. mit farbiger Deckelillustration (vier Kinder spielen Schule). € 250,–
Hinrichs 8, S. 90; Hauswedell 1003. – Schönes, großformatiges ABC-Bilderbuch. Die Tafeln jeweils mit einem dominierenden zentralen Mittelbild (z. B. „Araber“ für das „A“, „Burg“ für „B“ oder „Yankee“ für „Y“), das von zahlreichen kleineren Darstellungen umgeben ist. Gering gebräunt, sonst kaum Gebrauchsspuren und ungewöhnlich gut erhalten. – Siehe die Abbildung.
Sehr hübsch illustriertes ABC-Bilderbuch, gedruckt auf Pappe. Datiert nach dem Exemplar der Staatsbibliothek Berlin. [Bestell-]Nr. 211 und Verlagssignet (WH) auf dem Vorderdeckel. Jedem Buchstaben sind mehrere Begriffe zugeordnet, zum Beispiel beim W: Wurst, Wegweiser, Weihnachtsmann, Weintraube, Wagen. Sehr dekorativ.
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Antiquariat Günter Linke
Stand 11
Niebuhrstraße 78 ∙ 10629 Berlin Telefon + 49 (0)160 78 28 258 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.avantgardebooks.com Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts ∙ Dada ∙ Originalgraphik ∙ Philosophie
Yves Tanguy, die dieser eigens für das Buch geschaffen hat. Die Gesamtauflage dieser frühen Originalradierung von Tanguy betrug lediglich 13 Exemplare und gehört zu den großen Seltenheiten des graphischen Werkes von Yves Tanguy. Unserem Exemplar wurden zudem zwei einseitig beschriebene Typoskriptblätter mit einem zusätzlichen Gedicht Tzaras aus dem Jahr 1914 beigebunden. Desweiteren liegt dem Buch das Gedicht „Indoieli“, welches als letztes Gedicht in die Sammlung aufgenommen wurde und auf der Seite 29 abgedruckt ist, als eigenhändig geschriebenes Manuskriptblatt bei. Das Gedichtmanuskript ist auf ein größeres Blatt montiert auf dem Tristan Tzara handschriftlich bestätigt, dass er diese Zeilen in den Jahren 1914–15 geschrieben hat. Diese von Tzara voll signierte und mit „Bucarest le 29 Nov. 46“ datierte Bestätigung ist Sasa Pana gewidmet und mit 3 kleinen Zeichnungen (Sichel, Blume, Herz) von Tzara geschmückt worden. Das Buch stammt aus dem Besitz von Sasa Pana und ist am linken oberen Rand mit seinem Archivstempel versehen. Mit der Originalradierung von Tanguy, dem zusätzlichen Typoskriptgedicht und dem handschriftlichen Gedichtblatt Tristan Tzaras handelt es sich hier um ein einzigartiges und bedeutendes Dokument für Leben und Werk des Mitbegründers des Dadaismus. Referenz: Lee Harwood, Tristan Tzara 19 – Wittrock, Yves Tanguy, das druckgraphische Werk 2 – Ilk, Rumänische Avantgarde K186 (Radierung) und K513 (Buch).
Tanguy, Yves – Tzara, Tristan. Primele Poeme, urmate de insurectia dela Zürich prezentata de Sasa Pana. (Erste Gedichte, gefolgt von: der Aufstand von Zürich von Sasa Pana.). Bukarest, Editura UNU 1934. 21,6 × 16,2 cm. 49 (1) Seiten und 1 Blatt Druckvermerk. Schlichter Leinenband der Zeit mit eingebundenem Vorderdeckel der Originalbroschur. € 80 000,– Vorliegende Erstausgabe der frühen Gedichte Tristan Tzaras, die dieser in den Jahren 1912 bis 1915 in rumänischer Sprache verfasste, ist in insgesamt 213 Exemplaren in Bukarest erschienen. Den ersten 10 Exemplaren, sowie den Exemplaren für den Autor, den Illustrator und den Verleger wurde eine signierte Originalradierung von Yves Tanguy beigefügt. Bei unserem Exemplar handelt es sich um das Exemplar für den Verleger Sasa Pana, mit dem Eindruck im Colophon: „Exemplar tiparit pentru Editor“. Auf dem Vortitel mit schöner 10-zeiliger Widmung (etwas beschnitten) von Tristan Tzara an Sasa Pana und mit der seperat beiliegenden, signierten Originalradierung von
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Ernst, Max – Péret, Benjamin. La Brébis galante. Paris, Éditions Premières 1949. 24 × 19,3 cm. 122 Seiten mit 3 Originalfarbradierungen und 21 teils farbigen Zeichnungen. Illustrierter Originalkarton mit einer Umschlaglithographie von Max Ernst. € 4000,– Originalausgabe. Nr. 265 von 300 nummerierten Exemplaren auf Grand Vélin d’Arches. Erste Publikation der von Heinz Berggruen herausgegebenen „collection GBMZ“. Das Buch enthält zusammen mit dem radierten Titel drei farbige Originalradierungen und ist außerdem mit 21 einseitig gedruckten, ganzseitigen, zum größten Teil im Pochoirverfahren kolorierten Zeichnungen von Max Ernst ausgestattet. Schönes Exemplar eines der wichtigsten illustrierten Bücher des Surrealismus. Referenz: Brusberg 49 BP – Max Ernst, Illustrierte Bücher und druckgraphische Werke 45 – Spies/Leppien 28 G – The Artist and the Book 100 – Artist’s Books in the Modern Era 123, mit Abbildungen auf Seite 200 – Lang, Surrealismus und Buchkunst 35.
Kafka, Franz. Die Verwandlung. Leipzig, Kurt Wolff Verlag 1915. 21,8 × 13,4 cm. 73 Seiten und 3 Blatt Verlagsanzeigen. Blauer Originalpappband mit Originalumschlag mit einer Umschlagzeichnung von Ottomar Starke (= Der jüngste Tag 22/23). € 9800,–
Originalausgabe. Herausragend gestalteter Katalog für eine der bedeutendsten und frühesten Ausstellungen von Pionieren der Modernen Kunst des 20. Jahrhunderts zusammengestellt von der Société Anonyme, die 1920 von Katherine Dreier, Marcel Duchamp und Man Ray gegründet wurde. Der mit einem Griffregister versehene Katalog ist alphabetisch nach Ländern geordnet und präsentiert führende Vertreter der modernen Kunst aus insgesamt 23 Ländern, wobei Frankreich, Italien, Deutschland und die USA mit den meisten Künstlern in dem Katalog vertreten sind. U.a. werden folgende Künstler mit Kurzbeschreibung und Portraitphoto vorgestellt: Arp, Picabia, Marcel Duchamp, Suzanne Duchamp, Marcel Cahn, Franz Marc, Johannes Molzahn, Kurt Schwitters, Max Ernst, Heinrich Hoerle, Franz Seiwert, Edmund Kesting, Vordemberge-Gildewart, Mondrian, Vantongerloo, Peri, Vilmos Huszar, Lazlo Moholy-Nagy, Brancusi, Kandinsky, Naum Gabo, El Lissitzky, Paul Klee und Man Ray. Ganzseitige Anzeigen für die Galerie Bragaglia in Rom, für den Sturm in Berlin, für Merz in Hannover, für die Anderson Galerie in New York, für das Bauhaus in Dessau, sowie für die Société Anonyme und das Museum of Modern Art in New York runden den Katalog ab. Das Layout des Kataloges erinnert stark an die von Marcel Duchamp gestaltete Publikation „Some French Moderns Says McBride“, die 1922 ebenfalls von der Société Anonyme herausgebracht wurde. Bis auf minimale Bereibungen am Einband und einem kleinen roten Tintenfleck im Seitenschnitt einiger Seiten, ein schönes und farbfrisches Exemplar. Sehr selten. Referenz: Motherwell/Karpel 146.
Erstausgabe. Die 1912 entstandene Erzählung „Die Verwandlung“ gehört zu Kafkas bekanntesten und am häufigsten zitierten Schriften. Außer den Romanen Kafkas, die zudem erst nach seinem Tod veröffentlicht wurden, ist die Verwandlung mit ihren 70 Druckseiten die umfangreichste Prosaveröffentlichung von Franz Kafka. Vorliegend ein schönes Exemplar in der besseren Ausstattung als gebundener Pappband und mit dem Originalumschlag von Ottomar Starke, der gemäß der Bitte Kafkas an seinen Verleger, „das Insekt“ bloß ja nicht zu zeigen, dieses hinter einer halbgeöffneten Tür lediglich erahnen läßt. Exemplare mit festem Einband und dem Originalumschlag sind von großer Seltenheit. Referenz: Dietz 26 – Wilpert/Gühring 3 – Raabe/Hannich-Bode 146.3 – Smolen 22/23.1.B mit Abbildung 56.
Société Anonyme. International Exhibition of Modern Art. Arranged by the Société Anonyme for the Brooklyn Museum. November-December 1926. Text by Katherine S. Dreier. Composed by Katherine S. Dreier and Constantin Aladjalov. New York, Société Anonyme – Museum of Modern Art 1926. 25,6 × 19 cm. 6 Bl., 117 Seiten und 7 Seiten Anzeigen. Mit 114 Abbildungen von Kunstwerken und 95 Künstlerportraits. Originalhalbleinenband mit einer Einbandgestaltung von Constantin Aladjalov. € 8000,–
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Mayfair Rare Books & Manuscripts Ltd
Stand 26
Paolo Rambaldi 35 Saint George Street ∙ London W1S 2FN, Großbritannien Mobil +39 335 81 29 826 oder +44 746 867 89 23 E-Mail: [email protected] Kunst ∙ Inkunabeln ∙ Frühe und mittelalterliche Handschriften
Manuscript – Liber amicorum – Countess Therese von Woyna. 16mo, square size (the leaf 106 × 95 mm), elegant binding of the time by Georg Friedrich Krauss of Wien in red morocco with border in green, elegantly tooled in gold in neoclassical style with double roll-border, central fleuron in green including the name of the owner in gold „THERESE VOYNA“ on upper cover and „VIENNE 1792“ on the lower, with pastedowns and first flyleaf covered in red silk, as well with neoclassical tooling in gold, with bookbinder’s label „G. F. Krauss Relieur à Vienne“; fully gilt spine, golden edges. Manuscript on paper, altogether 70 leaves, several pages containing poetry verses, and illustrated by 15 nice full-page and 2 half-page drawings, watercoloured (showing several subjects and landscapes), and by 6 sketches in pencil. Several leaves left blanks. € 2500,– Siehe Abbildung.
Bible – Binding – Evangelia und epistel wie man sie durch das gantz jar nacheinander inn der kirchen lisst. Nuremberg: Jobst Gutknecht, 1538. 16mo (the leaf 95 × 75 mm), handsome contemporary french calf binding, richly gold-tooled and with painted strapwork design made with coloured waxes on covers, spine gilt (upper joint cracked but holding), well preserved; custom cloth box. Title in red and black within hand-coloured wood engraved border, 58 woodcuts in the text, 4 handcoloured. € 5000,– Extremely rare (unique?) edition of this richly illustrated liturgical work, in a handsome Renaissance binding, apparently not in KVK, Adams or VD 16. – Lacking leaves Q1 and Q8, the latter probably a blank, light marginal soiling and staining, tear to corner of E2. – Siehe Abbildung.
Horae, use of Rome, in Latin and French – Heures à lusaige de Rõme tout au long sans rien requerir. Paris: Gillet Hardouyn, [c. 1509–1524]. Printed on vellum and illuminated in colours and gold by a contemporary hand. 4to (the leaf 218 × 140 mm), attractive 19th cent. french red morocco binding richly gilt on covers with tooling enclosing the name of a female collector, Marte de Pontoux. Text on 30 lines, gothic letter. Hardouyn’s device on title, anatomic man surrounded by four smaller figures on title verso, 13 full-page illuminated woodcuts only
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(of 18?), smaller illuminations of saints in text, initials and capitals supplied in gold and colours, historiated woodcut borders (uncoloured). € 12 000,– Although imperfect, a rare variant not clearly identified in the bibliographies. The Hardouyns dominated the market for Horae as much as Kerver. In addition to a multiplicity of undated editions there are many variants in title and colophon. – Cf. Brunet V, 1635, no. 239; Van Praet 169. – Lacking leaves C7-D2, E4 and final leaf L8, E5 with tear at inner margin also affecting border, some rubbing and creasing of leaves, smudging to a few illuminated initials, occasional soiling. – Siehe Abbildung.
Officium B. Mariae Virginis, nuper reformatum, et Pii V. Pont. Max. iussu editum [and: Hymni per totum annum]. Antwerp, Christoph Plantin, 1575. 4to (the leaf 203 × 130 mm), 17th cent. dark calf with golden border on boards (binding rebacked, and restored, cased in a protective box). All the text printed in red and black, within pretty woodcut borders, typographically very elegant. Engraved vignette on title, several historiated initials, and 19 full-page engraved illustrations by Pieter van der Borcht, Crispin van der Broek, J. Wiericx, P. Huys, A. Bruyn. Pp. 475, [3], 70, [2 last blank but for colophon]. € 2400,– Voet (Plantin Press) 1775 C. Not in Adams. – A carefully washed copy with some marginal wormholes in the 2nd part of the volume; leaf B8 from another copy. Altogether in good condition.
Cavalca, Domenico. Pungi lingua. Florence: Lorenzo Morgiani and Johannes Petri, 8 Oct. 1490. Folio (the leaf 280 × 195 mm), 19th cent. half brown calf, gilt spine with raised bands, title in gold, boards covered with marbled paper. € 7500,– A copy of distinguished provenance, from the collections of Francesco Maria Riccardi del Vernaccia (Florence, 1794–1845, with his engraved bookplate), and the famous bibliophiles Gustavo Galletti (stamp on 2nd leaf), and baron Landau (bookplate). – Fourth edition of this popular work in Italian language, by the Dominican monk that has been one of the first to write in the vernacular, and one of the most successful translators of holy texts. This book is the first printing of Lorenzo Morgiani in association with Joh. Petri. „The first book in which the name of Morgiani occurs“ (BMC). Goff C339; HCR 4774; Pell 3446; BMC VI 681; GW 6410. Only 2 copies in Germany (Oldenburg LB; Stuttgart WLB).
Countess Therese von Woyna
Bible
Horae
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MC Rare Books B.V.
Stand 25
Massimo Caputi Wezelweide, 15 ∙ 2727 DK Zoetermeer, Niederlande Telefon: +31 615 095 191 E-Mail: [email protected] Inkunabeln und frühe Drucke ∙ Wirtschaft ∙ Recht ∙ Medizin ∙ Wissenschaften ∙ Technik
Giordano, Vitale (1633–1711). Fundamentum Doctrinae Motus Gravium, et comparatio momentorum gravis in planis seiunctis ad gravitationes, quibus pondus plana concurrentia premit. Geometrice’ restituta a Vitali Iordano Bitontino in Romano Archi-Gymnasio, necnon in Regia Gallorum Academia in urbe matheseos professore. Editio altera priori longe auctior, atq. emendatior. Cum appendice. Romae, ex Typographia Ioannis Iacobi Komarek apud S. Angelum Custodem, 1689. Folio (316 × 216 mm); [10], 30 pp., 31–40 leaves, 41–98 pp., sign.: a4, χ1, A-E4, e4, χχ1, F-M4, χχχ1; B variant. Contemporary calf. € 6900,– Ultimate edition (the second, after the princeps, published in 1688) of one of the most important treatises on mechanics written in the second half of the XVIIth century. Unfortunately, also due to errors in XIXth-XXth century catalogues, maintained even in the Italian National Cataloging System (SBN), elucidations about
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editions and variants of the present work (each and every printed by Komarek in Rome) are necessary. The editio princeps, unlike as stated by Riccardi and other bibliographers, dates back to 1688, not to 1686; this one was reprinted during the first months of 1689 and presents one leaf of Appendix inserted between pp. 86 and 87, erroneously numbered 86 on the recto. The second edition, which – besides the correction of numerous typographical errors, presents a quantity of additions and examples, contrary to the previous one – was conceivably printed between spring and summer of 1689, rolls out the following inscription at the bottom of the title page: „Romae, ex Typographia Ioannis Iacobi Komarek“; the text stops at p. 96, followed by one leaf containing the notice ad lectorem: this is the A variant. Giordano sent a copy of this variant, as a gift, to Gottfried Wilhelm von Leibniz (1646–1716), regretting the absence of the answers to a few objections, under the printing press in that very moment. In the letter attached to the Leibniz copy, dated 11th November 1689, we can read: „Mitto tibi opusculum meum, inscriptum:
Fundamentum doctrinae motus Gravium: deest responsio ad non nullas objectiones, quae non dum est impressa.“ These mentioned answers can be found in one added leaf numbered 97–98: this addition, together with the ad lectorem leaf moved between leaves a4 and A1 and the inscription „Romae, ex Typographia Ioannis Iacobi Komarek apud S. Angelum Custodem.“ at the bottom of the title page, identifies the B variant, printed during the month of November 1689. A third edition exists, erroneously identified as a further variant of the second edition, which, even if reproduces in detail the title page of the B variant, presents the correction of all the typographical errors of the previous editions and two unnumbered leaves added after p. 98, containing an appendix addressed by Giordano to Giacinto de Cristofaro (ca. 1664–1725), dated 7th February 1705. This third edition sometimes lacks the ad lectorem leaf. Bound with: Idem. Vitalis Iordani Bitontini in Romano Archigymnasio, nec non in Regia Gallorum Academia in urbe matheseos professoris De componendis gravium momentis dissertatio. Romae, typis Angeli Bernabò, 1687. Folio (316 × 216); [8], 14, [2], sign.: π4, A-B4 (leaves π1 e B4 blank). Connected to the controversy aroused after the publication of the „Specimen libri de momentis gravium“ (Romae, ex typographia Rev. Cam. Ap., 1684), by Giovanni Francesco Vanni (1638–1709), the „De componendis“ proves that the combination of the momentums of falling bodies happens by addition. The demonstration is based on four theorems, in which is presupposed the Galilean principle concerning bodies falling from an equal height. In the „Fundamentum“, filiation of the previous work, Giordano answers to criticism moved against the „De componendis“, proposing to demonstrate the general validity of the Galilean proposition and to invalidate the allegation of using his theory on an undemonstrated statement. Wonderful brown calf contemporary binding, covers framed with double gilded fillet and four cornered fleurons, coat of arms of the Barbarigo family with galero and Episcopal tassels on both covers, spine with five nerves and six compartments, delimitated by double gilded fillet and cornered flowered volutes on which a fleuron stands out, gilded edges. Recently identified as belonged to Marcantonio Barbarigo (1640–1706), this copy is more conceivably once part of the library of his illustrious relative Saint Gregorio Barbarigo (1625–1697), involved for over three decades in academic teaching at Padua. In this context we have to consider the hypothesis that the present copy could be the one sent as a gift by the author to the future saint. Ref.: Carli-Favaro 88; De Caro 85–86; Riccardi I, 604.
ob materiae adelphilian Marci Aurelii Severini […] De efficaci medicinae libris tribus. Francofurti ad Moenum, sumptibus Johannis Beyeri, 1646. Two works in one large folio volume. (x), [24], 1044, [20]; [16], 297, [17] pp. Each one with its own fascinating engraved title page, profusely illustrated with more than 200 exquisite etchings (several half-page). Early XIXth century blindstamped dark calf. € 3900,– First edition of both works, higly valuable and of relevant scientific significance. – Fabricius Hildanus, one of the most important surgeons of the XVIIth century, wrote more than twenty important medical treatises. He is also known as the German Paré and is one of the most famous scientists of his time. – His „Observationum et Curationum Chirurgicarum Centuriae“, that were published posthumous in 1641 (and being present in this volume), are a true milestone among the surgical treatises of all time. Not less important is the editio princeps of „De efficaci medicinae“ by Severino, an anatomy teacher in Naples university. He wrote also the „De recondita abscessum natura“, being the first treatise on surgical pathology ever printed. He was a pioneer of the vascular surgery and wrote „Zootomia Democritea“ as well, one of the first work for the study of compared anatomy. The „De efficaci medicinae“ is an avantgardistic work in which we can see for the first time – among other things – the description of a new technique for the removal of varicoses’ lesions and the application of cauterization in order to cure severe dental illness and especially periodontitis. Text slight uniformly browned, due to the paper quality, a fine and crisp copy, complete also of the usually lacking double page engraving depicting hot springs. Ref.: OCLC 7905467; Waller 2908 and 8888; Wellcome III, 4.
Fabricius Hildanus, Wilhelm – Severinus, Marcus Aurelius. Opera quae extant omnia, partim ante hac excusa, partim nunc recens in lucem edita. Omnia ab authore recognita, multisque in locis, tum epistolis clarissimorum virorumque, tum observationibus & exemplis novis, aucta. In ultima haec editione instrumenta quamplurima […] adjiciuntur […]. Adjectis
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Antiquariat am Moritzberg
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Dr. Lothar Hennighaus Zierenbergstr. 90 ∙ 31137 Hildesheim Telefon +49 (0)5121 174 40 47 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-hildesheim.de Allgemeines Antiquariat mit Drucksachen aus sieben Jahrhunderten und allen Gebieten
Dante Alighieri. La comedia. Nach dem Kolophon Pseudo-Dantes „Il credo“, „Pater noster“ und „Ave Maria“. Einleitung und Beigaben von Marsilius Ficinus, Kommentar von Christophorus Landinus. Venedig, Petrus de Quarengis, 11. X. 1497. Mit ganzseitigem Holzschnitt, wie Folgeseite gerahmt von vierteiliger-Bordüre, einer großen HolzschnittInitiale sowie 99 Textholzschnitten. 10 nn. Bl., fol. CCXCVII (von 298; letztes Bl. mit 1 S. Register fehlt). Folio. Pergamentband (Ende 19. Jhdt) mit Rückenschild und reicher -vergoldung. € 14 500,– Druck in 46 (Text) bzw. 61 Zeilen (Kommentar) und runder römischer Type; zahlr. Initialen des Textes schwarzgrundiert; Initialspatien (des Kommentars) nicht ausgefüllt. Die Bl. 11 und 12 sind vermutlich übernommen aus der Capasca-Ausgabe von 1491, kenntlich durch den wiederholten Titel „Danthe aleghieri fiorentino“ recto Bl. 11 und die Abbildung Gottvaters mit Buch im Tympanon des ganzseitigen Holzschnitts verso Bl. 11. Der Text folgt der Ausgabe Venedig 1493, wobei der Kommentar des C. Landino (1424–1504) zuerst 1481 gedruckt wurde. Die Holzschnitte wurden übernommen aus der Ausgabe des Petrus de Piasiis von 1491, stammen vom Meister des Pico Plinius und und sind als Adaptionen möglicherweise angeregt von Botticellis, der Zeichnungen für eine Comedia-Handschrift aus dem Besitz des Lorenzo de Medici anfertigte (vgl. die Abb. in PMM 61). GW 7972; HC 5953; BSB-Ink D-11; BM STC 209; vgl. Sammlung Schäfer 18. Das fehlende letzte Bl. mit einseitigem Register liegt als Fotokopie bei.
Würzburg – Eckhart (Eccard), Johann Georg von. Commentarii de rebus Franciae Orientalis et Episcopatus VVirceburgensis (…). Editio princeps. 2 Teile in 2 Bänden. Würzburg, Alma Universitatis Juliae (Vol. I: Engmann; Vol. II: Rausch), 1729 (d. i. 1731). Mit zusammen 2 gest. Titelvignetten, 14 Kupfertafeln (7 gefaltet), 1 gefalt. Stammtafel, 1 Plan, zahlr. Textkupfern (meist Münzkupfer) und einigen gestochenen Vignetten; Titeleien in Schwarz und Rot. 10 Bl., 936 S., 31 Bl., 1 Bl., 1004 S., 39 Bl.. 2°. Schweinslederbände auf Holzdeckeln mit reicher Blindprägung, auf 5 Bünden, mit jeweils 2 intakten Messing-Leder-Schließen und im modernen, marmor. Pappschuber . € 1800,– Provenienz: Auf Spiegel von Bd I mit dem gest. Wappenexlibris des Historikers und Germanisten Theodor
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Georg Ritter von Karajan (1810–1873), dem Urgroßvater des nachmaligen Dirigenten Herbert von Karajan. – Die barocke Blindprägung der Einbände mit floralen Rollen- und Plattenstempeln, die Beschneidung der Titelei sowie die frischeren Abzüge der Kupfer im Band II lassen vermuten, dass die Bände nicht zeitgleich und/ oder nicht in derselben Auflagenhöhe erschienen und dass Buchblöcke und Einbände erst später zueinander kamen. – Die Datierung des Werkes muß, anders als im Impressum mit 1729 angegeben, 1731 lauten, denn: „Anno 1730. die 9. Februarii post horam septimam matuatinam (…) placidissime in Christo obdormivit Perillustris Dominus, Joannes Georgius ab Eckhart“. Das heißt, das Werk erschien unvollendet und posthum, worauf schon Jöcher (vol. II, 269f) hinwies. -Kein in der Literatur, im Handel oder in öffentlichen Sammlungen beschriebenes Exemplar hat diesselbe Kollation mit der angegebenen Tafelanzahl wie das vorliegende; die Tafeln (in kräftigen Abzügen) stammen im Übrigen von Johann Salver (1670–1738; vgl. Thieme/B. 29, 360). – J. G. Eccard (1674 in Duingen bei Hildesheim – 1730 Würzburg), Historiker, ab 1694 Mitarbeiter/Sekretär von Leibniz, auf dessen Betreiben seit 1704 Professor für Geschichte in Helmstedt, nach Leibniz’ Tod 1716 Übernahme von dessen Stelle als Historiograph und Bibliothekar in Hannover, floh 1723, vermutlich wegen Schulden, vor der Justiz nach Würzburg, konvertierte zum Katholizismus und reüssierte erneut als Bibliothekar, Archivar und Historiker. Im vorliegenden Werk gibt Eccard in der Behandlung des weitgefassten Themas ein Beispiel seiner quellkritischen Methode, die seine Bedeutung als Historiker begründet. „Besondere Beachtung verdient der Erstdruck des Hildebrandliedes im 1. Band seiner Commentarii (S. 864–902)“ (NDB 4, 270f; vgl. auch Jarck: Brsg. Biogr. Lexikon, S. 184f). – Etwas berieben und fleckig; insges. ca. 30 Bl. mit schwachem Wasserfleck im weißen Rand; Bd I mit sehr geringen Wurmfraßspuren am oberen Kapital und hs. Besitzvermerk auf Titelei (datiert 1809); Titelei von Bd II knapp beschnitten, Schmutztitel hier mit kleinen hinterlegten Fehlstellen; Innengelenke beider Bände mit schmalen Papierstreifen verstärkt.
Gregor I. Sammelband von 3 Inkunabeln und einer Postinkunabel. Paris, Gering und Rembolt (Remboldt), 1489–1508. 20 × 13 cm. Rotbrauner Lederband des 18. Jhdts mit dreifachen Goldfileten auf den Deckeln, 2 Rückenschildern, reicher -vergoldung, Steh- und Innenkantenvergoldung sowie dreiseitigem Goldschnitt und marmorierten Vorsätzen. € 9500,–
Enthalten sind: 1. Dyalogus (…) in quattuor diuisus: de vita et miraculis patrû italicorum: et de eternitate animarû. (Paris, Wolff oder Gering/Remboldt 1489–91). 96 nn. Bl. (erstes und letztes weiß). GW 1140 gibt als Drucker Wolff an, der ab 1489 drei Jahre in Gerings Werkstatt und mit dessen Materialien/Typen arbeitete, so dass Goff (G402) auch Gering/Remboldt als Drucker angeben kann (die 1494 eine weitere Ausgabe mit derselben Kollation herausbrachten – vgl. Brunet II, 1726 und BM STC 208). 2. ‚Regula pastoralis‘. (Paris, Wolff bzw. Gering/Remboldt 1489ff). 74 nn. Bll (das erste und letzte weiß); keine Titelseite. GW 11445: BSB-Ink-326G. 3. (Pseudo-Gregor – d. i. Robertus de Tumbalena): Expositio beati Gregorii pape super Cantica canticorum. Paris, Gering und Rembolt 16. Januar 1498. 28 nn. Bl. (von 30 – a3 und a 6 fehlen). Mit HolzschnittDruckermarke, in Rot und Blau gemalten Initialen, durchgehend in Rot rubriziert. GW 11416; BM STC 61 4. Vorgebunden: In septê psalmos penitêtiales explanatio ad modum vtilis. Paris, Gering und Rembolt 20. März 1508. Fol. xlvi, 2 nn. Bl.. Mit großer Metallschnitt-Druckermarke in Punktiermanier, Metallschnitt-Bordüre auf Titelei, einem großen Holzschnitt sowie einigen Initialen in Punktiermanier; zweispaltiger Druck. BM STC 60. Dem römische Patriziersohn Papst Gregor I (590– 604) gelang es, die Kirche (und ihren „gewaltigen Grundbesitz“ – vgl. Altaner/Stuiber: Patrologie. S. 466–70) durch die Wirren der kriegerischen Zeitläufte zu bringen, sie instutionell zu stabilisieren, auch international diplomatisch zu sichern und allgemein die Lebensverhältnisse zu bessern; er lehnte für sich den Namen „Universalis Papa“ ab und bezeichnete sich als „Servus Servorum Dei“; der nachmals sogenannte Gregorianische Gesang geht auf einen Abschnitt (4,55) im Dyalogus zurück; Gregors „regula“ hatte im Mittelalter für den Weltklerus den Stellenwert wie die Regula Benedicti für die Orden. Gregor wurde, auch für die unter ihm begonnene Christianisierung der Angelsachsen, der Beiname „der Große“ gegeben. Zwar hat Gregor in seinen „Moralia in Job“ auch eine Auslegung des Hohenliedes geschrieben, doch ist der Verfasser der hier vorliegenden „Exposition“ vermutlich der Benediktinermönch Robertus de Tumbalena. Über ihn ist wenig mehr bekannt, als dass er mit seinem Ko-Frater Anastasius die Abtei Mont Saint-Michel (Normandie) im Protest gegen den Abt Suppo verließ, dem „Simonie“ vorgeworfen wurde, um in der Nähe auf der Insel Tombelaine als Eremit zu leben. Dort gründeten sie die Kapelle Notre-Dame und eine Priorie; Robert stand in Briefkontakt zu Anselm von Canterbury, der in der Nachbarschaft (Kloster Bec) lebte; 1066 wurde er Abt des Klosters St. Vigor (Bayeux) und 1082 von Gregor VII nach Rom gerufen. Durchgehend dezent in Braun regliert; die Inkunabeln in römischer, die Postinkunabel in gotischer Type. Etwas berieben und gering bestoßen; hervorragend saubere und frische Drucke.
Terenz (Publius Terentius Afer). (Comoediae sex). Cum Directorio Vocabulorû, Sententiarû artis Comice, Glossa interlineali, Comêtariis Donato, Gvidone, Ascensio. Editio princeps. Straßburg, Grüninger, 1. XI. 1496. Mit 165 Holzschnitten, davon 8 ganzseitigen (1 wiederholt); durchgehend in Rot rubriziert; Initialen in Rot ausgemalt. 6 nn. Bl., 176 (recte 173) num., 1 w. Bl.. Folio. Späterer Kalbslederband (Ende 17. Jhdt) mit Goldfileten, goldgepr. Eckfleurons und blindgeprägter Palmetten-Rahmung auf Deckeln, mit Rückenschild und -vergoldung sowie Stehkantenvergoldung. € 25 000,– GW M45481; HC 15431; BSB-Ink T-103; Slg. Schäfer 54. Die Kommentare stammen von Guido Juvenalis, Jodocus Badius Ascensius und Johannes Egidius; Druck in 2 Spalten und 71 Zeilen; je 2 Größen gotische und Antiqua-Typen; Wasserzeichen: Stierkopf mit Kreuz auf Stab. Die zweite illustrierte Terenzausgabe überhaupt und die erste aus Grüningers Offizin, darin die berühmte Holzschnitt-Ansicht eines antiken Theaters (wiederholt). Die Holzschnitte sind jeweils zusammengesetzt aus bis zu 5 einzelnen Stöcken; die Namen der handelnden Personen in Namensbanderolen, in einigen Fällen mit Rot handschriftlich ergänzt; auf den Tafeln die Beziehungen der Personen mittels Verbindungslinien wiedergegeben. Die Kombinatorik der Versatzstücke sowie die Schraffurtechnik verleihen den Abbildungen eine malerische Anmutung von Abwechslungsreichtum, Dynamik, räumlicher Tiefe und Plastizität, wie sie für die Technik des Holzschnitts atypisch ist. Dem Meister des Terenz, der mit vorliegendem Werk einen Höhepunkt des Straßburger Stils erreichte, waren vermutlich die Illustrationen der Trechsel-Ausgabe (Lyon 1493) bekannt, da auch der Kommentator Josse Bade (1462–1535) bei Trechsel die Buchdruckerkunst erlernte und dessen Tochter er heiratete; allerdings zeichnen sie sich im Vergleich durch die virtuose Schraffurtechik aus, die wie die gotischen Bildelemente eine Bekanntschaft mit den Terenz-Illustrationen Dürers nahelegen. Beiliegend ein Doppelblatt (um 1825) mit 2 Seiten engl./ lat. Notizen/Exerpten aus verschiedenen Autoren zu vorliegendem Werk, wobei die Autoren dessen Ausnahmestellung für die Druck-, Theater- und Kostümgeschichte betonen. Rücken mit Fehlstelle und (leider hellerem Leder) unterlegt; mehrfach fehlerhaft paginiert, Kollation aber komplett.
Hennighaus, Lothar. Der Begriff „selten“ (und seine Verwahrlosung im buchantiquarischen Sprachgebrauch) – eine überfällige Polemik. Hildesheim, Selbstverlag, 2016. Ill. OKt.-Umschlag. 10 lose Doppelblatt. 8°. € 12,– Gedruckt auf besserm Papier/Karton mit den üblichen Geräten eines Kleinbüros, d. h. jedes Exemplar hat andere Macken oder: Die Mängel/Fehldrucke sind nicht beabsichtigt, gleichwohl erwünscht. Nicht beschnitten; drucktechnische und/oder Material-Varianten sind vorbehalten. Diese VA ist limitiert auf 100 Exemplare und im Kolophon vom Autor paraphiert.
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Zum 100. Todestag von Christian Wagner am 15. Februar 2018 Wagner, Christian. Eigenh. Manuskript mit Tinte mit Unterschrift. O. O. u. J. 4 S. 22,5 × 14 cm (Seitengröße). € 1200,–
– Zwei eigenh. Gedichtmanuskripte mit Unterschrift. Warmbronn o. J. Auf 1 Blatt. 22,5 × 17,7 cm. € 1800,–
Enthält ernste Worte zur „Pöbelhaftigkeit“ (Aus: Aus meinem Leben. Neuer Glaube. II. Teil 1915. Essays). – Siehe Jahresschrift 1979 der CWG, Seite 22–23. – Mit Querfalte. Etwas fleckig.
1. Hoher Flug. 14-zeil. Gedicht, veröffentlicht in „Sonntagsgänge 3“ (1890, S. 115) in fast identischer Form. 2. Freitod. 10-zeil. Gedicht, veröffentlicht mit Abweichung in „Neue Dichtungen“ (1897, S. 61). – Zweimal gefaltet. Wenig fleckig.
– Eigenh. Ansichtskarte mit Unterschrift. Warmbronn, 2. Dez. 1913. € 600,– „Für den Württembergischen Thierschutzverein. Wenn ein Wanderbursch oder Zigeuner ab und zu sich sehen läßt, ist flugs der Landjäger hinter ihm her, in solchem Fall ist weit und breit keiner zu sehen. Eine entsetzliche Mißhandlung eines Pferdes auf offener Dorfstraße, – Lachen geronnenen Bluts waren heute Morgen noch zu sehen, – machte sich gestern Abend eine Gesellschaft junger Leute, Jägdler u.s.w. aus Gabelsberg schuldig. Die ganze Gasse sprach davon, denn es soll nach Aussage der Zeugen Herr … gewesen sein, und die sich tadelnd empörten, wurden bedroht“. – Mit kl. Einriss und Knitterfalten. Etwas fingerfleckig.
– Eigenh. Porträtpostkarte mit Unterschrift. Warmbronn, 9. Aug. 1915. € 900,– Mit Gedichtabschrift „Willkomm auf meiner Villa“. 8-zeil. Gedicht, veröffentlicht in der Dichtung „Oswald und Klara“ (Neue Dichtungen, 1897, S. 136). – Adressiert an Herrn Dr. Wagner mit Gemahlin, Stuttgart, Herdweg 70, „Mit Gruß Christian WagnerWarmbronn“. – Mit handschriftl. Gruß eines späteren Besitzers auf Porträt.
– Eigenh. Gedichtmanuskript auf einer Ansichtskarte von Warmbronn. Warmbronn 1907. € 600,– „Bohnenblüthen im Hausgärtchen – Widmung einer liebenden Mutter“. 5-zeil. Gedicht, mit Abweichungen veröffentlicht als „Bohnenblüte“ in „Späte Garben“ (1908, S. 16). – Ohne Adresse und Unterschrift, 26. Dez. 1907. – Mit vertikaler Knickfalte.
– Eigenh. Gedichtmanuskript mit Unterschrift. Warmbronn o. J. 16 × 12,5 cm. € 1200,– „Ein Gedenkstein“. 10-zeil. Gedicht, fast identisch veröffentlicht in „Aus der Heimat“ (1913, S. 13). – Zweimal gefaltet. Wenig fleckig. Etwas knittrig.
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– Zwei eigenh. Gedichtmanuskripte. Warmbronn o. J. Auf einem Blatt. 14 × 7 cm, beidseitig beschrieben. € 500,– 1. „Falter und Blume“ (1. Strophe). 6-zeil. Gedicht, veröffentlicht identisch in „Sonntagsgänge 2“ (1887, S. 56). 2. „Am Feldweg“. 4-zeil. Gedicht, veröffentlicht identisch in „Weihegeschenke“ (1893, S. 13). Darüber noch die 2 letzten Zeilen aus dem Gedicht „Elisabeth“ (Sonntagsgänge 3; 1890, S. 68). – Kaum Gebrauchsspuren.
– Zwei eigenh. Gedichtmanuskripte. Warmbronn o. J. Auf einem Blatt. 16,5 × 20,5 cm, beidseitig beschrieben. € 800,– 1. „Das pompejanische Haus“. 9-zeil. Gedicht, veröffentlicht mit Abweichungen in „Weihegeschenke“ (1893, S. 100). 2. „Im Glas dort“. 8-zeil. Gedicht, veröffentlicht mit Abweichungen ebenda. – Etwas fleckig und mit kl. Randläsuren.
– Zwei eigenh. Gedichtmanuskripte. Warmbronn 1891. Auf einem Blatt. 14,5 × 22 cm. € 800,– 1. „Bergheimer Hof (ein antikes Haus)“. 9-zeil. Gedicht, veröffentlicht identisch als „Das pompejanische Haus“ in „Weihegeschenke“ (1893, S. 100). 2. „Scillawäldchen“. 4-zeil. Gedicht, veröffentlicht mit Abweichungen als „Scilla“ in „Neue Dichtungen“ (1897, S. 26). Mit Fußnote „Bei meiner Lesung im Jahr 1891 zu Pfingsten“. – 1x gefaltet.
Mann, Thomas. Buddenbrooks. Verfall einer Familie. 2 Bde. Berlin, S. Fischer 1901. 8°. 566, 539 S. Hldr. d. Zt. € 8000,– Bürgin I, 2. Erste Ausgabe des „als Familiengeschichte verkleideten Gesellschaftsromans“, für den Mann 1929 den Nobelpreis erhielt. „… ein vom Verfallsgedanken überschattetes Kulturgemälde“ (KLL). – Einbände etwas fleckig, Rückenbezug mit kl. Abriebstellen. Papier gebräunt.
Trakl, Georg. Die Dichtungen. Erste Gesamtausgabe. Druck in Blau und Schwarz. Leipzig, Wolff [ 1917]. Gr.8°. 201 S., 4 Bll. Oldr. € 1500,– Erstausgabe. Raabe 304, 8. W. G.² 1502, 5. – Nr. 42/100 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf echtem Bütten. – Einband berieben.
George, Stefan (Hrsg.). Maximin. Ein Gedenkbuch. Mit Porträt Maximins sowie doppelblattgr. Titel in Rot und Schwarz und Buchschmuck von M. Lechter. Berlin, Blätter für die Kunst 1907. 4°. 28 nn. Bll. Orig.-Pergamentband mit Deckelvergoldung, goldgepr. Rückentitel u. Goldschnitt. € 4500,– Erstausgabe. Unter Leitung von Melchior Lechter bei Otto von Holten auf Japanpapier gedruckt. Ex. 42/200 (gesamt 201). – Deckel mit Stockfleckchen. Vorderdeckel ein wenig gewölbt. Bindung etwas gelockert. – Von den Mängeln abgesehen, prachtvolles, außergewöhnlich gestaltetes Werk.
Horkheimer, Max. Kants Kritik der Urteilskraft als Bindeglied zwischen theoretischer und praktischer Philosophie. Stuttgart, Kohlhammer 1925. 65 S. Okt. € 1500,– Erste Ausgabe von Horkheimers Habilitationsschrift. Sehr selten. – Umschlag mit kl. Einrissen und Fehlstellen.
Bader, Josef. Badenia oder das badische Land und Volk, eine Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Landeskunde … Mit 52 (9 kol.) Tafeln und 5 Karten. 3 Jahrgänge in 1 Band. Karlsruhe u. Freiburg, Herder 1839–44. X, 20, 220 S., 1 Bl.; IV, 320 S.; 2 Bll., 320 S. Etwas späterer Halblederband. € 1500,– Kirchner 7333. – Mit schönen Ansichten in Stahlstich, Lithographie und Aquatinta mit Ortsansichten und volkstümlichen Szenen. – Einband etwas berieben. Unterschiedlich stark stockfleckig.
Süß-Oppenheimer, Joseph – Merckwürdige Staats-Assemblée in dem Reiche derer Todten, zwischen einem gantz besondern Klee-Blat; oder Dreyen unartigen Staats-Ministern, nemlich Dem Duc de Ripperda, Dem Grafen von Hoymb, und dem Juden Süß-Oppenheimer … 2 Teile in 1. Mit 1 gest. Frontispiz. Tetuan [d. i. Regensburg], Hunniades [d. i. Bader] 1738. 3 Bll., 192 S. Hprgt. d. Zt. € 800,– Erste Ausgabe. Faber du Faur 1752. Hayn/Gotendorf VI, 469: „Interess, und rar!“ Im Todesjahr Oppenheimers (1698–1738) erschienenes, anonym verfasstes Werk, mit Gesprächen des Finanziers mit den ebenfalls kurz zuvor verstorbenen Politikern Ripperda und Hoymb. Frontispiz mit figurenreicher Szenerie, im Hintergrund der Galgen. – Einband fleckig, berieben und bestoßen. Etwas braunfleckig. Besitzvermerk auf Vorsatz.
Forster, Georg. Johann Reinhold Forsters … Reise um die Welt während den Jahren 1772 bis 1775 … 2 Bde. Mit 1 mehrf. gef. Karte u. 11 Kupfertafeln sowie 3 Notenbeispielen. Berlin, Haude & Spener 1778– 1780. 4°. 18 nn. Bll., 451 [recte: 443] S., 1 (w.) Bl.; 1 (w.) Bl., 2 nn. Bll., 467 S., 1 Bl. (Inhaltsverzeichnis). Marmor. Ldr. d. Zt. mit Rückenvergoldung, 2 Rücken schildern und Buntpapiervorsätzen. € 3500,– KNLL V/710. Goed. VI/246, 6. Henze II/264. Erste deutsche Ausgabe. Reisebeschreibung in der vom Autor selbst übertragenen deutschen Fassung. Die vorliegende Schrift dokumentiert James Cooks zweite Weltumseglung der Jahre 1772–75. – Mit der meist fehlenden Karte mit Darstellung der Südlichen Halbkugel. Die Kupfer mit Abbildungen von neuseeländischen Pflanzen (Flachs, Tanne, Myrte), neuseeländisches Werkzeug, Handarbeiten der Einwohner der Marquesas-Inseln, der Neuen Hebriden und Neukaledonien. – Rücken fachmännisch restauriert unter Verwendung des alten Bezugs. Stempel auf Titel. Stellenweise etwas fingerfleckig. Karte im Falz mit Einriß und rückseitig etwas fleckig. Bd. 1: im Fußsteg wasserrandig. S. 83/84 Eckfehlstelle ersetzt (ohne Textverlust). Bd. 2: S. 182–85 braunfleckig, S. 97/98 mit kleinem Brandloch im Text (kaum Textverlust). S. 163/64 im Falz neu befestigt.
Rom – Weinlig, C. G. Briefe über Rom, verschiedenen, die Werke der Kunst, die öffentlichen Feste, Gebräuche und Sitten, betreffenden Inhalts, nach Anleitung der davon vorhandenen Prospecte von Piranesi, Panini und andern berühmten Meistern. 3 Bde. in 1. Mit 1 gest. Titelvign. u. 35 Kupfern (Ansichten). Dresden, Hilscher 1782–87. Gr.8°. (4), 112, (4), 100, (4), 96 S. Hldr. im Stil der Zeit mit Rückenverg., rotem Rückenschild u. marmor. Deckeln. € 2800,– Der Architekt Christian Traugott Weinlig (Dresden 1739–1799 Dresden) arbeitete seit 1760 im sächsischen Staatsdienst, zuerst als Hofkondukteur, ab 1773 als Oberbaukommissar und Oberbauamtszahlmeister. Bei seinem Aufenthalt in Rom 1767–1770 traf er mehrfach mit Winckelmann zusammen. Die prächtigen Kupfer, meist nach Piranesi, zeigen neben einigen Plänen und Grundrissen die wesentlichen Ansichten von Rom. – Die Kupfer in guten Abzügen, Papier jedoch gebräunt und tls. stockfleckig. Einige Randeinrisse hinterlegt (öfters auch bei einigen Tafeln am Falz). Bd. 1, Seite I/ II Einriß hinterlegt. Tafel 14 mit blauer Farbspur außerhalb des Bildes. Taf. 19 am Bundsteg wasserrandig.
Venedig – Albrizzi, Giambatista. Forestiere illuminato intorno le cose piu rare, e curiose, antiche, e moderne della città di Venezia, e dell´isole circonvicine. Mit gest. Frontispiz u. 73 Ansichten auf 44 (davon 27 doppelblattgr.) Kupfertafeln von F. Zucchi u. a. Venedig, Albrizzi 1740. 8 Bll., 343 SS., 4 Bll. (Register). Pbd. d. Zt. € 2200,– Erste Ausgabe dieses Reiseführers mit den präzise gest. Veduten Venedigs von F. Zucchi (1692–1764). – Einband mit Abriebstellen. 1 Tafel mit Einriss am Rand. Am Schluss wasserrandig.
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Johannes Müller
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Biblia germanica. Das New Testame(n)t. So durch L(icentiatum) Emser sälige(n) v(er)teutscht. Leipzig, V. Schumann 1528. 8°. 25 Bll., 252 num. Bll., 211 num. Bll., 1 Bl., mit Titelholzschnitt u. 35 (meist ganzs.) Textholzschnitten, sowie zahlr. Zierstücken u. Initialen. – Angeb.: Emser, Hieronymus. Annotationes über Luthers new Testament, und dem newen Testament … Freiburg i. Br. 1529. 4 Bll., 174 num. Bll, 1 Bl., mit Titelholzschnitt, blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckel d. Zt. mit 2 Messingschließen. € 5500,– VD16 B 4384 u. E 1092 – Bibelslg. Württ. LB. E 202 u. E 212 – Adams B 1779 u. E 158 – vgl. ADB VI, 98. – Erste illustrierte Oktavausgabe der berühmten „Emser
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Bibel“, auf Veranlassung Herzog Georgs von Sachsen herausgegeben.
Binsfeld, Peter. Tractat von Bekanntnuß der Zauberer und Hexen. Ob und wie viel denselben zu glauben. Anfängklich … in Latein beschrieben. Jetzt aber … in unser Teutsche Sprach vertiret, durch … M. Bernhart Vogel. München, A. Berg 1592. 4°. 4 Bll., 75 num. Bll., 3 Bll., mit Titelholzschnitt, mod. Prgt. unter Verwendung einer alten liturg. Handschrift. € 3500,– VD16 B 5533 – IA 119.441 – Hayn-G. III, 179 – vgl. Crowe 71 u. Rosenthal (Bibl. magica) 3949. – Dritte deutsche Ausgabe (die 2. bei A. Berg in München).
(Conestaggio, Girolamo Franchi di). Historien der Königkreich, Hispannien, Portugal und Aphrica, daraus dann zusehen, in welcher Zeit, sonderlich Portugal, seinen Anfang genommen … Wie von Don Anthonio, der auch vermeynte König in Portugal zuwerden … Auß dem Jtalianischen, durch Albrecht Fürsten in das Hochteutsch gebracht. München, A. Berg 1589. Fol. 26 Bll., 126 num. Bll., 1 Bl., mit Wappenholzschnitt am Titel, 2 (mehrf. gef.) Kupfertafeln, 4 Holzschnittporträts, 1 Textholzschnitt sowie 1 gr. Holzschn.-Druckermarke, blindgepr. Schweinsldr. mit rot eingefärbt. Wappensupralibros am VDeckel (Hoffmann von Grünbühel). € 4800,– VD16 C 4701 – Palau 115.402 – vgl. Adams C2502 u. Brunet II, 217 (ital. Ausg.). – Erste deutsche Ausgabe in der Übersetzung von Albrecht Fürst.
Dapper, O(lfert). Description exacte des isles de l’Archipel, et de quelques autres adjacentes; dont les principales sont Chypre, Rhodes, Candie, Samos, Chio, Negrepont, Lemnos, Paros, Delos, Patmos. Amsterdam, G. Gallet 1703. Fol. 3 Bll., 556 S., 2 Bll., mit Kupfertitel (dat. 1702), 7 (gef.) Kupferkarten, 27 (tls. gef.) Kupfertafeln sowie 43 Textkupfern, blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln d. Zt. mit 2 Schließen. € 7000,– Atabey 323 – Blackmer 453 – Weber II 745 – Chadenat 44. – Erste französische Ausgabe (die holländische Erstausgabe erschien 1688).
Florinus, F. Ph. ( d. i. Franz Philipp v. Sulzbach Pfalzgraf bei Rhein). Oeconomus prudens et legalis. Oder allgemeiner Klug- und Rechts-verständiger Haus-Vatter … mit rechtlichen Anmerckungen auf allerhand vorfallende Begebenheiten versehen durch Christoph Donauern. 9 Tle. in 2 Bänden. Nürnberg, J. L. Knorz für Chr. Riegel 1705. Fol. 7 Bll., 642 S.; (643-)1230 (recte 1228) S., 415 (recte 180) S., 28 Bll., mit gest. Frontispiz, 115 Textkupf., 10 gest. Kopfvign. u. 10 gest. Init., 40 (4 gef.) Kupfertafeln. Prgt. d. Zt. € 3400,– Lindner 11.0615.02 – Graesse II, 602 – Weiss 1074, Anm. – Zweite Ausgabe (erstmals 1702 erschienen) des monumentalen Werks zur bürgerlichen Haus- u. Landwirtschaft.
Gleichen-(Russworm), W. F. v. Mikroskopische Untersuchungen und Beobachtungen der geheimen Zeugungstheile der Pflanzen und ihren Blüten, und der in denselben befindlichen Insekten; nebst einigen Versuchen über dem Keim. Nürnberg, Raspe 1790. Fol. 9 Bll., 72 S., 40 S., 4 Bll., 26 S., mit 3 gest. Vign. und 51 altkolorierten Kupfertafeln von J. C. Keller, HLdr. d. Zt. mit Rsch. € 6600,– Nissen, BBI 718 – Stafleu-C. 2037 Anm. – Pritzel 3367 Anm. – Zweite Ausgabe; zuerst 1764–1766 unter dem Titel: „Das Neueste aus dem Reiche der Pflanzen“ erschienen. – Frühwerk der Mikroskopie. – Siehe Abbildung.
W. F. v. Gleichen-(Russworm)
Groll, Andreas und Eduard von Sacken. Die vorzüglichsten Rüstungen und Waffen der K. K. Ambraser-Sammlung in Original-Photographien. 2 Bände. Wien, Braumüller 1859–1862 [1857–1863]. Fol. 3 Bll., 88 S.; 6 Bll., 69 S., mit zus. 128 orig. Fotografien (Salzpapierabzüge) v. Andreas Groll, Hldrbde. d. Zt. mit Rverg. € 38 000,– Heidtmann 13441 u. Ders., Wie das Photo ins Buch kam 1791 – siehe ausf.: Monika Faber, Andreas Groll. Wiens erster moderner Fotograf – Nijhoff 174 – Hiler 770 – Lipperh. Ra 27. – Erste Ausgabe, vollständig überaus selten. – Eine der ersten österreichischen Buchpublikationen, die mittels Fotografien illustriert wurde. – Siehe Abbildung.
Polybius. Römische Historien, des weisiste(n) warhafftigsten und hochberhümpten Geschichtschreibers Polybii in Siebentzehen Büchern begrieffen. Alles auss Griechischer Sprach in die Teutsche … und jetzt erstmals im Truck auszgangen durch Guilielmum Xylandrum Augustanum. Basel, S. Henricpetri 1574. Fol. 8 Bll., CCCCCXVIII (518) S., 13 Bll., mit 21 (17 dplblgr.) Holzschnitt-Karten u. 19 Textholzschnitten sowie Holzschn.-Druckermarke und typographischer Tabelle, Prgt. d. Zt. mit hs. Rtit. € 7000,– VD16 P 4086 – Goedeke II, 319 – Schweiger I, 272 – vgl. Hieronymus, Griech. Geist 259. – Erste deutsche Ausgabe, mit der schönen, doppelblattgroßen Weltkarte (vgl. Shirley 92) von David Kandel (1520–1590).
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Curtis, William. The Botanical Magazine; or Flower-Garden displayed … Bde. 1–50 und Indexband in 28 Bdn. London, Selbstverlag, 1793–1823. 8°. Mit 2446 kolorierten Kupfertafeln, davon 174 gefaltet. Uniforme, grüne Halblederbde. d. Zt. mit Rückenvergoldung. € *9000,– Sehr umfangreiche Reihe des berühmten Werkes. Curtis’ Botanical Magazine war die erste botanische Zeitschrift und ist die älteste und umfangreichste wissenschaftliche Zeitschrift mit Farbabbildungen überhaupt (seit 1984 in „The Kew Magazine“). – Jede Tafel mit
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1 bis 2 Blättern Text und jeder Bd. mit eigenem Register. In Bd. 20 ein Generalindex, dazu ein separater Indexband für Bde. 1–42. – Insgesamt gutes Exemplar, leicht gebräunt und minimal stockfleckig, vereinzelter, minimaler Abklatsch auf den Tafeln, bei Bd. 46 etwas deutlicher. Einbände etwas berieben. Beiliegend die Bände 51–53 der Reihe, 1824–26, in abweichenden Einbänden mit den Tafeln 2441–2704. – Stafleu-C. 1290. Nissen, BBI 2350. – Siehe Abbildung.
Janscha, Laurenz und Johann Ziegler. Collection de cinquante vues du Rhin … Fünfzig malerische Ansichten des Rhein-Stromes von Speyer bis Düsseldorf … € *32 000,– Siehe Beschreibung und Abbildung Tafel 8.
Pancovius, Thomas. Herbarium portatile, oder behendes Kräuter- und Gewächs-Buch. Berlin, Chr.
Runge, 1654. Kl.-4°. Mit Kupferstichfrontispiz, 1363 num. Pflanzenholzschnitten sowie 3 Textholzschnitten, davon 1 ganzseitig. 173 Bl., 172 Sp., 4 Bl. Pergamentbd. der Zeit. € 2300,– Seltene, erste Ausgabe des handlichen Kräuterbuches des Berliner Arztes (1622– 1665). Die Holzschnitte, jeweils vier auf einer Seite, von Peter Hille bzw. Peter Holtzmeyer, stammten aus dem Besitz Thurneissers, der sie für die Fortsetzung seiner nicht abgeschlossenen „Historia plantarum“ verwenden wollte. – Das hübsche Frontispiz zeigt im Vordergrund die personifizierte Flora, im Hintergrund eine Ansicht von Berlin mit Cölln. – Gutes Exemplar, papierbedingt gebräunt und im Rand minimal fleckig. – Nissen, BBI 1485. VD 17 1:681890C.
Prognosticon. Oder Unmaßgebliches Bedencken, Uber den letzten im Außgang des verschienenen, unnd im Anfang dieses 1681sten Jahrs, erschienenen greülichen und unerhörten langen Cometen. 2 Teile in 1 Bd. Hamburg, Thomas von Wiering, (1681). 8°. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln, 2 Falttabellen, davon 1 mit gr. Holzschnitt im oberen Rand und 1 Textholzschnitt. 40; 40 nn. Bl. Neuer Umschlag. € 900,– Seltene Kometenschrift mit einer Sammlung verschiedener Abhandlungen zumeist über den Kometen des Winters 1680/1681. Dieser half Newton, gestützt auf die drei von Kepler aufgestellten Gesetze zur Planetenbewegung, die wahre Form von Kometenbahnen zu bestimmen und zu berechnen. – Etwas gebräunt, Titelblatt stärker, 1 Tabelle mit kleiner Hinterlegung. – VD 17 1:058011X. La Lande 303 (irrig 4°). Nicht bei Houzeau-Lancaster, Hohenemser oder Halle, „Newe Zeitungen“.
Zauberei – Blow Book – De nieuwe Toverlantaarn. Amsterdam, o. J. (um 1770–80). Kl.-8°. Gestochener Titel und 47 kolorierte Kupfertafeln. Orig.-Broschur. € 7900,– Sehr seltenes, frühes Zauber- und Verwandlungsbuch.
Durch den kunstvoll gefertigten seitlichen Schnitt entsteht ein Griffregister, welches beim raschen Durchblättern ermöglicht, jeweils nur eine der 8 vorhandenen Serien mit 6 verschiedenen Abbildungen (oder Wiederholungen) abzurufen. So entsteht beim Vorführen der Eindruck, das Büchlein enthalte entweder nur Harlequins, Karikaturen, Soldaten, Blumen, Priester oder Nonnen. Naturgemäß sind diese Büchlein durch die mechanische Abnutzung oft nicht mehr funktionstüchtig. Funktionierende Exemplare des 18. Jahrhunderts sind sehr rar. Das vorliegende Exemplar mit einem Kupferstichtitel ist über KVK in keiner öffentlichen Sammlung nachzuweisen. Üblicherweise verfügen die frühen Exemplare dieser Gattung in Kupferstich über keine Titelseite. Die Broschur mit minimalen Gebrauchsspuren, sauber und gut erhalten. – Vgl. Gumuchian 3843ff. – Siehe Abbildung.
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Penka Rare Books
Stand 45
Dr. Philipp S. Penka Martin-Luther-Straße 99 · 10825 Berlin Telefon +49 (0)30 20 67 87 36 · Mobil +49 (0)178 169 41 38 E-Mail: [email protected] · Internet: www.penkararebooks.com Russland und Osteuropa · Kulturgeschichte · Moderne Literatur und Kunst · Avantgarde
Two libri amicorum with entries by the Russian composer and pianist brothers Anton and Nikolai Rubinstein, along with other representatives of the musical and dance world, such as Marius Petipa and Jules Perrot. Various places, 1847–1919. Oblong small folios (7,5 × 10 cm). Contemporary gilt-ruled calf, one album in cloth slipcase with blind-embossed illustration and gilt initials „A.B.“ 86 autograph entries, 17 ink and pencil drawings, ten mounted printed images and silhouettes, and sixteen photographs. Lightly rubbed and scuffed; one album rebacked; occasional light soiling and fraying; still about very good. € 2600,– Two libri amicorum belonging to the Russian musician brothers Nikolai and Aleksandr Konstantinovich Bogdanov, which reflect a varied international musical and theatrical milieu in the second half of the nineteenth century. Little is known about the Bogdanovs, who were both violinists and met a number of important cultural figures, including Anton and Nikolai Rubinstein, and the choreographers Jules Perrot and Marius Petipa. Many entries feature quotations, poetic verses, and small musical pieces, caprices, and ditties. Photographs, drawings (particularly landscapes) and silhouette portraits are also included. The entries are in French, Russian and German, and from locations including Paris, Moscow, Nizhnii Novgorod, Pregny near Geneva, Vienna, Berlin, Lausanne and Kiev. Many are by musicians, choreographers, and composers, including violinist and composer Rudolf Slavik, choreographer Marius Petipa, Italian conductor Giulio Sarmiento, the choreographer Jules Perrot, the famous pianists and composers Anton and Nikolai Rubinstein (both of whom have added musical entries), as well as F. M. Pupunat, A. Delcourt, Nicolas Babinsky, Maria Campagny, Racon, Sofie Raevsky, Stremouchoff, C. Bricon, G. A. Koella, Aline Bartelsen, Jean Mazuch, de Vallin, Barbe and Michel Kazarinoff, Vera Panteleeva, V. A. de Charrier, Ernest Schmidt, and others. Nikolai Bogdanov’s autograph album runs from the 1840s to as late as 1919. It contains a delightful handdrawn portrait of Anton Rubinstein, labeled „genius“ (in Russian). The album also features an entry by Jules Perrot, the French dancer and ballet master, who worked in Europe and Russia, and is famous for creating a number of Romantic era ballets. It also features an autograph by Nikolai Rubinstein, dated 1 October 1848, accompanied by a musical entry (4 bars, marked allegro). Aleksandr Bogdanov’s album features the signature and one musical entry (4 bars, marked mod-
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erato) of Anton Rubinstein, dated 1 October 1848, and the imperial calling card of choreographer Marius Petipa, with Petipa’s words of thanks. Petipa served at the Russian Imperial Theater from 1847 until 1903, creating what is thought of today as the classical ballet canon. – Siehe Abbildung.
Heine, Heinrich. [I. V. Mainov, translator]. Idei [Ideen. Das Buch Le Grand]. Neapoli [i. e. Bern]: Presso Giacomo Palpiri [i. e. V. I. Bakst], 1863. Octavo (17,8 × 11 cm). Recent paper-covered card binding; part of front wrapper affixed to front board; [5], 109 pp. Internally very good. € 950,– First complete Russian translation of Heine’s „Das Buch Le Grand“ (1827). The work had been published in Russia previously, but, as the translator notes, with significant cuts by the censor, which distorted Heine’s humor and wit. Originally published in 1827, „Das Buch Le Grand“ was the second of Heine’s „Reisebilder“. It is a work which embraces the spirit of Napoleon and the French Revolution, and it served to cement his reputation as a witty leader among liberal German writers. This edition was published in Bern, Switzerland, under a fictitious imprint, at the printer’s shop of V. I. Bakst, founded in 1862 to satisfy a growing need for revolutionary and other illegal materials, which could not be printed in Russia. A somewhat censored and shortened edition of Mainov’s translation appeared in Moscow the same year. Ironically, given the Russian censors’ attitude toward Heine, this translation reproduces the fictitious censored passage in the original: a paragraph of ellipses, leaving only the words „The German censors … Idiots“. KVK, OCLC only show the copies at Humboldt Universität, SLUB Dresden, and Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg. Not at the Russian State or National Libraries.
Catherine the Great of Russia and Christian VII of Denmark. Traktat o druzhbe i torgovle mezhdu Rossiiskoiu Imperieiu i Koronoiu Datskoiu, zakliuchennyi v Sanktpeterburge Oktiabria 8/19-go dnia, 1782 goda. Traité d’amitié et de commerce entre l’Empire de Russie et la couronne de Dannemarc, conclu à St. Petersbourg le 8/19 Octobre 1782. [St. Petersburg]: Pri Imperatorskoi Akademii Nauk, 1782. Folio (29,5 × 19,5 cm). Sewn leaves, remnant of paper spine strip; 22 pp. Text in Russian and French in facing columns. Old vertical crease; first and last leaf lightly soiled and discolored; spine partially split; still about very good. € 1500,– Rare copy of a treaty between the Russian Empire and Denmark, determining mutually beneficial trade relations. Ties between the two powers were strained after Peter III became the Russian Tsar in 1762, as his descent from Holstein-Gottorf led to territorial conflicts between the two powers and even the threat of war. After Catherine II ousted her husband and ascended the throne, however, relations normalized. An alliance was entered in 1765 and in 1773 the return of Schleswig-Holstein to Denmark in exchange for Russian control over the duchy of Oldenburg was formalized in the Treaty of Tsarskoe Selo. The present treaty establishes „firm peace“ and „eternal friendship“ between Russia and Denmark, and specifies conditions under which subjects of each nation could reside and conduct business in the respective country, as well as the details of customs proceedings and tariffs. No auction records found. Not in the Fekula Collection. Not in Bitovt. KVK, OCLC show only the copy at SUB Göttingen.
Catherine the Great and Gustav III of Sweden. Two treaties between the Russian Empire and Sweden concluding the Russo-Swedish War of 1788– 1790: the Treaty of Värälä (Traité de Paix, 1790) and the peaceful defense alliance treaty (Traité d’Alliance defensive entre la Russie et la Suede, 1791). [St. Petersburg: Imperial Printing Office], 1790–1791. Folios (30 × 20,2 and 29,5 × 20,6 cm). Paper spine strips; 10 and 20 pp. Text in Russian and French in facing columns. Both treaties issued without separate title leaves. Very good; old horizontal crease; first and last leaves lightly soiled. € 2000,– First and only edition of two peace treaties between Catherine the Great of Russia and Sweden, which concluded the Russo-Swedish War of 1788–1790. The treaty of Värälä, signed on August 14, 1790 by Catherine’s representative Otto Heinrich Igelström and Gustav III’s proxy Gustaf Mauritz Armfelt, effectively restored the pre-war status quo and barred Russia from interfering in Swedish interior affairs, which had been one of the reasons Gustav III – a cousin of Catherine the Great – declared war on Russia in 1788. After initial defeats, Sweden was able to destroy nearly one third of the Russian fleet at sea. The second treaty, signed on October 19, 1791 at Drottningholm outside Stockholm, established a close military alliance between Sweden and the Russian Empire, with each power pledging active support and Catherine agreeing to pay Sweden
yearly subsidies. Signed with a keen eye toward the French Revolution, the treaty can be seen as a predecessor to the War of the First Coalition of 1792–1797, although neither Russia nor Sweden participated in the latter. Both documents open with a formal declaration by Catherine, followed by the articles of the treaties. Not in Bitovt. KVK, OCLC show the copies at SUB Göttingen, and a copy of each treaty respectively at Ohio State and Strasbourg. – Siehe Abbildung.
Peter the Great. Traktat mezhdu eia imperatorskago velichestva vserossiiskago, i shakhova velichestva persitskago, zakliuchennoi v provintsii Gilianskoi v meste Riashche chrez polnomochnych ot oboikh storon ministrov, 21 Genvaria, 1732 godu. Parallel German title: Tractat, so zwischen Ihro Kayserl. Majest. von allen Reußen und des Persischen Schachs Majest. in der Provintz Gilan zu Rätsche durch die von beyden Seiten Bevollmächtigte Ministros am 21. Jan. 1732 geschlossen worden. St. Petersburg: Gedruckt bey der Kayserlichen Academie der Wissenschafften, 1732. Folio (29,5 × 19,5 cm). Paper spine strip; 12 pp. Bilingual title and text in Russian and German in facing columns. Slightly resized; small paper repairs; moisture stains; good or better. € 1250,– Only printing of a treaty signed between Russia and Persia in January 1732, at Rasht, restoring a number of cities captured by Russian forces during Peter’s conquests in the preceding years. The treaty established commercial and diplomatic relations between the two powers, and returned Astarabad, Mazandaran, and Gilian to the Persians, while also limiting Russia’s mobility on the Caspian Sea and its access to the rivers Araks and Kura. No auction records located. Not in the Fekula Collection. Bitovt 642. KVK, OCLC only show the copies at Sächsische Landesbibliothek and Göttingen.
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Reiss & Sohn
Stand 6
Buch- und Kunstantiquariat · Auktionen e. K. – Inhaber: Clemens Reiss Adelheidstraße 2 ∙ 61462 Königstein im Taunus Telefon +49 (0)6174 92 720 ∙ Fax +49 (0)6174 92 72 49 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.reiss-sohn.de Alte Drucke ∙ Naturwissenschaften ∙ Atlanten ∙ Geographie und Reisen ∙ Illustrata
Alpen mit Görz u. Trient in den Ecken; „Ursula“ (= Westblatt) mit Mainz u. der Mainmündung; „Barbara“ (= Nordblatt) zeigt Deutschland zwischen Donau u. Eismeer inkl. Island u. der sagenhaften Insel Thule („Tile“) bzw. zwischen Regensburg, Mainz, Lübeck u. Krakau. – Gereinigt, alle Bll. mit 1 bis 4 Wurmlöchern, 1 Bl. (Barbara) rundum knapp beschnitten (rechts bis an die Skala), die übrigen recht breitrandig (1–1,5 cm). – Siehe Abbildung.
Celtis, K. Quatuor libri amorum secundum quatuor latera Germanie. Nürnberg, Sodalitas Celtica, 1502. Fol. (30,5:22,5 cm; Blätter 24:17 cm, 1 etwas kleiner). – Daraus: 4 Bll. mit je 1 ganzs. Holzschnitt von Hans Suess von Kulmbach nach Konrad Celtis. Im linken Rand montiert, in mod. marmorierten Pappband. € 4000,– VD 16, C 1911; zu den Holzschnitten ausführlich: Meurer, Germania, S. 39ff.; Lanckoronska, Amores, S. 323ff. (in: Gutenberg-JB 1971). – Vollständige Folge der vier „Amores“ aus dem überaus seltenen lyrischen Hauptwerk des Humanisten Konrad Celtis (Bickel), Frucht seiner zehnjährigen Wanderungen durch Deutschland. Er beschreibt hier in Form von Liebesgedichten die typischen deutschen Landschaften, die von Albrecht Dürers Schüler Hans Suess phantasievoll in Holzschnitte umgesetzt wurden. Die vier Blätter zeigen „Hasilina“ (= Ostblatt) mit einer Ansicht von Krakau zwischen Ungarn, Karpaten u. Weichsel; „Elsula“ (= Südblatt) mittig mit Regensburg, unten mehrere Flüsse, oben die
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Mattioli, P. A. New Kreüterbuch. Durch Georgium Handsch verdeutscht. Prag, G. Melantrich auf seine Kosten und für V. Valgrisi in Venedig, 1563. Fol. (37:25,5 cm). Mit wiederh. Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und am Schluss, 1 Holzschnitt-Porträt, 1 Wappen-Holzschnitt und 810 großen Textholzschnitten von Giorgio Liberale und Wolfgang Meyerpeck, alles in zeitgenössischem Kolorit und teils mit Deckweiß, Gold oder Silber gehöht. 38 nn., 575 num. Bll., 1 nn. Bl. Prachtvoller Kalblederband d. Zt. über Holzdeckeln mit reicher Goldprägung und Wachsfarbendekor: beide Deckel mit vertieftem Mittelfeld, dieses mit Mittel- und Zwickelstücken in Bandwerksornamentik beprägt, das Bandwerk mit einer Bemalung in Gelb, Grün, Rot und Weiß, alles eingefasst von einer schmalen Ketten-Bordüre, Rücken mit Blütenstempeln, dreiseitiger punzierter Goldschnitt; berieben u. mit einigen Schabstellen, Goldprägung u. Bemalung abgegriffen u. nur noch teilweise erhalten, Goldschnitt im unteren Bereich abgerieben, Rücken unter Verwendung des alten Bezuges erneuert, Vorderdeckel an der Unterkante restauriert, neue Schließen u. Vorsätze. € 30 000,– VD 16, XL 123; Nissen, BBI 1310. – Erste deutsche Ausgabe, gleichzeitig die einzige deutsche mit den großen Holzschnitten von Liberale und Meyerpeck. Die Holzschnitte waren zuerst 1562 in der kaum auffindbaren, ebenfalls bei Melantrich gedruckten tschechischen Ausgabe („Herbarz“) erschienen. Die Stöcke gelangten dann nach Venedig, wo sie Valgrisi für seine nach 1565 gedruckten lateinischen und italienischen Ausgaben benutzte. Sämtliche Holzschnitte liegen hier in sehr schönem zeitgenössischem Kolorit vor, wobei der transparente Farbauftrag die fein strukturierten Holzschnitte nicht überdeckt, sondern ihnen zusätzliche Wirkung verleiht. – Gleichmäßig gebräunt, vereinzelt fleckig, mehrere Bll. mit alt hinterlegten Randeinrissen, Titel u. wenige Textbll. angerändert. Titel mit
P. A. Mattioli ergänztem Ausriss im Bund, dadurch etwas Textverlust beim Kaiserlichen Privileg, Bl. 399 mit alt repariertem Durchriss unter Berührung des Holzschnitts, Bl. 483 mit ergänztem Eckabriss, dabei Text- und Bildverlust faksimiliert. Außergewöhnlich ausgestattetes Prachtexemplar, vermutlich zu Präsentationszwecken koloriert und aufwändig gebunden. – Siehe Abbildung.
Paracelsus, T. B. v. Hohenheim. Das Buch Meteororum. Item: liber quartus Paramiri de Matrice. Köln, A. Birckmann Erben, 1566. 4to (20:15,5 cm). Mit ganzseit. Holzschnittporträt u. 1 kl. Wappenholzschnitt. 2 nn., 106 num. Bll. – Angebunden: Ders. Lib. II. de causa et origine morborum. Das ist: Von ursachen und herkomen der kranckheite(n). Köln, A. Birckmann Erben, 1566. Mit Holzschnittwappen auf dem Titel u. ganzseit. Holzschnittporträt verso. 92 nn. Bll. Dekorativer mod. Ldr. im Stil d. Zt. mit Vergoldung. € 4000,– I. VD 16, P 425; Sudhoff, Paracelsus 73. – Seltene erste Ausgabe. Gegen die Meteorologie des Aristoteles gerichtet. Bl. 66ff. „Liber de Matrice“, behandelt den prinzipiellen Unterschied zwischen Mann und Frau und eine besondere ärztliche Behandlung der Frau. – Sorgfältig gereinigt, teilw. noch etwas fleckig, erste 2 Bll. restauriert, Titel mit hinterl. Wurmspuren mit minimaler Buchstabenberührung. – II. VD 16, P 429; Sudhoff, Paracelsus 82. – Titelauflage der Erstausgabe von 1565, wahrscheinlich gleichzeitiger Druck, lediglich das Druckdatum geändert. Interessant auch wegen der volkstümlichen Benennungen vieler Krankheiten
darunter Antonius-Feuer u. Veitstanz. – Sorgfältig gereinigt, stellenw. leichte Feuchtigkeitsränder.
Tallat, J. Artzney Biechlinn der Kreuter. – Ein klarer bericht, yetz newe von dem holtz Guaiaco (von L. Friese). 2 Tle. in 1 Bd. Augsburg, H. Steiner, 1532. 4to (19,5:15 cm). Mit großem Titelholzschnitt. 32 röm. num., 20 nn., 1 w. Bll. Mod. Pappband. € 2000,– VD 16, T 88; Durling 4371; Alden-L. 532/23. – Sammlung medizinischer Rezepte gegen vielerlei Krankheiten, mit umfangreichem Register. Der Anhang enthält einen Bericht von Lorent Friese über das Guajakholz aus Haiti, das wegen des in ihm enthaltenen Harzes gegen Syphilis, Exantheme, Rheumatismus und Gicht verwendet wurde. Auf dem letzten Blatt ein Beitrag über das Badewesen. – Etwas fleckig bzw. fingerfleckig. Blatt 4 mit kleiner Restaurierung im unteren Rand.
Vegetius Renatus, F. Ain Büchlein, vonn rechter unnd warhaffter kunst der Artzney, Allerlay kranckheyten, ynnwendigen und außwendigen aller Thyrer. Augsburg, H. Steiner, 1532. 4to (20:15 cm). Mit Titelholzschnitt. 6 nn., 106 num. Bll. Dekorativer Lederband im alten Stil. € 3000,– VD 16, V 470; Durling 4565; Mennessier de la Lance II, 613. – Seltene erste deutsche Ausgabe dieses veterinärmedizinischen Werkes, erstmals 1528 in Basel unter dem Titel „Artis veterinariae“ erschienen. Die ersten beiden Bücher behandeln die Krankheiten des Pferdes, das dritte die des Rindviehs. Das vierte Buch handelt von einigen Körperteilen des Pferdes u. Rindes sowie den Arzneimitteln. – Etwas fingerfleckig.
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Antiquariat Rainer Schlicht
Stand 52
Cauerstr. 20 · 10587 Berlin (Charlottenburg) Ladengeschäft während der Bayreuther Festspiele vom 25. Juli bis 28. August: Antiquariat Rainer Schlicht (in der Funkhauspassage) · Richard-Wagner-Str. 22 · 95444 Bayreuth Telefon +49 (0)30 341 77 35 oder +49 (0)173 362 68 84 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-schlicht.de Seltene und schöne Bücher · Graphik · Musik (speziell Richard Wagner und Bayreuther Festspiele) Grosz, George. Über alles die Liebe. 60 neue Zeichnungen. Berlin, Bruno Cassirer, 1930. Ca. 27,7 × 21 cm. 3 Blätter, 1 nn. Seite, 119 (1) Seiten, mit Illustrationen. Roter Original-Leinenband mit schwarzgeprägtem Rücken- und Deckeltitel. € 2400,– Erste Ausgabe. Mit handschriftlicher Widmung auf Titelblatt: „meinem hochverehrtem / Lehrer und Förderer meiner / Begabung dem / Meister Orlik / herzlichst gewidmet / von / George Grosz / Oktob 30“. Das O in „Orlik“ flüchtig ausgestaltet. Rücken gering aufgehellt.
Günther, Georg Christoph. Praktische Anweisung zur Pastellmahlerey. Geschrieben von Georg Christoph Günther, Pastellmahler und Kupferstecher in Nürnberg. Nürnberg, Christoph Weigel, 1762. Ca. 20 × 16,5 cm. 4 Blätter, 134 Seiten, 1 Blatt Register, mit 6 (davon 2 kolorierten) Kupfertafeln. Brauner Kalblederband der Zeit auf 5 echten Bünden mit goldgeprägter Rückengestaltung, Farbschnitt, Lesebändchen und Kleisterpapiervorsätzen. € 1600,– Erste Ausgabe. Die kolorierten Tafeln mit einem Verzeichnis der Pastellfarben. Eine zweite Auflage erschien 1792. Einband gering berieben, Titelblatt mit Tintenfleck. Hübsch gebundenes und bemerkenswert wohlerhaltenes Exemplar.
Magdeburg – 89 Albumin-Fotografien im Kabinettformat von Magdeburg, entstanden zwischen ca. 1880–1900. Kartons meist im Format ca. 16,5 × 11 cm. € 2400,– Umfangreiches Konvolut zur Magdeburger Bau- und Stadtgeschichte mit Aufnahmen der Fotografen E. von Flottwell (36), W. Seyser (15), Hermann Jaenücke (13), Carl Lohse (7), Wennhacke & Zinke (3, davon ein Stereofoto), Adolph Junghans (2), Sophus Williams (2), Verlag von Oskar Peters in Darmstadt (1) und 10 anonyme Fotografien (die meisten davon wohl von Wennhacke & Zinke). Rückseitig zeitgenössisch beschriftet und teils datiert. Wenige Fotos an den Ecken gering bestoßen, teils leicht verblasst, alle Fotos rückseitig mit alten Montagespuren.
Miniaturbuch – Jeep, Johann. Andächtigs Bettbüchlein: Colligirt Durch Johann Jeep / Dransf. S. B. Nürnberg, Bey Simon Halbmayern [Halbmeier], 1631. Ca. 4 × 2,4 cm (Einbandgröße); ca. 3,8 × 2 cm (Buchblock). 128 Seiten. Grün gefärbter Pergamentband der Zeit mit ziselierter GelbgussSchließe. € 1500,–
90
Miniaturbuch, im gleichen Jahr auch bei Jona Saur in Ulm erschienen. Nicht bei Bondy. Einband berieben, Außengelenke angebrochen, vorderer fliegender Vorsatz mit kleinem Einriss, teils gebräunt bzw. etwas fleckig, wenige Blätter seitlich knapp beschnitten (ohne Buchstabenverlust). Selten!
Rudolphi, J. A. (d. i. Johann Anton von Kroll). Heraldica Curiosa, Welche der Wappen Ursprung, Wachsthum, Fortgang, und wie selbiger noch heutiges Tages bey denen Teutschen im Gebrauch, ausführlichen zeiget. Samt deren umständliche Beschreibung, Wie solche in denen Wappen-Briefen, Alten Documenten, Fahnen, Sigillen etc. und verschiedenen Autorn hin und wieder einzeln zu finden; Insonderheit auch Von denen Schildhaltern, Helm-Decken, Kronen, Hüten, Hauben etc. Nürnberg, Johann Leonhard Buggel, 1698. – Beigebunden: I. Schmid, Jacob. Chur Bayrische Löwenhaut, bald trucken, bald naß. Vorgestellet in der Lob: und Leich-Predig Deß Weyland Durchleuchtigsten, und Grossmächtigsten, Fürsten und Herrn, Herrn Ferdinand Maria, in Ober: und Nidern Bayrn, auch der Obern Pfaltz Hertzogen, Pfaltzgrafen bey Rhein, dess Heiligen Römischen Reichs Ertztruchsess und Churfürsten, Landgrafen zu Leuchtenberg, etc. (München, Johann Jäcklin, 1679). – II. Verani, Cajetano. Monumentum extremi honoris … (München, Johann Jäcklin, 1679). 3 Teile in einem Band. Ca. 31 × 20 cm. Gestochenes Frontispiz, 4 Blätter, 226 Seiten, 9 Blätter (Register), mit 15 Kupfertafeln mit über 1200 Wappen; Gestochenes Frontispiz, 3 Blätter, 44 Seiten; 3 Blätter, 179 Seiten, mit 36 Textkupfern von M. Wening nach C. Adam und Holzschnitt-Vignetten. Ornamental blindgeprägter Lederband (ca. 1880) mit Rückenschild, Schnittmarmorierung und Marmorpapiervorsätzen. € 1200,– Alle Teile des Sammelbandes in Erstausgabe. Frontispize knapp beschnitten, Einband gering berieben. Schönes, fleckenfreies Exemplar.
Wagner, Richard. Eigenhändiges musikalisches Albumblatt mit Musik-Zitat (4 Takte) und dreizeiliger Widmung mit Unterschrift. Zürich, 23. Juli 1851. Ca. 26,8 × 34 cm (Blattformat). € 20 000,– Wagner-Briefe-Verzeichnis (WBV) A 75 (mit Anmerkung „Verbleib unbekannt“). Gesang der Walküren: „Nach süden wir ziehen, siege zu zeugen, kämpfenden heeren zu kiesen das loos!“ Diese Stelle war für die 3.
nehmen nach beabsichtigen, sich von Zürich aus, woselbst er sich gegenwärtig aufhält, nach Deutschland zu begeben. Behufs seiner Habhaftwerdung wird ein Portrait Wagner’s, der im Betretungsfalle zu verhaften und an das königl. Stadtgericht zu Dresden abzuliefern sein dürfte, hier beigefügt“. Die steckbriefliche Verfolgung endete erst 1860 durch eine Teilamnestie (deutsche Staaten, mit Ausnahme Sachsens), 1862 wurde dann auch die Fahndung der sächsischen Polizei eingestellt. Das Fahndungsbild ist eine seitenverkehrte Umsetzung einer 1842 entstandenen Zeichnung von Ernst Kietz, die sich heute im Richard-Wagner-Museum Bayreuth befindet. Wagners Porträt mit alten Bugfalten, leicht gebräunt, Einband etwas berieben. Szene des 1. Aktes von „Siegfrieds Tod“ bestimmt und wurde von Wagner, als diese Szene aus dem Ring-Text bereits ausgeschieden war, zweimal als Albumeintragung zitiert, nämlich einmal vorliegend für Robert Radecke sowie noch einmal 1852 für Franz Schlodtmann. (Vgl. Richard Wagner. Sämtliche Werke. Band 29/I: Dokumente zur Entstehungsgeschichte des Bühnenfestspiels Der Ring des Nibelungen, herausgegeben von Werner Breig und Hartmut Fladt. Mainz, Schott, 1976. S. 46). Auf unserem Blatt vermerkt Wagner unterhalb des Zitats: „Nehmen Sie diesen altfränkischen vers aus den zeiten der grenzboten zum andenken Ihres aufenthaltes in Zürich“. Auf Notenpapier mit blauen Linien. An den weißen Rändern gering staub- bzw. fingerfleckig. – Siehe Abbildung.
Wagner – Steckbrief mit lithographiertem Fahndungsporträt in: Eberhardt’s Allgemeiner PolizeiAnzeiger. Herausgegeben von Hermann Müller. Band XXXVI. Nr. 47 (11. Juni 1853), Seite 280 (Steckbrief Nr. 652 mit Extra-Beilage). Dresden, Druck der Teubner’schen Officin, 1853. Ca. 21,8 × 14 cm (Buchformat). 8 Seiten, 317 (1) Seiten (ohne die Seiten 129 bis 144), IV Seiten, 245 (1) Seiten, mit insgesamt 16 (teils gefalteten) lithographischen Porträts und 1 gefalteten beidseitig lithographierten Handschriftenprobe, zwischengebunden 2 gefaltete Blätter [Verlagsanzeige und Bestellzeddel (sic!)]. Marmorierter Pappband der Zeit mit handgeschriebenem Rückenschild und Farbschnitt. € 3800,– Rarissimum der Wagner-Ikonographie in einem kaum aufzufindenden Überlieferungszusammenhang: Bis auf zwei Nummern vollständiger Jahrgang 1853 des zweimal wöchentlich erschienenen und nur für Polizeistationen ausgegebenen Anzeigers (ohne Nr. 18 und 19). Fahndungsporträt Richard Wagners (Brustbild nach rechts, Blattgröße ca. 20,7 × 12,4 cm), Lithographie mit typographischem Text: „Extra-Beilage zu Eberhardt’s Allgem. Polizei-Anzeiger. Band XXXVI. No. 47. Richard Wagner ehmal. Capellmeister und politischer Flüchtling aus Dresden“. Der Polizei-Anzeiger vermeldet unter der Rubrik „Politisch gefährliche Individuen“: „Wagner, Richard … einer der hervorragendsten Anhänger der Umsturzparthei, welcher wegen Theilnahme an der Revolution in Dresden im Mai 1849 … steckbrieflich verfolgt wird, soll dem Ver-
Wagner – Menzel, Adolph (von). Reproduktion (Albumin-Fotografie) der am 7. August 1876 in Bayreuth angefertigten Zeichnung mit Richard Wagner bei einer Bühnenprobe zu Siegfried mit eigenhändig aquarelliertem Putto am rechten unteren Bildrand und datierter Bleistift-Signatur Menzels [B(erlin) 4 Mai 1876]. Ca. 19,4 × 10,5 cm (FotografieFormat); ca. 39,8 × 29,8 cm (Untersatzkarton); ca. 42,5 × 32,5 cm (Rahmenaußenmaß). € 5800,– Geck 29 B (mit Abbildung). Ähnlich dem Exemplar, das Menzel für Richard Wagner mit dem Datum 5. Mai 1876 anfertigte (seit Kriegsende verschollen), bei Geck abgebildet. Gerahmt in schwarzer Leiste mit montiertem Messingschild mit Menzels Lebensdaten. Untersatzkarton mit vereinzelten unscheinbaren Stockflecken.
Wolf, Hugo. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Windischgraz am 12. August 81 [1881]. 2 Seiten auf Doppelblatt. Ca. 17,5 × 11,3 cm (Seitenformat). € 2800,– Verzweifelter Brief an eine „Hochverehrte Frau“, die sich durch eine „Affaire mit Altmann“ beleidigt gefühlt hatte. Der Kaiserliche Rat Leopold Altmann war Wolfs Gönner, der ihn jahrelang unterstützte. „… Es lag ganz sicher nicht [in] meiner Absicht, daß meine, auf den recommd. Brief bezugnehmenden Skrupel in dem Sinne, wie Sie sie auszulegen beliebten gedeutet werden sollten. Ich bitte, unterziehen Sie sich noch einmal der Mühe u. lesen meinen Brief, aber mit jenen Augen, die es gewohnt waren mich in all mein[en] Schwächen u. Fehlern zu schauen, mit jenen Augen die trotzalldem ein Auge zugedrückt, mit jenen Augen die mich ankegklagt [sic!] u. zugleich vertheidigt – kurz, sehen Sie mich als keinen Fremden an – u. Sie werden allsogleich überzeugt sein, daß ich Ihrem Zartgefühl nicht im entferntesten nahegetreten bin. Wie konnten Sie mich doch so mißverstehen? Habe ich denn die vorausgeschickte Affaire mit Altmann deshalb so in die Breite gesponnen, so haarklein, so haarscharf erzählt, daß Sie … zu diesem Resultate gelangen sollten? Merken Sie denn nicht, daß ich das reine Gegentheil damit bezweckt? …“ Über den Seelenzustand des Komponisten in dieser Zeit geben die „Daten aus meinem Leben“ Auskunft: „Bruch“ (mit Vally Franck). „Elend. Jammer. Nur ein Lied componiert …“ Schwach fleckig, Bugfalte leicht eingerissen.
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Antiquariat Schmidt & Günther
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Bahnstr. 25 ∙ 65779 Kelkheim Telefon +49 (0)6195 741 24 ∙ Fax +49(0)6195 742 91 ∙ Mobil +49(0)172 682 01 68 E-Mail: [email protected] Bibliophilie ∙ Illustrierte Bücher ∙ Kunstwissenschaft
Benn, Gottfried. Schutt (Gedichte). Berlin, Alfred Richard Meyer 1924. 4to. 14 nicht pagnierte Seiten. Orig.-Halbpergamentbd. Mit goldgeprägtem Deckeltitel. € 5000,– Erstausgabe. Eines von 51 nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe. Enthält Spuk, Rot, Schwer, Die Dänin, Ach, du zerinnender, Chaos, Nacht u. Die Welten. Der Einband wurde von Heyne-Ballmüller gebunden. Sehr schönes Exemplar. – Lohner/Zenner 1.40. – Wilpert/Gühring 2/11. – Raabe 24/11
Bellmer – Monseigneur Bouvier. Les Mystères du Confessional. Bourg-laReine. Dominique Viglino 1973. Folio. 146 S. u. 9 signierte Orig.-Radierungen von Hans Bellmer. In lilafarbener Orig.-Seidenmoirée-Decke und Kassette. € 5800,– Eines von 140 nummerierten Exemplaren. Aufwendig gedruckte Publikation mit den bemerkenswerten Illustrationen von Hans Bellmer. Tadellos erhalten.
Chillida – Aischylos.Die Perser. Die früheste vollständig überlieferte Tragödie der Weltliteratur. Übertragen von Emil Staiger. Mit vier Orig.-Holzschnitten von Eduardo Chillida. Neu-Isenburg, Edition Tiessen 1978. 4to. 52 S. Lose Doppelblätter
in Orig.-Umschlag mit einem Orig.-Holzschnitt auf dem Vorderdeckel. In schwarzer Chemise und schwarz-weißem Orig.-Schuber € 3000,– Sechster Druck der Edition Tiessen in 150 nummerierten Exemplaren. Mit 4 Orig.-Holzschnitten von Chillida, davon 1 signiert.. Der Druckvermerk vom Künstler signiert. Gedruckt auf handgeschöpftes Büttenpapier. Tadellos erhalten. – Van der Koelen 78003–78006.
Hofmannsthal, Hugo v. Gesammelte Werke. 6 Bde. Berlin, S. Fischer 1924. 4to. 2000 S. Orig.-Pergamentbde. mit reicher Rückenvergoldung, Rückentitel, Deckelsignet u. Kopfgoldschnitt. € 3000,– Erstausgabe und eines von 300 nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe. Der Druckvermerk von Band 3 und 6 wurde von Hugo v. Hofmannsthal handschriftlich signiert. Tadellos erhalten. – Jacoby 85. – Wilpert/Gühring 85.
Klinger, Max. Zelt. Eine Folge von 46 Radierungen mit Versen von Herbert Eulenberg. Berlin, Amsler & Ruthardt (1923). Folio. 76 S. Blauer Orig.-Saffianbd. auf 6 Bünden mit Rückentitel u. 4-fachen Deckelfileten. (Signiert Buchb. MeinkBerlin). € 8500,– Eines von 110 Exemplaren mit 46 Orig.-Radierungen von Max Klinger, teils in Aquatinta ausgeführt und in der Platte signiert. „Zelt“ bildet den Abschluß der Klinger’schen Graphikzyklen. Tadellos erhalten. – Singer 332–377.
Rilke, Rainer Maria. Gesammelte Gedichte. 4 Bde. Leipzig, Insel-Verlag 1930–1934. 4to. 1200 S. Orig.Halbpergamentbde. mit Rückentitel u. Kopfgoldschnitt. € 6800,– Druck der Cranach Presse, eines von 200 nummerierten Exemplaren auf Monval-Bütten. Bd. 1: Erste Gedichte – Frühe Gedichte. Bd. 2: Das Buch der Bilder – Das Stundenbuch – Requiem. Bd. 3: Neue Gedichte – Das Marienleben – Duineser Elegien. Bd. 4: Die Sonette an Orpheus – Poémes français – Nachlese. Tadellos erhalten. Müller-Krumbach 52 mit 5 Abb. – Rodenberg 494. – von Mises 129. – Schauer Bd. II,75.
Mann, Thomas. Der Tod in Venedig. Novelle. München, Hyperionverlag Hans von Weber 1912. 4to. 97 S. Schwarzer Orig.-Maroquinbd. Mit Rückentitel und goldener Deckelvignette. (Signiert Handeinband Enders, Leipzig). € 28 000,–
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Radierungen und 43 Holzschnittvignetten. Orig.Broschur in Orig.-Halbpergament-Chemise u. Schuber. € 6800,– Eines von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit einer zweiten Suite sämtlicher Orig.-Radierungen u. Orig.-Holzschnitte. Bereits 1934 schuf Derain die Radierungen. Der Tod des Verlegers 1939 verhinderte die anstehende Realisierung des Buches. Erst 1951 konnte das Werk dann in den Druck gehen. Tadellos erhalten. Monod 9049. – Rauch 40.
George, Stefan. Zeitgenössische Dichter. 2 Bde. Berlin, Bondi 1905. 4to. 223 S. Orig.-Pergamentbde. mit Deckeltitel u. Verlagssignet in Gold auf Vorderdeckel. € 5000,– Eines von nur 6 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan und in Pergament gebunden. Eine der seltensten George-Ausgabe. Tadellos erhalten. – Raub A 53.
Erstausgabe. Die nahezu unauffindbare Erstausgabe von Thomas Manns größter Novelle. In 100 Exemplaren auf Bütten als 13. Druck für die Hundert erschienen. Zum ersten Mal fand in diesem Buch die Kursive von Walter Tiemann Anwendung. Sehr schönes Exemplar. – Potempa E 26:1. – Rodenberg 412. – Wilpert/ Gühring 2/9.
Beckmann, Max. Apokalypse (Nach Martin Luther). Privatdruck. Frankfurt, Bauersche Gießerei 1943. Folio. 76 S. Mit 27 (davon 16 ganzseitige) Orig.-Lithographien von Max Beckmann, davon die erste im Text handkoloriert. Ungebunden in Kassette. € 12 500,– Die Lithographien Beckmanns zur Apokalypse entstanden bereits 1941 im Amsterdamer Exil. „Im vierten Jahre des zweiten Weltkrieges, als Gesichte des apokalyptischen Sehers grauenvolle Wirklichkeit wurden, ist dieser Druck entstanden“ (Kolophon). Privatdrucke waren ab 25 Exemplaren genehmigungspflichtig. Daher betrug die angegebene Auflagenhöhe lediglich 24 Exemplare. Hofmaier weist 41 Exemplare nach, von denen 24 handkoloriert, 7 handkoloriert und nummeriert sowie 10 unkoloriert und nicht nummeriert sind. – Hofmaier 330–356.
Chagall – Shakespeare, W. The Tempest. MonteCarlo, André Sauret 1975. Folio. 239 S. Mit 50 (davon 21 ganzseitigen) Orig.-Lithographien v. Marc Chagall. Lose Bogen in Orig.-Umschlag in Orig.-Pergament-Kassette. € 12 800,– Mit 50 Orig.-Lithographien v. Marc Chagall. Eines von 250 nummerierten Exemplaren. Der Druckvermerk vom Künstler signiert. Tadellos erhalten.
Nolde – Schiefler, Gustav. Das graphische Werk Emil Noldes bis 1910. Das graphische Werk von Emil Nolde 1910–1925. 2 Bde. Berlin, J. Bard u. Euphorion Verlag 1911–1927. 4to. 313 S. Mit 3 ganzseitigen Orig.-Lithographien (davon 2 farbig), 4 ganzseitigen Orig.-Holzschnitten u. 57 Orig.Holzschnitten im Text. Orig.-Karton- u. Leinenbd. € 13 500,– Eines von 450 bzw. 520 nummerierten Exemplaren dieser Inkunabel der Buchdruckkunst des deutschen Expressionismus. Enthält insgesamt 64 graphische Originale. Tadellos erhalten. – Schiefler/Mosel 40–78, 153–164, L35, L71 u. L77/II.
Breton, André. Second Manifeste du Surréalisme. Frontispice de Salvator Dali (Club des Soixante. 1). Paris, Édition Kra 1930. 4to. 103 S. Orig.-Brs. mit Titelaufdruck. € 3800,– Eines von 110 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der farbigen pochoirkolorierten Tafel von Salvator Dali. Wichtiges Dokument der surrealistischen Bewegung, erweitert gegenüber der Erstausgabe um einige substantielle Kapitel.
Derain – Petronius Arbiter. Le Satyricon. Cuivres graves par André Derain. Paris, Aux depens d’un Amateur 1951. Folio. 290 S. Mit 33 Orig.-
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Antiquariaat Die Schmiede
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A. + G. Leyerzapf Brouwersgracht 4 · 1013 GW Amsterdam, Niederlande Telefon +31 20 625 05 01 E-Mail: [email protected] · Internet: www.dieschmiede.nl Deutsche Literatur · Illustrierte Bücher und Pressendrucke · Buchwesen
Arp, (Hans). Rire de coquille. Amsterdam, (Privatdruck) 1944. 16 nn. S., 4 Zeichnungen (3 in 2. Farbe) von Sophie Taeuber-Arp. Farbig bedr. OKt. Gr.8°. € 1000,– 1. Ausg. Raabe 8, 13; de Jong 47; St/T 28. Zur Erinnerung an Sophie Taeuber-Arp hrsg., typographisch gestaltet und mit kurzem Nachwort von Friedrich Vordemberge-Gildewart. Unter deutscher Besatzung illegal gedruckt in 100 num. Expl. 1 von 25 Expl. der Vorzugsausgabe auf Barchem Green Bütten, hier statt Nummer mit handschriftlichem Vermerk “h. c.”.Visitenkarte mit Signatur d. Verf. beiliegend.
Ball, Hugo. Die Nase des Michelangelo. Tragikomödie. Lpz., Rowohlt 1911. 71 S. OKt. € 750,– 1. Ausg. des Erstlingswerks des Verfassers. Raabe 14, 1; Göbel 23.
Brockes, Barthold Heinrich. Dreierlei Violen. (Malente, Turmpresse 1930).14 (5 signierte) handkolorierte OHolzschnitte von Karl Lorenz. Lose in OU. 2°. € 1200,– (Weihnachtspaket 1930, 4.Druck).Zum 250.Geburtstag Brockes hrsg. Blumengedicht in 8 Schriftholzschnitten (einschl. Titel, Druckvermerk u. Anzeigenblatt) u. 6 Illustrationen. Abgezogen in 25 (?) num.Expl., Druckvermerk vom Künstler signiert.
Der blutige Ernst. Jg. 1919, Nr. 1. Bln., September 1919. 16 nn. S. (einschl. Umschlag), 8 (3 farbige) Zeichnungen von John Höxter (7) u. Paul Haase. OU. 4°. € 1600,– Dietzel/H. 363; Raabe, Ztschr. 85. Zeitschrift der Berliner Dadaisten, von der 6 Nummern erschienen, davon die beiden ersten von John Höxter redigiert. Vorliegendes Startheft, als Sondernummer “Der Arzt” bezeichnet, enthält Erstdrucke von Edgar Firn, Raoul Hausmann, Hülsenbeck, Mehring u. dem Hrsg. – Siehe Abbildung.
Frank, Leonhard. Die Kriegskrüppel. [Bln. 1918 (?)]. 56 S. OU. € 650,– Einzelausgabe aus der bis Kriegsende in Deutschland verbotenen pazifistischen Novellensammlung “Der Mensch ist gut”, die 1917 in der Schweiz erschienen war. Aus dieser Sammlung war von dem Gewerkschaftsfunktionär und späteren Reichstagsabgeordneten Alexander Schlicke auf eigene Kosten die Erzählung “Der Vater” gedruckt und an der Zensur vorbei vertrieben worden. Möglicherweise handelt es sich hier
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um eine weitere Ausgabe dieses Verlegers, die allen Bibliotheken und Bibliographen entging. Bei Wilp./G. und Raabe nicht verzeichnet, 1 Exemplar in der Universitätsbibliothek Heidelberg nachweisbar.
Goethe, J. W. Das Tagebuch 1810. ([Bln.], Officina Serpentis 1934). 10 nn. S., Titel u. Pressensignet in Rot. Unbedr. OPergamentumschlag (Fadenheftung) in Buntpapierschuber. € 1100,– Backe 142. Neudruck der erstmals 1929 für das Antiquariat Georg Ecke gedruckten Fassung nach der Handschrift, im Impressum auf 6. 1. 1934 datiert. Handpressendruck in 110 Exemplaren, hier 1 der 4 auf Pergament gedruckten Exemplare.
Hofmannsthal, Hugo von. Der Schüler. Pantomime in einem Aufzug. Bln., Fischer 1902. 24 S. OU. € 900,– 1. Ausg. Jacoby 42; Wilp./G. 15 (dort irrig als 2. Druck bezeichnet). Selten, da die gesamte, im November 1901 gedruckte Auflage auf Wunsch des Autors nie ausgeliefert und später bis auf wenige Exemplare eingestampft wurde (s. Marbacher Kat. S. Fischer Verlag S. 208f. [mit Abb]).
Kasack, Hermann u. Edlef Köppen (Hrsg.). Kiepenheuers Tabatiere. Eine Privat-Zeitschrift für Freunde des Verlages von Freunden des Verlages. Heft 1 [=alles]. Bln., Hoboken-Presse, 1925. 24 S., 17 Zeichnungen von u. a. Grossmann, Grosz, Caspar Neher u. Rudolf Schlichter, 2 montierte Fotos. Farbig illustr. OU. (Porträts einiger Verlagsmitarbeiter von G. B. R. van Hoboken). Gr.8°. € 850,– 1. Ausg. dieses Privatdrucks “anläßlich eines Verlagsfestes” in 111 num. Expl. Enth. Beiträge von u. a. Brecht, Goll, Kaiser, Mehring, Ringelnatz, Szittya, Urzidil, Westheim, Zuckmayer u. den beiden Herausgebern. 1 von 9 Expl. der Vorzugsausgabe auf Bütten, hier statt Nummer eingedruckt “Nummer D der Vorzugsausgabe gedruckt für Hermann Kasack”.
Masereel, Frans. Grotesk Film. [Bln., J. B. Neumann 1921]. Illustr. Doppeltitel + 18 zweiseitige Zeichnungen. Unbedr. OPp. m. illustr. Umschlag. Kl.8°. € 950,– 1. Ausg. Ritter Ba12. Verlegerexemplar, gedruckt auf dem Japanpapier der Vorzugsausgabe, aber ohne Druckvermerk und in festem Einband. Vortitel mit eigenh. Widmung des Verlegers vom Januar 1922.
Meyer, Alfred Richard. Lady Hamilton oder die Posen-Emma oder vom Dienstmädchen zum Beefsteak à la Nelson. Bln., Fritz Gurlitt (1923). 55 S., 8 ganzs. OLithos v. George Grosz. OHpgt. m. Buntpapierbezug u. VDeckelschild. 4°. € 3800,– 1. Ausg. dieser “Travestie” der Lebensgeschichte Lady Hamiltons. (Neue Bilderbücher). Josch A61; Lang 40; Rodenberg I, 395. Druck von Otto von Holten in der George-Schrift in 300 num. Expl., die beiden ersten Graphiken vom Künstler signiert. – Siehe Abbildung.
Rheiner, Walter. Das schmerzliche Meer. Frühe und neue Gedichte. (Dresden), Dresdner Vlg. 1918. 177 S. OPp. mit mont. VDeckeltitel. Gr.8°. € 900,– 1. Ausg. der umfangreichsten Lyriksammlung des Dresdner Expressionisten. (Dichtung der Jüngsten). Raabe 245, 3; Ders., Ztschr. 153, 2/3. 1 von 100 num. Expl. der vom Autor signierten Vorzugsausgabe, hier 1 der 90 auf holzfreiem Papier in Buntpapiereinband.
Schnitzler, Arthur. Lieutenant Gustl. Bln., Fischer 1901. 80 S., 18 (9 ganzseitige) Illustr. (1 auf VDeckel wiederholt) von M. Coschell. Illustr. OLn. € 1500,– 1. Ausg. dieser berühmten, in der Technik des “inneren Monologs” geschriebenen Novelle, die Schnitzler den Offiziersrang kostete.
Schrimpf – Däubler, Theodor. Mit silberner Sichel. Dresden, Hellerauer Verlag 1916.129 S.Pp.m.farbig aquarellierter VDeckelzeichnung von Georg Schrimpf. € 1600,– 1. Ausg. Pfäfflin 6a; Raabe 55,9.Eines von 30 von der Münchner Galerie Goltz vertriebenen „KünstlerGoltz-Bände“ dieses Werks (Vorsatz mit entsprechender Verlagsmitteilung). Vom Künstler am Innendeckel eigenhändig signiert und numeriert.
(Sonnenschein, Hugo). Der Bruder Sonka wandert nach Kalkutta. (Prag), Edition offener Weltbund (1937). 43 S. Illustr. OBr. (Fotomontage von Fr. Ketzek). € 1100,– 1. Ausg. Raabe 282, 16; St/T 473. Mit 5seitiger Autobiographie des Verf. Bibliographisch nirgends nachgewiesene Vorzugsausgabe in 100 num. Expl., mit anderer Verlagsangabe u. wohl früher erschienen als die druckgleiche Ausgabe des Eugen Prager Verlags. Druckvermerk mit eigenh. Widmung des Verf.: “für den Dichter Oskar Walter Cisek / in herzlicher Kameradschaft / Sonka. / Vrsovice, 12. Okt. 36.”.
Ury, Lesser. Holländische Motive. Bln., Euphorion 1922. 1 Bl. Titel + 7 sign. ORadierungen. OHled.Mappe mit mont. Deckeltitel. Qu.4°. € 2700,– 1. Ausg. Mappenwerk des Berliner Impressionisten mit Landschafts- und Dorfszenen (Bildgröße zwischen 9 × 14 u. 20 × 14 cm). Abgezogen in 133 num. Expl., hier 1 von 25 Exemplaren auf Van Gelder Bütten (Expl. o. Nr.).
Werfel, Franz. Der Besuch aus dem Elysium. Prag, Verlag der Herderblätter 1912. 13 S. OBuntpapierkarton m. verg. VDeckelschild. € 900,– 1. Ausg. dieses dem Heft 3 der “Herderblätter” entnommenen Stücks, das 1918 uraufgeführt wurde. Raabe 330, 2. Titelrückseite mit dem handschriftlichen Vermerk “Gedruckt in 25 Exemplaren für einen engen Kreis”. Die reguläre Buchausgabe erschien erst 1920 in einer Neufassung.
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Hans-Martin Schmitz
Stand 2
Luxemburger Straße 124 · 50939 Köln Telefon +49 (0)221 44 85 35 · Fax +49 (0)221 424 89 41 E-Mail: [email protected] · Internet: www.asianartschmitz.de Alte Kunst aus Japan und China
Utagawa Hiroshige (1797–1858). Farbholzschnitt aus der Serie Rokujûyoshû meisho zue (Berühmte Ansichten der mehr als sechzig Provinzen). Hier: Etchû, Toyama, Funabashi (Ponton-Brücke bei Toyama in der Provinz Etchû). Format: ôban,
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Signatur: Hiroshige hitsu, Verlag: Koshimuraya Heisuke, Plattenschneider: Yokogawa Takejirô, Zensur: Hama und Magome, Datumssiegel: 1853 / 9. Monat. € 1200,–
Keisai Eisen (1791–1848). Farbholzschnitt aus der Serie Tôsei kaiseki zukushi (Sammlung von modernen Restaurants). Hier: Nihonbashi Ebisuen (Das
Ebisuen in Nihonbashi). Format: ôban, Signatur: Keisai Eisen ga, Zensur: kiwame, Verlag: Sano Kihei (Kinkakudô). Datum: ca. 1830. € 800,–
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Antiquariat Hanno Schreyer
Stand 9
Inhaber Georg Schreyer Euskirchener Strasse 57–59 ∙ 53121 Bonn Telefon +49 (0)228 62 10 59 ∙ Fax +49 (0)228 61 30 29 E-Mail: [email protected] Alte Stadtansichten und Landkarten aus aller Welt ∙ Wertvolle Bücher
Aqua di Christoforo, Giuseppe dall’. Die vier Elemente nach W. Hamilton, 1787. 4 Kupferstiche. Je 23 × 14 cm. Breitrandig. € 1200,–
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Dalen, Cornelis II van (1638–1664). Bildnis des Giorgone Barbarelli aus Castelfranco. Kupferstich. 38 × 28,2 cm. Hollstein 109, I (von III) vor aller Schrift. € 980,–
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Hellmut Schumann
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Holzgasse 4 · Postfach 2827 · 8022 Zürich 1, Schweiz Telefon +41 44 251 02 72 · Fax +41 44 252 79 61 E-Mail: [email protected] · Internet: www.schumann.ch Alte Drucke · Inkunabeln · Helvetica · Geschichte der Wissenschaften · Illustrierte Bücher
Badger, George Percy. Description of Malta and Goza. Mit 13 lithogr. Tafeln u. 2 gef. Karten. VI Bll., 317 SS. 8vo. Ln d. Zt. mit Rückenschild und RVergoldung. Malta, M. Weiss, 1838. € 1480,– EA dieser geographischen und historischen Beschreibung der Inseln Malta und Gozo. Das Werk ist in lebhaftem Stil vom engl. Reisenden und Wissenschaftler Badger geschrieben, der in seinen frühen Jahren auf Malta lebte. Enthält u.a. die Geschichte des Johanniterordens. Die Illustr. zeigen die Auberge de Castile, St. Johannes Kathedrale, Fort St. Angelo, usw. – Vgl. Ganado, A. Notes on Melitensia (2004).
Biblia Latina – (Ecclesiasticus – Moshaym, Iacobus de, Hrsg.) Liber Iesu filij Syrach q(ui) Ecclesiasticus alias inscribit: in quo honeste vite institutiones: sanctissime proponuntur. Titel innerhalb Holzschnitt-Bordüre. 42 Bll. Kl.-4to. Ppbd. Wien, Johannes Singrenium, Sept. 1519. € 2900,– EA, nur 2 weitere Ex. bekannt. Das Buch des Jesus Sirach ist eine der Apokryphen im AT. – VD 16 B 4044; Denis 771.
Computer – Livre de Prières, Tissé d’après les Enluminures des Manuscrits du XIVe au XVIe Siècle. Text u. Illustr. vollständig in Jacquard-Weberei mittels Lochkarten. Mit 4 (3 ganzs.) Miniaturen, großen fig. Initialen, vielen kleinen fig. u. ornam. Initialen nach alten illuminierten Handschriften in Silber und Schwarz, vollständig gewoben aus Seide. (50) SS. Kl.-4to (175 × 145 mm). Maroquin d. Zt. mit reicher Innenkantenverg. und Seidenvorsätzen (Kauffmann-Petit). In Orig. Ln.-Schuber. Lyon, A. Henry für A. Roux, 1886–87. € 48 000,– Eines von nur 60 Ex. Das Werk ist ein überragendes technologisches Meisterwerk u. dokumentiert das beginnende Industriezeitalter. Dieses erste digital hergestellte Buch wurde produziert mittels des von Jacquard für Webstühle entwickelten Lochkarten-Systems. „Programmierte“ Perforierungen in den 100 000 Lochkarten kontrollierten exakte Bewegungen der Haken, welche die Seidenfäden zogen. Dieser Prozess ist im Wesentlichen ein Vorgänger des Computerprogrammierens. Die Prinzipien wurden schon von Charles Babbage bei seiner experimentellen Rechenmaschine angewandt. Sie waren wegweisend für die Tabelliermaschine von Hermann Hollerith, deren Verwendung später hauptsächlich durch die IBM-Karten bekannt wurde. Dieses wiederum führte später zur Entwicklung von Zuses mechanischem Z1 und später
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zu Z3, dem ersten funktionstüchtigen Computer der Welt. – Marais, P., „Livre de Prières tissé“, in: Bulletin du Bibliophile (1889), SS. 163–166; Randall, L. M. C., „Nineteenth-Century Medieval Prayerbook woven in Lyon“, in: Art the Ape of Nature. Studies in Honor of H. W. Jackson, ed. Moshe Barasch and Lucy Freeman Sandler (1981), SS. 651–668; Vicaire V, 341; vgl. Laird, M., „Le Livre de Prières tissé“, in: The World from Here: Treasures of the Great Libraries of Los Angeles (2001). – Siehe Abbildung.
Dunant, J(ean) Henry. Un souvenir de Solferino. Ne se vend pas. Mit 1 doppelblattgr., farb. Plan der Umgebung von Solferino. 2 Bll., 115 SS. 4to. Ppbd., Orig.-Umschlag montiert. Genf, Jules-Guillaume Fick, 1862. € 7700,– EA der epochalen Erinnerungsschrift, Wiege d. Roten Kreuzes und d. Genfer Konvention, nur in sehr kleiner Auflage für private Zirkulation veröffentlicht. Dunant erhielt den 1. Friedensnobelpreis 1901. – PMM 350; Garrison/Morton 2166; Waller 2639.
Graf, Urs – Matthias Ringmann. Passio domini nostri Jesu Christi ex evangelistarum textu (qua) accuratissime deprompta additis sanctissimis exquisitissimisq(ue) figuris. Mit 25 ganzs. Holzschn. (24 von Urs Graf, 1 von Hans Wechtelin). 30 Bll. Folio. Prächtiger Pergament-Wappeneinband in Gold u. Farben d. frühen 17. Jh. Straßburg, Johann Knobloch, 1508. € 17 500,– Urs Grafs berühmte Holzschnitt-Passion der 4. lat. Ausg. in einem schönen Exemplar des Erstdruckers. Die Passionstexte des Johann Geiler von Kayersberg gegenüber der EA (1506) erweitert. – VD 16 B 4696; Kristeller 353; Major/Gradmann, Urs Graf S. 6 u. 130. – Siehe Abbildung.
Grieshaber, HAP. Totentanz von Basel. Mit den Dialogen des mittelalterlichen Wandbildes. 40 Orig.-Farbholzschnitte auf Japan, jedes Bl. vom Künstler handsigniert. Gr.-Folio (ca. 670 × 520 mm), lose Bogen. In Orig. schw. Ln.-Mappe mit Orig. illustr. Schutzumschlag. In Holzkassette. Dresden, (Leipziger Presse für) VEB Verlag der Kunst, (1966). € 18 500,– Nr. 10 von 40 Ex. der Vorzugsausgabe auf großem Papier. Re-Interpretation des mittelalterlichen Totentanzes (um 1440) durch Farbholzschnitte Grieshabers (1909–1981), von Hand vom Block abgezogen. Engl. u.
Computer - Livre de Prières
Urs Graf, Passio
franz. Übersetzung in der Gill Grotesque. Buchdesign von Albert Kapr. – Fürst 66/1–40; Fichtner 52.
Diese dem „Haintz-Narr-Meister“ zugeschriebene illustrierte Ausgabe von 50 Traktaten zum Gleichnis vom verlorenen Sohn ist wohl eines der bedeutendsten in Basel erschienenen illustrierten Bücher. Das Werk enthält eine Dedikation von Seb. Brant. – H 13629; BMC III, 785; Goff M-422; Pol 26501 (inkomplett); IGI 63120; Schramm XXII, SS. 12, 43 u. 472–482, 485–503, 1081.
Herzl, Theodor. Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage. 86 SS. 8vo. Spät. HLdr., verg. RTitel. In Schuber. Leipzig u. Wien, M. Breitenstein, 1896. € 8500,– EA des fundamentalen Werkes, in dem Herzl unter dem Einfluss des Dreyfus-Prozesses für die Gründung eines jüdischen Staates eintrat. – PMM 381.
Kondakov, Nicodim Pavlovich. Histoire et Monuments des Emaux Byzantins (Collection de Mr. A. V. Zvenigorodskoi). Mit 31 chromolithogr. Tafeln u. vielen farb. Initialen. Gr.-4to (360 × 265 mm). Orig. farb. verz. Ldr. mit Goldprägung. In Kassette. Frankfurt am Main, A. Osterrieht, 1892. € 37 500,– Nr. 38 v. 200 Ex. d. franz. Ausgabe aus einer Gesamtauflage von 600 Ex. Prachtvolles Werk u. bibliophile Rarität aus königl. Privatbesitz. Diese Geschichte u. Beschreibung byzant. Emaillekunst ist ein Meisterwerk russ. Druckindustrie. – Fekula 6705 („magnificent“).
Meder, Johannes. Quadragesimale novum editum ac predicatum … de filio prodigo. 18 ganzs. Holzschnitte (wiederh.), ca. 105 × 73 mm, u. Holzschnitt-Druckermarke auf letztem Blatt. Got. Schrift. 34 Zeilen. 2 Sp. [231] Bll. (es fehlt das letzte weiße). 8vo (160 × 115 mm). Orig. HSchweinleder über Holzdeckel d. Zt. Basel, Michael Furter, 1497. € 13 500,–
Wolf(f), Christian (Johann) von. Mathematik. Ein Auszug aus dem ersten Theile seiner Elementa Matheseos Universae, … ins Deutsche übersetzt … durch Joseph Nagel, … worinn die Rechenkunst, Geometrie, Trigonometrie, Algebra … enthalten ist. Mit 17 gest., gef. Tafeln. XVIII, 546 SS. Rotes Maroquin d. Zt. mit Blumen- und Ranken-Bordüre, reicher Rückenvergoldung, Goldschnitt, goldgepr. Supralibros mit dem Wappen der Kaiserin von Österreich Maria Theresia (1717–80). Wien, Johann Thomas Edler von Trattner, 1777. € 5800,– Auszug aus Wolffs „Elementa matheseos universae“ in einem Prachteinband, gebunden für Maria Theresia. Das hier vorliegende Exemplar stammt aus der Bibl. Albert v. Sachsen-Teschen. – Gottwald, Lex. bedeutender Mathematiker, (1990), 496 („hat … mit seinen weitverbreiteten Lehrbüchern … bedeutenden Einfluss auf die mathematische Lehrweise an den deutschen Universitäten und darüber hinaus genommen“); vgl. Poggendorff II, 1355; Maß, Zahl und Gewicht, Kat. Wolfenbüttel (1989), S. 34–35 („… die das Beste enthält, das Wolff … auf mathematischem Gebiet zu sagen hatte“).
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Inhaberin Kerstin Seidel Grüner Winkel 10 ∙ 16798 Fürstenberg/Havel Telefon +49 (0)33093 611 870 E-Mail: [email protected] Bibliophilie ∙ Illustrierte Bücher und Pressendrucke ∙ Literatur und Kunst
Bierbaum, Otto Julius. Das Schöne Mädchen von Pao. Ein chinesischer Roman. Haarlem, Enschedé en Zonen für Georg Müller in München, 1909–10. Gr.-4°. Mit 7 Taf. mit Seidenpapierdeckbl. u. Buchschmuck v. Franz von Bayros. 4 Bll., 210 S., 3 Bll. Dunkelblauer OChagrin mit gold. chinesischen Schriftzeichen auf Vorderdeckel, reicher Rückenu. Innenkantenvergold., Vorsatz- u. Nachsatzillustr. in Golddruck auf blauen Papier in Schuber. Nr. 274 v. 600 Exemplaren der Prachtausgabe. € 1200,– Hayn/Gotendorf IX, 62; Eyssen 65. – Einband-Entwurf: Paul Renner, gedruckt auf handgeschöpften Bütten. „… den Illustrationen v. Bayros, der sich hier, eine Entdeckung Bierbaums, erstmals auf dem deutschen Buchmarkt vorstellte …“ (Eyssen S. 65).
Descartes, (René). Discours de la Méthode. Suivi de l’entretien avec Burman traduit par Charles Adam. Paris, Club du Livre (Philippe Lebaud), 1976. 4°. Mit 20 ganzs. Orig.-Farblithographien v. Georges Rohner. 182 S., 2 Bll. OLdr. mit geometrischer Farbu. Goldpräg., schwarzem RTit. u. Kopfgoldschn. in OHLdr.-Chemise u. -Schuber. (Gravure Contemporaine). Nr. 0 von wenigen Belegexemplaren (GA 300 ) auf Velin de Rives, im Druckverm. von G. Rohner signiert. € 900,– Monod 3684. – Luxusausgabe in dekorativen Handeinband v. Alain Lobstein. – Georges Rohner (1913–2000), französischer Maler, Teilnehmer an der Biennale in Venedig, viele seiner Werke befinden sich in den großen Museen der Welt. – Siehe Abbildung.
Dickens, Charles. The battle of life. A love story. London, Bradbury & Evans, 1846. Kl.-8°. Mit Holzstichtitel, -frontispiz u. mehreren Holzstichillustr. von D. Maclise, R. Doyle, C. Stanfield u. J. Leech. 3 Bll., 175 S., 1 Bl. Ldr.-Handeinbd. mit reicher ornamental. RVergold., 2 goldgepr. farb. RSch., dreifacher Deckelfilete mit kl. Eckfleurons, Stehkantenbordüre, breiter ornamentaler Innenkantenfilete u. Goldschnitt. (signiert Riviere & Son). Vierter Druck im Jahr der Erstausgabe. € 450,– Schönes Exemplar in Meistereinband um 1900!
Fore-edge Painting – Virgil. The works. Translated by John Dryden. London, Thomas Allman, 1831. 16°. (13 × 17,5 cm). Mit gestoch. Porträt des Übersetzers u. gestochenem Titel. 501 S. Ldr. d. Zt.
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mit Blindpräg. u. gold. RTit. sowie marmoriertem Schnitt mit verdeckter farb. Tuschzeichnung (zwei Angler am See). Kapital etwas berieben u. vord. Innengelenk schwach. € 450,– Hesse, Hermann. Das Glasperlenspiel. Versuch einer Lebensbeschreibung des Magister Ludi Josef Knecht samt Knechts hinterlassenen Schriften. Zürich, Fretz & Wasmuth, 1943. 8vo. 451 u. 441 S. OLwd. mit OU. in Schuber. (Umschläge leicht unfrisch). Erste Ausgabe. € 250,– Mileck 76. – Mit den Umschlägen selten!
Kaldewey, G. – Baudelaire, Charles. Le vin. New York, G. Kaldewey, 2006. Folio. Mit 9 mont. InkjetDrucken nach Aquarellen v. Gunnar Kaldewey. 40 unbeschnittene Seiten. Lose Bögen in OUmschlag, OPp.-Decke mit RTit. in Schuber. Eins von 35 (GA 42) Exemplaren. Mit Widmung von G. Kaldewey im Druckvermerk. € 700,– Edition Kaldewey 44. – Papier von J. Whatman. – von Lucius 283. – Siehe Abbildung.
Lasker-Schüler, Else. Der Prinz von Theben. Ein Geschichtenbuch. Leipzig, Vlg. der weißen Bücher, 1914. Mit 25 Abb. auf 24 Taf. nach Zeichnungen der Autorin u. 3 farb. Abb. auf Taf. nach Franz Marc. 98 S., 1 Bl. OPp. (leicht unfrisch, Rücken oben etwas eingerissen). Erste Ausgabe. € 800,– W/G. 11; Raabe 182,10.
Mann, Thomas. Der Tod in Venedig. Wolfgang Koeppen. Die Beschwörung der Liebe. Terence James Reed. Dichternöte – ein Spiel mit Leben und Tod. Textvarianten aus der frühesten Fassung. Unterreit, Antinous Presse, 1993. Folio. Mit 8 ganzs. signierten Orig.-Radierungen u. 4 zusätzl. sign. u. numm. (10/10), in separter HLdr.-Mappe, Orig.Radierungen v. Kurt Steinel. 95 S., 3 Bll. OHLdr. mit Seidenbrokat-Deckeln u. gold. RBeschr. in Schuber. Nr. 19 v. 20 (GA 95) Exemplaren, im Impressum von Steinel, Reed u. Koeppen signiert. € 1800,– Einband von Roland Meuter, Ascona unter Verwendung eines von Mariano Fortuny um die Jahrhundertwende entworfenen Seidenstoffes, der noch heute in Venedig hergestellt wird.
Descartes, (René).
Kaldewey, G.
Merimee, Prosper. Tamango. Eine Erzählung. Dt. von Julius Zeitler. Leipzig, Staatl. Akademie für graphische Künste u. Buchgewerbe, 1923. 4°. Mit 8 (davon 6 ganzs.) Orig.-Radierungen von Karl Miersch. 49 S. OHPrgt. mit DSchild u. Kopfgoldschn. (wenige unbedeutende kl. Stockfl.) Nr. 73 v. 200 Exemplaren, vom Künstler im Druckverm. signiert. € 300,– 3. Druck der Akademie. Vertrieb durch den Insel-Verlag. – Rodenberg 185, Sarkowski 1104. – K. Miersch (1894 – Leipzig – 1969) Studium an der Akad. für graph. Künste u. Buchgewerbe bei Walter Tiemann, danach Lehrtätigkeit an derselben u. an der Kunstgewerbeschule Leipzig, Beteiligung an großen dt. Ausstellungen, Reisen nach Frankreich u. Belgien.
Mörike, Eduard. Die Hand der Jezerte. Ein Märchen mit Originalzeichnungen von Josef Franz Huber. München, Drei Masken Vlg., 1921. Kl.-4°. Mit farb. vom Künstler monogrammierten Titelblatt u. 7 signierten Orig.-Farblithographien v. J. F. Huber sowie 2 Schlussvignetten u. 3 Initialen. 26 S., 2 Bll. OPrgt.-Handeinband mit Kopfgoldschn. von Gustav Keiling. Einband etwas aufgebogen u. 3 Seiten im Rand mit schwachem Fleck. Nr. 42 v. 50 Exemplaren (GA 320) der Vorzugsausgabe, im Druckvermerk vom Künstler signiert. € 680,– 2. Obelisk-Druck. – Rodenberg 447.
Mörike, Eduard. Gedichte. (Leipzig, Felsing, 1926). 4°. Mit 32 (davon 17 sign.) Orig.-Radierungen von Minni Herzing. 36 nn Bll. OHldr.-Handeinbd. mit Kopfgoldschn. von Buchbinderei W. Hacker, Leipzig. (etwas beschabt u. bestoßen). Nr. 137 v. 350 Exemplaren, im Druckvermerk von der Künstlerin sign. € 500,– Gedruckt bei Felsing, Berlin. – Hermine (Minni) Herzing (27.7.1883 Frankfurt/M. – 29.1.1968 Karl-MarxStadt), Blumenmalerin u. Illustratorin, ihren ersten
Üecht Gruppe
Unterricht erhielt sie durch ihren Vater, der ebenfalls Maler u. Lithograph war, Studium an der Kunstakademie Hanau, von 1910 bis 1934 lebte sie in Dresden u. illustrierte Bücher von C. F. Meyer, J. v. Eichendorff u. E. Mörike, danach ging sie nach Chemnitz. Ihre Radierungen waren u. a. auf Ausstellungen in Stuttgart, Leipzig u. zur Kunstmesse in Frankfurt am Main zu sehen. – Vollmer, Bd. 2 , S. 433.
Schnitzler, Arthur. Anatol. Berlin, Vlg. des Bibliographischen Bureaus, 1893. 2 Bll., 138 S. Pp. d. Zt. mit farb. RSch. (Tit.-Rücks. mit überklebtem Stempel, handschriftl. Gedicht in Bleistift auf letzter weißer S., kleiner Datumsstempel auf Nachsatz, Nr. auf Vors.; ingesamt aber gutes Exemplar). Erste Ausgabe. € 1000,– W./G. 1; Borst 4027. – Exlibris von Eugen u. Helene Diederichs auf Vorsatz. – Das Erstlingswerk Schnitzlers mit einer Einleitung von Hugo v. Hofmannsthal „Loris“ (Prolog in Versen).
Üecht Gruppe. Ausstellung zur Zweiten Herbstschau Neuer Kunst 1920. Stuttgart 1920. Mit 16 ganzs. Abb. 24 nn. S. OBrosch. mit 2 Orig.-Holzschnitten von Gottfried Graf. (kleiner Stempel auf Titel). € 300,– Seltener Katalog der nur von 1919 bis 1924 bestehenden Künstlergruppe um O. Schlemmer, W. Baumeister u. Gottfried Graf, 1919 in Stuttgart als Ortsgruppe der Berliner Novembergruppe gegründet. – Siehe Abbildung.
Wols – Sartre, Jean Paul. Visages précéde de portraits officiels. Paris, Pierre Seghers, 1948. Mit 4 Orig.-Kaltnadelradierungen von Wols ( d. i. Wolfgang Schulze). 41 S., 3 Bll. OUmschlag. Erste Ausgabe. Nr. 844 v. 900 Exemplaren auf Crévecoeur de marais. € 1500,– Monod 10172; Wols Kat.1990, S. 376; Grohmann 46–49.
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Stand 16
Im Rauchleder 13 · 69242 Mühlhausen/Kraichgau Telefon +49 (0)6222 630 82 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-siegle.de Alte Medizin · Homöopathie · Alte Naturwissenschaften und Technik · Interessante Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts
Seyffer, August (Lauffen am Neckar 1774–1845 Stuttgart). Suite von 6 Radierungen von A. Seyffer nach Zeichnungen von Martin von Molitor. In der Platte num. (1–6), nicht datiert (wohl 1804). Je ca. 13 × 18 cm (Blattgr.: 25 × 34,5 cm). € 1400,– Reizende vollständige Folge von Landschaften mit figürlicher Staffage. – August Seyffer besuchte die Hohe Karlsschule und war ein Schüler Johann Gotthard Müllers am Stuttgarter Kupferstecherei-Institut, das auf Initiative Carl Eugens eingerichtet worden war. 1802 unternahm er eine Studienreise nach Wien und wurde bei Martin von Molitor ausgebildet. – Im Jahr 1822 wurde er Inspektor des königlichen Kupferstichkabinetts. – Verso mit Sammlerstempel „AR“ (August Riedinger, Lugt 167). Ferner Stempel der Sammlung W. Denzel. – Nagler XVIII, 334: „Die Folge von 6 Blättern nach Molitor machte ihn als Radierer sehr vorteilhaft bekannt“. – Siehe Abbildung auf Tafel 9.
Tanz der Gerippe 1493 – Holzschnitt aus der lateinischen Ausgabe der Schedelschen Weltchronik, Nürnberg, Koberger, 12. Juli 1493. Auf der vollen Buchseite. Größe des Holzschnitts: 19,5 × 22,5 cm. Blattgröße: 43,5 × 31 cm. € 1300,–
Lenau, Nicolaus. Eigenhändiges Gedichtmanuskript mit Unterschrift „Niembsch (Lenau“). 4 Seiten. 8°. Um 1833. € 6500,– „Die Heidelberger Ruine“. – Hochromantisches Gedicht auf das Heidelberger Schloß, bestehend aus 23 Strophen zu je 4 Zeilen. Frühe Niederschrift, zeigt noch erhebliche Abweichungen von der späteren Druckfassung (beiliegt ein 4-seitiges Manuskript mit Stempel des Autographenhändlers Richard Bertling, Dresden, 1851–1922) mit einem Verzeichnis der Varianten gegenüber der späteren Druckfassung. – Das Gedicht gehört zu den im Brief vom 5. 3. 1833 an Emilie Reinbeck als in Amerika entstanden angeführten. Es dürfte schon früher konzipiert worden sein, vielleicht bereits 1831. Lenau hielt sich 1831/32 zur Vollendung seines Medizinstudiums in Heidelberg auf (siehe Hist.-krit. Gesamtausgabe, hrsg. von Zeman/Ritter, Bd. I).
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Berühmter großer Totentanz-Holzschnitt, „der künstlerisch eine sehr gute Leistung darstellt“ (Schramm XVII, S. 7, Abb. 567). „Dieser Totentanzholzschnitt dürfte das beste Mittelglied zwischen dem ‚Heidelberger Dotendanz mit figuren‘ und den Darstellungen der Zeit Dürers darstellen“ (Oppermann 1125b). – Gering fleckig, 1 kleines Wurmloch; insgesamt kräftiger und sauberer Druck. – Kat. Mensch und Tod, Düsseldorf 1989, Nr. 1143, Abb. 1. Schmidt-Glintzer u. a., „Ihr müsst alle nach meiner Pfeife tanzen“. Ausst.-Kat. Wolfenbüttel/Schweinfurt, Nr. 2 (deutsche Ausg. 23. Dez. 1493).
Ignaz Semmelweis, dem „Retter der Mütter“, zum 200. Geburtstag Semmelweis, Ignaz – Hebra, Ferdinand von. Höchst wichtige Erfahrungen über die Ätiologie der in Gebäranstalten epidemischen Erfahrungen. Seiten 242–244 in: Zeitschrift der k. k. Gesellschaft der Aerzte zu Wien, Jg. IV, Heft 9 (Dez. 1847). Vorliegt der komplette Jahrgang in 2 Pappbänden der Zeit mit Rückenschild. Wien, Kaulfuss Witwe, Prandel & Comp., 1847. € 8500,–
Erstdruck der ersten Erwähnung von Semmelweis’ epochemachender Entdeckung des septischen Charakters des Kindbettfiebers. Ganz ohne Zweifel eine der hervorragendsten Großtaten in der Geschichte der Medizin. – Im Jahr danach erschien noch eine 2-seitige Fortsetzung. – Murphy, p. 654. Carter/Muir, Bücher die die Welt verändern, 316 b.
– Skoda, Joseph. Über die von Dr. Semmelweis entdeckte wahre Ursache der in der Wiener Gebäranstalt ungewöhnlich häufig vorkommenden Erkrankungen der Wöchnerinnen, und des Mittels zur Verminderung dieser Erkrankungen bis auf die gewöhnliche Zahl. Seiten 168–182 in: Sitzungsberichte der kaiserl. Akad. d. Wissenschaften, Jg. 1849, Heft 8. Orig.-Umschlag. Wien, k. k. Hof- und Staats-Druckerei, 1849. € 1500,– Erstdruck. – Der Vortrag Skodas, des berühmten Wiener Professors, vor dem höchsten wissenschaftlichen Forum des Landes, war der erste große Bericht über die Entdeckung von Semmelweis und gleichzeitig eine Verteidigung seiner Lehren! – Die vorliegende Abhandlung dokumentiert das Verdienst der Koryphäen der Wiener Medizinischen Schule, dem rede- und schreibscheuen Semmelweis bei der Durchsetzung und Verteidigung seiner Entdeckung zu helfen. Bis zum Erscheinen von Semmelweis’ Hauptwerk vergingen dann noch einmal elf Jahre. – Umschlag gebräunt, wenig stockfleckig. – Murphy, p. 656.
– Dasselbe in: Zeitschrift der k. k. Gesellschaft der Aerzte zu Wien, Jg. VI, Seiten 107–117. – Die hier komplett vorliegenden Jahrgänge VI und VII/1 der Zeitschrift enthalten weitere wichtige Arbeiten, u. a. a) Kiwisch von Rotterau, F., Einige Worte über die von Skoda veröffentlichte Entdeckung des Dr. Semmelweis, die Entstehung des Puerperalfiebers betreffend (S. 300–306); b) Protokoll vom 15. Mai 1850 (S. CXXXVII-CXL); c) Protokoll von 18. Juni 1850 (S. CLXVI-CLXIX); d) Protokoll vom 15. Juli 1850 (S. II-X, in Jg. VII/1). Pappbände der Zeit mit Rückenschild. Wien, Kaulfuss Witwe, Prandel & Comp., 1850. € 1500,–
Die Protokolle vom 15. Mai, 18. Juni und 15. Juli 1850 enthalten die wohl einzigen gedruckten Vorträge von Semmelweis! Diese sind allerdings nur durch das Protokoll des Sekretärs der Ärztegesellschaft erhalten, da Semmelweis auswendig sprach und keine Druckvorlage anfertigte! – Die Angriffe Scanzonis (Würzburg) und Seyferts (Prag) auf Skodas wichtige Arbeit „mögen bewirkt haben, daß Semmelweis sich endlich äußerte – noch immer nicht schriftlich, wohl aber in drei Vorträgen, die er im Sommer 1850 vor der Wiener Gesellschaft der Ärzte hielt“ (siehe Benedek 145f. ausführl.). – Murphy, p. 656.
– I. Zwei offene Briefe an Dr. J. Spaeth, Prof. der Geburtshilfe an der k. k. Josefs-Akademie in Wien und an Hofrath Dr. F. W. Scanzoni, Professor der Geburtshilfe zu Würzburg. 21 Seiten. Pest, Emich, 1861. – II. Zwei offene Briefe an Hofrath Dr. Eduard Casp. Jac. von Siebold, Professor der Geburtshilfe zu Göttingen und an Hofrath Dr. F. W. Scanzoni, Professor der Geburtshilfe zu Würzburg. 40 Seiten. Pest, Emich, 1861. – III. Offener Brief an sämmtliche Professoren der Geburtshilfe. Ofen, königl. ungar. Univ.-Buchdruckerei, 1862. Orig.-Umschläge in Leinen-Kassette. € 5000,– Mit diesen leidenschaftlichen „Offenen Briefen“, zunächst an Spaeth und an Scanzoni, dann an Siebold und wiederum an Scanzoni, schließlich an sämtliche Professoren der Geburtshilfe, „flüchtete Semmelweis in die Öffentlichkeit, um dem hartnäckigen Ignorieren seiner Lehre durch die berühmtesten Fachlehrer Einhalt zu tun“ (Neufforge). – Sehr gut erhaltene Exemplare in den Originalumschlägen, 2 davon mit leichter Faltstelle; nur geringe Gebrauchsspuren. – Murphy, p. 666f. – Mit allen drei Verteidigungsschriften sehr selten, zumal in diesem guten Zustand. – Siehe Tafel 9.
– Die Aetiologie, der Begriff und die Prophylaxis des Kindbettfiebers.VI, 543 Seiten. Mod. Halblederband mit Rückenschild. Pest, Wien und Leipzig, Hartleben, 1861. € 8500,– Erste Ausgabe; „one of the epoch-making books in medical literature“ (Garrison/Morton). – In diesem großen Werk teilt Semmelweis seine Erfahrungen seit 1847 mit „und die daraus mit zwingender Notwendigkeit zu schließende Entdeckung, die Entdeckung nämlich: daß die Ärzte selbst es waren, die mit ihren ‚ungewaschenen‘ Händen die tödliche Krankheit übertrugen!“ (Neufforge, Über den Versuch einer deutschen Bibliothek, 522f.). – Name a. d. Titel, gering fleckig. 2 Bll. Inhalt (Seiten 541–43) am Ende in Faksimile. – Murphy, p. 665 („Often quoted, seldom read“). Carter/Muir, Bücher die die Welt verändern, 316 b2.
– Gesammelte Werke. Hrsg. und zum Teil aus dem Ungarischen übers. von T. von Györy. Mit 2 Tafeln. VI, 1 Bl., 604 Seiten. Orig.-Umschlag. Jena, G. Fischer, 1905. € 500,– Erste Gesamtausgabe. – Garrison/Morton 82.1. Murphy, p. 689.
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A Renaissance treasure style binding
Benedetto Varchi’s copy
Catholic Church, Curia. Bullae et statuta officii septem sedis apostolicae protonotariorum in Curia Romana participandum. Rome, 1556 and later. € 56 000,–
Dorsten, Theodor. Botanicon. Frankfurt, Christian Egenolff, 1540. € 45 000,–
Manuscript on vellum. Large 4to. Stunning unrestored late C16 Roman binding of purple velvet over boards, eight gilt cornerpieces in the style of Sebastiano del Piombo, two large central ornaments, printing attributed to Guglielmo de la Porta. – Siehe Abbildung.
Extensive early ms annotations and diagrams Euclid. Stoicheion Bibl. XV Ek ton Theonos Synousion. Proklou bibl. IV. Basle, J. Herwagen, 1533. € 43 000,– Editio princeps. Folio. Mathematical diagrams throughout, annotated by C16 scientist and Hellenist. Fine copy.
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First edition. Folio. In early vellum. More than 300 woodcut illustrations in contemporary colour. – Siehe Abbildung.
Kepler, Johannes. De stella nova … De stella tertii honoris … De Jesu Christi vero anno natalitio. Prague and Frankfurt, Pavel Sessius (impensis authoris) and Wolfgang Richter, 1606. € 78 000,–
Hieronymus Brunschwig
Hartmann Schedel
First edition of Kepler’s seminal essays describing the 1604 supernova with astronomical diagrams and illustrations. Contemporary vellum, ex lib Christoph Wenzel, Duke of Nostitz. – Siehe Abbildung.
Coloured and annotated by a humanist
With the rare world map Hakluyt, Richard. The principall navigations, voiages and discoveries of the English nation, made by Sea or over Land … London, George Bishop and Ralph Newberie, 1589. € 78 000,– First edition. Folio, of „the most complete collection of voyages and discoveries, by land as well as by sea, and of the nautical achievements of the Elizabethans“ (PMM 105 of the 2nd edn.) with the very frequently missing world map and the rare account of Sir Francis Drake’s Circumnavigation (1577–80).
Fine contemporary colouring and binding
Schedel, Hartmann. Liber Chronicarum. Nuremberg, Anton Koberger, 1493, 12 July. € 270 000,– First edition, large folio, 1809 woodcuts elegantly coloured and annotated by Johann Kruyshaer of Lippstadt, his exlibris 1521 at end. Unique copy. – Siehe Abbildung.
Exceptional miniature Horae in the style of the Mildmay Master Book of Hours, Use of Rome, illuminated manuscript on vellum. Bruges, c. 1465–1475. € 107 000,– 96 × 68 mm, 13 full page illuminated miniatures, decorated borders, excellent condition. Charming example in near contemporary morocco. – Siehe Abbildung.
Brunschwig, Hieronymus. Liber de arte distulandi. Strasbourg, [Johan Grüninger], 1509. € 49 000,– Folio. A wonderful copy of this rare and interesting pharmaceutical and alchemical compilation, beautifully illustrated and vividly coloured in a contemporary hand, preserved in a fine blind tooled calf contemporary binding. – Siehe Abbildung.
Fuchs, Leonhard. New Kreüterbuch. Basel, Michael Isingrin, 1543. € 56 000,– Folio. First German edition of the most celebrated and beautiful herbal, 517 scientific woodcuts, a few hand coloured. A very good copy in handsomely decorated contemporary pigskin over boards.
Book of Hours
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Giuseppe Solmi Studio Bibliografico
Stand 24
Giuseppe Solmi Via Stradelli Guelfi, 2 ∙ 40064 Ozzano Emilia (Bologna ), Italien Telefon und Fax +39 51 651 10 29 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.giuseppesolmi.it Western medieval manuscripts ∙ Islamic manuscripts
Persian manuscript – Saˁdī Šīrāzī. Golestān (‚The rose garden‘). Persian illuminated manuscript on paper, dated 1126 AH, 1811 AD. Leaf dimensions: 216 × 150 mm; written space: 175 × 95 mm. Text written in black inked nastaˁlīq calligraphy on 15lined single column, significant words in red ink. It is composed by 93 leaves, the last blank, complete. The decoration set includes a single page illuminated frontispiece in gold and colours (ˁunwān). The written space of the second leaf is framed by three wire-like lines in gold, black and blue. Old morocco binding with blind-tooled and gold decorations. Restored wormholes on the first leaves without text loss, otherwise very well preserved. € 3200,– The text contains the widely known poetic work (in the unusual form of the prosimetrum) „Golestān“ (‚The rose garden‘) by the great XIIIth century Persian poet ‚Abū Moḥammed Muṣlīḥ ‘ibn ˤAbd-Allāh Saˤdī Šīrāzī (1210–1291/2 AD). The content of the „Golestān“ is multifaceted as for its character and edifying as for its purpose. It is subdivided in eight thematic sections, sprinkled with an aphoristic, slightly ironic spirit. The sections deal with the following matters, respectively:
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1) On how the kings are supposed to behave; 2) On how the holy men are supposed to live; 3) On the value of silence; 4) On youth and love affairs; 5) On the virtue of being content; 6) On old age and weakness; 7) On the effective education; 8) On various matters, especially how to conduct a good and righteous life. Each and every one of these sections is made up by a preface, a certain number of stories or tales intended to confirm the main points by providing good examples, and a lot poetic subsections. Saˁdī wrote the „Golestān“ in 1258 AD, which was an ill-fated year for the middle-eastern Islamic civilization: that year the Mongol army under the command of the great khan Hülegü defeated the troops of the last Abbasid caliph and wildly plundered Baghdad, the Caliphate’s capital city, carrying out one of the most appalling massacres in the entire medieval history, and putting de facto an end to the institution of the Islamic caliphate itself.
Medieval manuscript – Bible leaf: Letter ‚C’. Latin handwritten leaf on parchment, France, probably from Arras, to be dated at the years 1220–1230 AD. Leaf dimensions: 284 × 189 mm; written space dimensions: ca. 184 × 116 mm. Gothic script text on, respectively, 52 and 53-lined double column. This leaf reports the final verses of the Book of Esther and the initial part of the prologue by Saint Jerome to the Book of Job. The decoration consists in an initial H drawn in red ink with contrasting penworks and a big initial C (which corresponds with the very beginning of the Saint Jerome‘s prologue to the Book of Job) inhabited by a great winged dragon on a burnished gold background. € 2800,– This leaf belonged to the Baron Clifford of Chudleigh’s Bible, sold at Sotheby’s on December 7th, 1953 (lot 51), re-offered for sale on July 8th, 1970 then dispersed shortly thereafter. A handful of leaves coming from this
Bible had appeared on several catalogues of antiquarian booksellers like Quaritch, Maggs and Pirages, while other leaves were up for auction, like those by Sotheby’s, December 2005, and Christie’s, December 2015. – This Bible had been considered firstly as illuminated in the British Isles, but afterwards its decoration has been attributed to the ateliers based in north-eastern France, having been likely assembled in the Saint Vaast Abbey, near Arras. Nevertheless, according to some other scholars, this Bible shows some possible resemblance with some other Bibles that have been illuminated in the Alexander atelier in Paris. Literature: Robert Branner, Manuscript painting in Paris during the reign of St. Louis, California Press, 1977; Lilian Randall, Medieval and Renaissance manuscripts in the Walters Art Gallery, University Press, 1989; Christopher de Hamel, A history of illuminated manuscripts, Phaidon Press, 1986.
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J. A. Stargardt
Stand 57
Autographenhandlung · Gegründet 1830 · Seit 1885 im Besitz der Familie Mecklenburg Xantener Straße 6 · 10707 Berlin Telefon +49 (0)30 882 25 42 · Fax +49 (0)30 882 24 66 E-Mail: [email protected] · Internet: www.stargardt.de Autographen und Urkunden ∙ Auktionen
Goethe, Johann Wolfgang von (1749–1832). Gedruckte Urkunde mit Unterschrift „JWvGoethe“. Weimar ohne Datum. 1 Seite folio. Mit Lacksiegel der „F. S. Bergw. Commiss.“ Leicht gebräunt, zwei kleine Tintenflecken. € *24 000,– „Gewährschein“ Nr. 387 über einen „Kux oder Bergtheil an dem Ilmenauer Kupfer- und Silber-Bergwerk“. Der Platz für den Namen des Inhabers ist nicht ausgefüllt. Ausgestellt im Namen der „Bergwerks-Commission“, mitunterzeichnet von Christian Gottlob Voigt, Goethes Mitarbeiter in der Direktion des Ilmenauer Bergbaus, und gegengezeichnet von dessen Bruder, dem Bergsekretär Johann Karl Wilhelm Voigt. Goethe war 1776 von Herzog Carl August beauftragt worden, die Wiederinbetriebnahme der seit 1739 stillgelegten Anlagen des Ilmenauer Bergbaus zu betreiben. 1784 erfolgte die feierliche Neueröffnung. Zur Finanzierung wurden 1000 Anteilsscheine zu je 20 Talern aufgelegt, zwei Nachzahlungen wurden 1785 und 1786 eingezogen. 1812 erfolgte die endgültige Schließung, da das Unternehmen aufgrund mehrfacher Wassereinbrüche, geringen Mineralgehalts und weiterer Schwierigkeiten keine Profite erwirtschaften konnte. Ilmenauer Kuxe sind sehr selten, sie gelten als das bedeutendste Wertpapier des deutschen Bergbaus.
Goethe, Johann Wolfgang von (1749–1832). Gedruckte Quittung mit Unterschrift „JWvGoethe“, mitunterzeichnet von Christian Gottlob Voigt. Weimar 24. II. 1785. 1 Seite folio. Gebräunt, minimal fleckig. € *3800,– Goethe und Voigt quittieren als „Sr. Hochfürst. Durchlaucht. Zu Sachsen-Weimar und Eisenach gnädigst verordnete Berwerks-Commission“ die planmäßige erste Nachzahlung von fünf Talern zu dem „Kux des Ilmenauer Bergwerks“ Nr. 142. Gegengezeichnet von Voigts Bruder, dem Bergsekretär Johann Karl Wilhelm Voigt, und ausgestellt für „Hn. Forstmeister Wenzel“.
Goethe, Johann Wolfgang von (1749–1832). Widmungsexemplar: „Hermann und Dorothea“. Stuttgart und Tübingen, Cotta 1814. Titel, 107 Seiten. Kl.-8o. Gering stockfleckig. Grüner Pappband der Zeit mit Goldprägung und marmorierten Vorsätzen (Rücken leicht beschabt, Ecken leicht bestoßen). Marmorierter Schuber. € *12 000,–
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Auf dem 2. Vorsatzblatt die eigenhändige Widmung in lateinischer Schrift an Otto Wilhelm August Schmidt: „Dem lieben, / leidenden Knaben, / Otto Schmidt, / zum achten Geburtsfeste, / mit aufrichtigsten Wünschen / dem Hause verpflichtet! / Tennstaedt d. 8. S[eptember] 1816 / Goethe“. Goethe hielt sich mit seinem Freund Heinrich Meyer, dem Maler und Direktor der Weimarer Zeichenschule, seit mehreren Wochen in dem thüringischen Badeort Tennstedt im Haus des Arztes Karl August Schmidt auf und genoss das Landleben, nachdem ein geplanter Kuraufenthalt in Baden-Baden nach einem Kutschenunfall aufgegeben worden war. Den Geburtstag des „ältesten … schlimm gebildeten“ Sohnes Otto vom 8. September des Jahres erwähnt Goethe in seinem Tagebuch. Goethe hatte den Band bei Haubold in Tennstedt binden lassen; am 6. August schrieb er an seinen Sohn August: „Auch gieb Frau Hofr. Mayer sechs Exemplare Herrmann und Dorothea mit, sie liegen ganz hinten in der unteren Papierschublade an meinem Schreibtische rechts. Man bindet hier gar artig, wohlfeil und geschwind“ (Sophienausgabe Band 27 Nr. 7481). Ein weiteres Exemplar hatte Goethe der Gattin des Arztes gewidmet. Goethes Epos war erstmals 1797 erschienen. Widmungsexemplare seiner Werke sind sehr selten.
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Kunstkabinett Strehler
Stand 56
Brigitte & Birgit Strehler M.A. · Hermelinweg 7 · 71063 Sindelfingen, Telefon +49 (0)7031 70 88 20 · Fax +49 (0)7031 70 88 222 E-Mail: [email protected] ·Internet: www.kunstkabinett-strehler.de Kunst auf Papier aus 5 Jahrhunderten · Dekorative Blumengraphik · Illustrierte Bücher und klassische Moderne
Maria S. Merian, Kupferstich & Aquarell über Umdruck zu Taf. 48 Malve aus Raupenbuch, 1679ff.
Maria S. Merian, Kupferstich & Aquarell über Umdruck zu Taf. XXV Windenschwärmer, 1679ff.
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Merian, Maria Sibylla. Tafel 48, Malve, Kupferstich kol. aus der ersten holländischen Ausgabe „Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung“ 1679ff., Nissen BBI 1342 und farbfrische Gouache über Umdruck auf feinem Bütten der Zeit (23,5 × 17,5 cm), nur zusammen mit Rahmen. € 1290,– Siehe Abbildung.
Merian, Maria Sibylla. Tafel XXV, Windenschwärmer, Kupferstich kol. aus der ersten holländischen Ausgabe „Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung“ 1679ff., Nissen BBI 1342 und farbfrisches Aquarell über Umdruck
auf feinem Bütten der Zeit (23,5 × 17,5 cm), nur zusammen mit Rahmen. € 1490,– Siehe Abbildung.
Merian hat diese Umdrucke oder Abklatschdrucke hergestellt, weil sie keinen harten Prägerand haben sollten und der Umdruck viel zarter und weicher ist. Er wirkt koloriert wie ein Aquarell. Die Herstellung erforderte Fingerspitzengefühl und war aufwendig. Der Kupferstich wird wie üblich hergestellt und solange die Farbe noch feucht ist, auf ein feines Büttenpapier abgedruckt. Daher sind die Umdrucke auch seitenverkehrt. Merians Umdrucke sind nicht durchnummeriert und viel seltener!
Illustrierte Bücher Der Bodensee von seinen schönsten Standpunkten. 1 gest. Titel, 49 statt 50 Lithographien u. 1 gefalt. lithogr. Bodenseekarte. Überlingen, J. N. Bommer’sche Lithographie ca. 1850. Querformat 26,5 × 18 cm, IV, 22 S., 1 Bl., neuer Halblederbd. mit d. original bedruckten Pappbd. bezogen. € 5500,–
Schindehütte, Albert. Zeichenmappe mit den ZeichenHeften 1, 2, 3 & 4 und einer Originalradierung 95/330 nummeriert und signiert von Schindehütte. Gifkendorf, Merlin Verlag 1997. 4 Hefte in grauer Kartonmappe mit eingelassenem Titelblatt und Schließband. € 280,–
Überaus seltenes Ansichtenwerk mit lithogr. Tafen von Konstanz, Mainau, Überlingen, Meersburg, Friedrichshafen, Wasserburg, Lindau, Bregenz, Romanshorn, Kreuzlingen und vielen anderen kleinen Orten. Tafel Nr. 43 von Rorschach in Kopie ergänzt. Tafeln und Text gereinigt. Alte Bleistiftspuren auf den Rückseiten der Tafeln.
Jedes Heft von Schindehütte signiert. Vorzugsausgabe mit der separat beigelegten Original-Radierung in einer Auflage von 333 Exemplaren. Neuwertiges Exemplar.
Bodensee – Album du Wolfberg. Composé de douze vues dessinèes d’après nature et Lithographiees par G. Viard. Gezeichnet von G. Engelmann. Paris 1826, Kleinfolio, Original bedr. Pappbd. Restauriert jetzt roter Halblederbd. € 2200,– Sehr seltenes Ansichtenwerk: Schloss Wolfberg, Ansicht von Wolfberg, Blick auf Reichenau, Ermatingen, Constanz, Schloss Arenenberg, Schloss Sallenstein und Sandegg sowie andere kleine Orte. Tafeln und Text gereinigt.
Schinz, Salomon. Anleitung zu der Pflanzenkenntniss und derselben nützlichen Anwendung. Zürich, Im Verlag des Waysenhauses 1774–1777. Folio, 129 S. 1 gedr. Tabelle, mit gest. Titelvignette, 2 gest. handkol. Tafeln „Primae Lineae Botanicae“ und 101 handkol. Holzschnitte auf 100 Tafeln. Grüner Halblederbd. der Zeit. Nissen BBI 1761. € 5900,– Erste Ausgabe der Zürcher Botanik unter Verwendung eines Teils der Originalholzstöcke aus Leonhard Fuchs’ „Historia“ Basel 1542, die sich in der Familie Gessner befanden. Die Tafeln wurden von Kindern des Waisenhauses koloriert. Salomon Schinz (1734–1784) studierte Medizin in Leiden, arbeitete als Arzt in Zürich und 1771 auch am Waisenhaus. Er gilt als einer der wichtigsten Förderer der Naturwissenschaften in Zürich. Sehr guter Zustand.
Braque, Georges – Saint-Pol-Roux (d. i. P. P. Roux). Aout. Mit 4 Aquatinta-Radierungen auf Velin (25 × 32,2 cm). Ex. 65/120. Signiert und nummeriert. Paris, Louis Broder, 1958. 41 S., 7 Bll. Lose Bogen in OUmschlag u. OLwd.-Kassette. Wvz. Vallier, Nr. 135. Buch in einwandfreiem Zustand, Leinenkassette leicht fleckig. € 5800,– Siehe Abbildung.
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Antiquariat Christian Strobel
Stand 37
Gebath Hang 9 · 87660 Irsee Telefon +49 (0)8341 966 16 82 · Fax +49 (0)8341 966 16 97 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-strobel.de Allgäu/Bayerisch Schwaben · Orts- und Landeskunde · Bibliographie · Geisteswissenschaften · Geschichte und Kulturgeschichte · Wein und Weinbau
(Bourrit, Marc-Théodore). Herrn Bourret Schilderung seiner Reise nach den Savoyischen Eisgebirgen. Aus dem Französischen mit Anmerkungen und Zusätzen (von Heinrich August Ottokar Reichard). 2 Teile in 1 Band. Gotha, Carl Wilhelm Ettinger, 1775. 8° (22 × 13,5 cm). Mit 2 verschiedenen gestochenen Titelvignetten. 6 Bl., 82 S., 1 Bl., (S. 83)-184, 3 Bl. Schlichte Interims-Pappe der Zeit. € 750,– Erste deutsche Ausgabe, selten. – Bourrit (1739–1819) gilt als Pionier des Fremdenverkehrs im Wallis. Es sind „nicht so sehr seine alpinen Unternehmungen, als vielmehr die auf andere übergreifende Begeisterung, wie sie in Bourrits alpinem Vorgehen zum Ausdruck kam, die ihm besondere Bedeutung unter seinen Zeitgenossen verleiht“ (Lehner, Eroberung der Alpen, 287). – Unbeschnitten und teils unaufgeschnitten. Leicht gebräunt, gegen Ende in der unteren Ecke mit zunehmendem Wasserrand (den Satzspiegel gering berührend). Der schlichte Einband etwas bestoßen und fleckig, Rücken alt mit größerem Rückenschild überklebt. – Perret II, 79.
Heckler, Johann Baptist. Praktischer Weinbau der neuesten Zeit, in besonderer Hinsicht auf das Rheingau. Mainz, Kupferberg, 1823. Kl.-8° (17 × 11 cm). VI, 78 S. Spätere Halbleinwand mit modernem Rückenschild. € 460,– Einzige Ausgabe. – Das erste Werk von Heckler (1776–1860), Apotheker, Bürgermeister von Eltville und langjähriger Oberkellermeister (1827–49) von Schloss Johannisberg, hier bezeichnet er sich schlicht als „Gutsbesitzer zu Eltville im Rheingau“. – Leicht stockfleckig, vereinzelt minimaler Wasserrand seitlich, Titel mit altem Besitzvermerk in der oberen Ecke (leicht angeschnitten). Schönes Exemplar. – Schoene³, 3898.
Lobeck, Tobias. Atlas geographicus portatilis XXIX. mappis orbis habitabilis regna exhibens. – Kurzgefasste Geographie […] nebst compendieusen Landcharten, welche einen kleinen Sack-Atlas ausmachen. Augsburg, Tobias Lobeck, um 1750. Qu.Kl.-8° (11,5 × 15 cm). Mit gestochenem Frontispiz, gestochenem Titel, gestochenem Indexbl. und 29 altkolorierten Kupferstichkarten von Tobias Conrad Lotter nach Lobeck. 72 S. Leder der Zeit mit Rückenvergoldung und goldgeprägter Deckelbordüre sowie dreiseitigem Goldschnitt. € 1250,– Sehr hübscher Augsburger Taschenatlas, hier mit dem kompletten Kartenbestand der ersten Ausgabe und dem oft fehlenden Textteil (bei Brinhauser gedruckt).
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Enthält Weltkarte, Himmelskarte (diese von Lobeck auch gestochen), vier Erdteilkarten (Europa, Asien, Afrika, Amerika) und 23 Karten europäischer Gebiete. – Im Text wird die Zerstörung von Lima durch ein Erdbeben 1746 als „im vorigen Jahr“ erwähnt. – Vereinzelt minimal fleckig, der Textteil auch leicht gebräunt, die Vorsätze mit kleinem Sammlerstempel. Gering bestoßen, die Kapitale mit kleinen Ausbrüchen, Vergoldung stellenweise leicht oxidiert. Schönes Exemplar. – Ritter, Welt aus Augsburg, 90. – Siehe Abbildung.
Metzger, Joh(ann Christian). Der Rheinische Weinbau in theoretischer und praktischer Beziehung bearbeitet. Heidelberg, August Oßwald, 1827. 8° (19,5 × 12,5 cm). Mit großer lithographischer Falttabelle und 17 lithographischen Falttafeln. XVI, 260 S. Pappe der Zeit mit Rückenschild. € 750,– Einzige Ausgabe. – „Ein für seine Zeit grundlegendes und umfassendes Werk des Weinbaus, das entscheidende Vorgaben auch für spätere Weinbau-Publikationen gab“ (Schruft, Gartendirektor Johann Metzger, 53). Nach mehreren vorbereitenden Reisen in verschiedene rheinische Anbaugebiete unternahm Metzger hier eine breit angelegte Beschreibung der angebauten Rebsorten, dazu erstmals einen Vergleich der verschiedenen Erziehungsarten und schließlich den Versuch, den Ursachen für unterschiedliche Weinqualitäten auf die Spur zu kommen. – Minimal gebräunt, kaum fleckig. Einband gering berieben und bestoßen, die Bereibungen an Kanten und Rücken mit passender Farbe übergangen. – Schoene³, 3951.
Porta, Giovanni Battista della. Menschliche Physiognomy, daß ist, Ein gewisse Weiß und Regel, wie man auß der euserlichen Gestalt, Statur unnd
Form deß menschlichen Leibs, und dessen Gliedmassen abnemem, urtheilen und schliessen könne, wie derselbige auch innerlich von Gemüt geschaffen, gesinnet und geartet sey. Frankfurt, Romanus Beatus’ Erben, 1601. 8° (18,5 × 12 cm). Mit Holzschnitt-Porträt auf der Titelrückseite und 81 (statt 83) Textholzschnitten. 10 Bl. (das letzte weiß), 604 (statt 508, recte 608) S., 8 Bl. Ziegelrot gefärbtes Pergament der Zeit. € 1500,– Erste deutsche Ausgabe. – „Della Porta preceded Lavater in attempting to estimate human character by the features. This is one of the first works on the ancient ‚science‘ of physiognomy to be extensively illustrated“ (Garrison /Morton 150 zur lateinischen Erstausgabe 1586). – Zensiertes Exemplar: Es fehlen die Seiten 543/544 und 549/550 mit den Holzschnitten eines nackten Mannes und einer nackten Frau. Dass dies kein Einzelfall ist, beweist das Exemplar der Staatsbibliothek Berlin, dem ebenfalls zwei Blätter fehlen (Seiten 543/544 und 573/574, wo es unter anderem um sodomitischen Beischlaf geht). – Etwas gebräunt und kaum fleckig, anfangs mit Quetschfalte im seitlichen Rand. Einband gering berieben, die Gelenke unten leicht eingerissen, Bindebänder fehlen. – Mit schöner Provenienz: Der vordere Innendeckel mit ganzseitiger zeitgenössischer Widmung: „Dem Ehrnhafften und Achtbarn Jeremiae Mayr Burgern und Gastgeben zu Laugingen seinem Hochvertrauten und vilgeliebten Herrn Schwagern und Brudern verehrt diß Buch M. Simon Retter von Hemmau Burger zu Augsburg und der Schul zu Nördlingen Rector Anno 1604 30. Maij“ (Simon Retter aus Hemau, 1564–1627, Lehrer in Lauingen und Rektor in Nördlingen). Darüber das Wappen Retters als gouachierter Kupferstich und Schriftband in hebräischen Lettern (Widmungsblatt etwas rissig und mit wenigen kleinen Wurmspuren, der hebräische Teil rechts etwa 1,5 cm abgerissen). Hinterer Vorsatz mit weiterer Widmung aus Lauingen (1640). – VD 17 23:293011T (Variante B „XX Figur“).
Rhagor, Daniel. Pflantz-Gart Darinn grundtlicher Bericht zu finden, welcher gestalten 1. Obs-Gärten, 2. Kraut-Gärten, 3. Wein-Gärten. Mit lust und nutz anzustellen, zu bawen, und zu erhalten. 4 Teile in 1 Band. Bern, Georg Sonnleitner für Rhagors Erben, 1650. 8° (17 × 10,5 cm). 12 Bl., 238 S., 1 weißes Bl., 159, 139, 114 S., 1 weißes Bl. Pergament der Zeit mit Papierrückenschild unter Verwendung einer Notenhandschrift des Spätmittelalters. € 1600,– Zweite Ausgabe der ersten systematischen deutschsprachigen Anleitung für Obst-, Gemüse- und Rebbau in der Schweiz, gegenüber der Erstausgabe 1639 um einen vierten Teil mit Pflanzkalender für das erste Halbjahr erweitert. – Der Berner Burger Daniel Rhagor (1577–1648) hatte sich als Landvogt in Gottstatt und Thorberg sowie „Teutsch-Weinschenk“ (Verwalter der Weinkeller der deutschsprachigen Gebiete) langjährige Erfahrung im Garten- und Weinbau erworben und im vorliegenden Werk „auff unsere Landes-art gerichtet“ zusammengefasst. Im Buch über die Krautgärten werden unter anderem auch Spargel und Kartoffeln behandelt. – Gering gebräunt, kaum fleckig, einige kleine
Wurmspuren im Rand (ohne Textberührung), Vorsatz mit Besitzvermerk (datiert 1660). Einband wenig fleckig und mit kleineren Bezugsfehlstellen durch Wurmfraß, die Bindebänder fehlen. – VD 17 23:263638G. Schoene³, 3767.
Schwenter, Daniel. Deliciae physico-mathematicae. Oder Mathemat. und Philosophische Erquickstunden, darinnen Sechshundert dreyund Sechzig, Schöne, Liebliche und Annehmliche Kunststücklein, Auffgaben und Fragen, auß der Rechenkunst, Landtmessen, Perspectiv, Naturkündigung, und andern Wissenschafften genom(m)en, begriffen seindt. Nürnberg, Jeremias Dümler, 1636. 4° (19,2 × 16 cm). Mit gestochenem Titel und zahlreichen Textholzschnitten. 6 Bl., 574 S. Pergament der Zeit. € 1800,– Erste Ausgabe. – Das bekannteste Werk des Altdorfer Orientalisten und Mathematikers Schwenter (1585– 1636), erschien erst kurz nach seinem Tod und wurde in späteren Auflagen von Georg Philipp Harsdörffer um zwei Bände erweitert. „Schwenters ‚Erquickstunden‘ sind eine Fundgrube nicht nur für die Mathematik, sondern auch für die Naturwissenschaften und verwandte Disziplinen. Das Werk besteht aus 16 Teilen, die folgende Gebiete betreffen: Arithmetik, Geometrie, Stereometrie, Musik, Optik, Katoptrik, Astronomie/ Astrologie, Uhren und Magnet, Waage und Gewicht, Bewegung, Feuer und Hitze, Luft und Wind, Wasser, Schreibkunst, Bau- und mechanische Künste, Chemie und andere Künste“ (Folkerts, Maß, Zahl und Gewicht, 14.10). – Etwas gebräunt und leicht fleckig, die zweite Hälfte in der oberen Ecke etwas wasserrandig, ein Blatt mit Papierschaden in der unteren Ecke, ein Blatt mit Wachsflecken oben, die beiden Schlussblätter im Bund eingerissen. Einband angestaubt und fleckig, Vorderdeckel mit alten Federproben und schmaler Kratzspur. – VD17 12:196878Q (eine von drei Druckvarianten). Dünnhaupt 2.I.1.
Sternberg, Joachim von. Bemerkungen über Rußland. Auf einer Reise gemacht im Jahre 1792 u. 93. Ohne Ort, ohne Drucker (Dresden, Walther?), 1794. 8° (17,5 × 11 cm). Mit gestochenem Titel mit Vignette und 10 gefalteten Tabellen. 1 Bl., 190 S., 1 Bl. Etwas spätere Pappe mit Rückenschild. € 350,– Einzige Ausgabe. – Vor allem wirtschaftsgeschichtlich interessante Reisebeschreibung in fünf „Briefen“: Einleitung; Klima; Volksklasse; Kommerz (S. 69–134); Beschreibung von St. Petersburg. Auf den Tabellen reiches Material zum Petersburger Handel der Zeit: Import und Export (detailliert nach Warenarten aufgeschlüsselt), Wechselkurse, Namensverzeichnisse der Petersburger Kaufleute. – Graf Joachim von Sternberg (1755–1808), Bruder des Botanikers Kaspar von Sternberg, widmete sich nach Militärdienst ganz naturwissenschaftlichen Studien und entsprechenden Studienreisen. „Seinem Werke über Rußland wirft man parteiische Tadelsucht vor“ (Wurzbach 38, 291). – Papierbedingt gebräunt, sonst gut. Einband leicht bestoßen, Rücken minimal verblasst, Vorderdeckel mit Papieretikett oben. – Hamberger/Meusel VII, 654.
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Antiquariat Nikolaus Struck
Stand 5
Inhaber: Antiquariat Clemens Paulusch GmbH Spandauer Straße 29 · 10178 Berlin · Telefon +49 (0)30 242 72 61 · Fax +49 (0)30 242 40 65 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-struck.de Alte Stadtansichten · Landkarten · Dekorative Graphik · Berufsdarstellungen · Atlanten · Ansichtenwerke · Landes- und Ortsgeschichte · Reisen
Atlas – Janssonius, J. & Hondius, H. Atlas Novus, sive descriptio geographica. Totius Orbis Terrarum, Tabulis aeneis Iuculentissimis & accuratissimis exornata, tribvs tomis distinctus. 3 Bde. Amsterdam (Amstelodami), Janssonius & H. Hondius (Henricum Hondium & Ioannem Janssonium), 1638, gest., altkol. Titel, 2 Bll. (Praefatio), 3 Bll. (Introductio) und 108 altkol. dpblgr. Kst.-Karten sowie 8 Bll. Text; 112 altkol. Kst.-Karten und 12 Bll. Text; 98 altkol. Kst.-Karten und 2 Bll. Text. Or.-Ganzpergamenteinbände mit Rvg. und goldgprg. Deckelfileten in Form eines Rechtecks, die ein zentrales rautenförmiges Blumenornament (Mittelemblem) einrahmen (wohl Original-Verlagseinbände), Leinenschließbänder meist nicht mehr vollständig. € 120 000,–
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Krogt: Koeman’s Atlantes Neerlandici, 1 : 401 A. – Lateinische Ausgabe des großen Atlas; nach Krogt die Variante „a“: „For the 1638 editions there are two versions of the imprint, with either Janssonius’s or Hondius’s names mentioned first. The same versions exist of the „Praefatio“ (both versions have the same setting, only the names are changed). We call the Janssonius-Hondius version variant a and the HondiusJanssonius version variant b.“ – Die „Praefatio“ mit der Nennung von Janssonius an erster Stelle. Auf dem Titel ist Hondius der Erstgenannte. – Das altkolorierte Titelblatt mit Schrift in Tinte zum Vorbesitz von 1640. Vollständiger Kartenbestand, so in Band 1 mit Weltund Polkarte, 2 Europakarten sowie Gebietskarten von Großbritannien, Skandinavien, Deutschland, Russland, Österreich, Ungarn (zus. 108 Karten). Band 2 enthält
112 Karten, u. a. die Niederlande, Frankreich, Schweiz und Spanien/Portugal. Band 3 mit 98 Karten, so Italien (54), Griechenland (7 incl. Zypern), Asien (13 mit Kontinentkarte, Vorderasien, Palästina, China, Japan und Indonesien), Afrika (6 inkl. Kontinent) und Amerika (18 inkl. Kontinent, Florida, Virginia usw.). Zustand: In Band 1 Weltkarte und Europakarte in den Rändern alt hinterlegt, Index und Chartarum fehlen, in Band 3 ein Ausschnitt von 5 × 9 cm unterhalb des Titels der Italienkarte (Lage C), dieselben Einschnitte auf Lage D teilweise geklebt, hier ohne Bildverlust. Wenige Karten etwas wasserfleckig, einige Karten teils stärker gebräunt oder mit alten Quetschfalten. In Summe ein gutes Exemplar in den originalen Verlagseinbänden und bis auf den fehlenden Index von Band 1 ein vollständiges Exemplar.
Utopie – Die Welt als Stadt. Kst.-Karte von und nach Leopold Paur, „Stadt im Traume“, 1784, 64 × 93 cm. € 19 000,– Vergl. Österreichische Nationalbibliothek, 50 Zimelien der Kartensammlung, Nr. 44. Leopold Paur (geb. bei Altenburg bei Horn in Niederösterreich am 15. 11. 1735, gest. 17. 9. 1800 als Advokat in Wien) träumte schon als Jugendlicher in der Ebene des Horner Beckens eine Stadt zu bauen, in der die Utopie vom friedlichen Zusammenleben aller Menschen unterschiedlicher Rassen, Nationen und Religionen verwirklicht werden sollte. Im Jahre 1783 trat er mit seiner Idee an die Öffentlichkeit und versprach dem Architekten, der den besten Plan entwerfen werde, einen hohen Geldpreis. Am 25. Juli 1784 kündigte er das Erscheinen vorliegenden Plans an. Die Stadt sollte vorerst aus 856 Häusern bestehen, um Klassenunterschiede zu verhindern nach einheitlichem Vorbild, ebenso sollten alle Tempel gleich aussehen. Der geplante kosmopolitische Charakter der Stadt kommt auch durch die Namen der Plätze und Häuser zum Ausdruck: Forum Moscoviticum, Forum Indicum, Forum Sinicum, Tunis, Tripolis, Neapel, Peking, Berlin, Paris, u. v. m. Der Plan ist eigentlich eine Karte der alten Welt. Natürlich wurde diese erschreckend neue Idee von seinen Zeitgenossen entsprechend abfällig beurteilt. Finanziert werden sollte die Stadt (Paur rechnete mit Anfangskosten von 86 Mio. Gulden) durch ein noch zu entdeckendes Mittel gegen Syphilis, für das jeder Mensch auf der Erde 20 Kreuzer zahlt. Das Mittel wurde nie gefunden, so blieb die Stadt ein Traum. „Betrachtet man Leopold Paur nicht als Scharlatan, sondern sieht seinen Entwurf als Ausdruck philanthropisch-toleranter und kosmopolitischer Gesinnung, so kann diese Utopie in folgende Zusammenhänge
eingeordnet werden: Geometrie als wichtiger aus der Antike übernommener Bildungsinhalt, auf Antike und Renaissance zurückgehende Planungen idealer Städte (Palmanova oder Karlsruhe), Sozialutopien (Thomas Morus’ Utopia oder Francis Bacons Nova Atlantis) sowie Insel- bzw. Staatsromane als Kritik an der europäischen Zivilisation, aufklärerisch tolerante Haltungen aus der Freimauerei, wo auch Symbole, Zahlen, Geometrie eine wichtige Rolle spielen.“ (Öst. Nationalbibliothek). Der Wiener Kulturhistoriker Gustav Gugitz entdeckte im 20 Jhdt. den in Vergessenheit geratenen Plan und veröffentlichte im Bilderlexikon, Bd. Kulturgeschichte, Wien 1928, einen kurzen Artikel (mit Tafel). Ihm war nur 1 Exemplar des Stichs (in den Sammlungen der Stadt Wien, nach 1945 nicht mehr auffindbar) bekannt, heute kennen wir noch 4 weitere Exemplare (in der Albertina, in der niederösterreichischen Landesbibliothek, im Krahuletz-Museum in Eggenburg und seit einigen Jahren auch in der österreichischen Nationalbibliothek, angekauft im Rahmen der 17. Internationalen Antiquariatsmesse Wien, 1998, Katalog p. 20 und Tafel 6).
Die bekannten Exemplare unterscheiden sich alle von dem hier vorliegenden Exemplar in mehreren Details, was die Vermutung nahelegt, dass dies Paurs eigener Plan war, den er nach einer Veränderung der Kupferplatte drucken ließ. Neben einer Widmung für Kaiser Joseph II. ist es ein hebräisches Zitat aus dem Buch Esther, das besondere Beachtung verdient: „Und der König sprach: Was für Ehre und Würde haben wir dafür Mordechai zuteilwerden lassen? Da sprachen die Knechte des Königs, die ihm dienten: Man hat ihm gar nichts gegeben! (Est. 6/3)“. Paur sah sich wohl als Retter seines Volkes (der Menschheit), dem aber nicht gedankt wurde. Schönes Exemplar, kleine Randbeschädigungen, Faltung geglättet, bildseitig sehr gut erhalten. Der seltene Kupferstich der „Stadt im Traume“ in einer wohl einzigartigen Variation.
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Günther Trauzettel
Stand 53
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Arnim, Ludwig Achim von. Tröst Einsamkeit, alte und neue Sagen und Wahrsagungen, Geschichten und Gedichte. Herausgegeben von Ludwig Achim von Arnim. [Das ist:] Zeitung für Einsiedler. Erstes (- Siebenunddreissigstes) Heft. [Mit:] Beylage zur Zeitung für Einsiedler. Mit zehn Kupfertafeln. Heidelberg, bei Mohr und Zimmer 1808. 4°. Marmorierter Pappband d. Zt. mit Rückenschild und -linienvergoldung. Kapitale und Ecken etwas bestoßen. Die drei erschienenen bedruckten Orig.Umschläge sind beigebunden. € 7000,– Erste Ausgabe (Goedeke IV, 73, 17; Mallon 39; Houben, Bibl. Repertorium 96–128; Ruppert, Goethes Bibliothek 354; Slg. Deneke 879 [fehlt ein Kupfer]; Slg.Wolff [ebenso]; Slg. Fürstenberg [fehlt ein Umschlag]). – Nahezu unbeschnitten und sehr breitrandig. Einige Bll. noch mit den Schöpfrändern, ebda. kurze Einrisse. Etwas stockfleckig. – Ganz vollständiges Exemplar mit dem oft fehlenden Bl. „Ankündigung der allgemeinsten Zeitung“. „Die Zeitung für Einsiedler war die originellste Zeitschrift der Romantik. Arnim wollte damit nicht die Tagespresse um politische Neuigkeiten bereichern, sondern dem Publikum ‚alte und neue Sagen und Wahrsagungen, Geschichten und Gedichte‘ nahebringen: Poesie also statt Mediengeschwätz. Aber wieso für Einsiedler? Der natur- und himmelsverbundene Eremit ist eine Lieblingsfigur der Romantik und Arnims insbesondere, der zeitlebens von der Figur des Einsiedels fasziniert war … Die Zeitung widmete sich vor allem der Wiederbelebung der alten Volkspoesie; zu ihr trug alles, was Rang und Namen in der alten und neuen literarischen Welt hatte, bei: Arnim mit etlichen Gedichten, Goethe [Hagen 655], Clemens und Bettina Brentano, Joseph Görres, Philipp Otto Runge [Mahandel Bohm], Hölderlin [2 Gedichte; Seebaß 23], Ludwig Tieck, Maler Müller, Friedrich und August Wilhelm Schlegel, Zacharias Werner, Fouqué und Justinus Kerner. Die Brüder Grimm treten erstmals öffentlich als Autoren auf …“ (C. Wingertszahn, in: Verwilderte Romane – gehegte Bücher, Erstausgaben aus der Slg. A. Schippan, Düsseldorf 2014, Nr. 26). „Arnims Ankündigung war ein Scherztext, der das erst seit 1807 existierende Morgenblatt für gebildete Stände … durch schwungvollen Leichtsinn erschreckte und zu sofortigem Angriff veranlaßte, ehe überhaupt eine Nummer erschienen war“ (R. Moering, im Kommentar zur Neuausgabe, Berlin u. a. 2014). „Die schönste aller Zeitschriften ist zweifellos die Zeitung für Einsiedler“ (L. Hirschberg, Erinnerungen eines Bibliophilen S. 151ff. Seinem Exemplar fehlten offensichtlich zwei Umschläge. Vgl. dessen Katalog Nr. 148).
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(Aurbacher, Ludwig). Die Geschichte von den Sieben Schwaben mit Zehn lithographirten Darstellungen (von Moritz von Schwind nach Zeichnungen von Franz Fellner). Stuttgart, Fr. Brodhag’sche Buchhandlung 1832. Kl-4°. 56 S. Zweifarb. Pappband d. Zt. Etwas berieben, Farbschicht an Gelenken und Kapitalen stellenweise abgeplatzt. Der Orig.-Umschlag mit zwei der zehn Lithographien ist beigebunden. € 900,– Erste illustrierte, zugleich erste Einzelausgabe (Goedeke XII, 552, 26), d.α1 [„8 Tafeln“ ohne Hinweis auf den Umschlag]; Rümann, 19. Jh. 2354; Seebaß 92 [„Originalausgabe eines der seltensten deutschen illustr. Bücher“]; Slg. A. Rümann 875 [„Seltene erste Ausgabe“]; fehlt bei Weigmann, Schwind). – Text stockfleckig, die Lithographien (auf aufgewalztem China) fleckfrei. – L. Aurbachers berühmte Erzählungen von den Sieben Schwaben brachten ihm den Ruf ein, „einer der besten volkstümlichen Erzähler des Biedermeierdeutschland“ (Sengle) zu sein.
Heine, Heinrich. Tragödien, nebst einem lyrischen Intermezzo. Berlin, bei Ferdinand Dümmler 1823. (2) Bll., 247, (1) S. Leinenband d. Zt. mit Rückenvergoldung und ornamentaler Deckelblindprägung. Ecken leicht bestoßen, leicht berieben. € 1600,– Erste Ausgabe (Wilhelm/G. 575; Goedeke VIII, 552, 15; Grisebach, Weltliteratur-Kat. 1986; Bibl. Ernst Magnus 979). – Der erste Zwischentitel leicht stockfleckig, sonst sauberes, breitrandiges Exemplar auf gutem Papier; gemusterte Vorsätze. Auf der Titelrückseite alter Stempel „Schneider & Otto Leih- und LeseBibliothek“ sowie „Neuer Censurstempel“, Exlibris „Ernst Magnus“ auf dem Innendeckel. – Nach Gedichte (1822) sind die Tragödien Heines zweite Buchveröffentlichung. Die Tragödien schrieb Heine in Berlin, als er an der Universität Hegel hörte, sich in dem Kreis um die Zeitschrift für die Wissenschaft des Judenthums mit seiner jüdischen Identität auseinandersetzte und durch den Verkehr in Rahel Varnhagens Salon mit den Literaten der Hauptstadt (M. Beer, Chamisso, Fouqué, A. v. Humboldt, E. T. A. Hoffmann u. a.) in Kontakt kam. Spuren dieser Erfahrungen lassen sich in Almanso erkennen. „Der jüdische Student Heine, der mit dem Antisemitismus der deutschen Restaurationszeit konfrontiert war, verfolgte mit einem Drama über die Glaubenskämpfe und die Unterdrückung der Mauren im Spanien des späten 15. Jh.s durchaus ‚polemische Absichten‘„ (Brief an den Verleger Ferdinand Dümmler vom 5. 1. 1823). Bekannter als das Stück selbst ist heute der schrecklich
wahr gewordene Satz Hassans (S. 148): „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher / Verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“
Herder, Johann Gottfried. Abhandlung über den Ursprung der Sprache, welche den von der Königl. Academie der Wissenschaften für das Jahr 1770 gesezten Preis erhalten hat. Auf Befehl der Academie herausgegeben. [Motto:] Vocabula sunt notae rerum. Cic. Berlin, bey Christian Friedrich Voß 1772. Titel, 222 S. Marmorierter Lederband d. Zt. auf fünf Bünden mit Rückenschild und -vergoldung. Etwas berieben, Ecken leicht bestoßen. € 2200,– Erste Ausgabe (Goedeke IV/I, 724, 30; Schulte-Str. 38, 18.; Carter/Muir, Printing and the Mind of Man 216). – Papierbedingt etwas gebräunt, leicht stockfleckig. Marmorierte Vorsätze. – Aufwendig gebundenes und ungewöhnlich vergoldetes Exemplar von Herders grundlegender Abhandlung. Sein wohl berühmtestes Werk arbeitete Herder, „in den letzten Wochen des Jahres 1770, kurz vor dem Ablieferungstermin, dem 1. Januar 1771, mit eilender Hast aus. Er teilte das Manuskript Goethe heftweise mit; es war das erste, was der junge Dichter von seinem Freund las“ (Sch.-Str.). „Die Pioniernatur dieses Essays (…) wird durch die allgemeine Anerkennung der Philologen von heute nicht geschmälert. Herder ging in seiner Untersuchung der Sprache noch viel weiter und obwohl seine Denkweise eher philosophisch als wissenschaftlich ist, gibt sie mächtige Impulse“ (Carter/Muir).
Moritz, Carl Philipp. Blunt oder der Gast. Ein Schauspiel in einem Aufzuge. Berlin, bey Arnold Wever 1781. 38 S., (1) weißes Bl. Umschlag aus Marmorpapier d. Zt. € 7000,– Erste Ausgabe (Goedeke V, 490, 2). – Unbeschnitten, gelegentlich etwas fleckig. – Diese erste literarische Veröffentlichung von C. Ph. Moritz ist die seltenste unter seinen Schriften und ein wirkliches Rarissimum der deutschen Literatur. Der Originaldruck ist in nur wenigen Bibliotheken vorhanden, im Handel kann ich kein weiteres Exemplar nachweisen, ebenso wenig in den Jahrbüchern der Auktionspreise seit 1904. Unter den bedeutenden Sammlern deutscher Literatur konnte allein Gotthilf Weißstein, der eine bemerkenswerte Anzahl von Moritz’ Werken besaß, ein Exemplar sein eigen nennen (Slg. I, 4160). Auch der zu früh verstorbene Kenner und Moritz-Apologet F. G. Miller konnte kein Exemplar für seine große Sammlung finden. – Siehe Abbildung.
Schiller, Friedrich. Wallenstein ein dramatisches Gedicht. Erster (- Zweyter) Theil. In einem Band. Tübingen, in der J. G. Cotta’schen Buchhandlung 1800. Titel, 278 S.; Titel, 250 S., (1) Bl. mit dem Druckvermerk „Weimar, gedruckt bey den Gebrüdern Gädicke“. Marmorierter Lederband d. Zt. mit zwei farb. Rückenschilden und -vergoldung, Stehkantenvergoldung. Ecken etwas bestoßen, leicht berieben, Deckel mit eher leichten Kratz- und Schabspuren. € 1800,–
Erste Ausgabe (Marcuse 176; Goedeke V, 212, § 255, 1). – Kartonstarke marmorierte Vorsätze. Exemplar der Vorzugsausgabe auf starkem Velin aus der Bibliothek des Aachener Bibliophilen Max Kirdorf (1878–1923), Mitbegründer der Eginhardt-Presse, dessen Slg. „Pressen- und Vorzugsdrucke“ Emil Hirsch 1929 in München versteigerte. Von Kirdorfs Hand Einträge und Katalogausschnitte zu unserem Exemplar a. d. weißen Vorsatz, die gegenüber das Titelblatt etwas verfärben. – „Diese erste und beste Ausgabe des Wallenstein“ (Marcuse) erschien Ende Juni in 3500 Exemplaren (lt. Fischer, Cotta 291), davon 2500 auf Schreibpapier, 750 auf Druckpapier und nur 250 auf Velin. Cotta war sich also des Erfolgs so sicher, dass die Variante auf dem „besseren“, teureren Schreibpapier die „Normalausgabe“ war (trotz des häufigen Hinweises auf das „bessere Schreibpapier“ in Katalogen heute, der wohl eine Vorzugsausgabe suggerieren soll).
Uhland, Ludwig. Vaterländische Gedichte. Tübingen, bey Ludwig Friedrich Fues 1817. Kl-8°. 20 S. Halblederband mit Vergoldung. Der vordere Orig.-Umschlag, der als Titel dient, ist eingebunden. € 700,– Erste Ausgabe (Goedeke VIII, 237, 26). – Etwas fleckig. – Sehr seltene erste Ausgabe der zehn „politischen“ Gedichte (vorausgegangen war ein unrechtmäßiger Teildruck „Sechs vaterländische Gedichte“ [1816]), die „insoweit sensationell waren, als sie die ersten Gedichte des Vormärz waren, die vor allem die Forderung nach Demokratie stellten“ (V. Siegel, Ludwig Uhland S. 248, in: Jenseits von Bologna, Tübingen 2006).
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Tresor am Römer
Stand 44
Inhaberin Sibylle Wieduwilt · Buch- und Kunstantiquariat Braubachstr. 32 ∙ 60311 Frankfurt am Main · Telefon +49 (0)69 28 12 48 ∙ Fax +49 (0)69 28 21 60 E-mail: [email protected] · Internet: www.tresor-am-roemer.de Seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts ∙ Francofurtensien ∙ Autographen ∙ Stadtansichten und Landkarten ∙ Dekorative Graphik
Antoninus Florentinus. Opus excellentissimu(m) hystoriaru(m) seu cronicaru(m) Revere(n)dissimi in (Christ)o patris ac d(omi)ni … 3 Teile in 1 Band. Lyon, Nikolaus Wolff, 1512. Folio. 12 nn, 215, 5 nn.; 12 nn., 240, 11 nn; 12 nn., 256, 4 nn. Bl., mit Holzschnitt-Titelvignette. Blindgeprägtes Leder der Zeit über Holzdeckeln mit 1 (von 2) Schließen, handschriftliches Rückenschild, (berieben und etwas brüchig, Rücken mit alten Überklebungen). € 3800,– Alle drei Teile der frühen Weltchronik, die die Jahre von der Erschaffung der Welt bis 1457 umfasst. Adams A 1208; Panzer VII, 301, 208; Potthast I, 113. Der Dominikaner Antoninus (1389–1459) war Bischof von Florenz und wurde bereits 1523 heilig gesprochen. Seine, im 15. und 16. Jahrhundert nur außerhalb Italiens gedruckte, bedeutende Chronik erschien erstmals 1484 in Nürnberg. Kräftiger, zweispaltiger Druck im Stil einer Inkunabel. Exemplar mit Besitzeinträgen des Franziskanerklosters St. Jodocus in Bielefeld (Eintrag auf dem Titel), dem Kapuzinerkloster Werne (Stempel auf dem ersten Blatt) sowie von Pater Hyacinth Pahle aus dem Kapuzinerkloster Brakel, dem späteren Kaplan der Schlosskirche Hinnenburg bei Brakel (Name auf Vorsatz und Hinweis auf Zeitschrift „Westfalen“ von 1937). Titel etwas stärker fingerfleckig, sonst schönes, sauberes Exemplar.
Humboldt, Mary de. Views of Nassau in the Vicinity of Kronberg. From sketches taken in the autumn of 1834. London, Ackermann and Co., 1841. Folio. XV, 27 S., mit 12 getönten lithographischen Tafeln. Halbleder der Zeit mit Rückentitel und Deckelschild, (Rücken erneuert, leicht fleckig). € 2000,– Erste und einzige Ausgabe. Abbey, Travel, 119. Seltenes, großformatiges Ansichtenwerk mit den Darstellungen, lithographiert von W. Walton, von Kronberg und Umgebung. Darunter Kronthal, Oberhöchstadt, Blick vom Altkönig, Falkenstein, Schöneberg etc. Unterer Rand etwas wasserfleckig, nicht die Abbildungen betreffend, papierbedingt etwas gebräunt, Innengelenke verstärkt.
Lechter, Melchior (1865–1937). Eigenhändige Widmung für Pauline Lange. Berlin, den 8. November 1896. Auf Blatt mit Anzeige für die erste Ausstellung Melchior Lechters bei Fritz Gurlitt in Berlin. Original-Holzschnitt, nummeriert No. 21. 1896. Darstellung 15,3 × 11 cm, Blattformat 25,5 × 21,5 cm. (Ränder minimal fleckig). € 950,– „Fräulein Pauline Lange zur Eröffnung meiner ers-
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ten Ausstellung: Berlin, d. 8. Novem. 1896. Melchior Lechter.“ Der deutsche Maler, Grafiker und Buchgestalter Melchior Lechter (1865–1937) wurde nach seiner ersten Ausstellung bei Fritz Gurlitt 1896 in Berlin schlagartig bekannt. Seine Kunst und Formensprache wurde stark von den englischen Buchkünstlern William Morris und Walter Crane beeinflusst. Bekannt wurde er insbesondere durch die Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Stefan George und dessen Verleger Bondi. Die Widmung 6-zeilig unter dem Holzschnitt. – Siehe Abbildung.
Provenienz Johannes Kuen Petrus Comestor. Historia scholastica. Straßburg, (Georg Hauser), 1503. Folio. 207 nn. Bl., 1 w. Bl. – Angebunden: Cassiodorus, M. A. Historia ecclesiastica tripartita. (Straßburg, Johann Prüss, um 1500). 96 num. Bl., 4 nn. Bl. Blindgeprägtes Schweinsleder der Zeit über Holzdeckeln, mit Schließenresten, (gering beschabt und leicht fleckig, Rücken mit kleiner Fehlstelle am oberen Kapital). € 4200,– 1) Hain 5538; BMC I, 163; Goff P-466; Poulain 3094. Frühe Ausgabe des erstmals 1473 erschienenen Hauptwerkes Petrus Comestors, des im 12. Jahrhundert bekannten Kanzlers der Kathedrale in Paris und Professors der Theologie. Er beschäftigt sich mit der Darstellung der biblischen Geschichte, unter Hinzuziehung anderer Quellen außer dem Alten und Neuen
Testament. Schöner, kräftiger, zweispaltiger Druck mit 51 Zeilen. 2) GW 6167; Hain/Cop. 4572; BMC I, 130; BSB C.172. Übersetzung aus dem Griechischen ins Lateinische durch den Schüler von Cassiodorus, Epiphanios Scholastikos. Zusammenstellung verschiedener Teile zur Kirchengeschichte aus den Werken von Sokrates, Sozomenos und Theodoretos. Schöner zweispaltiger Druck mit 53 Zeilen. Mit handschriftlichem Besitzeintrag von Johannes Kuen (1606–1675) auf Titel sowie handschriftlichen Annotationen im Text. Kuen, der 1631 Kaplan an der Kirche St. Peter in München wurde, verfasste eine ganze Reihe von Kirchenliedern und Gedichten, von denen Clemens Brentano einige in „Des Knaben Wunderhorn“ aufnahm (ADB 17, 375). Mit einigen Anstreichungen und den oben erwähnten Anmerkungen. Minimal stockfleckig, Ränder teils gering wasserfleckig, Stempel (Bibliothek Donaueschingen) auf Titel verso.
Rottmann, Carl. Italienische Fresken unter den Hofgarten-Arkaden zu München. München, Kurz, o. J. (um 1875). Quer-Folio. Titel und 28 Stahlstichtafeln. Originalleinenmappe mit goldgeprägtem Deckeltitel, (etwas beschabt, Rücken angeplatzt). € 980,– Erste und einzige Ausgabe, komplett selten. Thieme/B. 29, 100ff. Carl Rottmann (1797–1850) wurde nach einer Ausstellung, die zwei Italiengemälde von ihm zeigte, durch Ludwig I. beauftragt, die Fresken für die Hofgartenarkaden mit italienischen Motiven anzufertigen. 1830 begonnen, konnte er den Zyklus 1833 abschließen. „Seine Kunst übte starken Einfluss auf die folg. Landschafter-Generation …“ (Thieme/B.). Auch trugen die Fresken maßgeblich zum Ruf Münchens als erstes Kunstzentrum der Zeit in Deutschland bei. Die Stahlstiche fertigte G. M. Kurz in München. Die 28 Stahlstichblätter sind seine letzte Arbeit (Thieme/B. 22, 135). Teilweise etwas stärker stockfleckig. Gutes Exemplar.
Mit eingedrucktem Porträt des Nürnberger Mediziners und Büchersammlers Gottfried Thomasius V(olckamer), J(ohann) C(hristoph). Nürnbergische Hesperides, Oder Gründliche Beschreibung der Edlen Citronat / Citronen / und PomerantzenFrüchte, Wie solche, in selbiger und benachbarten gegend, recht mögen eingesetzt, gewartet, erhalten und fortgebracht werden … beneben der Flora, oder Curiosen Vorstellung Verschiedener raren Blumen … Band 1 und Anhang (von 2 Bänden). Nürnberg, Endters Sohn und Erben, 1708. Folio. Gestochenes Frontispiz, 4 nn. Bl., 255 S., 4 nn. Bl.; 17 S., 2 nn. Bl., mit gestochenem Porträt, 16 gestochenen Vignetten, 2 Textkupfern und 116 (4 doppelblattgroßen, 3 gefalteten) Kupfertafeln. Leder der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung, (berieben, Rücken an den Kapitalen mit Leder alt überklebt, Deckel mit einigen kleinen Fehlstellen durch Wurmfraß). € 20 000,–
Aus dem Besitz des Nürnberger Mediziners und Büchersammlers Gottfried Thomasius (1660–1746). – Erste Ausgabe. Nissen 2076; Pritzel 9848; Hunt 420; Kat. Ornamentstichsammlung Berlin 3324; Slg. Plesch 798; Sitwell 79. Berühmte Monographie über Zitrusfrüchte und gleichzeitig eines der schönsten naturwissenschaftlichen Kupferstichwerke des Barock. Wie meist ohne die 1714 erschienene „Continuation“. Die prachtvollen Kupfer, gestochen von P. Decker, C. Steinberger und anderen, hier in kräftigen Abdrucken vorliegend, zeigen neben allegorischen Darstellungen überwiegend Zitrusfrüchte und exotische Pflanzen zusammen mit betitelten topographischen Ansichten von Nürnberg und Umgebung auf einem Blatt, darunter zahlreiche Gartenanlagen. Eine der ersten Tafeln mit einer Karte des Gardasees, Ansichten des Genueser Vorortes S. Pier d’Arena, des Palazzo Doria zu Genua usw. Mit dem oft fehlenden 17-seitigen Anhang über den Obelisken im Hippodrom zu Konstantinopel. – Die ersten und letzten Blatt etwas braunfleckig, am unteren Rand teilweise wasserfleckig, teils die Tafeln betreffend, zwei der gefalteten Tafeln mit hinterlegten Einrissen, Vor- und Nachsatz im 20. Jahrhundert erneuert. Gutes Exemplar dieses bedeutenden Werkes mit einer berühmten Provenienz. Das in unserem Exemplar eingedruckte Porträt von Marchand nach Hirschmann stellt Gottfried Thomasius (1660–1746), den Bruder des berühmten deutschen Frühaufklärers Christian Thomasius (1655–1728), dar. Das 6-zeilige griechische Zitat des Kaisers Julianus Apostata im Sockel des Porträts lautet: „Andere begeistern sich für Pferde, wieder andere für Vögel und noch andere für wilde Tiere; mir dagegen ist von Kind an ein ungeheures Verlangen nach dem Erwerb von Büchern eingepflanzt.“ Die Bibliothek von Gottfried Thomasius wurde 1765 in Nürnberg versteigert. Siehe Bibliothecae Thomasianae Bd. II, 3512. – Siehe Abbildung.
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Matthäus Truppe
Stand 22
Buchhandlung & Antiquariat Stubenberggasse 7 ∙ 8010 Graz, Österreich Telefon +43 316 82 95 52 E-Mail: [email protected] Wertvolle Bücher des 15. bis 21. Jahrhunderts
Wilhelm Gottlieb Becker
Hermann Josef Keim
Bayerische Landesordnung – (Albrecht V., Herzog von Bayern). Bairische Lanndtßordnung 1553. (Am Ende): Ingolstadt, (Alexander und Samuel Weissenhorn), 1553. Mit 1 ganzseit. Titel-Holzschnitt und 1 ganzseit. Textholzschnitt. 10 Holzschnitte auf 3 gefalt. Tafeln. 4°. Blindgeprägtes SchweinsLdr. der Zeit auf Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen (bestoßen und beschabt, Rücken mit aufgeklebtem hs. Rückentitel). € 4800,– Erste Ausgabe der von Herzog Albrecht V. von Bayern erneuerten Bayerischen Landsordnung mit den dazugehörigen beigebundenen „Erklärung der Landsfreiheit“ und der „Deklaration und Erläuterung von 1557“ (siehe Beschreibung unten). – VD 16, B 1034. NDB I, 158. – Beigebunden: 1. (Albrecht V., Herzog von Bayern). Erclärung der Landsfreihait in Obern und Nidern Bairn widerumb verneut Im funffzehenhundert Dreiundfunffzigstem Jar. (Am Ende:) München, (Schobser), 1553. – VD 16, B 1028. 2. (Albrecht V., Herzog von Bayern). Declaration unnd Erleutterung etlicher in jüngst Bayrischer auff gerichter Policeyordnung begriffner Articul im 1557 Jar außgangen. (Am Ende:) München, (Schobser), 1557. 18 Bll. mit Titelholzschnitt. – VD 16, B 1023. Buchblock angebrochen. Die ersten Bll. wasserrandig. Vereinzelte Wurmgänge im weißen Rand. Leicht gebräunt und nur wenig fleckig. Die Tafeln mit kl. Lä-
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Otto Muehl und Hermann Nitsch
suren bzw. längeren hinterlegten Randeinrissen (ohne Verlust).
Becker, Wilhelm Gottlieb (Hrsg.). Neue Gartenund Landschaftsgebäude. 4 Lfg. in 1 Bd. Leipzig, Voß, 1798–1799. 34 Tafeln in Aquatinta-Radierung von F. Aubertin nach Carl [Karl] F. Schäffer und Johann G. Schwender (auf 44 Bll.). Fol. Mod. Pp. (kl. Gebrssprn.). € 5200,– Erste Ausgabe dieser Präsentation der Werke des jungen Berliner Architekten Karl Friedrich Schäffer, selten. – Ornamentstichsammlung Berlin 3371. – Von Schäffer stammen 20 Entwürfe, die sich mit Grund- und Aufrissen über 31 Tafeln verteilen. Die meisten der übrigen Tafeln sind Wiedergaben verwirklichter Architekturen, aufgenommen durch den sächsischen Hofbaumeister Johann Gottlieb Schwender (1770–1844). Die Tafeln in Aquatinta stammen von F. Aubertin, der das Aquatinta-Verfahren in Deutschland einführte. – Titel mit unsachgemäß geklebtem Papierdurchbruch (ohne Verlust). Durchgehend etwas fleckig. – Siehe Abbildung.
Keim, (Hermann Josef). Krasnojarsk [Cyrillisch]. (Krasnojarsk, Bandel, Schmatt und Bornemann, Kriegsgefangenenlager Krasnojarsk, 1919). Mit 6 ganzseitigen Original-Holzschnitten von Hermann Josef Keim. Kl.-8°. OBrosch. mit einem OriginalHolzschnitt von Hermann Josef Keim (leicht gebräunt). € 1800,–
Erste Ausgabe, von größter Seltenheit. – „Dieses Heftchen wurde im Frühjahr 1919 im Kriegsgefangenenlager Krasnojarsk von handgeschnittenen Buchstaben und mit einer selbstgebauten Holzschnellpresse gedruckt“ (Vorwort). Enthalten sind 6 ganzseitige Original-Holzschnitte (einer davon am Umschlag nochmals abgedruckt) von Hermann Josef Keim (1886–1964) einem Grödner Künstler und Kunstlehrer. – Gebräunt. – Siehe Abbildung.
Minadoi, Giovanni Tommaso. Persische Historia. Frankfurt, Fischer, 1592. 4°. Blindgeprägtes SchweinsLdr. der Zeit auf Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen (Rücken restauriert, Bezug teils ergänzt, bestoßen und etwas fleckig). € 3800,– Erste deutsche Ausgabe dieses Augenzeugenberichts aus dem Krieg zwischen Türken und Persern von 1578 bis 1586, selten. – VD16, M5416. Göllner 1884. – „Giovanni Tommaso Minadoi (1549–1615), als Sohn eines Arztes in Rovigo geboren, studierte in Padua [Medizin] und übernahm einen Dienst bei venezianischen Consulaten in der Levante [in Konstantinopel und Syrien] und sammelte während seines dortigen Aufenthaltes Materialien zu seiner Geschichte des türkisch-persischen Krieges von 1578–1588“ (Hirsch/H. IV, 214). – Im weißen Rand teils Wurmgänge bzw. Läsuren (ohne Textverlust). Etwas gebräunt und stellenw. etwas wasserrandig bzw. fleckig. Das letzte Bl. mit alten und neuen hs. Notizen und fachmännisch angerandet.
Moeurs et coutumes des peuples, ou Collection de tableaux representant les usages remarquables, les mariages, funerailles, supplices, et fetes des diverses nations du monde. 2 Bde. Paris, Hocquart, 1811–1814. 142 (statt 144) altkolorierte Kupfertafeln. Kl.-4°. HLdr. der Zeit mit Rückenvergoldung und Rückentitel (restauriert). € 3200,– Erste Ausgabe. – Colas 2109. – Nicht bei Lipperheide. – Ein höchst interessantes und durch wunderbare altkolorierte Kupferstichtafeln reich illustriertes Kompendium zur Völkerkunde und Kulturgeschichte der europäischen und außereuropäischen Völker des frühen 19. Jahrhunderts. – Es fehlen je ein Textblatt zu „La Louisiane“ und zu „Indiens du Haut Missouri“ sowie 2 Tafeln. – Etwas gebräunt und fleckig. Die ersten 3 Blätter von Bd. 2 mit größerem braunem Fleck im rechten Drittel. – Siehe Abbildung.
Muehl, Otto und Hermann Nitsch. fest des psycho-physischen naturalismus. wien XX, perinetgasse 1. am freitag, 28 juni 1963. (Wien, Selbstver-
lag), 1963. 3 nn. Bll. (Umschlag mit Handabdruck von Otto Muehl, 1 unbedrucktes weißes Bl. und ein rotes Bl. „Einladungs-Flugblatt“), 14 num. Bll. (Titelblatt und Text, jeweils einseitig bedruckt). Kl.-4°. Ohne Einband (Rücken mit mod. Papierstreifen). € 3000,– Erste Ausgabe dieses programmatischen Schrift des Wiener Aktionismus, sehr selten. – Die erste Aktion von Otto Muehl bzw. die dritte Aktion von Hermann Nitsch war das „Fest des psycho-physischen Naturalismus“ am 28. Juni 1963 in Wien. – Erstes und letztes Blatt mit kl. Randläsuren (ohne Verlust). Ersten Blatt und das darauf folgende weiße Blatt etwas fleckig, sonst durchgehend gebräunt. – Siehe Abbildung.
Reisz, Franz. Sieben Männer. – (Ein österreichisches Bilder-Buch). Zeichnungen. Beschrieben, zusammengestellt, gebunden: H. H. Price. (New York, Friends of Austrian Labor), o. J. (1949). Mit 8 fast ganzseit. Textabb. (als Blockbuch gebunden). 8°. OPp. (Rücken erneuert, etwas bestoßen). € 1200,– Erste Ausgabe, sehr selten (kein Exemplar auf der ÖNB und im KVK, nur ein Exemplar im worldcat). – Kleines von Franz Reisz geschaffenes Buch zur Erinnerung an die Vortragsreihe „Der Austromarxismus“ seine geschichtliche Bedeutung und seine Repräsentanten veranstaltet von den „Friends of Austrian Labor, Inc.“ – Teils mit Klebespuren. S. 3 mehrfach gestempelt und mit hs. Nummern.
Uffenbach, Philipp. De quadratura circuli mechanici. Mit einer neuen Vorrede und einen kurtzen Anhang gleiches Inhalts vermehret. 2 Teile in 1 Bd. Nürnberg, Pillenhofer Erben für Paul Fürst, (1653). Mit Kupfertitel (in der Kollation) und 12 ganzseit. Textkupfern und einigen Textholzschnitten. 8°. Pp. der Zeit (berieben und bestoßen, etwas fleckig, Bindebänder teils defekt). € 2200,– Zweite vermehrte Ausgabe (erstmals 1619 erschienen). – VD17, 23:277211Q. – „Seine [d. i. Philipp Uffenbachs] Beschäftigung mit Alchemie, Mechanik, Geometrie und Anatomie erreichte teilweise wissenschaftliches Niveau. Davon zeugen sein Buch über Sonnenuhren (1598), eine von ihm erwähnte, aber offenbar nicht erhaltenen lateinische ‚Stereometrie‘ und die Abhandlung zur Quadratur des Kreises von 1619. In die Diskussion um dieses seit der Antike behandelte geometrische Problem, das in der Mechanik und Feldmesskunst auch praktisch relevant war, hatte sich Dürers Freund Regiomontanus eingeschaltet, und Dürer selbst bot in seiner ‚Unterweisung der Messung‘ eine Näherungslösung, über die Uffenbach dann weit hinaus ging“. (Tintenfass und Teleskop. Hrsg. von Andrea Albert u. a. Berlin 2014. S. 147f). – Kupfertitel mit Resten eines alten hs. Besitzvermerks. Etwas gebräunt und fleckig. Vereinzelte Randläsuren. – Beigebunden: Franz Ritter. Instructio instrumentalis quadrantis novi. Das ist: Beschreibung unnd Unterricht, eines newen Quadranten … Auffs New auffgelegt. Nürnberg, Fürst, o. J. (um 1650). – Ohne die Kupfertafel. Etwas gebräunt und fleckig. Kl. Randläsuren.
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Tusculum Rare Books Ltd.
Stand 23
20 Brechin Place ∙ London SW7 4QA, Großbritannien Mobil +49 (0)172 868 48 80 E-Mail: [email protected] Alte Drucke ∙ Literatur ∙ Fridericiana ∙ Kostbare Einbände ∙ Moderne Buchkunst
Exemplar von Jacob Burckhardt
Original Version
(Grimmelshausen, H. J. Chr. v.). (Gesamtausgabe). Aus dem Grab der Vergessenheit wieder erstandenen Simplicissimi Abentheuerlicher, und mit allerhand seltsamen Begebenheiten angefüllter Lebens-Wandel … 3 Bde. 8° (175 × 101 mm). Mit 51 Kupfertafeln u. zahlr. Textholzschnitten,. 5 Bl., 728 S.; 642 S., 1 Bl.; 15 Bl, 719 S. Braune Kalblederbände d. Z. m. Resten v. RVerg. u. 2 RSch., Marmorpapiervorsätze. Exlibris. Nürnberg, Felßecker, 1713. € 16 000,–
(Voltaire). Candide, ou l’optimisme. Traduit de l’Allemand de Mr. Le Docteur Ralph. 8° (165 × 95 mm). 299 p. 19th cent. olive morocco gilt, doublures of red morocco with a gilt dentelle border and a gilt fleuron in centre, signed by Chatelin; marbled end leaves, gilt edges. (No pl., i. e. London, John Nourse), 1759. € 5000,–
Vollständige dritte u. letzte Gesamtausgabe der berühmten Ausgaben des Nürnberger Verlegers Felß eckers in Lederbänden der Zeit, so von außerordentlicher Seltenheit. Mit sämtl. Kupfertafeln: Bd. I: 2 Front. (1 doppels.), 19 Kupfertaf. Bd. II: gest. Titel (siehe Abb.), 1 Front., 13 Kupfertaf. Bd. III: 15 Kupfertaf., insgeamt 51 Kupfertafeln (davon 1 doppels.) Mit Signatur u. Eigentumsvermerk des Schweizer Kulturhistorikers Jacob Burckhardt (1818–1897). Die Kupfertafeln v. Burckhardts Hand m. Bleistift nummeriert. Von leichter Bräunung (wie üblich) u. leichter Bereibung der Einbände abgesehen in sehr gutem Zustand. – Goedeke III, 255, 30; Faber du Faur 1177 (erwähnt irrig 52 Kupfer, wohl weil doppels. Tafel als 2 Kupfer gez.); zu den Illustrationen: Scholte, Der Simplicissimus und sein Dichter, Tübingen 1950, S. 219–264. – Siehe Abb. Tafel 10.
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Very rare edition, in the year of the first edition (Geneva, Cramer) by the London publisher John Nourse. It is the first publication of the original text in England. The text contains some passages prior to the Cramer edition, which was published in January 1759, generally considered as the first, whereas the Nourse edition appeared only in May 1759. There is, among others, the famous sentence on German poets on page 242 „Candide était affligé de ses discours … mépris pour nos poëtes Allemands …“ which is not found in any edition of Cramer. Voltaire cancelled this passage during the printing of the Cramer edition. It is now generally agreed that Nourse must have received the original manuscript before Voltaire decided to suppress the paragraph on German poets. It is noteworthy that the Nourse edition (59y) is typographically more beautiful and on better paper than the Cramer edition (59a). In best condition. – Bengesco 1435; Morize 59y; I. O. Wade, Voltaire and Candide, 1959, p. 181–238.
Gerbert, Martin. Historia nigrae Silvae. 3 Bde. 4to. Bd. I: 4 Bl., 512 S., 1 halbs. Kupfer mit Abb. d. Klosters St. Blasien z. Zt. der Einweihung des Domes 1783, 3 Kupfer-Tafeln, HSchnittvig. u. 1 HSchnittinitiale. – Bd. II: 1 Bl., 555 S., 3 gef. KupferTaf., 1 HSchnittinitiale u. 2 HSchnittvig. – Bd. III: 1 Bl., 450 S., 21 Bl., 3 gef. Kupfer-Taf. u. 1 HSchnittschlussvignette. Schöne marm. Kalbldrbde d. Zt. m. 2 RSch. u. reicher RVerg. (St. Blasien), Typis eiusdem monasterii, 1783/1788. € 3800,– Erste Ausgabe der ersten und bis heute einzigen zusammenfassenden Geschichte des Schwarzwaldes. Das Werk ist die wohl wichtigste geschichtliche Arbeit aus der Feder des Fürstabtes Martin Gerbert von St. Blasien, der viele bis dahin unbekannte Quellen benutzte. Das bedeutendste Werk aus der Klosterdruckerei St. Blasien. Die erst 6 Monate nach Erstveröffentlichung manchmal beigebundene Schwarzwaldkarte (vgl. W. J. Kaiser) ist in Faksimile beigefügt. – Provenienz: „Bibliothecae Thaddaei Xaverii de Weinzierl – Ex dono D. Parochi Josephi Fraenklin 1790“ (handschriftlicher Besitzeintrag auf Vorsatz verso). In bestem Erhaltungszustand. – Lit.: AK S. B., Bd. 1, Nr. 103; Karlsruhe, Bad. Landesbibliothek 0 57 B 160, 1; W. Müller, Bd. II, Nrn. 401, 459; W. J. Kaiser, Ausstellungskatalog St. Blasien 2013: Martin Gerbert / Fürstabt von St. Blasien / Gelehrter, Musiker, Bücherfreund, Berlin 2012, no. 19 (dieses Ex.).
In Magnificent Morocco Bindings
Eichendorff, Joseph Frhr. v. Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. IV, 278 S., 3 Bl. Hübscher HLederband im Stil d. Zt. mit Rverg. Berlin, Vereinsbuchhandlung, 1826. € 9800,– Schönes Exemplar des Erstausgabe mit der vollständigen Fassung des Taugenichts, äußerst selten. Diese heitere Novelle einer traumhaften Wanderung durch „die weite Welt“ ist das „bezeichnendste literarische Dokument für das Lebensgefühl der Spätromantik“ (KLL) und das wohl am meisten gelesene Werk der deutschen Romantik. – Die weitere Novelle „Das Marmorbild“ ist hier zum ersten Mal in Buchform abgedruckt. In bemerkenswert gutem Erhaltungszustand. – Goed. VIII, 187, 12, 188a; Brieger 414.
Marguerite de Navarre. Les Nouvelles. [Heptaméron français]. 3 vols. 8° (185 × 114 mm). XLVII, 275 p.; 2 f., 308 p.; 2 f., 250 p. Printed on strong Holland paper. Frontispiece (2x repeated) by Dunker engraved by Eichler, 73 plates by Freudeberg, engraved by Guttenberg, Halbou, Henriquez, de Launay jeune, de Longueil, Le Roy, Mme Duflos and Thiébault, 72 headpieces & 72 tailpieces by Dunker, engraved by himself & others. The text is complete although it continues in vol. I after p. 166 with p. 161 and thus continues until the end. In a remarkable contemporary German (Viennese?) red polished morocco exquisitely gilt; edges of boards with vertical dashes; attractive marbled paper on liners and end leaves; gilt edges. Berne, Nouvelle Société Typographique, 1780–1781. € 8000,–
Berliner Kalender auf das Gemein-Jahr 1839. 12° (124 × 99 mm). Mit gest. Frontispiz v. A. Hüssener nach Franz Krüger (Louise Prinzessin von Preußen, vermaehlte Fürstin Radziwil) u. 12 gest. Tafeln: Stanislaus Lesczynski, Kosciuszko u. Ansichten von Posen, Gnesen, Bromberg, Reysen, Gottuchow, Rogalin, Antonin usw. Auberginfarb. Maroquinband d. Zt. mit reicher Gold- und Blindprägung. Goldschnitt. Orig. Schuber. Berlin, Königl. Preuss. Kalender Deputation, (1839). € 1200,–
First edition of this celebrated illustrated Swiss book with the masterpieces by Sigmund Freudeberg and Balthasar Anton Dunker in exceptional contemporary morocco bindings of the greatest elegance, thus very rare. This splendid copy of the Heptaméron français, modelled by the Queen of Navarre on Boccaccio’s „Il Decamerone“, is most handsomely illustrated: „Les figures … sont très jolies et gravées avec une finesse remarquable.“ (Cohen). Text of the third volume partly slightly browned as usual (cf. Cohen), otherwise, particularly the magnificent bindings, in excellent condition. – Cohen 680–682; Fürstenberg 113,114, 150, 200. – Siehe Abb. Tafel 10.
Wunderschöner Einband von Karl Ernst Lehmann (1806–1848), dem sog. Goethe-Lehmann. Den Beinamen erhielt Lehmann durch Goethes Lob: „Von dem oben genanntem, sorgfältig und geschmackvoll arbeitenden Landsmanne haben wir mehreres zur Hand, was mit englischen und französischen Einbänden gar wohl wetteifern könnte.“ Berühmt wurde er vor allem durch seine luxuriösen Auftragsarbeiten für König Friedrich Wilhelm III. Selten. – M. Husung, Bucheinbände aus der SBB, Abb. 169, Taf. XCV mit identischen Stempeln (Floralbordüre mit Leier auf der Schmalseite) u. Abb. 171, Taf. XCV (vertikale Bordüre mit der Urne) auf einem ebenfalls für den König gebundenen Kalender.
Prachteinband des Goethe-Lehmann
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Stand 50 Antiquariat Inge Utzt Rippoldsauer Straße 9 · 70372 Stuttgart Telefon +49 (0)711 56 29 49 · Fax +49 (0)711 55 61 66 E-Mail: [email protected] und [email protected] · Internet: www.antiquariat-utzt.de Bücher von, über und für Frauen
Mädchenerziehung Briefe zur Verbesserung des Verstandes und des Herzens an ein junges Frauenzimmer von Stande. Aus dem Englischen [von Siegmund Rudolph Rambach]. Breslau, Johann Friedrich Korn d. Ä., 1774. Kl.8°. 4 Bll., 238 S. Pp. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild, berieben. € 320,– Holzm.Boh. I, 7884; Die gelehrten Theologen Deutschlands im 18. und 19. Jahrhundert S. 448, 1. – Einzige deutsche Ausgabe dieser Tugendlehre in Briefform. Behandelt: „Von den ersten Grundsätzen der Religion“, „Von der Verbesserung des Herzens und der Neigungen“, „Von den wesentlichen Eigenschaften einer Freundinn“, „Von der Regierung des Temperaments“, „Von der Oekonomie“, „Von der Höflichkeit und anderen Vollkommenheiten“, „Von der Geographie und Chronologie“ und „Von der Art und Weise, die Geschichte zu lesen“. – Über den Übersetzer S. R. Rambach (1744–1809) s. „Allgemeines hist.biogr.lit. Handwörterbuch“, S. 276. – Text durchgehend etwas braunfleckig, Titelblatt mit kleinem Einschnitt.
Campan, Jeanne Louise Henriette. Die häusliche Erziehung vorzüglich des weiblichen Geschlechts von dem ersten Lebensjahr bis in das reife Alter. Ein Handbuch für Eltern und Erzieher. Frei bearbeitet von Wilhelmine von Gersdorf. Leipzig, Lauffer, 1824. XIV, 214 S. Marmor. Pp. d. Zt., Rücken erneuert, alte Besitzvermerke auf Vorsatz. € 280,– Erste deutsche Ausgabe. – Goed. X, 42, 46. – Erziehungsratgeber der Ersten Kammerfrau Marie Antoinettes.
Campe, Johann Heinrich. Vaeterlicher Rath für meine Tochter. Ein Gegenstück zum Theophron. Der erwachsenern (sic!) weiblichen Jugend gewidmet. Mit gestoch. Frontispiz. Braunschweig, Im Verlag der Schulbuchhandlung, 1789. XLIV (Vorwort, Subskr.Verzeichnis, Inhalt), 510 S., 1 Bl. Vlg.Verz. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel u. floraler Rückenvergoldung, etwas bestoßen und berieben. € 340,– Seltene Erstausgabe. – W. G.² 230, 36; Wegehaupt 389; Brüggemann/Ewers 625 ff.; Seebaß 337; vgl. Slg. Borst 594. – Ausführliche Würdigung s. Tänzler „Frauenrolle und Frauenbildung in der Zeit der Aufklärung am Beispiel Johann Heinrich Campes ‚Väterlicher Rath …‘„. – Campe (1746–1818), Hauslehrer der Gebrüder Humboldt, scheiterte mit seinen Plänen zur
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Umgestaltung des Braunschweiger Schulwesens an der Kirche und an den Landständen. Er war Verfasser populärer Kinder- und Jugendbücher. – Text zu Beginn etwas stockfleckig, insgesamt jedoch gutes Exemplar der seltenen Erstausgabe.
Du Puy [La Chapelle, N.]. Die Pflichten eines jungen Frauenzimmers wie es sich fromm und wohlanständig in der Welt aufführen solle vorgetragen von einem zärtlichen Vater. Aus dem Französischen [von Johann Christoph Thenn]. 2. Aufl. Mit gestoch. Titelvign. Ausgburg, Eberhard Kletts sel. Wittwe, 1771. Tit., 5 Bll., 404 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel. € 350,– Fromm II, 8348 (nur EA von 1769); Koloch, Kommunikation, Macht, Bildung, S. 245. – In der Vorrede (zu der dritten Ausgabe, wie es im vorliegenden Exemplar, im Gegensatz zum Titelblatt, heißt) schreibt der Autor: „Ich suche daher in diesem Werke den Leser für dasjenige, was den äusserlichen Schmuck und Schönheit des Vortrages aus Mangel meiner Gaben abgehet, durch die Richtigkeit der Gedanken schadlos zu halten, zum wenigsten habe ich mir alle Mühe gegeben diesen
Fehler zu ersetzen. Ich unterstehe mich auch wohl zu sagen, daß ich hierinnen glücklich gewesen bin; das Publicum, welches das Schicksal eines jeden Werkes entscheidet, versichert mich dessen …“. Er gibt als Hauptquelle, die ihm für seine ausführlichen moralischen Belehrungen dient, die Bibel an. – Vereinzelte Bleistiftanstreichungen, im Bug wenige Wurmspuren. – Siehe Abbildung.
[Fénelon, Franz v. Salignac de la Mothe]. Education des filles. Par Monseigneure l’Archevêque de Cambray. Paris, Aubouyn, 1696. Kl.8°. Titel, 1 Bl. Inh.-Verz., 269 S. + 3 nn. S. „Privilege du Roi“. Restaur. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel u. Rückenvergoldung. Mit Exlibris. € 250,– Vgl. Brunet II, 1209. – Frühe Ausgabe der 1687 erstmals erschienenen „wegweisenden erziehungstheoretischen Schrift“ (Reichhardt, Handbuch politischsozialer Grundbegriffe in Frankreich 1680–1820, S. 15). – Text durchgehend etwas wasserfleckig, auf dem vorderen fliegenden Blatt kurze handschriftliche Geschichte des Werkes in französischer Sprache.
Fordyce, Jacob. Predigten für junge Frauenzimmer. Aus dem Englischen. 2 Bde. Mit 2 gestoch. Tit.Vign. u. 15 (wiederholten) Textvign. Leipzig, Weidmann Erben u. Reich, 1767. Kl.8°. Titel, 12 Bll., 452 S.; Titel, 2 Bll., 458 S. HLdr. d. Zt. mit Rückenschild u. Rückenvergoldung, gering berieben, Text durchg. gebräunt u. teils etwas stockfleckig. € 300,– N. B. G. XVIII, 168. – Der Autor (1720–1796) schreibt über seine Gründe, diese Predigten zu verfassen: „Eine ungeheuchelte Hochachtung für das weibliche Geschlecht bewog den Verfasser folgender Predigten, sie bekannt zu machen: Ein brennender Eifer für das Beste der menschlichen Gesellschaft …“ und „Der Prediger schmeichelt sich, daß Frauenspersonen von jedem Stande und Alter einen nützlichen Rath oder einige heilsame Winke in diesen Reden finden werden“.
La Roche, Sophie von. Briefe an Lina als Mädchen. (Bd. 2 und 3: … als Mutter.) Ein Buch für junge Frauenzimmer die ihr Herz und ihren Verstand bilden wollen. Bd. 1 : 2. Aufl. Mit 3 gestoch. Front. Leipzig, Martin Gräff, 1788–97. Titel, 266 S., 1 Bl. (Errata); XII, 249, 2 S. (Verzeichniß einiger Schriften); 240 S. Marmor. Pp.Bde. d. Zt. mit roten Rückenschildchen und ornament. Rückenvergoldung, etwas bestoßen und berieben. € 1000,– Bd. 1 erschien erstmals 1785 in Speyer, die Fortsetzungsbände 2 und 3 liegen hier in erster Auflage vor. – ADB 17, S. 717ff.; Goed. IV, 1, 597, 40, 9; Wegehaupt IV, 1243; Ehrlich-Haefeli etc., „Mütter und Mütterlichkeit“, S. 73ff.; ausführliche Würdigung s. Neumann, „Zwischen Emanzipation und Anpassung“, S. 60ff., wo u. a. zu lesen ist: „La Roche verfasste die ‚Briefe an Lina‘ von einem gesellschaftlichen Standpunkt aus, der die sozialen Gegebenheiten und Strukturen akzeptiert, weil die Zufriedenheit im eigenen Stand Voraussetzung für ein glückliches Leben ist“. – Text durchgehend etwas gebräunt und teilweise wasserfleckig, trotzdem habenswertes Exemplar dieses seltenen Werkes.
Le Prince de Beaumont, Maria. Der Frau Maria le Prince de Beaumont nöthige Unterweisungen für junges Frauenzimmer, welches in die Welt tritt und sich verheurathet, als der Verfolg des Magazins für junge Leute, nach deutscher Art eingerichtet, von Johann Joachim Schwaben. 4 Teile in einem Band. Mit gestoch. Front. und zahlr. Vign. Leipzig, Weidmann, 1764. X, 188; 198; 252; 368 S. Ldr. d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung u. goldgepr. Rückentitel auf 5 echten Bünden, Ecken und Kanten etwas bestoßen, Besitzverm. a. Vorsatz. € 480,– Wahrscheinlich deutsche Erstausgabe im Jahr der französischen Erstausgabe des Erziehungswerkes der französischen Jugendschriftstellerin JeanneMarie le Prince de Beaumont (1711–1780). – Im Vorderdeckel eingeklebter Zettel teilweise entfernt, ein Besitzvermerk auf Vorsatz durchgestrichen, Schnitt mit kleinem Fleck, insgesamt aber gutes Exemplar.
Rid, Johann Kantius Wendelin. Ueber die Würde der Jungfrauschaft und ihre Erhaltung bei der Jugend. Ein Preisbüchlein und Christenlehrgeschenk für die größere Jugend beider Geschlechter. Kempten, Kösel, 1838. Kl.-8°. VI (3), 123 S. Pp. d. Zt. „Oeffentlichter Schulpreis 1840“ mit geprägten Fileten auf beiden Deckeln. € 275,– Schulpreis-Bindung mit Widmung auf Vorsatz, Stempel auf Titel, S. 55 und letztem weißen Blatt. – Das Buch enthält zwei Abteilungen: I. Ueber die Würde der Jungfrauschaft. II. Ueber Erhaltung der Jungfrauschaft. – In seinem Vorwort schreibt der Autor, der DistriktsSchul-Inspektor k.b. Landgerichts Grönenbach und Pfarrer in Legau war, dass es ihm darum ging „ein Büchlein zu schreiben, das wir der größeren Jugend in die Hand geben könnten, um ihr Schätzung für Jungfrauschaft und Reinheit an Leib und Geist einzuflößen, sie vor Gefahren ihres Standes so mehr zurückzuhalten, und zu unbeflecktem Wandel mit Wort und Beispiel anzuleiten. Besonders in unsern Tagen, wo die Blüthe der Jungfrauschaft und Reinigkeit so viel verkannt und zertreten wird und Verführungen jeder Art gleichsam Tagsgeschichten sind“. Als Gegenmittel empfiehlt er „Steter Wandel vor Gott“, „Fleißiges Gebeth“, „Oefterer und würdiger Empfang der heiligen Sakramente“….
[Thielau, Antoinette Wilhelmine von]. Friederike Weiß und ihre Töchter. Eine Geschichte herausgegeben von E. C. Trapp. Berlin, Frölich, 1805. Tit., 1 Bl., 387 S. Pp. im Stil der Zeit, kleiner Stempel auf Titel. € 420,– Erstausgabe. – Friedrichs S. 310; Gross, Deutschlands Dichterinnen und Schriftstellerinnen, S. 72; Brümmer 18. Jhdt., 535; ADB XXXVII, 746; Goed. VI, 431, 14; Schindel II, 362364. – Antoinette Wilhelmine v. Thielau, geb. v. Honrodt (1767–1807) war eine Anhängerin von Pestalozzis Lehren und lieferte in ihrem einzigen größeren Werk, dem vorliegenden Roman, ein Gemälde häuslicher Erziehung. – S. 353ff. „Unterricht für Krankenwärterinnen“. – Auf holzhaltigem Papier, leichter Wasserrand bei wenigen Blättern, insgesamt gutes Exemplar.
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Galerie Valentien
Stand 61
Gellertstraße 6 · 70184 Stuttgart Telefon +49 (0)711 24 62 42 · Fax:+49 (0)711 24 62 41 E-Mail: [email protected] · Internet: www.galerie-valentien.de Kunst des 20. Jahrhunderts · Gemälde · Graphik · Illustrierte Bücher
Otto Dix – Frühe Graphik Dix, Otto. „Selbstbildnis (mit Zigarette)“, 1922 (1949). Kaltnadelradierung auf Kupferdruckpapier, 34,9 × 27,4 cm / 50 × 35 cm, rechts unten signiert und auf 1949 datiert, am Unterrand Widmung „für Herrn Ehrhardt, den Meister der Drucker“. Karsch 17/II b (von b). € 22 000,– Aus einer Auflage von 10 Exemplaren, die der Dresdner Drucker Roland Ehrhardt im Jahr 1949 von der 1922 radierten Platte abgezogen hat. Vorliegend dem Drucker gewidmetes Belegexemplar. Bei Karsch ist diese Auflage irrtümlich ins Jahr 1955 datiert. Im Jahr 1922 ist das Selbstbildnis lediglich als Mappenbeilage (in 50 Exemplaren) für das „Radierwerk III“ im „Dresdner Verlag“ erschienen. – Siehe Abbildung.
Dix, Otto. „Dame“, 1922. Kaltnadelradierung auf weißem Kupferdruckpapier, 43,5 × 27,5 cm / 62 × 44 cm, rechts unten signiert und datiert, links unten bezeichnet „I. Probedruck 1. Zustand“, Mitte unten betitelt „Dame“. Probedruck vor der kräftigen Schattierung an der rechten Schulter und der Hintergrundtönung rechts und links des Kopfes, noch mit Ätzfleck in der Haarschleife. Gratiger Druck, Karsch 19/I (von II). € 19 500,– Karsch ist kein Exemplar dieses ersten Zustands bekannt geworden. Die Blätter des zweiten Zustands sind innerhalb der Mappe „Radierwerk III, 6 Radierungen“ im „Dresdner Verlag“ erschienen, Auflage 50 Exemplare. Von sehr guter Erhaltung, sehr selten, vermutlich einziges Probeexemplar. – Siehe Abbildung.
Dix, Otto. „Katzen“, 1920. Holzschnitt auf dünnem weißen Maschinenbütten, 24,2 × 17,5 cm / 42,5 × 34,5 cm, signiert, datiert, betitelt und 12/30 nummeriert, Karsch 28b (von b). € 22 000,– Sehr leichter Lichtrand, sonst bestens erhalten. Die Komposition des Holzschnitts geht auf das Gemälde „Katzen“ (Löffler 1920/1) zurück, das Dix dem expressionistischen Schriftsteller Theodor Däubler gewidmet hat, dessen „Katzengedicht“ dem Künstler als Anregung für Bild und Holzschnitt diente (ausführlich Rainer Beck, O. Dix, Die kosmischen Bilder …, Dresden 2003, S. 140ff). – Siehe Abbildung.
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Der Kuss
Der Morgen
Dix, Otto. Holzschnittfolge „WERDEN“, 1919. Folge von 5 signierten Holzschnitten (statt 6), mit der Originalmappe mit dem signierten Titelholzschnitt und jeweils einer Seite Titel, Vorwort und Druckvermerk auf losen Blättern. Dresden, Deutscher Genossenschaftsverlag. Die Holzschnitte auf weißem Bütten von leicht variierender Blattgröße, durchschnittlich ca. 36 × 30 cm, alle mit Bleistift signiert und jeweils 2/5 nummeriert. Der Druckvermerk hingegen auf 4 nummeriert (!). Karsch 339, 340 II, 343–345. € 70 000,– Das erste der zahlreichen Mappenwerke des Künstlers und dasjenige mit der geringsten Auflage von nur 5 Exemplaren. Davon Exemplar Nr. 4 wahrscheinlich durch Wasserschaden untergegangen (die Kombination unserer auf 2/5 nummerierten Holzschnitte mit der leicht wassergeschädigten Umschlagmappe und dem auf 4 nummerierten Druckvermerk legt diese Vermutung nahe). Festzuhalten ist, dass der Bearbeiter des Werkverzeichnisses, Florian Karsch, kein Mappen-Exemplar im Original gekannt hat (Karsch Kat. Nr. 345), sondern die Blätter lediglich aus späteren, minderen Abdrucken in den Zeitschriften „Menschen“ und „Neue Blätter für Kunst und Dichtung“ vor Augen hatte. Obwohl in der vorliegenden Holzschnittfolge das Blatt „Ich, Maske“ (Karsch 342) fehlt, handelt es sich wohl um das kompletteste erhaltene Exemplar der Mappe „Holzschnitt-Werk I“. Stilistisch markieren die Holzschnitte eine Neuorientierung des Künstlers nach den ereignisreichen Kriegsjahren, eingebettet in die Dresdner Dada-Bewegung. – Die Holzschnitte von bester Erhaltung, die Um-
Katzen schlagmappe am Unterrand mit leichtem Wasserrand und insgesamt etwas unfrisch. Von größter Seltenheit. – Siehe Abbildung.
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Galerie Vömel GmbH
Stand 63
Orangeriestraße 6 · 40213 Düsseldorf Telefon +49 (0)211 32 74 22 · Fax +49 (0)211 13 52 67 E-Mail: [email protected] · Internet: www.galerie-voemel.de Graphik des 20.Jahrhunderts
Fünf Siebdrucke zum Herstellen von Kimonostoffen. Ende 19. Jahrhundert/Anfang 20. Jahrhundert. Je 30,0 × 40,0 cm. Je € 550,–
Kádàr, Bela (1877–1956). „Constructivist Figures“. Zeichnung auf Papier, 1920. 26,5 × 17,0 cm. € 5400,– Klapper, Siegfried (1918–2012). „Stadtansicht“. Tuschfederzeichnung. 22,0 × 35,0 cm. € 400,– Kogan, Moissey (1879–1943). „Liegender Weiblicher Akt“ (Junge Frau II). Braune Kreide auf Bütten. Signiert. 29,5 × 39,5 cm. € 850,– Kolle, Helmut (1899–1931). „Figur“. Blaue Tinte auf weißem Papier. Nachlass- und Prägestempel. 22,6 × 17,7 cm. € 1100,– Laurencin, Marie (1885–1955). „Fille au Chapeau Noir“. Lithographie auf Bütten, um 1910. Signiert. Exemplar 25. 15,0 × 12,8 cm. € 2800,– Liebermann, Max (1847–1935). „Holzsammler im Wald“. Lithographie. Signiert. Schiefler 49. 16,8 × 29,0 cm. € 500,– Marcks, Gerhard (1889–1981). „Die Katzen“. Holzschnitt auf Japanpapier, 1970. Signiert, nummeriert 11/25. Lammek H 27. 42,5 × 50,0 cm. € 6800,– Siehe Abbildung rechts.
Heckel, Erich (1883–1970). „Akrobaten“. Holzschnitt, 1967. 37., letztes Jahresblatt, Farbdruck, zusätzlich koloriert (Werkstattspuren). Dube 458 b. 20,5 × 15,5 cm. € 850,– Siehe Abbildung.
Marcks, Gerhard (1889–1981). „Fortuna I“. Holzschnitt, 1954. Signiert, nummeriert 16/50. Lammek H 239. 31,6 × 20,3 cm. € 650,– Marcks, Gerhard (1889–1981). „Fortuna II“. Holzschnitt, 1954. Signiert, nummeriert 23/40. Lammek H 240. 48,3 × 29,3 cm. € 650,–
Heckel, Erich (1883–1970). „Junger Reiter“. Holzschnitt, 1955. 25. Jahresblatt. In dieser Verfassung extrem selten. Dube 415 a. 17,2 × 13,4 cm. € 950,–
Marcks, Gerhard (1889–1981). „Frühlingsgarten“. Holzschnitt auf Japan, 1968. Signiert, nummeriert. Auflage 50 nummerierte Exemplare. Lammek H 431. 24,6 × 21,6 cm. € 260,–
Heckel, Erich (1883–1970). „Zu Aeneas“. Entwurf. Aquarell und Deckfarben über Graphit. Monogrammiert, datiert. 33,0 × 27,0 cm. € 4800,–
Marcks, Gerhard (1889–1981). „Hockendes Mädchen“. Holzschnitt 1948/1969. Signiert. Lammek H 192. 21,4 × 15,6 cm. € 460,–
Heckel, Erich (1883–1970). „Schwarze und Weisse Kugel“, 11. Jahresblatt, mit Widmung. Dube 372 I. 17,5 × 15,0 cm. € 850,–
Marcks, Gerhard (1889–1981). „Portrait eines jungen Mädchens“. Zimmermannsbleistift. Signiert. 29,0 × 23,5 cm. € 770,–
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Marcks, Gerhard (1889–1981). „Sitzender Knabe“. Bleistiftzeichnung auf Papier. 28,0 × 17,0 cm. € 300,– Marcks, Gerhard (1889–1981). „Stierkampf“. Holzschnitt, 1949/1950. Signiert, (mit Widmung). Lammek H 209. 31,0 × 35,0 cm. € 750,– Overbeck, Gerda (1898–1977). „Kartenspieler“. Tuschfederzeichnung auf glattem Papier mit Tusche. Monogrammiert und datiert, 1927. 28,0 × 22,0 cm. € 5300,– Sintenis, Renée (1888–1965). „Kleiner Esel“. Kaltnadelradierung auf Vélin. Signiert. 22,0 × 17,0 cm. € 480,– Sintenis, Renée (1888–1965). „Liegendes Reh“. Radierung auf Vélin. Signiert. 25,0 × 20,2 cm. € 500,– Sintenis, Renée (1888–1965). „Stehender Knabe mit Fohlen“. Kaltnadelradierung auf Papier. Signiert. 22,0 × 17,0 cm. € 480,–
Gehard Marcks - Schwarzes Fohlen Marcks, Gerhard (1889–1981). „Schwarzes Fohlen“. Holzschnitt auf Japan, 1921. Signiert. Lammek H 17. 26,4 × 20,1 cm. € 1250,– Siehe Abbildung.
Sintenis, Renée (1888–1965). „Sitzender junger Cockerspaniel“. Kaltnadelradierung auf Vélin, 1948. Signiert. 21,7 × 16,5 cm. € 420,– Tappert, Georg (1880–1957). „Der Tanzabend“. Tusche und Feder, 20er Jahre. Nachlassstempel mit Signatur von A. Tappert. 29,6 × 21,0 cm. € 3400,–
Gehard Marcks - Die Katzen
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Antiquariat J. Voerster
Stand 62
Relenbergstraße 20 · 70174 Stuttgart Telefon +49 (0)711 29 71 86 · Fax +49 (0)711 229 42 67 ∙ Mobil +49 (0)172 71 77 662 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-voerster.de Autographen · Musik · Theater · Deutsche Literatur · Erstausgaben
Brahms, Johannes. Ein deutsches Requiem nach Worten der heiligen Schrift für Soli, Chor und Orchester. Op. 45. Partitur. Leipzig, C. F. Peters (Verlags-Nr. 10260) [ca. 1940]. Folio. 3 Bl., 191 S., 1 Bl. Zahlreiche Eintragungen und Anmerkungen mit farbigem Bleistift. Halbleinenband. € 3000,– Arbeitsexemplar von Dr. Karl Böhm mit dessen eigenhändigem Namenszug auf dem Vorsatz und dem Titelblatt. Handschriftliche Datierung aus dem Jahr 1943, in dem Böhm erstmals zum Direktor der Wiener Staatsoper ernannt wurde. Interessantes Exemplar, das Einblicke in die Arbeitswelt des berühmten Dirigenten gibt.
Bülow, Hans von (1830–1894). Eigenhändiger Brief mit Ort, Datum und Unterschrift. München, 20. VI. 1865. Groß-Oktav. 3 Seiten. Kleine Randläsuren, sauber restauriert. Mit beiliegendem Briefumschlag. Briefmarke ausgeschnitten. € 5800,– Schöner, ausführlicher Brief an August Röckel, Dirigent, Komponist, Politiker und Weggefährte von Richard Wagner, über die ersten Aufführungen von Richard Wagners „Tristan und Isolde“ in München. – „… Gestern hatten wir die dritte Tristanvorstellung – … – übervolles Haus – enormer Beifall. Schnorrs nach jedem Akte zweimal gerufen, nach dem letzten vier Mal, weil Wagner endlich nachgeben mußte und zweimal in der Mitte des Titels seines Werkes erschien. Der Eindruck war ein weit harmonischerer als am 10. Juni … Parzival [König Ludwig II.] gestern Abend abwesend – aus Familienrücksichten …, W[agner] ist ziemlich wohlauf, obgleich er vielfach klagt. Er meditirt für diese Woche mit Schnorrs einen Ausflug nach Tegernsee … ich … fliehe … auf ein paar Tage nach Baden-Baden mit Rubinstein, der gestern Abend mit großer Ergriffenheit zugehört hat …“
(Eisel, Johann Philipp). Musicus autodidactos, Oder der sich selbst informirende Musicus, bestehend Sowohl in Vocal-als üblicher InstrumentalMusique, Welcher über 24. Sorten, sowohl mit Saiten bezogener als blasender und schlagender Instrumente beschreibet … Erfurt, J. M. Funcken 1738. Klein-Quart. 3 Bl., 108 S., 1 Bl. Titel in rotschwarz gedruckt. Zahlreiche Notenbeispiele im Text. 17 Tafeln, 1 Abbildung (Flötenspieler) im Text. Wenige Blätter stellenweise etwas gebräunt, sonst gutes Exemplar. Lederband im Stil der Zeit. Blindprägungen auf den Deckeln. € 5800,–
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Höchst seltene erste Ausgabe dieses für die Instrumentenkunde des 18. Jahrhunderts heute noch wichtigen Quellenwerkes. Das anonym erschienene Lehrbuch wurde gelegentlich Mattheson zugeschrieben (vgl. Reinfurth, Lotter, Nr. 222). Wertvolle Beschreibung der Musikinstrumente und Hinweis, wie diese zu spielen sind. Für die Forschung zur Instrumentalmusik der Zeit sind besonders hervorzuheben: Violine, Viole d’amour, Viola, Viola da Gamba, Viola di Spala, Laute, Spitz-Harfe, Hackbrett, Pauke, Posaune, Waldhorn, Klarinette, Flaute traversiere, etc. – RISM B VI, S. 290; Wolffheim I, 609; Holzmann/Bohatta V, 6713. – Siehe Abbildung.
Hölderlin, Friedrich. Hyperion oder der Eremit in Griechenland. 2 Bände in 1. Tübingen, J. G. Cotta 1797–99. 160 S.; 124 S. Vereinzelt geringfügig stockfleckig. Alter Name auf Titel und dem Vorsatz. Vorsatzblätter unauffällig erneuert. Grünes Lesebändchen. Gutes Exemplar. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung. Ecken geringfügig bestoßen. € 20 000,– Seltene Erstausgabe von Hölderlins Erstlingswerk. – Bruchstücke aus dem Roman erschienen 1794 erstmals in Schillers Zeitschrift „Neue Thalia“. – „Die Dichte, in der sich poetische Sprache und geschichts-
philosophische Argumentation, Zeitkritik und religiöse Metaphorik verbinden, macht die Einzigartigkeit dieses Textes in der deutschen Literatur aus“ (KNLL 7, 930). – Stuttgarter Hölderlin-Ausgabe 8, 349.
Mann, Thomas (1875–1955). Eigenhändiger Brief mit Ort, Datum und Unterschrift. Bad Tölz, 24. XI. 1913. 2 Seiten. Gedruckter Briefkopf. € 8900,– Schöner, unveröffentlichter Brief an den Musikkritiker und -schriftsteller Oskar Bie (1864–1938), in dem er sich auch zu Richard Wagner äußert. „Gestern las ich bis tief in die Nacht hinein die Kapitel über Wagner in Ihrem Opernbuch – mit Entzücken; ich hatte große Lust, Ihnen die Hand zu drücken und Ihnen zu danken. So artistisch und zugleich so gefühlvoll hat vor Nietzsche nur [E. T. A.] Hoffmann über Musik geschrieben und nach Nietzsche nur Sie.“ – Wagner und seine Musik übte auf Thomas Mann eine große Faszination aus und schon in jungen Jahren setzte er sich kritisch mit ihm auseinander. – Nicht abgedruckt in der Briefausgabe I (1889–1913) sowie in Regesten und Register. Der umfangreiche Briefwechsel zwischen Th. Mann und Bie ist teils verschollen.
Mattheson, Johann. Das Neu=Eröffnete Orchestre, Oder Universelle und gründliche Anleitung / Wie ein Galant Homme einen vollkommenen Begriff von der Hoheit und Würde der edlen MUSIC erlangen … möge. Mit beygefügten Anmerckungen Herrn Capell=Meister [R.] Keisers. Hamburg, Benjamin Schillers Wittwe 1713. Duodez. Gestochenes Frontispiz, 2 Bl., 7 gestochene und gefaltete Notentafeln mit 25 Notenbeispielen, 338 S., mit Notenbeispielen im Text, 6 Bl. (Reg.), 1 (w.) Bl. Drei Blätter mit kleinen Randläsuren, teils hinterlegt. Frontispiz im Falz verstärkt. – (Angebunden:) Das Beschützte Orchestre oder desselben Zweyte Eröffnung / Worinn … manchem Musico selbst die … Vorstellung musicalischer Wissenschafften / wie sich dieselbe vom Schulstaub tüchtig gesäubert … ertheilet … so dann endlich das lange verbannet gewesene Ut Mi Sol Re Fa La Todte (nicht tota) Musica … beehret wird. Hamburg, im Schillerischen Buchladen 1717. Gestochenes und gefaltetes Frontispiz, 11 Bl., 561 S., 1 S. (Errata). – (Angebunden:) Das Forschende Orchestre oder desselben Dritte Eröffnung. Darinn Sensvs vindiciae et quartae blanditiae, D. i. Der beschirmte Sinnen=Rang und der Schmeichelnde Quarten=Klang … in ihr rechtes Licht gestellt werden. Hamburg, Benjamin Schillers Wittwe und Joh. Christoph Kißner im Dom 1721. Gestochenes Frontispiz, 23 Bl., 789 S. teils mit Notenbeispielen, 37 Bl. Register. Exlibris im Vorsatz. Gutes Exemplar. 3 Werke in 1 Band. Pergamentband der Zeit. € 9500,– Äußerst seltener Sammelband mit allen drei „Orchester-Schriften“, die zu einer unentbehrlichen Quelle für die Musikwissenschaft geworden sind. Entstanden in einer Zeit, in der ein Bruch mit der „alten“ Musiklehre und ein Neuanfang der Musiktheorie stattfand. – Gerühmt werden u. a. Telemann und der befreundete
Händel. Im „Beschützenden Orchestre“ wird J. S. Bach erstmals namentlich in einem gedruckten Buch erwähnt (II, S. 222 Anm.). – [1]. Im Jahr 1713 existieren zwei textgleiche Ausgaben des „Neu -Eröffneten Orchestre“, davon eine „auf Kosten des Autoris“ und wie im vorliegendem Exemplar „Bey Benjamin Schillers Wittwe“. Ausgabe mit dem häufig fehlenden Porträt „Aurora von Königsmarck“, ohne die gedruckte Widmung. – [3]. Wolffheim verzeichnet sieben (zusätzliche) Notentafeln, die sonst nicht nachzuweisen sind. – Canon Nr. 27, 47, 73; Wolffheim I, 823; RISM B IV, S.562, 558, 559.
Storm, Theodor. Waldwinkel. Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, Westermann 1875. KleinOktav. 2 Bl., 222 S., 1 w. Bl. Wenige Blätter etwas stockfleckig. Goldschnitt. Dekorativer, grüner Original-Leinenband mit reicher Gold- und Blindprägung. € 1850,– Erste Buchausgabe mit vierzeiliger handschriftlicher Widmung Th. Storms auf dem fliegenden Vorsatz. – Borst 3280; Teitge 1269; Wilpert/Gühring 26.
Ziegenhagen, Franz Heinrich. Lehre vom richtigen Verhältnisse zu den Schöpfungswerken, und die durch öffentliche Einführung derselben allein zu bewürkende algemeine Menschenbeglükkung […] Mit 8 Kupfert. von D. Chodowiecki, und einer Musik von W. A. Mozart. Hamburg, Selbstverlag 1792. Gestochenes Frontispiz, Titel, 4 Bl. (Vorrede, Verbesserungen und Druckfehler [sic], Inhalt; es fehlt im Anschluss an die Vorrede ein recto bedrucktes Bl. „Der Leser …“), 633 S. (recte 631; S. 95 doppelt paginiert, mit springender Pag. S. 151 auf S. 154 und S. 171 auf S. 174), 1 großes Faltkupfer und 6 Kupfertafeln von Daniel Chodowiecki sowie 1 gefaltete Notenbeilage (8 Seiten auf 4 Falttafeln) von W. A. Mozart. Halbpergamentband. Deckelbezüge und Vorsätze später erneuert. Geringe Alters- und Gebrauchsspuren. € 3500,– Seltene Erstausgabe dieser Gesellschaftsutopie mit dem Erstdruck der Mozart-Kantate „Die ihr des unermeßlichen Weltalls Schöpfer ehrt“ als gefaltete Musikbeilage in Typendruck. „Um für die Aufklärungsbewegung aktiv zu werden, gab Franz Heinrich Ziegenhagen (1753–1806) eine gesicherte Existenz als Kaufmann auf, gründete ein ländliches Philanthropinum vor den Toren Hamburgs und verfasste parallel dazu ein utopisches Erziehungsprogramm, seine ‚Verhältnislehre‘. Im Glauben an das Gute im Menschen investierte er sein gesamtes Vermögen in diese Projekte, wurde aber immer wieder enttäuscht“ (Verlagstext zu Barbara Richter, Ziegenhagen). Als bleibender Erfolg Ziegenhagens ist die Gewinnung Mozarts für die Vertonung seines von ihm selbst gedichteten Liedes zu werten, welches in enger Verbindung zu freimaurerischen Ideen steht. – Das Werk ist neben seiner philosophischen Utopie auch bedeutend in Hinsicht auf die hervorragenden Illustrationen Daniel Chodowieckis. – Haberkamp S. 352; Lanckoronska/Oehler II, 119–120 und 214; RISM M 4161; Rümann 1299.
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Antiquariat Dieter Zipprich
Stand 31
Karolinenstraße 18 · 96049 Bamberg Telefon +49 (0)951 50 99 32 00 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-zipprich.de Schöne und rare Bücher aus allen Gebieten
serfl., die ersten u. letzten Bll. am oberen Rand leicht moderig, sonst überwiegend sauber. Tit. mit altem hs. Vermerk u. Stempel der Ministerial-Bibliothek Uelzen (Niedersachsen), aus der im 19. Jhdt. verschiedene Dubletten veräußert wurden. Einband etwas berieben, Hinterdeckel mit Schabspuren, es fehlen eine Messingecke am Hinterdeckel und die beiden Schließbänder, Rücken etwas spröde, Gelenke angeplatzt, das Holz der Innendeckel mit Abklatsch einstigen Bezugs aus Manuskriptpergamentbll., von denen hinten eines noch erhalten ist (Missalhandschrift des 15. Jhdts. mit Hufnagelnotation).
Gregorius IX., Papst. Decretales. Lyon, Jacques Marechal alias Rolant für François Fradin, 18. IV. 1510. 1 (st. 2) unn., CCCXXIX (st. CCCXXX) num., 14 unn., XVII num., 1 unn. Bll., mit kolorierter Druckermarke auf dem Titel, 1 großer kolor. Textholzschnitt und viele schwarzgrundige Initialen verschiedenen Formats. Holzdeckelband der Zeit mit blindgeprägtem, braunem Lederbezug über 5 Doppelbünden u. abgeschrägten Kanten, 7 (st. 8) ziselierte u. durchbrochene Messingecken, 2 ebensolche Mittelstücke, 4 Messingschienen a. d. Hinterdeckelkanten u. 2 Schließen (Schließbänder fehlen). € 4900,– Baudrier XI, 388 (nicht gesehen); Panzer VII, 295, 161; STC 382; nicht bei Adams. – Auf dem Titelblatt die schöne Marke des François Fradin (Sylvestre 583), der Holzschnitt auf Bl. CCLVII zeigt den Arbor affinitatis. Durchgehend schwarz und rot gedruckt. – Ohne das 2. Bl. mit dem Schluss der Vita Gregorii und das Textbl. CCLVI. Verlegermarke u. Textholzschn. alt koloriert, Text rubriziert. Im Bug oben durchgehend etwas was-
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Josephus, Flavius. Antiquitatum Iudaicarum libri XX. novissimè iam ad vetustissima exemplaria diligenter recogniti, interprete Ruffino. Eiusdem De bello Iudaico libri VII. Contra Apionem libri II. De Machabaeis liber unus, ab Erasmo recognitus. Accesserunt Berosi Babylonij antiquitatum libelli quinq(ue), Manethonis supplementum in Berosum, Metasthenis Persae fragmentum de iudicio temporum & annalium Persarum. Köln, Eucharius Cervicornus für Gottfried Hittorp, September 1534. 16 unn., 335 num., 4 unn., 1 w. Bll., mit Titelbordüre v. Anton Woensam v. Worms sowie einigen Initialen und Zierstücken. Fol. – II. Hegesippus, (Pseudo-). De rebus à Iudaeorum principibus in obsidione fortiter gestis, déqu(ue) excidio Hierosolymorum, aliarumq(ue) civitatum adiacentium, libri V. divo Ambrosio Mediolane(n)si episcopo interprete. Eiusdem Anacephaleosis fini operis adiecta est. Köln, Johann Soter für Hittorp, 2. VI. 1530. 6 unn., 68 num., 2 unn. Bll., mit Titelbordüre v. Woensam, vierteilige Textbordüre und einige Initialen. Holzdeckelband des späten 16. Jhdts. mit blind- u. goldgepr. braunem Lederbezug, 2 Schließen, gesprenkelter Schnitt. € 3900,– I. VD 16, J 959; Fürst II, 120; Panzer VI, 428, 739; STC 463; Van der Haeghen II, 37; nicht bei Adams. – Die schöne Titeleinfassung mit den Taten des Herkules (Merlo 433), erstmals im Josephus von 1524 verwendet, findet hier zum zweiten Mal Verwendung. – II. VD 16, H 1254; Adams H 148; Panzer VI, 411, 576; STC, Suppl. 27; nicht bei Beuttenmüller u. Fürst. – Seltene Ausgabe, mit der Vorrede Melanchthons. Auf dem Titel die bekannte Bordüre mit der sterbenden Cleopatra (Merlo 448), erstmals im Basilius von 1523 verwendet. – Titel mit zwei Besitzvermerken des 17. Jhdts., durch Entfernung eines verso aufgeklebten Exlibris etwas
gebräunt u. wasserfl., sonst nur wenig gebräunt und kaum fleckig. Der schöne Einband trägt auf beiden Deckeln eine kleine Platte mit dem Sündenfall in Goldprägung, signiert HWV (Haebler I, 484, II: Stuttgart, was von Kyriss mit Bestimmtheit verneint wird), Aufdruck „PAIS / 1598“ u. Einzelstempel ebenfalls in Goldprägung, das Gold größtenteils verblichen, die Rollen in Blindprägung. Etwas berieben u. bestoßen, Rückenenden lädiert, Lederteil des unteren Schließbandes erneuert.
Lactantius, Lucius Caecilius Firmianus. Opera. (Beginnt mit: „Lactantii firmiani de divinis institutionibus adversus gentes“). Mit 11 größeren Initialen in Rot und Blau sowie zahlr. kleineren Lombarden und Alinea-Zeichen in Rot oder Blau. Venedig, Andreas de Paltaszichis und Boninus de Boninis, 12. März 1478 [1479]. Folio. 212 nn. Bll. (ohne das erste u. letzte w. Bl.). Romanische Type mit griechischen Einsprengseln. 38 Zeilen. Rotes Maroquin des 19. Jhs. mit etwas Rückenvergoldung und goldgepr. Deckelvignette. € 8500,– Hain/Cop. 9813. – GW M16561. – Goff L 8. – BMC V, 251. – BSB-Ink L-8. – Polain 2421. – Neunte Ausgabe der Werke. Schöner eleganter Antiqua-Druck, das einzige Buch, das der aus Dalmatien stammende Andreas de Paltaszichis gemeinsam mit Boninus de Boninis gedruckt hat. Mit dem Exlibris des New Yorker Antiquars Walter Goldwater auf dem Innenspiegel. Boninus verlegte seine Druckerei 1481 nach Verona, zwei Jahre darauf ließ er sich in Brescia nieder. – Im Kolophon der vorliegenden Ausgabe steht das Erscheinungsdatum 12. März 1478 sowie weiterhin die Angabe „unter der Herrschaft des erlauchten Dogen Giovanni Mocenigo“. Da Mocenigo jedoch nicht vor dem 18. Mai des genannten Jahres das Amt des Dogen einnahm, ist das Erscheinungsjahr vermutlich 1479 und nicht 1478. „Probably ‚I’ has dropped out at the end of ‘LXXVIII’.“ (BMC) – Enthält von Laktanz die Werke: De divinis institutionibus; De ira dei; De opificio dei vel de formatione hominis; De phoenice carmen. Epitome divinarum institutionum [cap. LVI-
LXXIII] sowie von Venantius Fortunatus De Resurrectione Christi · – Kopfsteg leicht wasserrandig, vereinz. etwas fleckig, wenige Bll. am Anfang und Ende mit kl. Randläsuren, Lombarden vereinz. etwas verblasst, Titel mit altem Stempel des Seminars St. Sulpice. Einband gering fleckig und berieben. Insgesamt sauberes und breitrandiges Exemplar mit Marginalien von feiner zeitgenössischer Hand.
Seneca, Lucius Annaeus. Opera philosophica. 2 Teile in einem Band. Romanische Type, Minuskeln als Lombarden. Venedig, Bernardinus de Choris & Simon de Luere, 5. Oktober 1490. 216 Bll. (I. 3 nn, 147 num. Bll.; II. 65 num., 1 w. Bll.). Fol., Holzdeckelband d. Zt. mit breitem Lederrücken (Vorderdeckel u. Teil des Rückens erneuert, Schließen fehlen). € 5000,– Hain-C. 14593. – Proctor 5213. – BMC V, 464. – Goff S-370. – BSB-Ink S-267. – Graesse VI/I, 347. – Frühe Gesamtausgabe der philosophischen Werke und Briefe, wie immer die Schriften des älteren und jüngeren Seneca zusammengeworfen. Die besondere Bedeutung der vorliegenden Ausgabe liegt darin, dass hier erstmals die bedeutenden „Naturales quaestiones“ des Philosophen Seneca im Druck erscheinen; ebenfalls die erhaltenen Teile der „Suasoriae“ und „Controversiae“ des älteren Seneca. Der zweite Teil enthält die „Epistolae“ und die kleine Schrift „De paupertate“, die übrigen Werke sind im ersten Teil vereinigt. Zu den „Naturales quaestiones“ vgl. ausführlich DSB XII, 309f. – Am Anfang u. Schluss etwas wurmstichig, letzte Bll. etwas fleckig, oberer Schnitt tlw. etwas angestaubt. Auf wenigen Bll. An- und Unterstreichungen von alter Hand, 1 S. mit rubr. Lombarde und Annotationen, auf dem Titel recto alter Namenszug sowie in der Außenecke montiertes Wappenexlibris „Baron de Bellet“.
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Tafeln
Tafel 1
The Book of Hours of Jean Troussier: A Major Work of the Master of the Munich Golden Legend (Conrad of Toul), complete, with 20 larges miniatures
Bibermühle – Heribert Tenschert · Stand 15
Tafel 2
Stammbuch aus dem Goethe-Umkreis und aus Weimars grosser Zeit. Aus dem Besitz der gefeierten Hoftheater-Sängerin Maria Schmidt (Weimar 1807–1875 Weimar). 75 Blätter mit 37 Einträgen aus Weimar, Jena, Dessau, Teplitz (1832–1886) in deutscher und französischer Sprache. Goldschnitt. Prächtiges, blau-weißes Lederbändchen mit reichster, floral-ornamentaler Goldprägung auf den Decken und am Rücken. Spiegel und Vorsatz in blassrosa
Seide mit Blindprägung. Steh- und Innenkanten-Vergoldung. Vergoldete Schließe. Quer- Kl.-8vo. € 6500,– Goethe hatte 1824 der damals 18jährigen Stammbuch-Besitzerin sein Gedicht „Das holde Tal“ gewidmet. Nach ihrem Debüt 1823 am Hoftheater in Weimar hatte sie 1824 die Hauptrolle in der Uraufführung von C. M. v. Webers Oper „Euryanthe“ gesungen. Unter den zahlreichen bekannten Namen der Theater- und Musikerszene Weimars und Jenas finden sich: F. A. Durand, J. J. Graff, F. G. Hand, C. v. Heygendorff, Joh. Nep. Hummel, C. v. La Roche, W. Schroeder-Devrient, Marie Seebach, F. J. Veit (geb. Elkan), W. Vogel u.v.a. – Ausführliche Liste der Einträge auf unserer Internet-Seite. Einige Einträge auf montierten Zetteln. Ecken bestoßen. Schließenöse ersetzt. Schönes Exemplar des bedeutenden Stammbuchs.
[Andreae, Johann Valentin]. CIVIS CHRISTIANUS, SIVE PEREGRINI QUONdam errantis restitutiones (I.) mit: DE CHRISTIANI COSMOXENI GENITURA JUDICIUM (II, ab Seite 193). [Erste Auflage]. Strassburg: Zetzner 1619. 235 (1) Seiten, ein Blatt weiß. Durchgehende Paginierung. Titelblätter je mit HSchn.-Vignette. Farbschnitt. Halblederband mit vergoldetem Rückentitel und etwas Rückengoldprägung. 12mo. € 3800,– Exemplar aus der Bibliothek von Andreaes erstem Bibliographen Markus Philipp Burk mit dessen handschriftlich datiertem Besitzvermerk (1790) und zahlreichen bibliographischen Angaben zu J. V. Andreae am Vorsatz und Spiegel. Das Werk enthält die Darstellung einer Idealfigur des Christenmenschen im Sinne rosenkreuzerischer Gesellschaftsideale. – Rückenleder fachgerecht erneuert. Sehr schönes, frisches, nahezu fleckfreies Exemplar mit hervorragender Provenienz. (Brüning: Alchem. Lit. 1287; Dünnhaupt 268, 24.1; Montgomery 52; Paisey: BL-STC A645; VD17 12:103201R).
Fons Blavus Antiquariat · Stand 29
Tafel 3
Bibel 1480
Astesanus de Ast 1473
Antiquariat Peter Fritzen · Stand 42
Tafel 4
Biberach. Gesamtansicht (‚Biberach‘), Farblithographie v. Eberhard Emminger gedr. v. Anton Schmidt in München b. Jos. Anton Treu, um 1865, 47,5 × 67 cm. € 6000,–
Sigmaringen. Gesamtansicht (‚Sigmaringen‘), Farblithographie v. Eberhard Emminger gedr. v. H. Fritzsche in München b. Jos. Anton Treu in Mengen, um 1860, 53 × 67 cm. € 6000,–
Schefold 576. Henning-Maier S. 145. – Größte lithographierte Ansicht von Biberach, der Heimatstadt von Eberhard Emminger!
Schefold, Hohenzollern, S. 118; Henning/Maier, Eberhard Emminger, S. 153.
Antiquariat Norbert Haas · Stand 1
Tafel 5
Oberrhein. ‚Charta Palatina Jussu Et Auspichs Serenmi. Ac Potentmi. Electoris Palatini D.R. Bavariae Caroli Theodori Mannhemio Basileam Usque Producta A Christiano Mayer Aulae Pal Astronomo. Carolo Theodoro C.P.Elect. Pal. D.R. Bav. Maximo Astronomiae Conditori Scientiarumque Statori munifico augusto & immortali Principi Philosopho hunc Geographiae fructum demis
sis sime dica C. Mayer S.E.P. Astr.‘ Kupferstich v. Egid Verhelst n. Christian Mayer, 1774, 102 × 68,5 cm. € 4500,– Hellwig/Reiniger/Stopp S. 37–42 u. Abb. S. 40. – Sehr seltene Karte vom kurfürstlichen Astronomen Christian Mayer (1719–1783). – Zeigt den Rheinlauf von Biblis bis zum Norden von Rastatt. – Sehr seltene Oberrhein-Karte von zwei Platten gedruckt.
Antiquariat Norbert Haas · Stand 1
Tafel 6
Quast, Alexander Ferdinand von. Das Erech theion zu Athen nebst mehreren noch nicht bekannt gemachten Bruchstücken der Baukunst dieser Stadt und des übrigen Griechenlands. Nach dem Werke des H. W. Inwood mit Verbesserungen und vielen Zusätzen herausgegeben [und] … vermehrt. Text- und Tafelband. Mit 43 (1 farbig, 8 gefalt.) lithogr. Tafeln auf 42 Blatt u. 4 gefalt. lithogr. Buchstabentafeln im Textband. Berlin, F. Riegel, 1843 (Text) u. Berlin, G. Gropius, 1840 (Atlas). 8vo. (19,9 × 11,9 cm) u. Imperialfolio (57,5 × 38,0 cm). Titel, 1 Bl., 193 S., 1 Bl. Einfacher Leinwandband d. Zt. (Text) u. Orig.-Halbleinwandband (Atlas). € 5000,– Deutsche Ausgabe von „The Erechtheion at Athens“ (London 1827), der Textband in der Titelausgabe bei F. Riegel. – Zu den wesentlichen Erweiterungen im Vergleich zur Originalausgabe gehören die Tafeln VI, VII, VIIa u. XII in Teil 1, Tafel I, II, IV u. V in Teil 2 sowie die vier Tafeln des dritten Teils, die alle Details der Ausschmückung zeigen; außerdem die als Frontispiz eingesetzte Tafel VI „Farbenschmuck am Theseustempel“ aus Teil 2. Sie gehört zu den frühen Veröffentlichungen im Zusammenhang der Diskussion über die
Polychromie der Antike. – Das Werk besticht vor allem durch die detailgetreuen Darstellungen (teilw. in Naturgröße!) zahlreicher Baudetails. – VerlagsVerzeichnis Ernst & Sohn (1926) S. 55 (gibt an, dass es auch Atlanten ohne Farbtafel gab). – Vgl. Blackmer 856 (Blackmer sale 706).
Krämer, August. Carl Theodor Reichsfreyherr von Dalberg, vormaliger Großherzog von Frankfurt, Fürst-Primas und Erzbischof … Zweyte, um das Dreyfache vermehrte, und mit vier Kupfern verzierte Auflage. Mit gest. Portrait, 2 gest. Tafeln u. gest. Handschriftenfaksimile. Regensburg, gedruckt bey Johann Bapt. Rotermundt, 1817. Kl.-4to. (23,5 × 19,0 cm). XII, 96 S. Roter Chagrinlederband d. Zt. mit klassizistischer Rücken- u. Deckelvergoldung sowie vier goldgeprägten grünen Lederintarsien in den breiten Bordüren auf beiden Deckeln; dreiseitiger Goldschnitt; blaue Spiegel; grünes Lesebändchen. € 2500,– Die erste, nur 32 S. umfassende Ausgabe war dem Fürsten „noch am Morgen seines 73sten Geburtstages“ zu Händen gekommen, zwei Tage später am 10. Februar 1817 ist er dann gestorben. Sie enthält nur eine kurze Biographie u. eine Beschreibung seiner Regensburger Zeit. Die zweite Ausgabe wurde um Kapitel über seine Zeit in Frankfurt sowie spezielle Aspekte seines Lebens erweitert. – Mit eigenh. Widmungsblatt für Friderike Wilhelmine Caroline, Königin von Bayern, aus deren Besitz es an ihre Tochter Erherzogin Sophie von Österreich übergegangen ist (ligierter Stempel „S“ auf der Rückseite des Titels). – Der zeittypische Einband wurde ausschließlich für wenige Widmungsexemplare geschaffen.
Antiquariat Meinhard Knigge · Stand 28
begleitet, deren farbenfrohe Gestaltung die Exotik des Textes widerspiegelt“. Die um 1906 bis 1908 angefertigten Farblithographien kennzeichnen durch die Kombination aus leuchtender Farbigkeit und ornamentalem Stil einen Übergang vom Jugendstil zum Expressionismus. Kokoschka lieferte an Stelle des bestellten Kinderbuches „einen nur wenig verschlüsselten Bericht über seinen augenblicklichen Seelenzustand“ (Griesbach, Ill. zur deutschspr. Lyrik). – Einband wenig berieben, Papier etwas gebräunt, insgesamt schönes Exemplar.
Kokoschka, Oskar. Die träumenden Knaben. Mit 10 (8 farb.) Lithographien von Oskar Kokoschka. Wien, Wiener Werkstätte 1908. 24,5 × 30 cm. 10 Bll. Goldfadendurchwirkter Originalleinenband mit Kordelbindung und aufgeklebter Lithographie auf dem Vorderdeckel. € 28 000,– Erste Ausgabe und eins von 225 Exemplaren im Einband der Wiener Werkstätte. Die restlichen unverkauften 275 Exemplare kaufte Kurt Wolff, der 1917 eine Titelauflage mit leicht variierendem Einband herausgab. Kokoschka widmete das Buch seinem Lehrer Gustav Klimt, dessen Arbeiten er sehr bewunderte. „Diese phantasievolle Pubertätsdichtung wird von acht Lithographien
Reiter, I. D. u. G. F. Abel. Abbildung der hundert deutschen wilden Holz-Arten. Nach dem Nummern-Verzeichnis im Forst-Handbuch von F. A. L. von Burgsdorf etc. Als eine Beilage zu diesem Werke herausgegeben. 4 Hefte in 1. Mit 100 handkolorierten Kupferstichen. Stuttgart, [Druckerei der Hohen Karls-Schule] 1800. 4°. 1 Bl., 38 (rechte 36) S. Ldr. d. Zt. mit floraler Rückenverg. u. eingeb. vorderen Orig.Umschlägen. € 3800,– Nissen, BBI 1617. Erstmals in Lieferungen 1790– 1794 erschienen. Mit feinen, sorgfältig gestochenen, teils eiweißgehöhten Tafeln des württembergischen Hofkupferstechers Gottlob Friedrich Abel. – Der schöne Ledereinband am Rücken fachmännisch ausgebessert. Neu aufgebunden. Handschriftliche Notizen eines Vorbesitzers von 1842 vorne eingebunden. Besitzvermerk auf den Titeln. Die Seidenblätter vor den Tafeln meist stockfleckig, die Tafeln selbst nur wenig fingerfleckig. 1803 erschien noch ein Supplement mit 25 Tafeln.
Müller & Gräff · Stand 32
Tafel 7
Tafel 8
Janscha, Laurenz und Johann Ziegler. Collection de cinquante vues du Rhin … Fünfzig malerische Ansichten des Rhein-Stromes von Speyer bis Düsseldorf, nach der Natur gezeichnet. Wien, Artaria, 1798. Quer-GroßFolio (41,5 × 55 cm). Mit 50 aquarellierten Umrissradierungen in getuschten Rahmen. 1 Bl. Inhaltsverzeichnis und 46 Bl. Tafelerklärung mit franz./dt. Paralleltext. Halblederbd. der Zeit. € *32 000,– Das prächtige und seltene Ansichtenwerk gilt zurecht als die schönste Sammlung von Rheinveduten, die je veröffentlicht wurde. – „Berühmte Sammlung großformatiger Umrißkupfer, die zwangsläufig ihre beabsichtigte Wirkung nur koloriert entfalten konnte … (Schmitt 114). „Das vom Wiener Landschaftsmaler Laurenz Janscha (1749–1812) und dem Zeichner und Stecher Johann Ziegler (1750–1812) im Stil des Rokoko erstellte Ansichtenwerk über Wiener Straßenbilder regte wohl den Kölner Kurfüsten Maximilian Franz, Sohn der österreichischen Kaiserin Maria Theresia, dazu an, die beiden für dieses Werk zu
Antiquariat F. Neidhardt · Stand 49
motivieren“ (Haberland, Illustr. Rheinbücher 24). – Titel und Inhaltsverzeichnis gelockert und mit minimalen Läsuren im Oberrand, die ersten 9 Blätter mit sehr schwachem Wasserrand im Kopfsteg, im Rand teils etwas gebräunt und angestaubt. Einband berieben und bestoßen, insgesamt schönes, gut erhaltenes Exemplar.
Tafel 9
August Seyffer (Lauffen am Neckar 1774–1845 Stuttgart). Suite von 6 Radierungen nach Zeichnungen von Martin von Molitor, ca. 1804.
Die berühmten „Offenen Briefe“ von Semmelweis zur Verteidigung seiner epochemachenden Entdeckung des septischen Charakters des Kindbettfiebers.
Antiquariat Franz Siegle GmbH · Stand 16
Tafel 10
Grimmelshausen: Satyr vor dem Tisch mit Werken von G.
Margueritte de Navarre. Les Nouvelles. Bern 1780-1781. In prachtvollen Maroquinbänden der Zeit.
Tusculum Rare Books Ltd. · Stand 23
Gitta Bertram / Nils Büttner
Gitta Bertram / Nils Büttner
SINNBILD
Rubens als Bildkünstler
SINNBILD – BILDSINN Rubens als Buchkünstler
BILDSINN Etwa 220 Seiten mit
Rubens als Buchkünstler
zahlreichen Abbildungen Verband Deutscher Antiquare e. V. und Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart 2018
ISBN 978-3-9815734-5-9 30 Euro
Katalog Peter Paul Rubens (1577–1640) ist als Maler weltberühmt. Er war auch als Buchkünstler aktiv und seine unmittelbar auf den Inhalt der Bücher bezogenen Bilderfindungen sind absolut herausragend. Dennoch haben sie bis heute kaum die ihnen gebührende Beachtung gefunden. Der an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart konzipierte Katalog stellt nun erstmals alle 58 buchkünstlerischen Arbeiten im Zusammenhang vor. Die Bücher werden bibliographisch erfasst und ausführlich beschrieben, die Titel übersetzt, oft sogar die Auflagenzahlen und die ursprünglichen Verkaufspreise dokumentiert. Außerdem werden unter Angabe weiterführender Literatur – dem Titel der Ausstellung gemäß – die teils komplizierten Bildprogramme der Titelblätter anschaulich erläutert. Die Autoren sind Prof. Nils Büttner, Leiter der Kunstsammlung und des Archivs der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und anerkannter Rubens-Experte, und Gitta Bertram, die 2017 ihre Dissertation zu Rubens’ Titelblättern eingereicht hat.
Ausstellung Freitag bis Sonntag, 26. bis 28. Januar 2018, in den Räumen der Messe
Aktuelle Kataloge der Aussteller
Fons Blavus (Stand 29)
Klittich-Pfannkuch (Stand 7)
Messeliste
Sonderkatalog – Buchauswahl zur Stuttgarter Antiquariatsmesse 2018
Thomas Hatry (Stand 34) Schwimmen. Die Sammlung Niels E. Bouws und anderer Besitz. Mit einem Essay von John von Düffel. Heidelberg 2017. 352 S. mit 288 farb. Abb. 1936 Nrn. Kartoniert. (Schutzgebühr € 25 zzgl. Porto) Neuland. Eine Begriffsgeschichte in Büchern. Erscheint zur Messe
J. J. Heckenhauer (Stand 18) Katalog 286 – Varia. Schöne und seltene Bücher sowie Graphik und Zeichnungen / rare and interesting books, graphic prints and drawings
Dr. Paul Kainbacher (Stand 51)
Meinhard Knigge (Stand 28) Messeliste
Daniela Kromp (Stand 17a) Katalog 3 – Bunt(es) Papier. Dekorierte Papiere des 17. bis 21. Jahrhunderts (ca. 180 Nummern): Unversehrte Buntpapier-Bogen und Abschnitte größeren Formats, Papier-Musterbücher, Buntpapier-Sammlungen, Entwurfszeichnungen, Bücher mit ausgefallenen Buntpapier-Vorsätzen, -Umschlägen oder -Einbandbezügen, Buntpapier-Literatur, Buntpapier als graphische Kunst e-Liste 1 – Sammel / Surium. Neuerwerbungen aus mannigfaltigen Gebieten. Teil I: Kunsthandwerk, Musterbücher, Design, Einbände (35 Nummern)
Katalog XIII – Expeditionen in unbekannte Gebiete. Kapitel 1: Sibirien und Arktis, Kaukasus und Innerasien. Kapitel 2: Inseln und Meere, die Südsee und mehr. Mit Beiträgen von Gastautoren: Prof. Dr. Hermann Mückler: Russlands Ambitionen im Nordpazifik und dessen Blick auf die Südsee. Ralf Eigl: Der Brotbaum im Spiegel der Reiseliteratur des 18. Jahrhunderts. Eine bio-bibliographische Abhandlung
Hans Lindner (Stand 20)
Katalog XIV – The Challenger Expedition. The most important scientific circumnavigation
Sonderliste – Hermann Hesse (mit zahlreichen Widmungsexemplaren)
A Collection of printed works, manuscripts, logs & artifacts
Messeliste – Bilderbücher des 20. Jahrhunderts
Katalog XV – Africa – Travel and Expeditions, Photo Albums and Rare Books
Johannes Müller (Stand 47)
Sabine Keune (Stand 33)
Teil II: Handschriften, Photographie, seltene Bücher, Kunst auf Papier (46 Nummern) www.ilab. org/eng/catalogs-2137-antiquariat_daniela_kromp/ index.html?reset=yes
Katalog 61 – Alte Drucke vor 1750 (ca. 200 Nummern)
Katalog 58 – Kinderbücher … seit 30 Jahren. 75 Seiten mit farbigen Abb. (Schutzgebühr € 10,–)
Dr. Philipp S. Penka (Stand 45)
Katalog 59 – Künstler und Märchen. 72 Seiten mit farbigen Abb. (Schutzgebühr € 10,–)
Catalog 1 – Fall 2017 (Russische und osteuropäische Kunst, Literatur, und Geschichte)
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Rainer Schlicht (Stand 52) Messeliste
Katalog 212 – Deutschland Teil 3: Berlin – Brandenburg. Landkarten, Ansichten, Porträts und Bücher (777 Nummern)
Katalog – Richard Wagner und Bayreuther Festspiele
Katalog 213 – Deutschland Teil 4: Süddeutschland (erscheint zur Stuttgarter Messe)
Franz Siegle (Stand 16)
Günter Trauzettel (Stand 53)
Messeliste
Katalog 41 – Deutsche Literatur und Kultur von Barock bis Romantik in schönen und seltenen Büchern
Sonderliste – Ignaz Semmelweis zum 200. Geburtstag
Nikolaus Struck (Stand 5) Katalog 200 – Berlin Rosenberg (31 Nummern) Katalog 206 – Eine Auswahl. 500 Landkarten, Stadtansichten und dekorative Grafik Katalog 207 – Deutschland Teil 1: Mitteldeutschland. Landkarten, Ansichten, Porträts und Bücher (711 Nummern) Katalog 209 – Deutschland Teil 2: Norddeutschland. Landkarten, Ansichten, Porträts und Bücher (999 Nummern) Katalog 211 – Österreich. Landkarten, Ansichten, Porträts und Bücher (723 Nummern)
Tusculum Rare Books Ltd. (Stand 23) Catalogue XXIII – The Library of Cythera. French Illustrated Books of the Eighteenth Century (57 Nummern) Stuttgart List 2018 – Alte Drucke, Literatur, Illustrierte Bücher, Fridericiana, Varia (40 Nummern) Special List – Spontini, G. Fackeltanz zur hoechsten Vermaehlungs-Feyer … Prachteinband für Prinzessin von Preußen und Prinz Friedrich der Niederlande vom sog. Goethe-Lehmann, Kgl. Hofbuchbinder in Berlin, 1825
Galerie Vömel GmbH (Stand 63) Gerhard Marcks-Katalog
Daniela Kromp Katalog 3: Bunt(es) Papier. Dekorierte Papiere des 17. bis 21. Jh.s
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Ein Angebot des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. und der führenden Buchund Kunstauktionshäuser
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MITGLIEDERVERZEICHNIS 2017/2018
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SCHRIFTEN
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DAS ANTIQUARIAT
Der Antiquar lässt sich fotografieren. Porträts von Joachim Siener. Herausgegeben von Eberhard Köstler und Frieder Weitbrecht. Mit Beiträgen von Björn Biester, Wulf D. von Lucius u.a. 2016. 148 Seiten. Englische Broschur. ISBN 978-3-9815734-4-2 (20 Euro) Die Pressen der Brüder Kleukens. Aus der Sammlung der Barbara AchillesStiftung Hamburg. Mit einem bio-bibliographischen Abriss der Pressen und ihrer Protagonisten von Theo Neteler. Katalogteil von Christian Hesse, Fotografien von Grit Hesse. 2015. 84 Seiten. Englische Broschur. ISBN 978-3-9815734-1-1 (20 Euro) »Dem heitern Himmel ew’ger Kunst entstiegen …« Die Mörike-Sammlung Klaus Berge, beschrieben von Edgar Harwardt. Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2014. 318 Seiten. Mit Illustrationen. Broschur. ISBN 978-3-98157345-0-4 (20 Euro) Cotta - Der Verleger der Horen. Cottas Archiv, vorgestellt von Helmuth Mojem. Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2013. 92 Seiten. Mit Illustrationen. Broschur. ISBN 978-3-9812223-8-8 (20 Euro) Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch. 2011. Mit einem Essay und 20 historischen Fotografien. 432 Seiten. Leinenband, Fadenheftung und zwei Lesebändchen. ISBN 978-3-9812223-2-6 (68 Euro) Achim Hall: Auf fliegendem Vorsatz. Widmungen von Thomas Mann. Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2012. 94 Seiten. Mit zahlreichen Illustrationen. Broschur. ISBN 978-3-9812223-7-1 (20 Euro) Friedrich Pfäfflin: Levy & Müller - Verlag der Herold-Bücher Stuttgart. 1871 . 1895 . 1933 . 1936 . 1949 . 1951 . Verlagsgeschichte . Bibliographie . Autoren. 2010. 160 S. Mit ca. 120 teils farbigen Abbildungen. Broschur. ISBN 978-3-9812223-4-0 (48 Euro) Max Ziegert: Schattenrisse deutscher Antiquare – Persönliche Erinnerungen aus den Jahren 1870 bis 1915. Herausgegeben von Reinhard Wittmann. 2009. 93 S. Mit Illustrationen. Broschur. ISBN 978–3–9812223–3–3 (20 Euro) „Das doch nicht äusserliche“ – Schrift- und Buchkunst Stefan Georges. Einführung und Katalog von Ute Oelmann. Gestaltung: Friedrich Pfäfflin. 2009. 47 S. Mit Illustrationen. Broschur. ISBN 978–3–9812223–1–9 (20 Euro) Reinhard Wittmann: Von Schätzen und Scharteken – Antiquariatskataloge im 19. Jahrhundert. Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2008. 71 S. Mit einer Farbtafel und Illustrationen. Broschur. ISBN 978-3-9812223-6-4 (20 Euro)
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Verfasser- und Künstlerregister Die Zahlen beziehen sich auf die Seiten und die Tafelnummern
A ABC-Bücher 40, 70, 71 Abel, G. F. Tafel 7 Aischylos 92 Aladjalov, Constantin 73 Albertinus, Aegidius 46 Albrecht V. von Bayern 122 Albrizzi, Giambatista 81 Album amicorum 50, 58, 74, 86, Tafel 2 Amati, S. 46 Ambühl, Johann Ludwig 68 Andreae, Johann Valentin Tafel 2 Angelus Silesius 26 Antoninus Florentinus 120 Aqua di Christoforo, Giuseppe dall‘ 98 Archenholtz, Johann Wilhelm von 62 Arnaldus de Villanova 9 Arnim, Ludwig Achim von 118 Arp, Hans 94 Assmann, W. 53 Astesanus de Ast 32 Auberlen, Ferdinand 54 Aurbacher, Ludwig 118
B Bader, Josef 81 Badger, George Percy 100 Ball, Hugo 94 Barkhausen, Philipp Georg Karl Erhard 54 Baudelaire, Charles 102 Baum, Dora 71 Baumeister, Willi 103 Bayros, Franz von 102 Beaumont, Adalbert de 54
162
Becker, Wilhelm Gottlieb 122 Beckmann, Max 93 Bélidor, Bernard Forest de 54 Bellmer, Hans 92 Benjamin, Walter 17 Benn, Gottfried 17, 92 Biblia germanica 74, 82 Biblia latina 32, 100, 109 Bierbaum, Otto Julius 102 Binsfeld, Peter 82 Birman, Samuel 68 Blonder, Leo 48 Böhm-Bawerk, Eugen von 45 Böving, J. G. 46 Bogdanov, Aleksandr 86 Bogdanov, Nikolai 86 Bohny, Nikolaus 40 Bommer, J. N. 113 Bonplant, A. J. A. 22 Bortnyik, Sándor 35 Bourrit, Marc Théodore 114 Brahms, Johannes 132 Brand, Renee 39 Braque, Georges 113 Brentano, Clemens 16 Breton, André 93 Brinhausser, J. A. 20 Brioschi, Othmar 64 Brockes, Barthold Heinrich 94 Brockhaus, Friedrich Arnold 41 Brunschwig, Hieronymus 107 Bülow, Hans von 132
C Campan, Jeanne Louise Henriette 126 Campe, Johann Heinrich 126 Carroll, Lewis 39 Castanheda, Fernando Lopez de 46 Cavalca, Domenico 74 Cellini, Benvenuto 16 Celtis, K. 88 Chagall, Marc 93 Chemnitz, Christian 26 Ch’i P’ai-shih etal 42 Chillida, Eduardo 92 Chodowiecki, Daniel N. 24 Christian VII. von Dänemark 87 Christiansen, Hans 65 Cicero, Marcus Tullius 8 Collinot, Eugène 54 Columella, L. J. 84 Compton, Edward Theodore 68 Conestaggio, Girolamo Franchi de 83 Conrad de Toul 14 Conradi, Carl Theodor 37 Contarini, Nicolo 20 Cranach, Lucas d. Ä. 19 Crescentiis, Petrus de 84 Curtis, William 84
D Däubler, Theodor 95 Dalen, Cornelis II van 99 Dalí, Salvador 39, 93 Dante Alighieri 78 Dapper, Olfert 8, 83 Derain, André 93
Descartes, René 102 Dickens, Charles 102 Divisch, Procop 26 Dix, Otto 128, 129 Dornavius, Caspar 26 Dorsten, Theodor 106 Dreier, Katherine S. 73 Dunant, Jean Henry 100 Du Puy La Chapelle, N. 126 Durvand, Lucien 9
E Eckhart, Johann Georg von 78 Eich, Günter 56 Eichendorff, Joseph von 125 Eisel, Johann Philipp 132 Eisen, Keisai 66, 97 Emminger, Eberhard Tafel 4 Endler, Ruth 34 Ernst Carl Daniel von Braunschweig 52 Ernst, Max 72 Euclid 106 Eulenberg, Herbert 92
F Fabricius Hildanus, Wilhelm 77 Färber, Heinrich 45 Faujas de Saint-Fond, Barthélemi 30 Fénelon, Franz v. Salignac de la Mothe 127 Fernel, Jean 63 Ferrand, J. 54 Ferrario, Giulio 8 Feyerabend, S. 47 Fizeau, Hippolyte 40 Flaischlen, Cäsar 38 Florinus, F. Ph. 83 Flottwell, E. von 90 Fordyce, Jacob 127 Forster, Georg 81 Franck, Sebastian 28 François, Dominique De S. 47 Frank, Leonhard 94 Friedrich II. von Preußen 52 Friese, L. 89 Frobenius, Leo 8
Fuchs, Leonhard 107
G Galiani, Ferdinando 45 Garengeot, Jacob Crescent 62 Gaudin, Marc Antoine 40 Geissler, G. 70 George, Stefan 81, 93 Gerbert, Martin 125 Gericke, Fr. Karl Gustav 62 Giordano, Vitale 76 Giron, Ioan. Rodriguez 46 Gleichen-Russworm, W. F. von 83 Göpel, Erhard 56 Goethe, Johann Wolfgang von 16, 94, 110 Gomberville, Monsieur de 30 Gottfried, Johann Ludwig 8 Graf, Gottfried 103 Graf, Urs 100 Grand d’Hauteville 11 Gregor I. 78 Gregor IX. 134 Grieshaber, HAP 42, 100 Grimmelshausen, H. J. Chr. von 124 Groll, Andreas 83 Grosz, George 90, 95 Günsburg, Friedrich 53 Günther, Georg Christoph 90 Guerreiro, Fernão 47 Gulbransson, Olaf 65 Gustav III. von Schweden 87
H Haebler, Konrad 52 Haincelin, Jean 14 Hakluyt, Richard 107 Hebra, Ferdinand von 105 Heckel, Erich 130 Heckler, Johann Baptist 114 Hegel, Georg Wilhelm Friedrich 58 Heiden, Konrad 39 Heine, Heinrich 86, 118 Heins, Valentin 10
Helffrich, J. 47 Helms, J. 53 Hennighaus, Lothar 79 Herder, Johann Gottfried 119 Herzing, Minni 103 Herzl, Theodor 17, 101 Hess, G. J. 20 Hesse, Hermann 56, 102 Heym, Georg 17 Hiremy-Hirschl, Adolf 64 Hirosada 67 Hiroshige, Utagawa 66, 96 Hölderlin, Friedrich 132 Höxter, John 94 Hofmannsthal, Hugo von 17, 92, 94 Hokusai, Katsushika 66 Hondius, H. 116 Horae B. M. V. 14, 74, 107, Tafel 1 Horkheimer, Max 81 Hosemann, Theodor 40 Huber, Josef Franz 103 Humboldt, Alexander von 22 Humboldt, Mary de 120 Huxham, Johann 53
J Jachtmann, Samuel Heinrich 54 Jacquard, Joseph-Marie 100 Janscha, Laurenz Tafel 8 Jansen, Johannes 39 Janssonius, J. 116 Jeep, Johann 90 Josephus, Flavius 134 Jourdain, Henri 41 Jünger, Ernst 17 Jung, Moriz 60
K Kádàr, Bela 130 Kälin, Joseph Meinrad 69 Kästner, Erich 56, 57 Kafka, Franz 17, 73 Kaldewey, Gunnar 102 Kasack, Hermann 95 Katharina II., die Große 87 Keim, Hermann Josef 122
163
Kepler, Johannes 26, 106 Keynes, John Maynard 45 Kimura, Sukejir 23 Kirchner, Ernst Ludwig 17 Klapper, Siegfried 130 Klee, Paul 59 Kley, Heinrich 64, 65 Klinger, Max 64, 69, 92 Knauß, Friedrich von 47 Köppen, Edlef 95 Kogan, Moissey 130 Kokoschka, Oskar 60, Tafel 7 Kolle, Helmut 130 Kondakov, Nicodim Pavlovich 101 Koson, Ohara 67 Krämer, August Tafel 6 Kraus, Johann Ulrich 37 Kroll, Johann Anton von 90 Kuhnert, Wilhelm 64 Kunichika, Toyohara 67 Kuniyoshi, Utagawa 66
L Lactantius 135 La Martelière, J. H. F. 27 Lancelevée, L. 41 La Roche, Sophie von 127 Laske, Oskar 48 Lasker-Schüler, Else 102 Laurencin, Marie 130 Lechler, Cornelie 34 Lechter, Melchior 23, 81, 120 Lehmann, Karl Ernst 125 Lenau, Nicolaus 104 Le Prince de Beaumont, Maria 127 Lerebours, Noël Paymal 40 Le Roy, Julien David 62 Lesson, René Primevère 22 Lesznai, Anna 49 Levinski, Elhanan Loeb 38 L’Héritier de Brutelle, Charles-Louis 28 Lidl, Johann Jacob 37 Liebermann, Max 130 Lietzmann, Hans 64 Linck, Franz Arnold von 21 Lindemann 29
164
Lipinsky, Sigmund 64 Lobeck, Tobias 114 Löffler, Bertold 60 Lotter, Tobias Conrad 114 Lucas, Melchior 50 Lueders, Georg 10 Ludwig Salvator von Österreich 22 Lusser, Karl Franz 69 Luther, Martin 26, 31 Lyser, Johann Peter 16
M Mann, Thomas 17, 39, 80, 92, 102, 133 Marcks, Gerhard 130, 131 Marguerite de Navarre 125 Marperger, Paul Jacob 54 Marx, Karl 45 Masereel, Frans 95 Masson, Frédéric 9 Mattheson, Johann 133 Matthiolus, Peter A. 52, 88 Mavelot, Charles 23 Mayer, Christian Tafel 5 Mayer, Franz Joseph 55 Meder, Johannes 101 Megiser, Hieronymus 47 Menzel, Adolph von 91 Merian, Maria Sibylla 12, 113 Mérimée, Prosper 103 Merken, Johann 41 Metzger, Johann Christian 114 Meyer, Alfred Richard 95 Miersch, Karl 103 Minadoi, Giovanni Tommaso 123 Mörike, Eduard 103 Montgommerie 41 Moritz, Carl Philipp 119 Moshaym, Iacobus de 100 Moskovitz, Amalia 49 Muehl, Otto 123 Müller, Heinrich Friedrich 48 Müller, Richard 64 Muhammad Ibn Sirin 63
N Naeher, Julius 42 Nelson, Chalmonneley 35 Nitsch, Hermann 123 Nolde, Emil 93
O Oetinger, Friedrich Christoph 26 Oppenheimer, Joseph Süß 11, 81 Oswald, Wenzel 48 Overbeck, Gerda 131
P Palladius, R. T. A. 84 Pancovius, Thomas 84 Paracelsus, Theophrastus 69, 89 Paur, Leopold 117 Péret, Benjamin 72 Peschek, Christian 62 Peter I., der Große 87 Petronius Arbiter 93 Petrus Comestor 120 Petrus de Crescentiis 84 Polybius 83 Porta, Giovanni Battista della 114 Prognosticon 85
Q Quast, Alexander Ferdinand von Tafel 6
R Raabe, Wilhelm 53 Rabel, Daniel 12 Raiffeisen, Friedrich Wilhelm 45 Raimund, M. 71 Rambach, Siegmund Rudolph 126 Rapp, Gottlob Heinrich 43 Redslob, Edwin 49 Rehtmeier, Philipp Julius 52 Reisz, Franz 123 Reiter, I. D. Tafel 7 Reznicek, Ferdinand von 65 Rhagor, Daniel 115
Rheiner, Walter 95 Ricci, Matteo 47 Rid, Johann Kantius Wendelin 127 Riegel, Christoph 21 Rilke, Rainer Maria 92 Ringmann, Matthias 100 Robertus de Tumbalena 79 Rössing, Karl 56 Rösslin, E. 84 Rohner, Georges 102 Rottmann, Carl 121 Rubin, Eva Johanna 35 Rubinstein, Anton 86 Rubinstein, Nikolai 86 Rudolphi, J. A. 90
S Saadi 108 Sacken, Eduard von 83 Saint-Pol-Roux 113 Sartre, Jean Paul 103 Savary, Jacques 44 Schedel, Hartmann 104, 107 Scheffelt, Michael 63 Scheffler, Johannes 26 Schickhart, Heinrich 55 Schiefler, Gustav 93 Schiller, Friedrich 16, 27, 119 Schimper 36 Schindehütte, Albert 113 Schinz, Salomon 113 Schlegel, Friedrich 16 Schlemmer, Oskar 103 Schmeil, Lotte 49 Schmeltz, J. D. E. 20 Schmidt, Arno 57 Schmidt, Maria Tafel 2 Schnitzler, Arthur 95, 103 Scholl, Hans und Sophie 17 Schrimpf, Georg 95 Schröder, H. 53 Schwenckfelt, Caspar 27 Schwenter, Daniel 115 Schwind, Moritz von 118 Schwindenhammer, J. H. F. 27 Scribonius, Wilhelm Adolph 63 Seidel, Paul 52 Seidmann-Freud, Tom 49
Seitz, Robert 38 Selencka, Johann Jacob 53 Semmelweis, Ignaz 105 Seneca, Lucius Annaeus 135 Severinus, Marcus Aurelius 77 Seyffer, August 104 Shakespeare, William 27, 93 Shinsai, Ryuryukyo 66 Shotei, Takahashi 67 Shunsho, Katsukawa 66 Sintenis, Renée 131 Sixtus, Albert 35 Skoda, Joseph 105 Slevogt, Max 65 Sonderland, Johann Baptist 70 Sonnenschein, Hugo 95 Sprecher von Bernegg, Fortunat 42 Stahl, Friedrich 65 Steinel, Kurt 102 Steinlen, ThéophileAlexandre 65 Sternberg, Joachim von 115 Stobaeus, Johannes 8 Storm, Theodor 16, 133 Sturm, Leonard Christoph 21 Symeone, Gabriel 30
T Tallat, J. 89 Tanguy, Yves 72 Tappert, Georg 131 Terenz 79 Thielau, Antoinette Wilhelmine von 127 Thorvaldsen, Bertel 43 Tinayre, Marcelle 41 Torres, Iacobus de 46 Trakl, Georg 17, 81 Tretjakow, Sergej 38 Trier, Walter 35, 57 Trigant, Nicolaus 46 Troussier, Jean 14 Tübbecke, Paul 24 Tzara, Tristan 72
U Uffenbach, Philipp 123
Uhland, Ludwig 119 Ury, Lesser 95
V Vegetius Renatus, F. 89 Velpeau, Alfred Armand Louis Marie 53 Verdi, Giuseppe 59 Vergil 102 Verhelst, Egid Tafel 5 Viard, G. 113 Victoria Luise zu Braunschweig und Lüneburg 52 Vogeler, Heinrich 35 Voigt, Christian Gottlob 110 Volckamer, Johann Christoph 121 Voltaire 38, 124
W Wagner, Christian 80 Wagner, Richard 90, 91 Wallis, George Augustus 43 Weidig, Friedrich Ludwig 27 Weinlig, C. G. 81 Wendland, H. 52 Werfel, Franz 95 Wiedner, Ernst 42 Wieland, Christoph Martin 27 Wier, Johannes 63 Wille, Paul 37 Wolf, Hugo 91 Wolff, Christian Johann von 101 Wols 103 Woyna, Therese von 74 Würth, Anton 19
Y Yoshitoshi, Taiso 67
Z Zeymer, Fritz 60 Ziegenhagen, Franz Heinrich 133 Ziegler, Johann Tafel 8 Zucker, Heinz 38 Zweybrück, Emmy 49
165
Stand Aussteller
1
Norbert Haas
12 Norbert Knöll
22 Matthäus Truppe
2
Hans-Martin Schmitz
13 Am Moritzberg
23 Tusculum
3
H. W. Fichter
14 Schmidt & Günther
24 Giuseppe Solmi
4
Aix La Chapelle
15 Bibermühle – Tenschert
25 MC Rare Books
5
Nikolaus Struck
16 Franz Siegle
26 Mayfair
6
Reiss & Sohn
17 Winfried Geisenheyner
27 Eberhard Köstler oHG
7 Klittich-Pfankuch
17a Daniela Kromp
28 Meinhard Knigge
8
Reinhold Berg
18 J. J. Heckenhauer
29 Fons Blavus
9
Hanno Schreyer
19 Seidel + Richter
30 Winfried Kuhn
10
C. G. Boerner
20 Hans Lindner
31 Dieter Zipprich
21 Holger Carlsen
32 Müller & Gräff
11 Günter Linke
166
Standplan
Stand Aussteller
33 Sabine Keune
44 Tresor am Römer
55 Sokol Books
34 Thomas Hatry
45 Dr. Philipp Penka
56 Strehler
35 Hellmut Schumann
46 Herbert Blank
57
36 Michael Banzhaf
47 Johannes Müller
58 Kunkel Fine Art
37 Christian Strobel
48 Robert Frew
59 Forum
38 Hohmann
49 F. Neidhardt
60 August Laube
39 Haufe & Lutz
50 Inge Utzt
61 Valentien
40 Peter Kiefer
51 Dr. Paul Kainbacher
62 J. Voerster
41 Engel & Co
52 Rainer Schlicht
63 Vömel
42 Peter Fritzen
53 Günther Trauzettel
43 Die Schmiede
54 Hannspeter Kunz
J. A. Stargardt
167
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Wenn Sie auf der A8 von München/Karlsruhe unterwegs sind, nehmen Sie bei Stuttgart die Ausfahrt Degerloch und folgen der B 27 in Richtung Zentrum. Auf der A 81 von Heilbronn nehmen Sie die Ausfahrt Zuffenhausen, B 10 bis Pragsattel und biegen ab Richtung Zentrum. Vom Flughafen fahren Sie mit der S2 oder S3 zum Hauptbahnhof.
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Sie erreichen die beiden Messen vom Hauptbahnhof Stuttgart oder vom Bahnhof Ludwigsburg aus im 15-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Linien S4 oder S5.
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